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Beiträge von Oehrling
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Hallo Jürgen!> Gibt es eigentlich ein Bestimmungsbuch, wo die Pilze nach der Farbe des Hutes oder der Lamellen geordnet sind? Wäre doch viel praktischer.
Da die Farbe der Lamellen sowie der Hutoberseite bei vielen Pilzen mit dem Alter veränderlich ist, würde eine solche Einteilung keinen Sinn machen.
> Zum Bestimmen versuche ich dann mit Hilfe von "1200 Pilze" mir Klarheit zu verschaffen. Funktioniert ab und zu mal; aber wenn ich nicht weiß, ob ich jetzt einen Schirmling oder Wulstling vor mir habe, hilft nur (zeitaufwändiges ) blättern oder die Experten vom Forum.
Genau so ist es. Pilze bestimmen können ist eine Kunst, die man im Lauf von mehreren Jahrzehnten erst richtig erlernt. Es gibt für dich zwei Möglichkeiten: entweder deine "Blätter-Methode" beibehalten, und dann oft nicht zu einem befriedigenden Ergebnis kommen, oder dich auf einem Seminar von einem Experten unterweisen lassen, wie man Pilze bestimmt.
> Und Sporenabgleich ist nicht meine Fachrichtung.
Das hat mit Fachrichtung nichts zu tun. Wenn du einen Pilz bestimmen willst, musst du dich an das entsprechende Vorgehen halten, d. h. wenn die Ermittlung der Sporenpulverfarbe dazu gehört, ist es eben so. Oder es wird halt nichts mit der Pilzbestimmung. Wobei davon ja nicht die Welt untergeht.
FG
Oehrling -
Hallo Dieter,
ich kenne Russulogen, die sich nicht auf die im Umlauf befindlichen Farbtabellen verlassen. Sie legen sich stattdessen ein Sporenabwurf-Herbarium an, d. h. einen Sporenfarbkatalog bestehend aus selbst gewonnenen Abwürfen unstrittiger, leicht bestimmbarer Arten, und nehmen diesen dann als Farbreferenz.
Russula emetica oder cyanoxantha liefern z. B. 1a, Russula grisea 2c, Russula integra 4c usw. (lässt sich alles aus der Literatur ermitteln!)Die Sporenpulverabwürfe werden auf gläsernen Objektträgern mit Deckgläschen fixiert und dann bei Bedarf als Vergleichsreferenz verwendet.
Wär das nichts?FG
Oehrling -
Liebe Pilzfreunde,
bei uns in Franken, lassen sich Steinpilz und Co. noch nicht blicken.
???
Hallo bbgreiter,
die Steinpilzzeit ist in Franken schon ziemlich vorbei, jetzt kommen die Grünlinge. Ich weiß nicht, wo in Franken du genau gesucht hattest (Bamberg?), aber um Mitte Oktober rum gab es im westlichen Mittelfranken (Ansbach, Feuchtwangen...) sehr reichlich Steinpilze.
FG
Oehrling -
Hallo dievalabelle,
die Unterscheidung Stockschwämmchen - Hallimasch ist recht einfach. Lege einfach einen aufgeschirmten, abgeschnittenen Pilzhut mit der Lamellenseite nach unten auf ein weißes Blatt Papier, stülpe ein Glas obendrüber und warte etwa vier Stunden ab. Ist das ausgefallene Sporenpulver weißlich blass, spricht es für den Hallimasch, ist es deutlich ockerbräunlich, spricht es für das Stockschwämmchen.
Doch Achtung: dieser Test hat nichts damit zu tun, ob du die Pilze essen kannst!
FG
Oehrling -
Hallo,
auch aus meiner Sicht kann das sehr gut der Pfützenmilchling sein. Leider kenne ich nicht so die Mikrodetails, um mit voller Sicherheit sagen zu können: der ist es.
FG
Oehrling -
Nach meinem Umzug aufs Land musste ich feststellen, dass die Umgebung auch in guten Pilzjahren schrecklich pilzarm ist. (Selbst Stadtparks hatten da mehr hergegeben.)
Hallo,
was für ein Land ist das denn, bzw. wo liegt dieses Land? Vielleicht kann man dir doch ein bisschen mit guten Pilzstellen helfen.
FG
Oehrling -
Hallo Lucy,
da würde ich dir vor allem den Sternschuppigen Riesenschirmling (= "Mini-Parasol"), den Violetten Ritterling, den Hallimasch oder den Rauchblättrigen Schwefelkopf empfehlen. Die sind momentan überall sehr häufig, und ihnen machen die kühlen Temperaturen nicht viel aus. Hauptsache es gefriert nachts nicht, sonst ist es mit den Pilzen zu Ende.
Natürlich sind die alle nicht so unverwechselbar wie Steinis, Pfiffis oder Maronen, aber ihr werdet das schon hinkriegen.
FG
Oehrling -
Hallo Sabine, hallo Holger,
schaut auch mal auf die anderen Merkmale und nicht nur auf den Geruch. T. inamoenum ist ein Pilz mit jung ausgesprochen konischer Hutform, welcher auch im Alter noch einen deutlichen Buckel hat. Und das Weiß wäre lange nicht so rein wie auf euren Fotos zu sehen ist, sondern ein Weiß mit einem ziemlichen Graustich ("altweiß", "schmutzigweiß"). T. inamoenum ist außerdem ein Pilz des montanen Nadelwaldes, ich sage dazu gern "Schwarzwaldpilz".
FG
Oehrling -
Hallo Pablo,
bei Täubling Nr. 2 hast du ja einen Spp-Abwurf gemacht und festgestellt, dass es dottergelbes Spp war. Dann müsste das Russula lundellii (Prachttäubling) sein, alle anderen Maculatinae werden nicht so auffallend groß wie diese. Auch die Birke passt als Baumpartner.
FG
Oehrling -
@Pablo
nenn sie doch Mannheimer Weiß-Braune!
T. pini kenne ich nicht, könntest du kurz beschreiben, was das sein soll?Irrlicht
hast mich überzeugt. "Pessundatum Nr. 2" ist nicht pessundatum, sondern stans. Ich werde es gleich editieren.
FG
Oehrling -
Hallo zusammen,
hier kommt der zweite Teil meines Fundberichts aus dem Leindorfer Wald. Er ist ein bisschen "mykologischer" als Teil 1, doch keine Angst. Es dreht sich um die problematische Sektion der Weißbraunen Ritterlinge.
Nun zu den aktuellen Funden. Am gestrigen Dienstag waren fünf Arten der Weißbraunen Sektion klar unterscheidbar, dazu noch die durch einen wattigen Stielring sehr gut gekennzeichnete Art Tricholoma focale (Halsbandritterling).
Die erste Art können wir gleich ad acta legen, an der ist nichts problematisch: Tricholoma imbricatum (mit Guajak innerhalb der ersten 30 Minuten völlig negativ, feinschuppig-filzige, niemals schmierige Huthaut):
Ebenso der Halsbandritterling (neben dem vorhandenen Stielring sind die auf dem Hut meist vorhandenen orangen bis olivgrünen Stellen typisch; stark Guajak-positiv, Blaufärbung nach wenigen Sekunden):
Doch jetzt die schwierigen Fälle. Gestern fand ich extrem typisch aussehende Tricholoma pessundatum (schmierig glatte Huthaut, nicht striat oder schuppig, Hutfarbe ein eigentümliches blasses Kupferrot, ziemlich reinweißer, oft seidig glänzender, glatter Stiel, erst ganz spät schwach braunfleckig werdend, Guajak-positiv, Verfärbung setzt nach ca. 10 Sekunden ein und erreicht nach 30 Sek. ein ansehnliches Blau). Sogar die konzentrischen Huttropfen waren vorhanden. An denen ist schwierig, als dass sie in FNE4 mit dem Pappelritterling (T. populinum) synonymisiert, also in den gleichen Arttopf geworfen werden:
Direkt neben diesen kamen folgende Exemplare, ebenfalls Guajak-positiv wie die oberen. Man beachte, dass die Hutfarbe nicht ganz übereinstimmt, außerdem haben diese am Hutrand dunkelbraune kerbenartige Erhebungen (nicht wirklich Kerben). Beides scheint zur Variationsbreite von T. pessundatum zu gehören. Beim Pappelritterling habe ich nie dergleichen gesehen.
Edit: Irrlicht plädiert für diesen Kandidaten auf Tricholoma stans statt T. pessundatum. Ich schließe mich dieser Meinung an.Im Feld oftmals fehlinterpretiert wurde Tricholoma stans. Bei dieser Art handelt es sich um einen stattlichen Pilz (Hutbreite bei ausgewachsenen Exemplaren bis 15 cm) mit porphyrbrauner Farbe (nicht direkt lilabraun, aber das geht farblich in diese Richtung), deutlich striater Huthaut, allmählichem Braun-Weiß-Übergang am Stiel ohne Pseudoringzone und nur schwacher Guajak-Reaktion (etwa nach 1 bis 2 Minuten ist ein leichter Anflug von Blau zu sehen).
Verwechselt wurde dieser seltene Pilz mit Tricholoma albobrunneum, einem sehr schmächtigen Ritterling, dem kleinsten in der Weißbraunen Sektion, der aber sonst in allen optischen Merkmalen T. stans gleicht, was wohl zu den häufigen Fehlinterpretationen geführt hat. Erwähnenswert ist noch, dass T. albobrunneum stark bitter schmeckt, am Stiel und an den Lamellen schnell braunfleckig wird und auch nur schwach Guajak-Positiv ist. Die Autoren haben das stans/albobrunneum-Problem mMn sehr gut gelöst, indem sie daraus zwei Arten machten.
Auf dem folgenden Foto sieht man rechts die T.-stans-Kawenzmänner und links die Mini-Ausgaben davon, die T. albobrunneum.Zum Schluss zu Ingos und meinen Lieblingen. In FNE4 werden diese Pilze mit Tricholoma batschii/fracticum, einen unter Kiefern auf Kalkboden wachsenden, oft am Rand von Saftlingswiesen über kalkigem Lehmboden zu findenden Weißbraunen, synonymisiert. T. batschii hat im Gegensatz zu den vorher gezeigten Arten eine Pseudoringzone am Stiel, also einen abrupten Übergang von braun zu weiß, an dem üblicherweise ein zartes braunes Häutchen hängt. Daher der deutsche Name "Fastberingter Ritterling".
Diese im Leindorfer Wald gefundenen Pilze haben zwar ebenfalls einen abrupten Braun-Weiß-Übergang, aber kein Häutchen. Sie unterscheiden sich außerdem durch die Hutfarbe (T. batschii maronenbraun - etwa wie der Maronenröhrling, diese hier dagegen mit einem helleren, ins Orange gehenden Ziegelbraunrot) und durch die krass abweichende Fundortökologie, nämlich den sauren, nährstoffarmen Sandboden. Ingo und ich kennen die Art als Tricholoma striatum und halten sie für etwas Anderes als T. batschii.Zunächst mal eine Kollektion. Kollektion bedeutet, diese Pilze sind alle hexenringartig nebeneinander gewachsen, so dass man davon ausgehen kann, dass alles dieselbe Art ist.
Man sieht hier auch gleich die Probleme: bei nicht allen Exemplaren ist ein abrupter Braun-Weiß-Übergang vorhanden. Er ist mal mehr, mal weniger deutlich.
Auch am gleichen Pilz ist das nicht einheitlich. Hier ein Exemplar von vorne, mit einem geradezu vorschriftsmäßigem Braun-Weiß-Übergang:Doch ach, derselbe Pilz um 90 Grad gedreht - schon sieht das gar nicht mehr vorschriftsmäßig aus:
Nie aber ist ein braunes abstehendes Pseudoringhäutchen wie bei T. batschii zu sehen. Abschließend noch die Kurzbeschreibung: Pilz ziemlich groß (Hutbreite bis etwa 12 cm), Huthaut schmierig, schnell abtrocknend, hell mahagonibraun bis orangeziegelbraun, striat, abrupter Braun-Weiß-Übergang am Stiel ohne Pseudoringhäutchen, schwach Guajak-positiv (nach ca. 1 bis 2 Minuten entwickelt sich ein schwaches Blau).
So, der Input ist da - Feuer frei für die Diskussion.
Damit ihr wisst, warum wir uns überhaupt über Weißbraune Ritterlinge den Kopf zerbrechen, empfehle ich, zunächst diese Geschichte zu lesen. Glaubt mir, sie ist spannend und lehrreich. Manche kennen sie ja vielleicht auch schon, sie ist ja nun schon 60 Jahre alt.FG
Oehrling -
Auch bei uns in Hohenlohe ist er seit letzter Woche flächendeckend vorhanden, also war mein Jammern vorschnell.
FG
Oehrling -
Dabei sind die Informationstexte beim Überfliegen gar nicht mal so schlecht. Wahrscheinlich verfügt der Websitenbetreiber über einigermaßen gescheite Literatur. Die Fotos dagegen sind einfach... umpff! Wahrscheinlich durfte er die aus den Büchern nicht nehmen.
Fazit: jahrelang kultiviertes gefährliches Halbwissen kombiniert mit deftiger Selbstüberschätzung und fehlender Vernetzung mit Experten, die vor der Veröffentlichung mal hätten drübergucken können. Dann kommt so ein Internetauftritt zustande.
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Hallo rabitt,
insofern ja, als dass man jetzt erkennen kann, dass der letzte vermutlich ein Violetter Rötelritterling ist.
FG
Oehrling -
KOH muss ich mir endlich mal besorgen... muss mal gucken, wo man das hier bei uns bekommen kann.Hallo Sarah,
viele der KOH-Reaktionen lassen sich auch mit Salmiakgeist (NH4OH) erzeugen, einer Flüssigkeit, die man normalerweise in einer Apotheke bekommen kann. NH4OH stinkt halt recht heftig und wird auch nach jedem Öffnen der Flasche schwächer und schwächer. KOH (Kaliumhydroxid) bekommt man in Pulverform eventuell auch dort, ebenso wie destilliertes, reines Wasser. Wenn du es hast, kannst du dich ja nochmal melden, ich habe irgendwo eine Rezeptur, wie man sich KOH-Lösung mixt.
FG
Oehrling -
Very hübsch! Bei 10-jährigen Kiefern. Unglücklicherweise gab es auch noch zwei weitaus jüngere Espensprösslinge.Hallo Ingo,
für mich optisch klare T. populinum. Ich muss freilich zugeben, dass die Bedeckung der Hüte mit Espenlaub einen Großteil dieser Sicherheit erzeugt.
Nachher stelle ich ebenso optisch klare T. pessundatum ein, gottlob im reinen Kiefernbestand gewachsen.
Wir beide kennen die Probleme, jawohl.
FG
Oehrling -
Danke, Verena.
FG
Stephan -
Hallo Leila und Sarah,
zuerst müsst ihr die aber korrekt bestimmen. Es gibt ja noch andere Arten in der Gattung, und solche Keulen können ziemlich formvariabel sein.
Damit es Abgestutzte Keulen (Clavariadelphus truncatus) sind, sollten sie:
- unter Nadelbäumen wachsen (was hier anscheinend der Fall ist)
- süß schmecken (also wirklich auffallend süß!)
- mit KOH20/30% auf der Außenseite hellrot verfärbenSonst ist es was anderes.
FG
Oehrling -
Hallo Dieter,
diesmal absolut keine Bedenken gegen dein Bestimmungsergebnis. Besonders schön sind die Fotos von den Haaren - in der Form exakt wie im SARNARI. Darf ich trotzdem noch zwei kleine Anmerkungen machen, die mit dieser Bestimmung nichts zu tun haben?
Wenn du eine Primordialhyphe zwecks Beweisführung fotografierst, sollte die frei im Hellen schweben und nicht in der violetten Suppe herumschwimmen. Denn nur bei wasserklarem Hintergrund lässt sich beurteilen, ob es angefärbte Inkrustationen gibt und wenn ja, wie stark die sind.
Und nochmal zu deiner Spp-Angabe mit Romagnesi IIa. Natürlich ist es dein gutes Recht, Farben so wahrzunehmen wie du sie eben wahrnimmst, aber wenn du Sporenpulver von R. azurea, was übereinstimmend in der kompletten Literatur als Ia bezeichnet wird, mit IIa angibst, rollen sich bei Fachleuten die Fußnägel hoch. Das ist etwa so, als würdest du einen Stuhl als Tisch bezeichnen mit dem Argument, dass du persönlich in dem Stuhl eben einen Tisch siehst.FG
Oehrling -
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> Sehr schöner Beitrag, Stephan!Danke. Da kommt noch was nach, weißbraune Ritterlinge.
> In unserem Dresdner Flechten-Kiefernwald stellen wir ein ähnliches Artenspektrum fest.
> Zusätzlich zu den von Dir gezeigten Pilzen finden wir dort häufig Tricholoma focale, Hydnellum concrescens und Sarcodon squamosus.
> Die sollten doch in deinem Revier auch zu entdecken sein.T. focale jedes Mal kiloweise, dieses Mal auch wieder. Irgendwann probiere ich die mal.
Hydnellum habe ich noch nicht gefunden, dagegen schon Phellodon melaleucum.
Sarcodon squamosus habe ich ein einziges Mal mit ein paar Exemplaren bei 6 (?) Begehungen finden können, aber geben tut es den dort auch.[quote pid='342124' dateline='1478031403']
> Hier fruktifiziert er vor allem von Mitte Juni bis Mitte Juli.
> Wenn es knackig heiß und trocken ist!Besten Dank für den Tipp.
[/quote]
FG
Oehrling -
Nach meiner jetzt dreijährigen Erfahrung erhältst du die größte Verlässlichkeit, wenn du das Guajak außen auf die Stielspitze aufträgst. Die von mir bisher ermittelten Daten beziehen sich auf diese Auftragensweise.
Leider musste ich heute feststellen (anhand von herumstehenden Täublingen), dass mein Guajak nicht mehr richtig tut. Es ist ja auch schon 2 Jahre alt.
Bei Grünlingen habe ich bisher auf dem Hutrand nur mit KOH experimentiert. Wie ich oben schrieb, ist die gewöhnliche Reaktion eigentlich negativ: die bereits vorhandene Farbe verdunkelt sich. Allerdings kam es bisher 2 mal vor, dass das normalerweise trübe Braun freudiger war, fast orangebraun. Die Grünlinge, die das taten, hatten olivschwärzliche Schuppen auf grüngelbem Grund. Die das nicht taten, hatten entweder eine ganz glatte oder eine rein striate Huthaut oder aber braune Schuppen auf orangebraunem Grund.
FG
Oehrling -
Und es werden noch ein paar mehr sein, ist halt doch noch eine andere Ökologie. Sieht eher aus wie in der Mehlinger Heide zum Beispiel.
Ja, das ist was ganz Ähnliches wie die Mehlinger Heide. In Leinburg ist der Sand allerdings nicht so rot, mehr "sandocker", eher wie in Speyer, aber genau so grobkörnig. In Mehlingen wächst um diese Zeit reichlich Clavaria argillacea (Heidekeulchen), das habe ich dagegen in Leindorf noch nie gesehen. Und auch noch keinen Wechselblauen Kiefernreizker.
Ich gebe dir recht, dass dieser Grünling seltsam ist.
Schon die kalt olivschwärzlichen Schuppen. Wenn ein Grünling Schuppen hat, dann normalerweise braun auf orangebrauner Huthaut (= T. frondosae, solche haben wir schon in Speyer gefunden, und in Leindorf gibt es die auch).
Das Braun am Hutrand mit KOH ist ziemlich freudig. Normalerweise bleibt mit KOH der Farbton erhalten, die Huthaut wird dadurch einfach nur dunkler.
Und er ist Guajak-positiv - wieviele Sekunden nach dem Draufschmieren entstand das Foto? Nach meinen Notizen dauert es etwa eine Minute, bis der Farbumschlag beginnt.FG
Oehrling -
Hallo Maria,
eine Nebelkappe riecht nach Nebelkappe, nicht direkt wie Schimmelkäse oder Parfüm. Das ist nur die Assoziation, die der spezielle Buchautor hatte (oder er hat es faul aus einem anderen Buch abgeschrieben!). Man kann diese Assoziation teilen bzw. verifizieren, aber sicher ist das alles nicht. Man muss die Nebelkappe 10 mal finden und dran riechen, dann kennt man den Geruch.
Also: ab jetzt an jedem grauhütigen dicken Pilz mit blassen herablaufenden Lamellen, der im Hexenring wächst, schnuppern. Am besten an denen, die schon ältlich daherkommen, die riechen am stärksten, und du weißt dann auch, was unangenehm in diesem Zusammenhang bedeutet.
FG
Oehrling -
