Beiträge von Oehrling

    Hallo,
    um welche Pilzart es sich letztlich handelt, ist hier nicht so erheblich (wenn ihr meint, das anhand dieser Fotos leisten zu können, na ja, zumindest ich kann's nicht...).
    Der richtige Ratschlag lautet unabhängig von der Pilzart: Ja, es kann sich durchaus um einen Giftpilz handeln, und nachträglich auftretende Beschwerden sind möglich. Sobald sich körperliche Beschwerden zeigen, sofort zum Arzt gehen und dort sagen, dass das Kind rohe Pilze vom Rasen gegessen hat. Der Arzt sorgt dann für geeignete Maßnahmen. Wenn in den nächsten Tagen keine Beschwerden auftreten, ist die Gefahrsituation eigentlich vorbei. Und dem Kind klar und unmissverständlich sagen, dass man nichts in der Natur Gefundenes in den Mund stecken darf, ohne es den Eltern vorher zu zeigen.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    Pilz Nr. 1 kann durchaus ein Königsröhrling sein, der soll im Wienerwald gar nicht mal so selten sein. Ein Boletus i. W. s. ist es wohl aufgrund der eindeutig netzigen Stieloberfläche, so etwas kommt bei Filzröhrlingen nicht vor. Boletus regius ("Echter" Königsröhrling) blaut nicht, Boletus pseudoregius ("Falscher" Königsröhrling) schon. D. h. hier wäre es wichtig zu wissen, ob der Pilz nach Anschnitt blaute oder nicht. Auf Foto 1 liegt ein leichter blaugrauer Schatten über Teilen des Hutfleisches, das könnte ein Blauen sein.
    FG
    Oehrling

    Heyhey, das ist ja genau die Badestelle am Wörthersee, die wir alljährlich im Sommerurlaub besuchen! Wir liegen immer unter dem rechten Baum auf dem Foto.
    Der Wald um den Pyramidenkogel ist der abgefahrenste Pilzwald, den ich kenne. Allergrößte Raritäten begegnen dir an jeder Ecke, und du findest jedesmal wieder neue. Freue mich jetzt schon auf August, dann geht es wieder da hin.
    Auf jeden Fall ein sehr schöner Bericht, besten Dank dafür!
    FG
    Oehrling

    Hallo Alexander,


    wenn du vorhast, künftig auch noch andere Scheidenstreiflinge zu verspeisen als Amanita fulva, solltest du wissen, dass du in einer Gattung mit tödlich giftigen Arten (Knollenblätterpilze) unterwegs bist. Knollenblätterpilze haben ebenfalls ein lappig-häutige Volva an der Stielbasis. Der Stielring kann abfallen oder von Tieren abgefressen werden, und das sieht dann so aus, als hätte der Pilz nie einen Ring gehabt. Also immer peinlich genau auf die Hutrandriefung und die zwar bescheidete, aber niemals knollige Stielbasis achten.


    Amanita fulva hat gegart ein ziemlich dumpf-erdiges Aroma und schmeckt mir persönlich überhaupt nicht. Aber probier es ruhig selber aus.


    FG
    Oehrling

    Hallo Sebastian,
    deine Agaricus augustus scheinen mir zu wenig gelbbraun und stattdessen zu sehr rosabraun zu sein. Haben sie denn wirklich nach Marzipan bzw. bitteren Mandeln gerochen? Ansonsten kommt eher eine andere Art in Frage.
    FG
    Oehrling

    Hallo Stefan,
    I. cincinnata var. major mit einem Hutdurchmesser von 2 cm? Ich für meinen Teil tippe eher auf die Typusvarietät, immerhin lässt sich mit etwas Mühe ein wenig Violett an der Stielspitze erahnen.
    FG
    Oehrling

    Hallo Angelika,
    Gratulation zu den Funden. Eine Marone habe ich nicht auf deinen Fotos gesehen, dafür aber einen Netzstieligen Hexenröhrling, einen Hainbuchenröhrling und einen (Frauen-?)Täubling. Noch mehr Artenvielfalt siehst du, wenn du in eine Parkanlage oder auf einen Friedhof mit einheimischem Baumbestand (Buche, Eiche, Hainbuche) gehst.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    mit Risspilzen bin ich noch nicht so weit, wie ich es möchte, aber irgendwann muss man ja mal fachlich was riskieren (und sich dabei die Hörner abstoßen?). MMn könnte dieses Exemplar aufgrund der olivgelbgrünen Farbe des Fleisches und der gelblichen Lamellen zu den Mallocyben gehören.
    Ohne mikroskopische Untersuchung und ohne aktuelle Literatur ist wohl nicht viel mehr möglich als die Gattungszuordnung, denn es gibt auch so ähnlich gefärbte Risspilze, die keine Mallocyben sind. Aber Inocybe lacera mit so gelben Farben, hmmm...? Ich hatte nach dem Literaturstudium ein anderes Bild von den Farben dieser Art.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    die weißen großen sehen mir sehr nach Karbolchampignons aus. Schneide mal ein Stück der Stielknolle ab, ob das sofort gelb verfärbt. Und rieche dran, ob das unangenehm chemisch riecht.
    FG
    Oehrling

    Zitat


    bist du sicher, dass das auf allen Fotos die gleiche Art ist, oder ist da etwas inhaltlich durcheinandergekommen?


    Das habe ich mich auch schon gefragt, doch der Finder ist sich sicher, daß es der gleiche Pilz ist.
    Allerdings: Er hat die Bohnen in den Garten gepflanzt, die Pilze in Nahaufnahme sind im Garten an den Bohnen erschienen, die Rahmenbedingungen sind also etwas anders. Sie sollen aber exakt übereinstimmen.


    Gotcha ;) Kannst dem Finder ausrichten, dass das wohl zwei verschiedene Pilzarten sind, die nur zufällig beide in der Nähe der Bohnen gewachsen sind. Bei denen im Topf spekuliere ich Conocybe, bei dem im Garten Panaeolus (Heuschnittpilz?).

    Hallo,
    für mich eine eindeutige Helvella costifera, auch ohne Mikro. Die Becherinnenseite neutral grau ohne jeden Anflug von Gelbbraun, die Rippen weiß, abgerundet und teilweise bis zum oberen Becherrand reichend. Haben wir zur Zeit auch ganz viel auf dem Heilbronner Hauptfriedhof.
    FG
    Oehrling


    Hallo,


    seit gestern ist die Jahresniederschlagsmenge von 2015 , 603 mm, geknackt.


    Hallo Holger,
    schön, dass es im Saarland auch so pilziges Wetter hat (wenn auch so mancher darunter zu leiden hat!). Bei uns ist nicht nur die Jahresniederschlagsmenge von 2015 schon geknackt, sondern bei mir persönlich ist die Fundmenge an Mykorrhizapilzen 2015 auch schon geknackt (so wie momentan war es im ganzen Jahr 2015 nicht, auch nicht im Herbst!), freilich auch die Anzahl an Zeckenstichen.
    FG und weiter so tolle Funde
    Oehrling

    Hallo Jan,
    der Friedhof in Stuttgart-Sonnenberg wird in der Reihe "Großpilze BW Band 1 - 5" bei seltenen Pilzen sehr oft als Fundstelle lobend erwähnt. Immer wenn der Sommer verregnet ist so wie momentan in Baden-Württemberg, lohnt sich eine Fahrt dort hin. Wer seltene Dickröhrlinge, Amaniten, Täublinge und Risspilze live sehen bzw. finden, bestimmen und letztlich kennenlernen will, der sollte sich das nicht entgehen lassen. Nächste Woche werden alle Parks/Friedhöfe im Großraum Stuttgart, die von einheimischen Mykorrhiza-Bäumen dominiert werden, Live-Pilzausstellungen sein, die man so nur selten zu sehen kriegt, da bin ich mir ganz sicher.
    FG
    Oehrling

    Ich bin mir auch ziemlich sicher, noch nie eine solche Psathyrella gesehen zu haben. Das ist bestimmt was Seltenes. Bei Psathyrella gibt es meines Wissens eine spezielle Sektion für Arten mit konzentrischen Hutschuppen (z. B. P. maculata, P. caput-medusae - die wachsen mW beide auf Holz). Wie würdest du denn die Sporenfarbe beschreiben? - man weiß ja nie, wie Farben auf einem Monitor rauskommen.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    im Großraum Stuttgart ist die aktuelle Lage wie folgt:
    - es gibt Risspilze ohne Ende, sehr stark ist dieses Jahr z. B. der Ziegelrote Risspilz
    - sehr stark präsent sind auch die Erdritterlinge (T. orirubens oder T. inocybeoides)
    - es erscheinen erste Täublinge und Milchlinge, ohne dass schon eine Artenvielfalt da wäre
    - auch mit den Amaniten geht es jetzt los, traditionell sind A. strobiliformis, A. rubescens und A. lividopallescens früh am Start
    - von den Boleten sind bisher ganz kleine Köpfchen (Netzis, Sommersteinis) zu sehen, und die fallen schon den Schnecken zum Opfer
    Am kommenden Wochenende wird dann mal der Großraum Würzburg abgecheckt.
    FG
    Oehrling


    allerdings kenne ich S.mendax aus eigener Anschauung nicht. Für mich ist das noch ein Phantom. Keiner hats gesehen, aber alle reden drüber. :evil:


    Hallo Stefan,
    doch, ich habe ihn schon gefunden - z. B. am Schlossberg bei Reutte/Tirol. Am Fundort schaut er auf den ersten Blick aus wie ein Flockenstieliger Hexenröhrling (für den ich ihn auch erstmal gehalten habe), nur die Hutfarbe passt überhaupt nicht. Der Flocki hat in der Regel eine schön samtig braune Farbe, die gern mal ins Gelbliche ausblasst. Boletus mendax dagegen hat eine hell weinrötliche, trüb rosafarbene Hutfarbe.
    Zu den hier angefragten Exemplaren: aufgrund der deutlich sichtbaren Bataille-Linie und der grauoliv gefärbten Huthaut scheinen mir das normale Netzis zu sein. Ein Bestimmungstipp von mir: vor Ort mit dem Messer die Röhrenschicht wegkratzen und erforschen, ob der Röhrenboden rötlich gefärbt ist.
    FG
    Oehrling


    Kennt jemand diesen Pilz? Ich habe noch nach einem Sporenabdruck gefragt, vielleicht bekomme ich davon auch noch ein Bild.


    Hallo Martin,
    bist du sicher, dass das auf allen Fotos die gleiche Art ist, oder ist da etwas inhaltlich durcheinandergekommen? Die auf Foto 1 gezeigten Pilze haben alle einen eindeutig konischen Hut und sehen stark nach Conocybe aus. Die auf den restlichen Fotos gezeigten Exemplare (oder ist es immer dasselbe?) haben einen ausgebreitet-polsterförmigen Hut und eine Lamellenfarbe, die zu Conocybe nicht im geringsten passt.
    Jedenfalls sind weder Samthäubchen (Conocybe) noch Düngerlinge (Panaeolus) Mykorrhizapilze, sondern leben von totem organischem Material, d. h. stehen mit der Bohnenpflanze nicht in Verbindung, wohl aber mit der Topferde. Die Myzelumschlingungen der Wurzeln sind möglicherweise darauf zurückzuführen, dass in dem Topf wenig Platz ist.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    auf die Schnelle eine Fundliste vom Waldfriedhof Stuttgart-Sonnenberg 07.06.16 (damit ihr wisst, was derzeit so rumsteht und was ihr verpasst habt):
    Stadtchampignon, Karbolchampignon, Ziegelroter Risspilz, Kegeliger Risspilz, Rötender Risspilz, Hainbuchentäubling, Fleischroter Speisetäubling, Hainbuchenmilchling, Hainbuchenröhrling, Sommersteinpilz, Netzstieliger HR, Glattstieliger HR, Körnchenröhrling, Rötender Erdritterling und Pfifferling.
    FG
    Oehrling


    Ich habe noch nie in natura einen gesehen. Ich glaub, bei uns gibts den ganz selten.


    Hallo Heidi,
    am Neroberg in Wiesbaden gibt's den. Das ist nicht gar so weit weg von dir. Wenn das Wetter so bleibt (schwülwarm, öfters Gewitter), könnte er schon bald auftauchen.
    Der Satanspilz riecht nur alt aasartig (das tut mMn ein verwesender Steinpilz aber auch), jung riecht er genau wie eine vollgepullerte Babywindel.
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,


    angestachelt durch die vielen Fundmeldungen zieht es mich nun auch auf einen Friedhof. Am kommenden Dienstag bin ich beruflich in Stuttgart unterwegs und wollte anschließend einen der dortigen Friedhöfe besichtigen. Potenziell zu sehen gibt es dort Boleten, Täublinge, Risspilze und Amaniten. Vielleicht steht ja schon was da.


    Wenn mich jemand begleiten möchte (Treffpunkt: Dienstag, 07.06., 17:00 Uhr), bitte PN schreiben.


    FG
    Oehrling