Beiträge von Oehrling

    Hallo zusammen,
    mein Senf zu zwei der in der Diskussion aufgeworfenen Fragen:
    1) wie es kommt, dass Wurzeltrüffeln einfach so auf dem Boden freiliegend herumkullern? Wurzeltrüffeln befinden sich wenige Millimeter unter der Oberfläche im Sandboden, haben aber nichts, was sie im Boden festhalten könnte (Stiel oder so etwas). Bei einem starken Regen werden sie aus dem Sand freigeschwemmt und liegen nun einfach an der Oberfläche. Schaut man an der entsprechenden Stelle genau hin, sieht man sie aus dem Sandboden herausspitzen. Beim nächsten Wasserschwall werden sie einfach fortgespült und liegen auf dem Weg herum.
    2) ob Rhizopogon obtextus auf den Kanaren gegessen wird? Vor Jahren habe ich im November auf den Kanaren Urlaub gemacht und bin selbstverständlich auch in die dortigen Wälder zum Pilzesuchen gegangen. (Die an Pinus silvestris, unsere heimische Waldkiefer gebundene?) Rhizopogon obtextus habe ich dort nicht finden können, aber dafür im dortigen Pinienwald massenweise eine andere (möglicherweise indigene? auf den Kanaren gibt es sehr viel Indigenes!) Rhizopogon-Art mit grundsätzlich weißer, an lichtbeschienenen Stellen orangegelb verfärbter Peridie und blassgelber Gleba. Vielleicht ist dies die Art, die dort gegessen wird.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    ich bin auch für Boletus legaliae. Bei der blau verfärbten Huthaut sind die Beschädigungen schon ziemlich tief, das ist mehr als nur ein Fingerdruck auf die Huthaut. Ganz besonders typisch finde ich die Orangetöne am Stiel und die filzig-graue Huthaut, durch die rosa Flecken hindurchschimmern.
    FG
    Oehrling
    [hr]

    Ach, die Namen...
    Nachdem seitz neuestem die schwach blauenden Arten um Boletus satanas völlig wirr zu Suillellus gewandert sind, habe ich beschlossen wieder zu Boletus zurückzukehren. Weil ansonsten macht das ja wirklich gar keinen Sinn mehr.


    :cool: sehr vernünftig :thumbup:

    Hallo neten,
    Hydnellum aurantiacum wäre schon wirklich orangebraun, auch im Alter. Wenn die Fruchtkörper so rosa-wein-fleischbraun sind, handelt es sich um Hydnellum peckii, ferrugineum oder scrobiculatum. Also: reinbeißen und testen, ob mild oder scharf.
    FG
    Oehrling

    Hallo,


    bei dem Unbekannten Nr. 2 bin ich mir ziemlich sicher, dass es ein Milchling ist. Klar gebe ich zu, dass das schwer zu beweisen ist, so ohne Milch. Er hat nicht
    zufällig nach Maggiwürze bzw. Sellerie gerochen?


    Und wie bist du überhaupt dazu gekommen, dich mit diesem Typ zum Pilzesuchen zu verabreden? Der wird ja hoffentlich niemand aus dem Forum sein...?


    FG
    Oehrling


    nun ärgere ich mich, dass ich nicht nach oben geschaut habe im Wald.


    Hallo AlphaOne,
    nicht schlimm, Reizker lassen sich auch außerhalb des Waldes bestimmen. Achte auf folgende Merkmale: Stieloberfläche (Gruben vorhanden oder nicht?), Verfärbungsverhalten der Milch (welche Farbe hat die Bruch-/Schnittstelle direkt nach dem Anschnitt, und welche Farbe hat sie eine Stunde später?), Geschmack (süßlich oder bitterlich?).
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    R. vesca würde ich hier ausschließen wollen, da die cremefarbenen Lamellen und der wattig ausgestopfte Stiel nicht passen. Das ist sicher was viel Besseres, nur ohne Angaben der Sporenpulverfarbe und des Waldtyps (zumindest Begleitbaums) lässt sich bei einem solchen Rot-(Braun-?)hüter absolut nichts machen und ohne Mikrobilder auch nicht wirklich viel.
    FG
    Oehrling

    Hallo Alibaba,
    es gibt mit Glück noch eine kleine Chance. Welche Pilze standen denn an dieser Stelle noch so herum? Vielleicht gab es ja noch ganz "normale" derselben Art, und du zeigst uns nur das pathologischste ("kaputteste") Exemplar von allen.
    FG
    Oehrling

    Hallo die Damen,
    in den Hohenloher Wäldern sieht es auch sehr mau aus.
    Wo momentan ziemlich viel geht, ist am bayerischen Alpennordrand (südlich der Linie Kempten - Weilheim - Rosenheim). Hiervon konnte ich mich letzten Freitag bei einer kleinen Tour überzeugen. Bayerischer Wald soll auch relativ gut sein, was man so hört.
    FG
    Oehrling


    FG
    Oehrling

    Mit etwas Recherche bin ich nun auf den "Weichen Dotter-Täubling" bzw. "Prachttäubling" (Russula intermedia, Syn.: Russula lundellii, Russula mesospora) gestoßen. Die Merkmale scheinen mir gut zu passen. Kann ich meinen Fund abheften oder kommen noch andere Täublinge in Frage?


    Hallo Thomas,
    mit dem Prachttäubling hast du eine ziemlich gute Idee. Die von dir angegebenen Informationen deuten darauf hin, dass der Täubling zu den Insidiosae (Urentes), noch genauer zu den Maculatinae gehört. Kennzeichnend sind das dottergelbe Sporenpulver, der nur schwach und erträglich scharfe Geschmack sowie die gelblichrote und nicht violett-/weinrote Hutfarbe. In dieser Sektion befindet sich auch der Prachttäubling (wie auch immer man den botanisch nennen mag; beim Täublings-"Papst" SARNARI heißt er Russula lundellii). Aber es könnte auch R. maculata oder vielleicht sogar Russula decipiens sein. Es gibt Leute, die so etwas makroskopisch bestimmen können, aber das sind absolute Kenner bzw. Spezialisten.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    ein ziemlich krasses Exemplar, das du da gefunden hast. Die Rübenknollenform sowie die häutige geriefte Manschette schubsen den Pilz eindeutig in die enge Perlpilzverwandtschaft. Das Fleisch rötet nicht (auch nicht nach Liegenlassen über Nacht??), damit fällt mMn der Perlpilz selber raus. Die Manschette hat, wie du schreibst, immerhin einen gelben Rand. Das habe ich an einem Grauen Wulstling allerdings noch niemals beobachtet.


    Bleibt also mMn Amanita franchetii übrig. Wer weiß, vielleicht nimmt man den gelblichen Ton der Hutflocken nicht wahr, weil die Huthaut selber schon sehr gelb ist. Am Stiel sieht man jedenfalls auch leicht gelbliche Töne, das könnte vom Stielvelum herkommen, so dass man dann doch ein irgendwie gelbliches Velum vermuten könnte.


    FG
    Oehrling

    den Thread zum Behangenen Faserling hatte ich natürlich gelesen, aber, ich war mir halt trotzdem nicht 1000-protzentig sicher :)


    Hallo Maria,
    das ist auch richtig so, denn - sorry - es ist überhaupt nicht sicher, dass das der Behangene Faserling ist, obwohl er aufgrund der Fotos nicht auszuschließen ist. Es gibt schon noch einige andere Faserlinge, die so aussehen. So etwas müsste man streng genommen mikroskopieren.
    FG
    Oehrling

    Hallo Peter,
    bei einer so orangefarbigen Huthaut müsste es die Birken- oder Heiderotkappe sein. Es liegen auch einige Birkenblätter auf dem Boden, so dass du die dabei stehende Birke wahrscheinlich nur übersehen hast.
    FG
    Oehrling

    Hi Verena,
    Funga Nordica, 1. Aufl., S. 330:
    A. vaginata: "volva white to pale greyish without spots"
    Großpilze Baden-Württembergs, Band 4, S. 30:
    A. vaginata: "Volva... weiß bis weißlich"
    Kibby, The Genus Amanita in Britain, S. 27:
    A. vaginata: "Volva... white, unchanging"
    (Parey's Buch der Pilze kannst du selbst nachlesen, denn das hast du ja)
    All das sehe ich in meinen bisherigen Feld-Funden bestätigt. Der zitierte Autor KUO hat die Meinung mit der rötlichbraun verfärbenden Volva wohl ziemlich exklusiv. Möglich ist auch, dass die in den USA eine abweichende Artauffassung von A. vaginata haben.


    Am besten wäre, du findest selbst mal ein paar A. vaginata (Herausforderung!; der Pilz ist ja nicht gerade selten und relativ gut zu erkennen, wenn man auf den neutralgrauen Hut ohne Silberglanz und die nur ganz fein ausgeprägte reinweiße Stielnatterung achtet) und schaust sie dir GENAU an und machst dir eine eigene Beschreibung. Dann weißt du, welche Literatur-Beschreibungen stimmen und welche nicht. Nicht alle Literatur-Beschreibungen von Scheidenstreiflingen stimmen. Die Scheidenstreiflinge sind nicht erschöpfend erforscht, daher ergeben sich immer mal Widersprüche.


    Liebe Grüße
    Stephan

    Hallo,
    mit einer so rostfleckigen Volva sicher nicht. Amanita vaginata hat wenn überhaupt, dann hellgraue Flecken an der Volva, aber keine Rostflecken. Wäre der Pilz nicht so blass, würde ich glatt A. batarrae vermuten, aber so blass habe ich sie noch nie gesehen.
    FG
    Oehrling


    [quote pid='329182' dateline='1469386654']


    In Kärnten ist es eigentlich egal, welchen Wald man sich aussucht, ein "Interessanter" ist, zumindest für mich, immer dabei. Zwei Meter neben einer Schotterstraße zeigten sich bei der letzten Tour mit Magic die Zungenkeulen, Clavariadelphus ligula


    [/quote]


    Hallo Peter,
    das hatte ich mir auch schon gedacht, als ich diese Keulchen in eurer Gegend gefunden hatte - und dann war's Podostroma alutacea.
    Also mal 20%iges KOH auf die Keule draufgeschmiert, ob sich da farblich was tut. Und mit dem Mikro schauen, ob es ein Basidiomycet oder ein Ascomycet ist.
    FG
    Oehrling

    Gruselig,da hat sich ein Knolli zuwischen die Täublinge geschlcihen...



    das ein grüner Knolli sich SO unter grüne Täublinge mischen kann... ,


    Hallo Juliane,
    wirklich echt gruselig. Aber warum "ein Knolli"? Ich sehe auf deinen Fotos zwei Knolli.
    FG
    Oehrling