Hallo Antje,
zu dem allerletzten von dir geposteten Bild würde ich sagen, dass diese Exemplare auf jeden Fall nicht mehr ganz schön sind, vielleicht nicht wegen einem etwas zu hellen Grau als Farbe, aber vielmehr wegen der schwarzbraunen Ränder, die sie schon bekommen haben. Solche würde ich nicht zum Essen nehmen, genausowenig wie solche, die schon weichlappig oder glasig sind. Ob sie dagegen hellgrau, dunkelgrau oder schwarz aussehen, habe ich noch nie als Problem gesehen. Meiner Meinung nach hängt das vom Durchfeuchtungsgrad ab, und nach dem Trocknen sehen sie dann sowieso alle gleich aus.
Was lernt man daraus? Körbe voller Totentrompeten sollte man besser nicht ins Forum stellen und damit zur Diskussion freigeben, das kann anders enden als man es sich vorgestellt hatte.
FG
Oehrling
Beiträge von Oehrling
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Das Gelbgrüne ganz rechts, das ist ohne Frage ein Blatt, aber bei den anderen Flecken wäre ich mir nicht sicher. Es ist ein Merkmal von Spathularia flava, dass sie bei flüchtigem Hinsehen wie ein welkes gelbes Blatt aussieht, vielleicht wird sie deshalb so selten gefunden.
FG
Oehrling -
Hallo zusammen,
auf Bild 2, das sind vermutlich alles Frauentäublinge. Der auf Bild 3 lässt sich nicht identifizieren, da es keine zusätzlichen Angaben gibt und das Foto augenscheinlich grob farbverfälscht ist. Wenn das derselbe sein sollte wie auf Bild 1 unten links, könnte man mit viel gutem Willen R. vesca raten, aber eben nur raten. In einem dunklen beleuchteten Innenraum geblitzte Fotos sind für Pilzidentifizierungen denkbar ungeeignet.
Bei denen auf Bild 4 gilt das Gleiche wie für Bild 3 - Täublinge ja, aber mehr geht beim besten Willen nicht.
Beim letzten Bild ging es dem Ersteller wahrscheinlich gar nicht um den Strubbelkopf-Röhrling (der liegt ja überhaupt nicht im Blitz-Fokus), sondern um die beiden leuchtendgelben Flecken, die möglicherweise Spathularia flava darstellen. Dieses Foto ist freilich vollkommen missraten, um solche Pilze zu fotografieren, muss man auf die Knie gehen oder sich sogar hinlegen und die Kamera möglichst nahe dranhalten. Ein im Stehen aufgenommenes Foto bringt da gar nichts.
FG
Oehrling -
Hallo Beli,
das ist einer aus der "weißen" Artengruppe der Schnecklinge. Manche können die einzelnen Arten wohl am Geruch unterscheiden (Mandarinenschale, Weidenbohrerraupe und was da nicht alles als Geruchsreferenz bemüht wird), ich kann es nicht. Ich benutze zur Unterscheidung starkes KOH (20 oder 30 %) und streiche dies auf die Hutoberfläche und die allerunterste Stielbasis. Es ist in der Fachliteratur klar definiert, welche Art sich darauf in welcher Weise verfärbt.
FG
Oehrling -
So wie du es ab jetzt vorhast, finde ich es überhaupt nicht mehr bedenklich.
In den kommenden Wochen wird es Steinpilze und Maronen geben - deren Merkmale könntest du dir z. B. aneignen. Es wird sich lohnen.
Hast du eigentlich ein Pilzbuch?
FG
Oehrling -
Hallo Minamietz,
möglicherweise hat dir dein Vater noch andere Sachen "beigebracht" als das, dass Pilze, die so aussehen wie Nr. 1, Rotkappen sind. Deswegen wäre es gut, wenn du hier mal schreiben könntest, welche Pilze du glaubst sicher zu kennen, und vielleicht davon je ein selbstgemachtes Foto einstellst. Z. B. von einem selbstgesammelten Champignon. Dann bekämst du hier vom Forum eine Rückmeldung über deinen tatsächlichen aktuellen Kenntnisstand. Den kann man dann als Grundlage nehmen und Schritt für Schritt aufbauen.
Aber so wie es momentan bei euch zu Hause mit dem Pilzesammeln und -essen läuft, finde ich es ein wenig bedenklich. Vor allem isst man Pilze, die objektiv zweifelhaft sind, nicht aus Höflichkeit, wem gegenüber auch immer. Bei den meisten statistisch erfassten Familien-Pilzvergiftungen hatte der Vater die Pilze gesammelt, und gegessen haben sie sie alle...
Aber nochmal zu den Pilzen:
Mit dem Vorschlag Zinnobertäubling liegst du meiner Meinung nach richtig bzw. ganz nahe dran. Der Vorschlag Champignon für Nr. 2 ist dann schon ziemlich weit weg, denn ein Champignon hätte rosa Lamellen, kein Violett auf dem Hut und vor allem einen Ring am Stiel. Und das ist es, was die Leute so beunruhigt: dass du offensichtlich nicht weißt, dass Champignon-Lamellen rosa sind. Das ist sozusagen das "überlebenswichtigste" Wissen, wenn man Champignons zum Essen sammelt.
Und die Nr. 3 hast du auch richtig als Täubling erkannt. Freilich gibt es keinen "Grünen Heringstäubling, der eigentlich unter Birke wächst", da musst du etwas durcheinandergebracht haben.
FG
Oehrling -
Hallo Oehrling,ich weiss nicht, was du alles aus der Beschreibung von minamietz herauslesen kannst um dann die Frage zu stellen
"und was glaubt ihr, was das ist?"
Du meinst, mit diesen Angaben schon zu wissen wie jeder von den Dreien heisst? Wie soll das gehen?Hallo Claus,
ich habe ganz bewusst nicht gefragt: "und was glaubt ihr, welche Art das ist?", sondern: "und was glaubt ihr, was das ist?"
Da kann jeder drauf antworten, egal wie hoch der Wissensstand ist.
Im Extremfall könnte man sagen: "Ich glaube, dass das drei Pilze sind". Und damit hätte man ohne Zweifel recht. Oder man sagt. "Ich glaube, dass das drei Lamellenpilze sind." Auch damit hat man recht. Man kann sogar sagen: "Ich glaube, dass das drei verschiedene Täublinge sind". Und auch damit hat man recht, und diese Antwort wäre schon mal richtig gut. Und dann kann man noch sagen, welche Arten man vermutet. Letzteres hast z. B. du mit deinem sehr hohen Wissensstand getan, und soll ich dir was sagen - außer beim ersten hätte ich die gleichen Arten gesagt wie du, und auch beim dem könntest du richtig liegen, und ich falsch.Es geht mehr um was Grundsätzliches. Es wurde geschrieben, dass man die Pilze zum Bestimmen mitgenommen hat. Und dann hat man vermutlich bestimmt. Und bei der Bestimmung ist vielleicht irgendwas rausgekommen, genau das hat mich interessiert.
Das Bestimmen von Pilzen geht ja nicht so, dass man sie mitnimmt, fotografiert, sie einstellt und anfragt, und zum Schluss den deutschen oder wissenschaftlichen Namen entgegennimmt. Und das alles, ohne sich jemals darum bemüht zu haben, selber - also sozusagen aus eigener Kraft - den korrekten Namen herauzufinden, und sei es nur der Gattungsname.FG
Oehrling
[hr]Ich weiß echt nicht, was wir da gefunden haben, daher frage ich.
Ich geh ja auch zum Arzt, um mir da die Diagnose stellen zu lassen und mach keine Vorschläge, was es sein könnte; denn 1. Kennt sich der Arzt besser aus und 2. wird so die Meinungsbildung nicht beeinflusst.Hallo Minamietz,
im Gegensatz zu einer Arztkonsultation liegt hier kein Problem vor, das unbedingt gelöst werden müsste. Du lebst fröhlich weiter, auch wenn du den richtigen Namen dieser Funde nicht kennst. Außerdem hat der Arzt eine gewisse Verpflichtung, dir zu helfen, alber niemand hat die Verpflichtung, dir den richtigen Namen für deine Pilzfunde zu nennen.
Selbstverständlich kann deine Erwartung darin bestehen, für diese Funde die wissenschaftlichen oder auch deutschen Namen genannt zu bekommen. Dazu müsste die Anfrage freilich viel besser dokumentiert sein (das hat Claus ja auch schon anklingen lassen). Aber du könntest ja auch so sagen: "Ich weiß echt nicht, was wir da gefunden haben, aber ich versuche jetzt, das mal mithilfe eines Pilzbuchs herauszufinden".
Ich versuche in meinen Antworten immer möglichst viel Hilfe zu Selbsthilfe zu geben, das landet dann meiner Erfahrung nach schon mal im falschen Hals, ist aber natürlich nicht böse gemeint, sondern soll helfen, das Wissen zu erweitern und (ganz wichtig!) die Vorgehensweise beim Bestimmen zu verbessern.Was ich sagen will: die von dir angesprochene Meinungsbildung hätte in diesem Fall eigentlich von dir auszugehen, nicht wir Antwortenden hätten die Vorschläge zu machen. Aber wie gesagt: das will nicht jeder, und das verstehe ich auch. Deswegen mein Vorschlag: Friede für uns alle, und das sind aus meiner Sicht Russula lepida, Russula vesca und Russula cyanoxantha.
FG
Oehrling -
So, liebe Täublingsfreunde,
jetzt kommen die Bilder aus einem Waldstück zwischen Kirchberg/Jagst und Crailsheim, dem Reußenberg.Die folgenden Bilder zeigen Kollektionen verschiedenener Täublingsarten, die nicht in jedem Wald stehen:
Russula carpini (Hainbuchentäubling), in einer Form mit relativ viel Violett und wenig Gelbgrün am Hut
Russula farinipes, eine scharfe Ingratulae, die aber nicht so gummiartig-ölig riecht wie die meisten ihrer Kollegen:
Russula faginea, eine Viridantinae (Heringstäubling) unter Buche:
eine weitere Viridantinae, von der Farbe her aber sehr krass und nicht typisch für R. faginea: Hutfarbe hellgelb, etwas orangerötlich überlaufen, der Stiel auch mit einem Hauch rot - da aber mit der anderen Viridantinae vergesellschaftet gewachsen, wohl nicht mehr als eine Blässlingsform von R. faginea:
ein scharfer monochromer Rothüter (also nur reines Rot in der Hutfarbe, kein Gelb, Grün oder Violett), wahrscheinlich Russula luteotacta, da mit weißem Sporenpulver:
und eine unbestimmte Kollektion von Rot-Gelb-Hütern, zu denen keine weiteren Daten vorliegen, und die ohne Namen bleiben muss, es sei denn, jemand erkennt sie auf den ersten Blick:
Für die, die bis jetzt durchgehalten haben: es gab natürlich außer Täublingen noch mehr:
zwei Königsröhrlinge (boletus regius), zu denen gibt es eine kleine Geschichte. Ein Bekannter von mir, ebenfalls PSV, hat diesen Wald als Hauswald. Er berichtete mir, dass es dort den Königsröhrling gebe, "aber suchen musst du ihn schon selber!" Nun, beim insgesamt vierten Besuch habe ich den Königsröhrling aufspüren können und kenne jetzt auch diese Stelle:
dann Boletus/Suillellus mendax:
dann noch eine schöne Kollektion mit Exemplaren in allen Altersstufen von Lactarius zonarius:
Und die in den letzten Tagen von anderen Usern viel gefundenen und geposteten Grüngelben Ritterlinge (Tricholoma sejunctum):
Einen Fundbericht wird es noch geben, vom Steinpilzberg am Neumühlsee, aber der hat sich gewaschen.
FG
Oehrling -
Hallo Alex,
von den Täublingen sind nur folgende richtig gut, die kann man durchaus einzeln auswendig lernen:
- Grüngefelderter Täubling
- Frauentäubling
- Fleischroter Speisetäubling
- Grüner Speisetäubling
- Wieseltäubling
- Oranger Graustieltäubling... und einige sind so lala, aber eher als Füllmaterial:
- Weißstieliger Ledertäubling
- Brauner Ledertäubling
- Violettstieliger Pfirsichtäubling
- Apfeltäubling... ganz wichtig sind drei Sachen:
- Täublinge haben keinen Stielring oder irgendwo sonst irgendwelche Hautreste
- Täublinge brechen glatt durch, fasern dabei niemals auf
- die Lamellen splittern grundsätzlich abFG
Oehrling -
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da steeckt aber auch etwas an Ortserfahrung dahinter, denke ich.
Hallo Pablo,
hinter meinen Funden steckt immer erhebliche Ortserfahrung. Wenn ich irgendwo eine gute Stelle entdecke, wird die nicht nur gedächtnismäßig abgespeichert, sondern auch als Ordnername für die Pilzfotos verwendet. Ich gehe üblicherweise nicht einfach "in den Wald", sondern gezielt nur an die besten Stellen. Ich schreibe ja auch immer dazu, wo die Funde her sind, damit ein jeder dort hinfahren kann, um sich selbst ein Bild zu machen. Auch du bist, wie du weißt, herzlich eingeladen, mit mir zusammen Hohenlohe pilzmäßig kennenzulernen.
FG
Oehrling -
Hallo,
wie angekündigt geht es nun weiter mit den Funden aus Hohenlohe vom August 2017.
Zunächst mal die vom Naturfreundehaus am Lemberg bei Schwäbisch-Hall. Leider ging mir recht bald der Akku aus, sodass ich keine Fundort-Bilder liefern kann.
Als erstes ein persönlicher Erstfund für Hohenlohe (im thüringischen Hainich hatte ich ihn vor vielen Jahren schon einmal gefunden):
Cantharellus ianthinoxanthus, ein Pfifferlingsverwandter. Kennzeichnend sind der aprikosenfarbige Stiel, das rosafarbene Hymenium im oberen Stielteil, die Mehrhütigkeit (damit meine ich, dass aus einem Strunk mehrere Hüte wachsen können und dies auch oft tun, so wie hier zu sehen), und nicht zuletzt die dunkel violettgraue Verfärbung des Fleisches an der Luft.eine wunderschöne Kollektion von Russula atropurpurea, vielleicht die schönste, die ich je fand; richtig blöd das mit dem Akku, die hättet ihr vor Ort sehen müssen:
und eine rauchgraue Koralle unter Buche, nach dem CHRISTAN (2008) komme ich bei Ramaria fennica var. fennica raus:
nachdem ich den Honiggeruch deutlich gerochen habe und die Stielbasisknöllchen gut zu sehen waren, dafür aber unter dem Mikroskop keine Pleurozystiden und generell keine Metuloiden, nenne ich diese hier mal frech Inocybe cookei:
dann noch von der Waldenburger Ebene, der Wieseltäubling. Den bestimmt man normalerweise so: erst rennt man hin, weil man meint, einen Steinpilz vor sich zu haben, dann nimmt man ihn auf, dreht ihn um und stellt fest, dass er weiße Lamellen hat - das ist gefühlt immer der Wieseltäubling:
ganz zum Schluss dann, vom Sportplatz in Waldenburg noch der Pelargonientäubling (Russula pelargonia), zehn Minuten nach dem Aufnehmen vorschriftsmäßig nach Ölsardine (nicht nach Hering!!) riechend:
Morgen geht es dann weiter mit einem sehr schönen Waldstück zwischen Kirchberg/Jagst und Crailsheim. Dieser Beitrag wird dann allerdings sehr täublingslastig, denn dort ist ein richtiger Täublings-Hotspot.
FG
Oehrling -
Hallo Öhrling,
Deine Entoloma erinnert mich an Phaeocollybia (ev. festiva). Beim Erstfund von uns bin ich auch erst in Richtung Entoloma gegangen. Dieser speckige Hut hat mich damals schon irritiert. Habe ich bei Entoloma noch nie so gesehen.
Schau doch mal danach.
LG UllaHallo Ulla,
danke für deinen Hinweis. Das heißt, mir sind wohl die Stielbasis-Wurzeln beim Herauszupfen abgerissen. Kann sehr gut sein. Also mal nach den Sporen gucken, wie die aussehen.
FG
Oehrling
[hr]Tipptapptipptap, steckst im Stau?
Herbei mit deinemm zweitem Beitrag,
Hallo,
Pflichtbesuch bei der Verwandtschaft, der länger als geplant dauerte. Außerdem habe ich mir heute nach Cantharellus ferruginascens einen Wolf gesucht, leider nix gefunden.
FG
Oehrling -
Hallo Rada,
besten Dank für deinen Hinweis. Deine bebilderte Beschreibung von T. scruposum ist absolut genial.
Edit: weil ich es immer so genau wie möglich wissen will, habe ich noch mal im MONTECCHI/SARASINI (2000) nachgeschaut und folgendes gefunden:
Tuber borchii: Außenhülle bestehend nur aus subglobosen bis polygonalen, zelligen Elementen, auf der Außenseite mit hervorstehenden Haaren, die ebenda spitz zulaufend mit kleinem Köpfchen gezeichnet sind.
Tuber maculatum: Außenhülle vorwiegend bestehend aus länglich-hyphigen, teilweise septierten Elementen, ohne Haare auf der Außenseite.
Deinen Fund von 2014, den du oben verlinkt hast, müsste man auf Grundlage von MONTECCHI/SARASINI (2000) als Tuber borchii bestimmen.
Also muss sich die wohl erst 2007 beschriebene T. scruposum durch irgendein Merkmal von T. borchii unterscheiden, denn sonst hätte Gunnar nicht Tuber borchii ausgeschlossen. Weißt du noch, aufgrund welches Merkmales Gunnar die relativ häufige T. borchii ausgeschlossen und die augenscheinlich seltene (nur in Asien verbreitete, wie der Artikeltitel nahelegt?) T. scruposum favorisiert hatte?FG
Oehrling -
Hallo Zuehli,
der "Natterung" würde ich keine Bedeutung beimessen, das ist meiner Meinung nach ein Wuchsdefekt. Wenn der Stiel so dermaßen blau und die Stielbasis nicht verdickt oder gar verjüngt ist, bist du nicht bei den Phlegmacien, sondern bei den Myxacien und da wohl in der Gruppe mit C. elatior, C. collinitus etc. ("Blaustiel-Schleimfüße"). Du solltest erheben, weil du im Schlüssel vermutlich danach gefragt wirst,
- ob die Sporen bis 10 My groß, subglobos und schwach ornamentiert (=feinwarzig) oder aber länger als 10 My (ist hier deiner Angabe nach der Fall!), elliptisch bis mandelförmig und stark ornamentiert (= grobwarzig) sind
- ob an den Velumhyphen Schnallen sind oder nicht
- ob du insbesondere am Stiel Honiggeruch wahrgenommen hast oder nicht
FG
Oehrling -
Hallo Thorben,
laut MONTECCHI/SARASINI (2000), Funghi Ipogei d'Europa, kommt neben Tuber borchii noch Tuber maculatum in Betracht. Da bei diesen Arten jeweils die Sporengrößen extrem variabel sind und die Sporen beiderseits mit ähnlich kleinmaschigem Ornament daherkommen, halten sie es für zielführender, die Struktur der Außenhülle (also diese von dir abgebildete pseudoparechymatische Schicht) als Unterscheidungskriterium heranzuziehen (vgl. ebenda, S. 306). Bei Tuber borchii kämen nur globose und subglobose Elemente darin vor, diejenige von Tuber maculatum enthalte vorwiegend, zumindest aber doch zu einem erheblichen Teil langgezogene, hyphenförmige, septierte Elemente. Um so etwas sicher zu beurteilen, sollte man ein Kongorot-Präparat anfertigen, wodurch nur die Zellwände gefärbt werden und die Form der Zellen gut beurteilt werden kann.
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
Von den beiden anderen hier genannten Taxa (T. rapaedorum, T. scruposum) habe ich noch nie etwas gehört, und sie sind auch nicht in MONTECCHI/SARASINI (2000) gelistet. Kennt jemand die Autoren zu diesen Arten, und weiß, wie die von Tuber borchii abgetrennt werden?
FG
Oehrling -
Hallo Alex,
der Satanspilz kann durchaus rosa auf dem Hut. Ich sehe am Stiel, jeweils in der unteren Hälfte, das typische, Richtung pink gehende Satanspilz-Rot. Boletus rubrosanguineus, den ich zu sehen auch schon ein paar mal das Vergnügen hatte, hat ein mehr blutiges Rot. Und für Boletus rhodoxanthus ist mir das Gelb des Fleisches zu wenig leuchtend, das wäre schon fast wie beim Flockie.
FG
Oehrling -
Hallo Annette,
1) so sehen meine Steinpilze nach dem Trocknen auch öfter aus - war bei mir noch nie ein Problem. Wichtiger ist, dass auch wirklich das letzte Tröpfchen Wasser aus den Pilzen draußen ist, bevor man sie ins Aufbewahr-Behältnis füllt
2) wenn du einen erkennbar sauberen Pilz schälst, verschenkst du einfach nur Material - eine Stielrinde schmeckt wie der Rest des Pilzes; anders kann es bei der Huthaut aussehen, die gehört bei manchen Pilzen (nicht beim Steinpilz!) definitiv weg
3) wenn Pilze leicht vermadet sind, ist es wichtig, sie sehr schnell zu trocknen (innerhalb von 2 bis 3 Stunden; auf dem Dörrex bei 60 Grad), sonst fressen sie dir den Pilz noch beim Trocknen weg; leicht vermadete Pilze (= vereinzelte winzige Löchlein) trockne ich nicht, sondern verwerte sie frisch; auf dem Trockner landen bei mir wirklich nur komplett madenfreie
FG
Oehrling -
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Hallo,
Nr. 2 = Russula atropurpurea (Purpurschwarzer Täubling), ungenießbar
Puuh, da schüttelts mich gerade beim Anblick deiner vielen Gallenröhrlinge.
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass jemand das Bittere nicht schmeckt.
FG
Oehrling -
Hallo,
danke für die freundlichen Kommentare. Heute abend kommt Teil 2.
FG
Oehrling -
Ich Depp hab sie am Stiel angefasst.
Und dann auch noch beim Ausgraben die Volva zerfleddert.
Und zum Schluss für das Foto nicht so hingelegt, dass der Rest der Natterung sichtbar ist.
Jetzt kann ich zu meiner Verteidigung nur das schwache Argument bringen, dass die Volva keine rostigen Flecken hatte. :shy:
FG
Oehrling -
Hallo zusammen,
ich fange jetzt mal damit an, als Fotos einzustellen, was mir in den letzten Tagen auf der Waldenburger Ebene und Hohenloher Ebene so untergekommen ist. Eines vorweg: einen solchen Pilzesommer hat man bei uns vielleicht alle 10 Jahre einmal, wo man überblicksweise sehen kann, zu was der Wald überhaupt fähig ist. Die letzten zwei Jahre waren wir hier wirklich gebeutelt mit den immergleichen Hallimasch-/Schwefelkopf-/Gluckenfunden, aber jetzt rockt es so richtig, wie wenn das jetzt alles auf einen Schlag nachgeholt werden muss. Die ganzen letzten Tage waren, wie ihr euch denken könnt, mit Bestimmungsarbeit zugepflastert, aber zum Glück bin ich gerade viel zu Hause.
Also zunächst mal was von der Hohenloher Ebene, aus einem Laubwaldstück bei Waldzimmern:
Spathularia flava (Dottergelber Spateling); in meinen Pilzbüchern steht Nadelwald, aber der kann offensichtlich auch Laubwald
genau daneben was Giftiges: Boletus satanas (Satansröhrling)
und diese sowieso, aber diesmal in Großmengen: Cantharellus subpruinatus (Bereifter Laubwald-Pfifferling):
Vor meiner Urlaubsreise konnte dieses Waldstück auch den:
Boletus fechtneri (Silberröhrling), über den ich mich besonders gefreut habe, denn das ist einer, den ich dort noch nie angetroffen habe:Dann gab es auch am Entlesboden bei Waldenburg etwas zum Staunen:
zunächst mal hexenringweise Amanita phalloides (Grüne Knollenblätterpilze), bestimmt an die hundert Stück - in Hohenlohe ist dieser Pilz sonst eher selten:
dann ein schönes Exemplar des Strobilomyces strobilaceus (Strubbelkopf-Röhrling):
gefolgt von einer zum ersten Mal gesehenen und für mich auf die Schnelle nicht bestimmbaren Entoloma, die so aussieht wie eine Kleinausgabe des Frühlings-Giftrötlings:
auch zum ersten Mal am Entlesboden gesehen: Russula rubra (Scharfer Zinnobertäubling):
der hier hingegen war schon vor ein paar Jahren mal da: Russula amoena (Schöner Täubling):
dieser fiel mir schon am Parkplatz quasi entgegen: Leucopaxillus tricolor (Dreifarbiger Krempentrichterling), den ich vor Jahren erst mal mit Tricholoma acerbum verwechselt hatte, bis mir ein Forums-Helferlein den richtigen Weg wies - na ja, immerhin kann ich mir Pilze gut merken, wenn auch nicht immer gut bestimmen...
So, das war es jetzt erst einmal. In den folgenden Tagen kommt noch mehr davon.
FG
Oehrling -
Hallo,
bei Nr. 6 würde ich Satanspilze vermuten. Hier würde ein Längsschnittbild helfen, und zwar je eines sofort nach dem Durchschneiden (also bereits vor dem Durchschneiden die Kamera aufnahmebereit halten) und eines nach 1 bis 2 Minuten später.
Boletus satanas blaut relativ schwach, Boletus rubrosanguineus sehr stark wie ein Hexenröhrling und Boletus rhodoxanthus hätte gelbes Fleisch.
FG
Oehrling -
Hallo zusammen,
nun mit einiger Verspätung meine Bilder von unseren Funden:
Russula favrei (Schokoladenbrauner Heringstäubling):
Russula rhodopus (Flammstieltäubling):
Russularhodopus.JPG
Russula decolorans (Oranger Graustieltäubling):
Cortinarius multiformis (Rundknolliger Schleimkopf):
ein unbekannter blaustieliger Schleimfuß (Myxacium) - leider ohne Honiggeruch, daher für mich nicht ohne weiteres benennbar:
und zum Schluss ein Vergleichsbild der ziemlich ähnlichen Amanita crocea (Orangegelber Scheidenstreifling; im Bild links) und Amanita fulva (Fuchsbrauner Scheidenstreifling; im Bild rechts):
Insgesamt war das in Kärnten dieses Jahr nicht so dolle, kein Wunder bei ständig über 30 Grad.
FG
Oehrling
