Beiträge von Oehrling

    Hallo Tami,
    wenn du nicht glaubst, dass es der Kuhröhrling ist, schneide ihn in Stücke und erhitze ihn kurz in der Pfanne. Wird er dann lila, ist es der Kuhröhrling. Mit einem Feuerzeug müsste es auch funktionieren.
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,


    seltsam dass immer wieder Schwefelköpfe im Forum angefragt werden. Dabei muss man doch nur ein kleines Stückchen kosten und der Fall ist klar. Es sei denn du schmeckst absolut kein bitter, aber dann solltest du von Schwefelköpfen generell die Finger weglassen.


    FG
    Oehrling

    Hallo,
    vielleicht einigen wir uns so: es könnte (nicht: es muss) der Gift-Riesenschirmling sein, d. h. du isst ihn besser nicht. Das Risiko ist mMn zu groß, dass du ins Kloo greifst.
    FG
    Oehrling


    Ich glaube, Du hast hier eine etwas falsche Vorstellung, was der Begriff "Essigsauer" betrifft. In meinem Rezept kommen 0,1l Weinessig auf etwa 3 Liter Wasser.


    Oh, na dann... in deiner Rezeptbeschreibung im Eingangsposting hattest du ausdrücklich geschrieben, dass man nicht zu viel Wasser nehmen solle. Das war mir nicht klar, dass du damit 3 Liter gemeint hattest. In 3 Litern Wasser verteilt sich der Essig freilich gut. Also alles gut.


    Edit: in meiner Heimat Südhessen müssen in den 1970er Jahren von vielen Leuten Pilze gesammelt worden sein. Ich weiß noch, wie mein Opa und meine Mutter immer peinlich drauf achteten, dass ihre Fundstellen unerkannt blieben. Das ging so weit, dass sie Putzreste im Laub verbuddelten oder die Pilze immer an Stellen im Wald putzten, wo es keine Pilze gab. Ich weiß auch noch, dass es in meiner Grundschule Unterricht über Pilze gab. Also hatten wohl einige das Thema auf dem Schirm.


    FG
    Oehrling

    Hallo Rainer,
    bei Nr. 2 liegst du mMn mit Speitäubling richtig; es könnte sich um den Buchen-Speitäubling (R. mairei) handeln, der ist im Gegensatz zu manch anderem Speitäubling Guajak-positiv, so wie du es beschrieben hast.
    Nr. 3 hast du offensichtlich nicht gekostet, sonst wärst du nicht in Richtung Ledertäubling abgedriftet. Stattdessen halte ich das für den Stachelbeertäubling (R. queletii).
    FG
    Oehrling

    Hallo, ich bins nochmal,


    es kommt drauf an, welche Pilze. Wenn man sie nicht in Essig ertränkt und nicht mit minderwertigen Arten mischt, stellt man fest, dass Steinpilze anders schmecken als Parasole, die wiederum anders als Pfifferlinge, und die ihrerseits anders als Austernseitlinge. Freilich gehen solche Aromen in der sauren Suppe total unter. Oft wird dann zur Geschmacksverbesserung vor dem Servieren noch Petersilie drübergestreut, und dann schmeckt man vom Pilzaroma überhaupt nichts mehr. Mir ist auch nicht ganz klar, was die Gemüsebrühe in einer Pilzsuppe bringen soll, erst recht wenn sie, wie Helmut vorschlägt, teils aus echtem Gemüse, teils aber aus einem Brühwürfel stammen soll (Für was der Brühwürfel? Ist eine Gemüsebrühe aus echtem Gemüse nicht gut genug?). Gesalzenes Wasser täte es doch auch und würde weniger vom Pilzaroma ablenken. Ist einem Letzteres zu schwach, sollte man es mit getrockneten Pilzen versuchen und das Einweichwasser mitkochen.


    Schon an der Verwendung des Allgemeinworts "Pilze" in traditionellen Pilzrezepten zeigt sich die Geringschätzung des Rohstoffes. Mit einer gewissen Berechtigung. Wenn unter "Pilze" Rotfußröhrlinge, Ockertäublinge und Ziegelrote Schwefelköpfe verstanden werden (oder was da früher in schlechten Zeiten sonst noch alles im Kochtopf gelandet ist - so etwas würde man heute gar nicht mehr verwenden), bringt ein kräftiger Schuss Essig Pepp ins Essen, etwa so wie bei Runkelrüben oder Steckrüben (Wruken), die man in "Sauren Rübeneintopf" verwandeln kann. Mit viel Majoran, Kartoffeln und einer fetten Schweinebacke oder einem Schweinerüssel und eben etwas Essig schmeckt das viel besser, als es sich anhört (den Rüssel entfernt man entgegen der Tradition, gemäß der er dem Familienvater zustand, aus Pietät vor dem Servieren). Die Leute in unbewaldeten Gegenden nahmen Wruken oder Weißkohl, die in den bewaldeten Gegenden Pilze - das Prinzip war dasselbe: billiger Sattmacher. Pilze musste man nicht mal anbauen.


    Heute ist das anders. Pilze, wenn man sie schon der Natur entnimmt zu Essenszwecken, sollen nicht mehr sattmachen, sondern einen besonderen, nicht alltäglichen Genuss bieten. Aber dafür müssen sie küchentechnisch mit mehr Respekt behandelt werden, als es die Tradition vorsieht.


    Edit: ich hätte noch eine Idee wegen der Forschung nach der traditionellen Zubereitungsweise. Vielleicht kann man das über alte regionale Kochbücher rausbekommen.


    FG
    Oehrling

    Hallo Michael,
    das ist meiner Meinung nach ein Glaucopode, also aus der Sektion, in der auch C. glaucopus ist. Die zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen irgendwie bräunlichen Hut und jung violette Lamellen und oft einen bläulichen Stiel haben, deren Fleisch mit KOH nicht gelb und mit Lugol nicht purpurfarben reagiert. Generell sind die Arten aus dieser Sektion sehr reaktionsträge auf Chemikalien. Glaucopoden gibt es ca. 25 verschiedene, also viel Spaß bei der Bestimmung.
    FG
    Oehrling

    Hallo Stephan,
    wenn ich es recht im Kopf habe, gibt es nicht nur einen einzigen süßlichriechenden Faserling mit so viel Velum auf dem Hut. Also: P. sacchariolens kann sein, muss aber nicht. Wenn schon nicht Mikroeinsatz, dann zumindest Literatureinsatz.
    FG
    Oehrling


    Pilze werden in Franken, was ja irgendwie doch zu Bayern gehört ;) ebenfalls traditionell, zumindest soweit ich weiß, essigsauer zubereitet.


    Hallo zusammen,
    die armen Pilze! Früher, zu Hungerszeiten oder in abgelegenen, armen Waldregionen, ja da musste man sie essigsauer zubereiten, da hat man auch noch weniger gut schmeckende Pilze mit verarbeitet, und da brauchte man den Essig zum Übertünchen. Aber - sorry das so hart zu sagen - Essig an richtig guten Pilzen ist ein kulinarisches Verbrechen, es sei denn man legt sie essigsauer ein. Gute Butter in die Pfanne, ein paar Zwiebelwürfel, Salz und Pfeffer, mehr sollte man nicht verwenden, sonst schmeckt man den Pilz ja nicht mehr. Statt bewahrenswerter Tradition würde ich eher einen alten Zopf, der abgeschnitten gehört, darin sehen.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    das wird schon gehen. Mit dem Perlpilz geht das auch. Die Huthaut sollte man vorher jedenfalls abziehen.
    Zur Frage, ob man jeden Pilz dörren kann: klar kann man das; die Pilzforscher dörren jeden Pilz, den sie aufheben und später untersuchen wollen, und nennen das "Exsikkat". Welche Pilze man für Speisezwecke dörren kann, muss man durch Experimentieren herausfinden. Vor allem würde ich mir nur die Mühe bei solchen Pilzen machen, die durch Dörren im Geschmack gewinnen und nicht verlieren, bzw. die einen anderen Geschmack bekommen. Das wären z. B. meiner Meinung nach:
    Morcheln, Totentrompeten, Champignons aller Arten, Steinpilze, Hexenröhrlinge, Sandröhrlinge, mit Maronen experimentiere ich gerade ergebnisoffen, Butterpilze, Perlpilze, Kiefernhabichtspilze, Erbsenstreulinge, Stockschwämmchen, Rauchblättrige Schwefelköpfe
    für garantiert ungeeignet halte ich:
    alle Täublinge, alle Reizker, Pfifferling, Kuhmaul, Bovisten, Schopftintling, Hallimasch, Mairitterling, Violetter Ritterling
    Alles andere würde ich erstmal testen. Ich würde vor allem gerne mal Duftstachelinge (Phellodon) und Weißsporstachelinge (Bankera) testen, wenn ich mal dörrfähige Exemplare fände.
    FG
    Oehrling

    Hallo Norbert,
    bevor du mit Sporen anfängst, solltest du den Zustand der Huthaut und Stielrinde beurteilen. Trocken oder schleimig? Wenn die Huthaut und/oder die Stielrinde schmierig-schleimig sind, kann es kein Dickfuß sein, sondern dann bist du in einer ganz anderen Sektion. Über meinen Monitor sieht es so aus, dass zumindest die Huthaut schleimig glänzt, aber das kann auch täuschen.
    FG
    Oehrling

    Hallo Micha,
    abgeschnittene, geputzte und gewaschene Pilze kann man leider nicht mehr bestimmen, da wichtige Merkmale fehlen. Sonst gerne.
    Den Röhrling (welcher auch immer) lässt du bitte auf jeden Fall aus dem Topf draußen, der ist schon erkennbar im Orkus.
    FG
    Oehrling

    Hallo Marco,
    bei den Rotfußröhrlingen musst du beim Sammeln peinlich genau hinschauen, die sind oft in der Röhrenschicht schimmlig. Die hier nicht, aber andere schon.
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,


    heute morgen fand eine weitere Lehrwanderung der Pilzfreunde Öhringen e. V. im Mainhardter Wald statt. Dort wird man momentan von der Artenvielfalt und schieren Menge an Pilzen geradezu erschlagen. An Speisepilzen war sozusagen alles da, was Rang und Namen hat (Steinpilz, Marone, Flockie, Pfifferling, Champignon, Reizker, Parasol, Safranschirmling, Stockschwämmchen, Krause Glucke), so dass alle Teilnehmer ihren Korb haubitzenvoll hatten. An besonderen Funden gelangen uns drei (oder vielleicht auch mehr?) wunderschöne, nicht alltägliche Phlegmacien. Der Tannen- bzw. Schwarzgrüne Klumpfuß war auch dabei, von dem gibt es aber blöderweise kein Foto, da ich die Kamera wegen der schlechten Wettervorhersage nicht dabei hatte.
    Aber diese:
    Gruppe 1:
    Huthaut blaugrün wie eine Frosch- bzw. Reptilienhaut, dunkel getropft; KOH überall negativ, ältere Exemplare ockergelb ausblassend; am Standort gab es Buchen (man beachte die Blattreste an den Knollen!);
    Könnte das nicht Cortinarius magicus (Elfenring-Klumpfuß) sein? Mit dieser Art hatte ich bisher live noch nicht das Vergnügen, daher frage ich nach.
    Unsicher ist, ob das ältere, gelbere Exemplar oben rechts wirklich zu der Kollektion dazugehört, das kann durchaus was anderes sein

    Gruppe 2:
    ein Calochroi unter Fichte oder Tanne (vergesellschaftet mit Cortinarius atrovirens) mit ockergelbem Hut, violetten Lamellen, violetter Stielrinde und violettem Velum; auf der Huthaut befinden sich disjunkte, helle Velumflocken wie bei bestimmten beflockten Amaniten; an der Bulbipellis hängen leuchtend schwefelgelbe Rhizomorphen (auf dem Bild blöderweise nicht zu sehen, d. h. das muss man mir glauben); KOH-Reaktion zweifach positiv: auf der Huthaut blutrot, auf der Bulbipellis pink (siehe das linke untere Exemplar auf dem Foto!); Stielfleisch ohne Violetttöne in der oberen Stielhälfte, sondern einfach nur weißlich;
    meiner Erinnerung nach hatte ich diesen Pilz letztes Jahr schon einmal anfragehalber eingestellt, aber an das Ergebnis erinnere ich mich nicht mehr bzw. ob es da überhaupt ein Ergebnis gab.

    Gruppe 3:
    wohl auch ein Calochroi, unter Fichte oder Tanne, makroskopisch ziemlich übereinstimmend mit Gruppe 2, etwas mehr bräunlich statt gelblich, aber KOH-Reaktion am Hutrand nicht blutrot, sondern bräunlich; auffallend auch hier das violette Velum der jungen Fruchtkörper; auch hier ist nicht sicher, ob da nicht ein "Falschexemplar" in die Kollektion gerutscht ist; insbesondere das zweite von links scheint mir nicht zu den anderen zu gehören, da anders als bei den übrigen auch Blattreste an der Knolle kleben


    Also: wer sich mit Cortinarien auskennt, den bitte ich um Rat.


    FG
    Oehrling

    Hallo,
    ich glaube auch, dass das Steinpilze sind, doch wirken sie lasch und überhaupt nicht mehr knackig. Falls es um die Frage der Essbarkeit geht: essen würde ich die nicht, die kommen mir irgendwie seltsam vor.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    wenn jetzt in deiner Beschreibung stehen würde: Geruch nach Brühwürfel oder sellerieartig, hätte ich dir sofort mit Bankera fuligineoalba (Schmutziger Weißsporstacheling) geantwortet. Doch da du schreibst: Geruch dumpf-erdig, kann ich das leider nicht, denn der Selleriegeruch ist nun mal sein wichtigstes Merkmal.
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,


    wenn man aus einem Erdritterling was anderes als T. terreum machen will, muss man entweder eine Verfärbung oder aber einen speziellen Geruch nachweisen. Nicht verfärbende, nach nichts Besonderem riechende grau-/schwarzschuppige Ritterlinge ohne Cortina, zumal unter Kiefer, sind quasi als T. terreum "restdefiniert". Guajak und KOH bringt in der Erdritterlingsgruppe nach meinen Erfahrungen nichts, die reagieren alle gleich, nämlich KOH-negativ und Guajak schwach/langsam. Das Aussehen der Hutoberfläche bei T. terreum ist nach meinen Beobachtungen sehr variabel, und ich selber habe mich auch schon öfters durch vermeintlich seltsame Hutschuppung täuschen lassen.


    Beim Schneckling dagegen habe ich kaum Zweifel, dass es sich um den Wohlriechenden (Hygrophorus agathosmus) handelt.


    FG
    Oehrling