Hallo zusammen,
sie tauchen jetzt wohl überall auf, wo es in den vergangenen Tagen/Wochen Laubwaldpfifferlinge, Sommersteinpilze, Pfeffermilchlinge, Heringstäublinge oder Rotstielige Ledertäublinge gegeben hat. Also unter möglichst alten Buchen auf guten, mineralischen, nicht zu trockenen Böden. Kalkboden kann, muss aber nicht. In etwa zwei Wochen ist die Schwemme für dieses Jahr vorbei, also nicht zu sehr zögern!
Viel Spaß beim Suchen und natürlich viel Erfolg
Oehrling
Beiträge von Oehrling
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Hallo,
das dürfte wohl Inocybe bongardii sein. Bei seinem Geruch assoziiere ich immer Waschmittel bzw. frische Bettwäsche.
FG
Oehrling -
Hallo Norbert,
beim Kampfermilchling solltest du immer auf den auffallend lilabraunen, relativ dunklen Stiel achten. Für einen Milchling ist er auch ziemlich klein.
FG
Oehrling -
Hallo Alexander,
mMn ist alles korrekt bestimmt. Beim Mehlräsling bitte stets aufpassen von wegen Bleiweißem Trichterling, Laubfreundtrichterling, Tigerritterling und/oder Riesenrötling. In der Pfanne gebraten schmeckt er ja ganz ordentlich.
FG
Oehrling -
Hallo Senn91,
wohl ein jeder von uns hat sich Steinpilz- und Pfifferlingsstellen selber über die Jahre hinweg hart erarbeiten müssen, also wird an dir der Kelch nicht vorübergehen.
Es gibt ja in unserer Gegend (Nordwürttemberg) auch keinen ganz zuverlässigen Pilzwald mehr, nachdem ständig Bäume gefällt und damit die mikroklimatischen Bedingungen in einem Waldstück entscheidend verändert werden oder die Wälder sogar mit einer Kalkdüngung zwecks Ertragssteigerung traktiert werden. D. h. es reicht für einen Steinpilz- und Pfifferlingswald nicht aus, dass da die passenden Baumpartner vorhanden sind, sondern der Wald muss an sich "gut", d. h. möglichst frei von menschlicher Überformung sein. Die traditionelle Forstwirtschaft tut dabei einem Pilzwald gut, aber da wo der Waldbesitzer verantwortungslos handelt, kann der ehemals "gute" Wald innerhalb weniger Jahre oder gar Monate so herunterkommen, dass es dem Pilzsucher buchstäblich die Tränen in die Augen treibt.
Du kommst daher nicht drum herum, dir ein Gespür für "gute" Stellen im Wald zu entwickeln, in der Weise, dass du selbst anhand bestimmter Anzeichen erkennst, welcher Wald überhaupt ein potenziell guter Steinpilz- bzw. Pfifferlingswald ist. Hilfe hierbei können dir die regional tätigen Pilzvereine mit ihren Vereinsexkursionen oder lokale Privatveranstalter geben. Für den Bereich Nordwürttemberg kann ich dir z. B. die Pilzfreunde Stuttgart e. V. (www.pilzfreun.de), die Pilzfreunde Heilbronn e. V. (die haben auch einen Internet-Auftritt, aber ich habe gerade die Adresse nicht parat) oder die Pilzfreunde Öhringen e. V. (unser Verein; ohne Internetauftritt, sondern nur offline über mich kontaktierbar) empfehlen. Der Vereinsbeitrag ist im Verhältnis zu dem, was geboten wird, überall geradezu lächerlich gering, und das Fachwissen ist oft wesentlich höher als etwa bei einem VHS-Kurs.
Jetzt kann ich dir noch ein paar allgemeine Tipps geben, wo ich selber auch schon war:
- einen sehr schönen reinen Laubwald (alte Buchen und Eichen) findest du jenseits der A81 im Stromberg/Heuchelberg nordöstlich von Häfnerhaslach
- östlich der Backnanger Bucht, da wo es ordentlich den Berg hinaufgeht (Gebiet um Murrhardt, Fichtenberg, Gschwend, Welzheim, Ebnisee), gibt es den berühmten Buchen-Tannen-Wald des Inneren Schwäbisch-Fränkischen Waldes ("Naturpark" ist mehr so was wie eine touristische Vermarktungskategorie, das hat mit Naturschutz nichts zu tun, im Gegensatz zum "Nationalpark") - da wachsen manchmal schier unglaubliche Steinpilz- und PfifferlingsmengenIch mache es oft so, dass ich auf Wanderkarten gezielt nach möglichst großen Waldstücken und da insbesondere nach Wanderparkplätzen mit Autoabstellmöglichkeit suche. Das hat sich in der Vergangenheit als sehr zielführend herausgestellt.
So, jetzt reichts aber mit den Tipps
.FG
Oehrling -
Hallo,
der Perlpilz schmeckt in der Tat im Mischgericht stark vor, aber nussig würde ich das nicht nennen, eher dumpf-erdig. Und ja, schlonzig wird er im Kochtopf auch nach meiner Erfahrung. Gleiches gilt auch für andere Amaniten, z. B. Scheidenstreiflinge. Ich habe für mich die Lösung gefunden, stets vor dem Zubereiten die Huthaut abzuziehen. Hierdurch werden beide Probleme nach meiner Erfahrung stark gemildert.
Allerdings schmeckt mir der frische Perlpilz auch dann nicht wirklich gut, so dass er nicht auf meiner Liste der Pilze ist, die man mal probiert haben sollte. Getrocknet und wieder eingeweicht finde ich ihn etwas besser.
FG
Oehrling -
Ps: lohnt es sich gerade in die Löwensteiner Berge zu gehen dieses Wochenende?Hallo Senn91,
die Löwensteiner Berge bzw. der östlich angrenzende Mainhardter Wald sind im Moment sehr zu empfehlen, da gibt es nicht ganz so viel Steinpilze (bzw. die sind alle schon ehrwürdigen Alters), aber reichlich Pfifferlinge.
FG
Oehrling -
Hallo Frank,
den kannst du als T. sejunctum eintüten. Der T. viridilutescens (falls das wirklich was eigenes ist) ist ein Nadelwaldpilz.
Heute hatte ich von deinem etliche Hexenringe vor der Linse. Aussehen und Geruch stimmten perfekt mit deinen überein.
FG
Oehrling -
Also bestimme ich ihn als Parasol.
Was meint ihr darüber.
Natürlich nicht für eine Essens Freigabe.
Ich esse sie sowieso
Aber eure Meinung und euer sachkundiges wissen zu diesem pilz interessiert mich sehr.Hallo Pilze-erding,
ich kann das schon nachvollziehen: es ist aus deiner Sicht sicher einer der verschiedenen Parasole, und es interessiert dich, welcher der Parasole es genau ist, denn du dir reinziehst.
Trotzdem eine Rückfrage: angenommen, hier meldet sich jemand zu Wort und sagt: wusstest du schon, dass es einen Gift-Parasol gibt mit den und den Merkmalen, und schau mal, deiner hat ja genau das und das Merkmal,
wie wäre deine Reaktion und schmeckt dir der angebliche Parasol dann noch?
Das würde mich echt mal interessieren.
FG
Oehrling
[hr]
Hallo zusammen, ja, sieht nach Parasol aus, aber ich denke auch, dass eine Anfrage nach dem Verzehr nicht so wahnsinnig klug ist.Lieben Gruß Claudia
Na ja, er kennt den Pilz ja schon so gut, dass er sich sicher ist (was beim Parasol auch nicht wirklich schwierig ist). Mich treibt eher wie Safran die Frage um, was überhaupt der Grund für die Anfrage war. Denn Anfragen nach schon gegessenen Pilzen grenzen eigentlich an Verar....ung. Andrerseits sollte die Sache nicht wieder höher gehängt werden, als es sein muss.
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Hallo geebro18,
dein erster Pilz ist einer der Risspilze, die man durchbestimmen muss.
Der erste Täubling ist nicht R. azurea, dies wäre ein violetthütiger Täubling im feuchten moosigen Nadelwald, also sozusagen ein "Schwarzwaldpilz". Stattdessen könnte es ein ungewöhnlich gefärbter Fleischroter Speisetäubling (R. vesca) oder vielleicht gar ein Frauentäubling (R. cyanoxantha) sein.
Der zweite Täubling ist mMn nicht der nicht deutlich scharfe R. ochroleuca, sondern wohl der Sonnentäubling (R. solaris).
FG
Oehrling -
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Und beim Perlpilz am besten immer auf die rosafarbenen Töne am Stiel oder auf der Knolle achten. So kann eigentlich nichts schiefgehen.
Heute habe ich auch eine Menge unverwurmter, junger Perlpilze gefunden und sie gleich auf den Dörrex geschnippelt.
FG
Oehrling -
Hallo Marco,
Nr. 1: ich für meinen Teil würde die sofort einpacken - was du machst, ist deine Sache...
Nr. 2: wird bestimmt einer der Champignons, die nach Reiben des Hutrandes gelbe Flecken kriegen und so toll nach Marzipan duften (Agaricus silvicola-Komplex)
Nr. 7: leider kein Panther, sondern "nur" der Graue Wulstling (Amanita excelsa); ich verstehe nicht, warum du schreibst: Manschette nicht gerieft, die ist doch gerieft...
FG
Oehrling -
Hallo Peter,
in dem Hohenlohe-Bericht kommt auch ein rotbraunes Hydnellum vor, fröhlich gewachsen unter Rotbuche und Hainbuche, ohne jedes Nadelholz in der nahen oder weiteren Umgebung. Das zweite Hydnellum, das mir in Hohenlohe zu Gesicht kam, vermutlich die gleiche Art wie beim ersten Fund.
FG
Oehrling -
Hallo zusammen,
am Anfang bleibst du ohne Geschmacksprobe so gut wie immer stecken. Man muss ja nicht gleich reinbeißen in den Pilz, sondern es reicht ein Lecken über die Lamellenschneide. Wenn es dann auf der Zunge prickelt, ist der Täubling scharf. Aber zumindest das muss man tun, wenn man sich in die Täublingsvielfalt reinarbeiten will. Genau so wie einen Sporenabwurf anfertigen.
Jetzt zum Anfragepilz:
Dieser Pilz sieht überhaupt nicht wie ein Birken-Speitäubling aus, welcher typischerweise ein schönes blasses Rosa auf weißem Hintergrund zeigt. Außerdem ist er viel zu dick, wie vorher schon geschrieben wurde. Was hätten die beiden angesprochenen Untersuchungsmethoden gebracht? Das Lecken an den Lamellen wäre wahrscheinlich ohne jede Schärfe ausgegangen, womit jeder Speitäubling strictement ad acta hätte gelegt werden können. Beim Aussporen hätte man vermutlich ockergelbes Sporenpulver erhalten, so dass auch dies vom Speitäubling weggewiesen hätte, also auch ohne Geschmacksprobe, denn die diversen Speitäublinge, die es gibt, haben grundsätzlich weißes Sporenpulver.Ja, ich weiß, man soll bei rothütigen Täublingen nicht mal raten, wenn obengenannte Angaben nicht vorliegen, aber er ist ja immerhin unter Birke gewachsen. Also könnte man mal mit Russula velenovskyi vergleichen.
FG
Oehrling -
Also, ich finde die Lamellenfarbe passend für den Igelwulstling. Natürlich ist mit grün nicht Verkehrsgrün oder Maigrün gemeint. Aber irgendwie grün ist das schon.
FG
Oehrling -
Kann das sein??
Hallo Verena,
in diesem verrückten Pilzjahr mit dutzenden und aberdutzenden Raritäten kann prinzipiell alles sein.
Nun denn, ran an die Bestimmung. Porpolomas haben weißes, amyloides Sporenpulver (letzteres zu testen mit Melzers Reagenz). Sie riechen meistens mehlartig oder nach parfümierter Seife. Die schwarzen Stielschüppchen haben sicher auch irgendeine Bestimmungsrelevanz, wenigstens innerhalb der Gattung.
FG
Oehrling -
Hallo Romana,
wie würdest du denn die Lamellenfarbe beschreiben?
FG
Oehrling -
Hallo Peter,
das wäre der erste Sarcodon imbricatus der Welt mit scharfem Geschmack und wenig schuppiger Huthaut. Wir hatten ihn doch beide gekostet, erinnerst du dich? Das ist selbstverständlich was besseres.
Schlüssele ihn einfach mal durch: kleine Fruchtkörper (Hutdurchmesser des vollreifen Opa-Exemplares: mit gutem Willen 8 cm); Hutoberfläche mit rotbraun-weinrotem Farbton, nicht sparrig-felderig aufgerissen, schon gar keine aufrecht stehenden Huthautspitzen; kein Blau in der Stielbasis, Fleischfarbe hellgrau mit violettem Stich, Geschmack leicht bitter, gleichzeitig leicht scharf.
FG
Oehrling -
Hallo Patrick,
ich erkenne auf deinen Bildern den Wurzelnden Bitterröhrling (schmeckt ganz grauslich!), den Mehlräsling sowie einige nicht näher bestimmbare Täublinge. Wo Wurzelnde Bitterröhrlinge wachsen, kann sich auch gern mal ein Satanspilz dazwischenschleichen (z. B. der auf dem untersten linken Bild in der Mitte?). Als Fazit muss man leider sagen: Finger weg (aber das ist meiner Meinung nach bei Parkplatzpilzen eh so)!
FG
Oehrling -
Hallo,
Russula queletii passt und der andere Täubling ist höchstwahrscheinlich ein Frauentäubling.
FG
Oehrling -
Hallo zusammen,
die Spaßbremse braucht noch ein bisschen für ihre Fotos einzustellen. Der Grund: der Wald in Hohenlohe schießt gerade aus vollen Rohren, mit ganz unglaublichen Arten. Im Moment bin ich fast nur im Wald, um abzulichten, was einem sonst nie vor die Linse kommt, am besten korrekt benannt natürlich. Und dann fülle ich auch gerade meine Trockenpilzvorräte an Totentrompeten wieder auf, das heißt: suchen. sammeln, putzen, trocknen und eintüten. Das alles hat gerade Vorrang, sorry.
FG
Oehrling -
Hallo Beli,
vielen Dank für die ausführliche Gegenüberstellung. Also kann man sagen: die Stielknolle von A. solitaria sieht ähnlich aus wie die vom Fliegenpilz, und die von A. strobiliformis ähnlich wie die vom Grauen Wulstling.
FG
Oehrling -
Oehrling das ist schade, dass unsere Gegend scheinbar nicht so gut geeignet ist, aber was soll ich schon machen, hier war halt schon immer eine Bergbau- und Kalibau-Gegend

Oh, von ganzen Gegenden wollte ich nicht gesprochen haben. Das kann schon mal sehr kleinflächig sein mit den guten und den schlechten Pilzwäldern. Bei Berg- und Kalibau denke ich immer an Osthessen und Westthüringen - ist das da? In dieser Gegend gibt es doch reichlich Steinpilzwälder, nämlich schönen, moosigen Fichtenwald.
FG
Oehrling -
Hallo minimietz,
Leisten sind nur Ausbuchtungen (Runzeln) des Hutfleisches, die mit der sporentragenden Schicht überzogen sind. Lamellen dagegen sind am Hutfleisch angewachsen, aber morphologisch was Eigenes. Schneidest du den Hut durch, erkennst du ganz klar: wo hört das Hutfleisch auf, und wo fängt die Lamelle an? Das ist bei Leisten nicht so eindeutig sichtbar. Lamellen sind auch oft mit dem Fingernagel abschiebbar, bei Leisten geht das nicht, da sie nicht vom eigentlichen Hutfleisch getrennt sind.
FG
Oehrling
