Beiträge von Oehrling

    Hallo,
    ich halte es generell für schwierig, Pilze nach Farbmerkmalen zu beurteilen, nachdem sie ein paar Nächte bei nahe Null Grad draußen verbracht haben. Für mich liegt hier einfach ein Kälteschaden (Frostschaden?) vor.
    FG
    Oehrling


    den Saftling hätte ich in die persistens/konradii-Ecke gepackt, ...
    Aber ohne Mikro geht da natürlich gar nichts.


    Hallo,
    das würde ich in diesem Fall nicht sagen. Laut dem BOERTMANN hat H. quieta einen ähnlichen Geruch wie Lactarius quietus (d. h. blattwanzenartig), H. persistens soll nach nichts Besonderem riechen. H. quieta hat (ebenfalls nach BOERTMANN) einen glatten trockenen Hut, persistens einen im Feuchtzustand schmierigen Hut, der schnell abtrocknet und daraufhin einen deutlichen Seidenglanz aufweist. Ferner seien die Lamellen bei H. quieta breit bis eng angewachsen, bei H. persistens dagegen frei bis höchstens angeheftet.
    In der Tat ist der mikroskopische Unterschied noch evidenter: H. persistens hat wesentlich größere Sporen als H. quieta.
    Aber seitdem der BOERTMANN herauskam, geht bei Saftlingen jetzt erstaunlich viel makroskopisch.
    FG
    Oehrling

    Hallo Sarah,
    den Saftling Nr. 10 könnte man mit Hygrocybe quieta vergleichen, einem der Saftlinge, die nicht vorwiegend auf Grasland, sondern vorwiegend im Wald vorkommen. Die Koralle Nr. 12 sollte man mit Ramaria fennica vergleichen. Der Standort im kalkhaltigen Laubwald passt sehr gut.
    Und der Stacheling Nr. 14 und 15 sieht mir fast orange aus - ich weiß allerdings nicht, wie farbecht das Bild ist. An orangefarbenen Stachelingen unterscheidet man in Mitteleuropa das orangestachlige Hydnellum aurantiacum und das weißstachlige Hydnellum auratile/floriforme. Wenn der Stacheling tatsächlich orange und nicht rosabraun ist und unter Laubbäumen steht, würde es richtig spannend. Dann könnte das eine bisher unbeschriebene Art sein. Bei diesen Farben kann man jedenfalls das relativ "banale" Hydnellum concrescens fast schon sicher ausschließen.
    Beim Milchling Nr. 16 geht ohne Stiel- und Lamellenansicht nichts. Hat er gelbe Gruben am Stiel und an der Stielspitze unverzweigt angewachsene Lamellen ohne Queradern, wäre Lactarius zonarius/zonarioides/insulsus (der heißt bei jedem Pilzbuchautor anders!) eine Option.
    FG
    Oehrling

    Hallo Sarah,
    besten Dank für die Fotos der wunderbaren Arten in Griechenland. Hierzulande gibt es dieses Jahr nichts annähernd Vergleichbares. Der Schleierling Nr. 19 dürfte vermutlich Cortinarius elegantissimus sein, ein Pilz, der auch in Deutschland (und sogar in meinem Hauswald!) vorkommt.
    FG
    Oehrling

    Nicht die einfachste Bestimmungsaufgabe, die du dir da gestellt hast.
    Bei den Phlegmacien bist du schon mal richtig.
    Ich selber glaube den Pilz zu kennen, den du hier abbildest, und habe ihn auch schon ein paar Mal gefunden. Er hat tonblasse Lamellen, ist relativ leuchtend hellgelb und hat meistens starke weiße kleinflächige Velumreste auf dem Hut, so dass ich bei der Aufsicht von oben immer an Amanita gemmata denke. Nach dem Umdrehen ist jedoch klar, dass es ein Schleierling ist.
    Diesen Pilz habe ich damals als Cortinarius langei bestimmt. Allerdings bin ich bei den Cortinarien noch sehr am Anfang, so dass ich auch schief liegen kann.


    FG
    Oehrling

    Hallo Rainer,
    bei Rhodocollybia maculata gehe ich mit. Übrigens halte ich es für zielführend, Anfragefotos unter keinen Umständen farblich nachzubearbeiten. Allenfalls ein Nachschärfen bringt etwas, alles zusätzliche stiftet nur Verwirrung. Die Pilzexperten sind i. Allg. in der Lage, sich auf Original-Farbtöne einen Reim zu machen.
    FG
    Oehrling

    Hallo Lea,
    wie ich heute erfahren habe, muss ich am Samstag, 24.10. einen Kollegen auf der Arbeit vertreten und kann daher nicht zum Taunustreffen kommen. Ich wünsche euch aber auf jeden Fall viel Spaß und den Witterungsumständen entsprechend gute Funde.
    FG
    Oehrling

    Hallo Hella,
    der Sparrige Schüppling kann durchaus einer sein - die Farben kommen auf deinem Bild etwas blass rüber...
    Der knallrote Saftling dürfte Hygrocybe nigrescens sein, falls er geschwärzt haben sollte.
    Beim Leberbraunen Ackerling gehe ich mit. Der direkt danach gezeigte Fälbling sieht mir sehr nach Hebeloma edurum aus - einer der ganz wenigen Fälblinge, der banal riecht (also nicht nach Rettich, Kakao, Amylacetat usw.).
    Der allerletzte von dir gezeigte Pilz (der etwas kleinere mit dem gelben, braunschuppigen Hut) scheint mir etwas Anderes zu sein als Echinoderma aspera. Echinoderma ja, aber vermutlich eine andere Art.
    FG
    Oehrling

    Hallo Heidi,
    ich finde es toll, dass du dich jetzt besser fühlst. Aber lass dir dieses Erlebnis bitte eine Lehre sein. Man isst keine Pilze (niemals, never, don't!), die einem irgendwie merkwürdig aussehen. Grundregel Nr. 1!
    Und Grundregel Nr. 2: man isst keine Röhrlinge, bei denen auf Fingerdruck Dellen auf dem Hut und auf den Röhren zurück bleiben. Und das war bei deinem Steinpilz hundertpro der Fall.
    FG
    Oehrling


    Hallo,
    mit Steinpilzen, Champignons, Täublingen und anderen roh ungiftigen Pilzen kann und soll man das sicher so machen. Bei vielen anderen Pilzarten empfiehlt sich jedoch keine "Kochakrobatik", sondern das gute alte traditionelle Schmorgericht oder das kräftige Braten.
    Dass weniger "Suppe" in der Pfanne war, lag vermutlich neben dem Braten in kleinen Portionen auch an der Tatsache, dass die frischen Pilze schön trocken waren. Gegen das Ziehen und Einkochen von "Suppe" in der Pfanne ist mMn nichts einzuwenden, denn das Pilzaroma konzentriert sich in der eingekochten "Suppe" sehr gut. Wenn diese vollständig weg ist, ist dies auch ein Anzeichen dafür, dass die Garzeit ausreichend war.
    FG
    Oehrling


    Ich hatte hier um Bestimmung gebeten und siehe da...........es ist ein Russula oliveacea. Hoffentlich habe ich das jetzt richtig geschrieben. Ich habs nicht so mit den lateinischen Namen.
    Er gefällt mir so gut.


    Hallo Heidi,
    ich weiß wirklich nicht, wer dir den Pilz anhand dieses Fotos als Russula olivacea "bestimmt" hat, und will es auch gar nicht wissen, aber derjenige scheint nicht viel von Täublingen zu verstehen. Dieser Pilz mag wie ein Täubling aussehen, aber nicht entfernt wie R. olivacea.
    FG
    Oehrling

    Hallo Norbert,
    gegen einen Schüppling spricht die Sporenpulverfarbe, dazu natürlich noch, dass die Exemplare komplett unberingt und unbeschuppt sind. Falls das wirklich ein Schüppling sein soll, müssten sich eventuell Chrysozystiden finden lassen.
    FG
    Oehrling

    Die Geschichte mit dem Rettichhelmling habe ich nur ins Spiel bringen wollen, um der Dunkelsporer-Fraktion einen kleinen Schreck einzujagen :cool: .
    Aber jetzt müsste Bernd wirklich so langsam mal tätig werden, sonst könnte man ja fast meinen, ihm liegt - wie so vielen Anfragern, die sich hier eintagsfliegenmäßig tummeln - nicht wirklich was am Ergebnis der Anfrage.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    der erste gehört ganz eindeutig in die Sektion Calochroi, und da muss man beim Bestimmen auf die Art auf folgende Dinge achten:
    - Farbreaktion mit KOH auf dem Hutrand und auf der Unterseite der Stielknolle
    - Stiel in der oberen Hälfte lila/lilafleischig oder nicht
    - Größe/Massigkeit der ausgewachsenen Exemplare
    - Vorkommen unter Laubbäumen oder unter Nadelbäumen (was in der Ebnisee-Gegend zugegebenermaßen schwierig zu entscheiden ist, da dort Laub- und Nadelbäume oft nebeneinander stehen)
    Ob das jetzt wirklich C. subarquatus ist? Da müsste man erstmal Bestimmungsliteratur wälzen.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    der Schwarzfaserige Ritterling ist ein Spätherbstpilz, der erst bei richtig ekligem Schmuddelwetter (tagsüber immer nur 5 bis 10 Grad, dauernder Nieselregen) rauskommt. Er ist von oben grauschwarz mit Olivton und von unten ganz leicht grüngelblich.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    ich sehe bei Maronen die Hauptgefahr nicht in der Verwechselung mit anderen Arten, sondern in der (nicht eben kleinen) Möglichkeit, dass man schimmlige erwischt hat. Deswegen sollte man peinlichst auf Qualität achten. Die hier gezeigten Exemplare kann ich bezüglich der Qualität nicht einschätzen.
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,


    ich versuche mal etwas Dampf aus dem Kessel zu nehmen.


    Zuerst einmal rechnerisch:
    2000 m ² mal 8 Euro = 16.000 Euro Mehrpreis. Jetzt rechne: Für 16.000 Euro bekommst du im Großhandel ca. 500 kg unverwurmte Steinpilze. Das wäre das Resultat von ca. 500 Pilzsammelgängen mit mittlerem Steinpilzerfolg. In einer Pilzsaison 5 mal auf Steinpilzpirsch gegangen, bedeutet: du müsstest ca. 100 Jahre lang gut ernten, damit du auf die 16.000 Euro Mehrkosten kommst. Und bei den 16.000 Euro sind Grunderwerbsteuer und Notarkosten noch nicht dabei.


    dann rechtlich:
    So lange das Gelände umzäunt ist, dürfen andere Pilzsammler dir nicht deine Steinpilze wegfinden, ansonsten schon. Ohne vernünftigen Grund (z. B. Naturschutz, Gefahrenabwehr) darf man aber Waldgelände nicht einzäunen - d. h. für das Einzäunen, falls es ein gewöhnliches Waldstück ist, braucht man eine Sondergenehmigung.


    und "zucht"technisch:
    Steinpilze erscheinen, oder sie erscheinen eben nicht. Z. B. gibt es dieses Jahr in unserer Region überhaupt keine Steinpilze, und es werden voraussichtlich auch keine mehr kommen. Das ist in keinster Weise zu vergleichen mit einer Gemüsepflanze, die man sich in den Garten setzt und die zuverlässig Erträge liefert.


    Fazit:
    Dass auf einem zum Kauf angebotenen Grundstück öfters Steinpilze stehen, ist zwar recht nett, aber aus meiner Sicht noch kein Grund, dafür einen höheren Preis zu zahlen. Bitte ziehe in Betracht, dass jemand von deiner Pilzleidenschaft erfahren hat und dich nun abzocken will.


    FG
    Oehrling