Hallo Thomas,
man kann laut FNE4 T. orirubens und T. atrosquamosum nur an einem entscheidenden Merkmal auseinanderhalten, und das wären die Myzelfäden (Rhizomorphen) an der Stielbasis, welche bei T. atrosquamosum weiß und bei T. orirubens schwefelgelb sind. Also muss man, wenn man sich zwischen diesen beiden zu entscheiden hat, auf die Stielbasis schauen, wie die Myzelfäden aussehen.
FG
Oehrling
Beiträge von Oehrling
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Hallo zusammen,
nach mehrtägiger Bestimmungsarbeit melde ich mich jetzt mit einem ersten Phlegmacien-Paket zurück. Gefunden wurde alles am 02.10. im Virngrund.
Als erstes, weil das neulich schon diskutiert wurde, eine C. infractus-Kollektion bei Buche. Hier habe ich auch mal das KOH auf dem Hutrand aufgebracht. Die Reaktion war so, dass unmittelbar nach dem Auftragen für etwa 10 Sekunden lang ein Türkisblau zu sehen war, welches danach in ein Gelb überging:Der im Nachhinein klarste Fall war Cortinarius moenne-loccozii (Volvabeschleierter Klumpfuß), welcher mit dem volvaartigen Velum auf der Knolle (ähnlich wie bei einer Amanita) unter den Phlegmacien ein Alleinstellungsmerkmal hat. Ich will aber nicht verschweigen, dass ich beim Bestimmen die Volva erst spät gesehen, zunächst aber recht erfolglos herumbestimmt habe:
Zu denen sage ich jetzt mal C. percomis, obwohl mich beim Bestimmen der zweifarbige Hut (gelbrandig, in der Hutmitte orangebraun oxidiert) irritiert hatte, da ich C. percomis bisher nur mit einfarbigem Hut (Farbton entspricht exakt dem des Goldröhrlings (Suillus grevillei)!) gesehen hatte. Falls das was anderes wäre, etwa C. mussivus, müsste man einen unangenehm stechend erdartigen Geruch wahrgenommen haben, was aber nicht der Fall war. Also C. percomis (Würziger Schleimkopf):
Cortinarius multiformis (Rundknolliger Schleimkopf), vorschriftsmäßig mit seinem gerade wachsenden Stiel, den weißen Velumresten am Hutrand und der weißen, rundlichen Knolle:
Die gingen nicht erst in die Bestimmung, sondern gleich in den Kochtopf: C. varius (Semmelgelber Schleimkopf); nur ein Exemplar habe ich abgezweigt, um zu sehen, ob KOH auf dem Fleisch wirklich gelb wird:
Und zum Schluss noch ein besonders Schöner, kein Phlegmacium zwar, sondern ein Myxacium, aber der darf hier mit rein: C. salor (Blauer Schleimfuß):
So, das war dann mal das erste Paket. Heute abend gibt es mehr.
FG
Oehrling -
Hallo Oehrling,
danke für die Antwort. Meine Frage war gar nicht auf das Exemplar von Thomas bezogen, sondern allgemein. Mein Fund hatte stark und auffällig gerötet (korallenrot könnte man es vielleicht als Kompromiss nennen), und ich wollte gern wissen, ob diese Reaktion bei anderen Ritterlingen vorkommen könnte.
LG, Craterelle
Hallo Craterelle,
einige Ritterlinge können röten. Bei den Erdritterlingen können lt. Literatur auch T. basirubens und T. atrosquamosum röten, ferner der im RIVA (1988) beschriebene T. tumidum (mMn ein Phantom). Bekannt ist das Röten beim Seifenritterling (T. saponaceum-Gruppe) in der Stielbasis und am Hutrand. Im Virngrund-Thread habe ich jetzt ein entsprechendes Foto eingestellt.
FG
Oehrling -
Ja, und die Goldkäppchen am Marktstandl sehen original nach Grünblättrigen Schwefelköpfen aus.

Hexenröhrlinge mit so gelbem Hut kann es geben, ich habe auch schon mal so einen gesehen.
Dass die Online-Zeitung den Steinpilz mit einer Marone verwechselt, das gibt es hingegen leider auch, und damit sind wir wieder auf dem üblichen Fachniveau einer Online-Zeitung, die über Pilze berichtet.
FG
Oehrling -
ein interessanter Fund, Geruch und Geschmacksprobe wären sehr spannend! Haben Deine Funde nach einigen Stunden blaue oder lilaliche Farbflecken an der Stielbasis bekommen?
Hallo,
am nächsten Tag hatten zwei Exemplare kleine blaugrüne Pünktchen an der Stielbasis. Zum Geruch: unverletzt nicht groß nach irgendwas (ich weiß: die Literatur sagt pfefferartig, aber das kann ich anscheinend nicht riechen), in der Hand zerkrümelt frisch-mehlig, nicht säuerlich-ranzig-mehlig.
FG
Oehrling
[hr]
Hallo,schöne Funde...Könntest Du bitte den T. napipes noch mal großflächiger anschneiden, diese Rotfärbung ist so interessant.
Hallo Karl-Heinz,
leider hat sich das Ganze wegen der zeitaufwendigen Cortinarienbestimmung etwas verzögert, aber hier habe ich für dich eines der Exemplare (im Bild der 2. von links) durchgeschnitten. Man sieht, wie sich das Rot von der Stielbasis aus das Stielfleisch hochzieht. Durchfeuchtung beschleunigt das Röten.
FG
Oehrling -
Hallo,
weil ich mich in dem anderen Thread über die Berichterstattung so aufgeregt habe, wollte ich noch schreiben, dass dies hier eine Berichterstattung über den gleichen Fall ist, wie ich sie mir vorstelle. Also gewissermaßen das krasse Gegenteil zu dem, was im anderen Thread zu lesen war. Man sieht: bei Berichterstattung ist Schnelligkeit nicht das Wichtigste, und gute Recherche kotet Zeit.
FG
Oehrling -
T. albobruneum Typ I habe ich auch noch getestet (nicht im Bild). Guajak extrem schwach und KOH 0. Wenn die braunen Teile alle so regagieren, wird es nicht einfacher.Hallo Ingo,
nach meinen Beobachtungen reagieren einige Weißbraune völlig negativ (keine Blau-Umfärbung innerhalb der ersten 20 Minuten): z. B. T. imbricatum, T. ustale, bei anderen gibt es dagegen eine schwche, sehr langsame Guajak-Reaktion (Blau-Umfärbung nach ca. 5 bis 10 Minuten), z. B. T. batschii, T. ustaloides, T. albobrunneum sensu FNE4. Einer der Weißbraunen reagiert ziemlich stark (Blau-Umfärbung innherhalb der 1. Minute): T. pessundatum. Insgesamt fürchte ich aber, in der uns interessierenden Gruppe werden wir mit dem Guajak keine bahnbrechenden Erkenntnisse hervorbringen.
FG
Oehrling -
Hallo Beli,
bei Pilz Nr. 2 solltest du mal mit dem Keulenfußtrichterling (Clitocybe clavipes) vergleichen.
FG
Oehrling -
Hallo zusammen,
"einige Fragen offen" trifft es ziemlich gut. Für mich ist dies hier ein Musterbeispiel für Desinformation durch Massenmedien. Die Wahrheit wird ergänzt, verkürzt, aufgebauscht, geschönt, umgedichtet (z. B. werden da aus Kremplingen plötzlich Knollis; dabei passt die Vergiftungssymptomatik weder zu Kremplingen noch zu Knollis wirklich) usw. bis niemand mehr weiß, was tatsächlich passiert ist und sich das Ganze auf dem Niveau von Stammtischgeschwätz bzw. Kaffeeklatsch befindet. Mich selber würde auch nicht mehr wundern, wenn sich später herausstellt, dass die Pilze gar nicht auf einem Basar gekauft, sondern selber im Wald gesammelt wurden, und dies aus Scham verschwiegen wird. Und die vermeintliche Knollenblätterpilzvergiftung sich als Lebensmittelvergiftung durch überlagerte, verdorbene Pilze entpuppt.
Vielen Dank, Karl-Heinz, dass du wenigstens versuchst, die Fakten (echte und alternative) einigermaßen zu ordnen. Aber wirklich schlau wird man aus dem Fall nicht. Nur eines ist sicher: die daraus entstehende bürgerliche Empörung über Basare im allgemeinen und die dort tätigen Händler im besonderen ("holt doch endlich, holt doch endlich mal die Polizei!").
Fazit: Augen und Ohren offen halten, Hirn einschalten und nicht alles glauben, was die Medien vorkauen.
FG
Oehrling -
Hallo,
in Hohenlohe sind sie jetzt endlich da. Nachdem wir hier monatelang in die Röhre geguckt haben, als sie aus den anderen Gegenden Deutschlands gepostet wurden. Es gibt ja bekanntermaßen den Spruch: wenn der Berg nicht zum Propheten kommen will, muss der Prophet zum Berg gehen.
FG
Oehrling -
Hallo Pilzliesl, hallo zusammen,
jetzt kannst du ebenfalls nach weiteren Arten aus der C.-infractus-Gruppe forschen, denn du weißt jetzt, wie das geht.
1) Als erstes identifizierst du den Cortinarius über das spinnwebartige Velum, in dem sich idealerweise rostbraunes Sporenpulver verfangen hat (bei älteren Exemplaren eigentlich immer). 2) Dann fallen dir die olivlich grauschwarzen Lamellen bei den jüngeren Exemplaren auf, da bist du dann schon fast sicher in der infractus-Gruppe.
3) Du schmierst daraufhin KOH auf den Hutrand und prüfst, ob sich die Farbe hin zu bläulich-grünlich ändert. Dann bist du ganz sicher in der infractus-Gruppe (bisher hat noch jeder, der so halbwegs nach C. infractus ausgesehen hat, mir diese Farbreaktion gezeigt, auch die erkennbar anderen Arten).
4) Dann versuchst du dich an einer makroskopischen Beschreibung. Ich kann inzwischen den aus dem Buchenwald (gedrungen, mittelgroß, braungrau) unterscheiden von einem anderen aus dem Nadelwald (ziemlich klein, neutral dunkelgrau ohne jedes Braun, im LUDWIG heißt der glaube ich C. obscuroinfractus). Bei den anderen Arten hapert es bei mir noch etwas.FG
Oehrling -
Hallo,
ich weiß zwar nicht genau, wer jetzt was sagt, aber ich hätte Cystoderma granulosum makroskopisch als einen zu dunkel und zu rötlich geratenen Amiant-Körnchenschirmling beschrieben, also im Habitus wie C. amianthinum, nur eben dunkler.
Irgendwo habe ich sicher noch ein Foto herumfahren, aber ich bin immer noch an meinen Phlegmacien, das hat Vorrang, weil schon bald neue Bestimmlinge kommen werden. Die beiden im GERHARDT abgebildeten Fotos halte ich jedenfalls für sehr treffend und analytisch bezüglich der makroskopischen Unterschiede.
FG
Oehrling -
Hallo Tuppie,
ein großes Whow für die mit viel Liebe und Geduld erstellten Fotos.
FG
Oehrling -
Hallo Tuppie,
das was du vorschlägst ist aber was ganz anderes als Käsespätzle. Da du nördlich des Weißwurscht-Äquators wohnst, kannst du das nicht wissen
silbergrau
Gerade da hätte ich gedacht, dass die Pilze besser zur Geltung kommen, wenn du die Käsespätzle ganz normal zubereitest und als Schmälze obendrauf statt Zwiebeln die Pilze gibst. Da es sich um ein deftiges Gericht handelt, sollten die Pilze sehr aromastark sein, also z. B. getrocknete und im Einweichwasser gedünstete Steinpilze oder geschmorte Parasole. Packst du die Pilze in den Spätzleteig, fällt unter der Käsemasse gar nicht auf, dass es sich um ganz besondere Spätzle handelt, und die Leute denken, es wären einfach Vollkornspätzle.
Da die Spätzle nach dem Kochen noch in den Ofen kommen, gibt es zumindest kein Problem wegen zu geringer Garzeit, falls du die Pilze doch in den Teig mischen wolltest.
FG
Oehrling -
Wie heißt diese Seite? Pilzfinder.de? Oder ist das etwa eine dieser neumodischen PilzApps?
Da helfen sicher auch keine Tricks mehr.
FG
Oehrling -
Hallo, Stephan!Sehr interessante Ausbeute.
Eine Frage: Wie grenzt du deinen Körnchenschirmling von Cystoderma granulosum ab, der ja irgendwie ganz schön ähnlich aussieht.Hallo Pablo,
nach GERHARDT, Der große BLV-Pilzführer, S. 118f. anhand der Stielfarben an der Ringzone: C. granulosum hat eine im Vergleich zu den Ringflocken dunklere Stielgrundfarbe, C. terrei/cinnabarinum hellere.
C. terrei ist auch doppelt so groß und hat einen doppelt so dicken Stiel wie C. granulosum (vgl. ebenda).
In deinem Fund würde ich somit ebenfalls C. terrei/cinnabarinum, aber nicht C. granulosum erkennen.
FG
Oehrling -
Hallo Cipoint,
da hast du den Semmelstoppelpilz gefunden, und deine Edelreizker sind Lachsreizker (Lactarius salmonicolor), gewachsen unter Weißtanne. Und Maronen hast du vielleicht auch gefunden, Nr. 19 und Nr. 23 könnten welche sein.
FG
Oehrling -
Letzten Sonntag bin ich einfach losgezogen, Richtung Waldenburg. Ich bin hier nicht aufgewachsen, kenne also die Wälder nicht wirklich. Gefühlt schlug sich der halbe Hohenlohekreis durchs Unterholz.
Hehe, das waren bestimmt wir vom Verein der Pilzfreunde Öhringen e. V.
Spaß beiseite, ein herzliches Willkommen im Forum und vielleicht treffen wir uns mal auf der Waldenburger Ebene, gibt ja gerade massig Maronen und Birkenpilze dort. In diesem Herbst veranstalten wir noch drei geführte Pilzwanderungen im Hohenlohekreis, am 15., 22. und 29. Oktober. Unser morgendlicher Treffpunkt ist in Öhringen, von dort aus bilden wir Fahrgemeinschaften. Jeder darf unangemeldet mitmachen, Nichtmitglieder zahlen 5 Euro.
FG
Oehrling -
Hallo,
es handelt sich um welche aus der Sammelgattung der Tintlinge und wohl aus dem Artenkreis um den Glimmertintling herum. Da die Pilze überaltert sind, lassen sie sich makroskopisch nicht viel näher eingrenzen.
FG
Oehrling -
Alles anzeigen
Hallo!
>Die Frage war hier zwischen Grünblättrig und Ziegelroter - die schmecken beiden bitter.
Aber der Grad der Bitterkeit ist doch stark unterschiedlich. Beim Ziegelroten musst du konzentriert hinschmecken, dann schmeckst du das Bittere. Den Grünblättrigen spuckst du nach ein paar Sekunden angeekelt wieder aus, so bitter ist der.
> Davon abgesehen, ich hasse es Schwefelköpfe zu kosten
Wenn man Schwefelköpfe wirklich genau kennenlernen will, muss man da durch. Ich musste da auch durch. Dann muss man nicht mehr, wie du sagst, endlos (über Farbenspiel?) philosophieren. Natürlich besteht eine einfache Lösung darin, Schwefelköpfe halt nicht genau kennenzulernen - es gibt Interessanteres.FG
Oehrling -
Ja, der Schwarzwald!
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Hallo zusammen,
jetzt lese ich doch noch mit, und sondere ein bisschen Senf ab.
Über Rohgiftigkeit von Trompetenpfifferlingen habe ich noch nichts gehört - das soll aber nicht heißen, dass sie garantiert nicht besteht. Insofern würde ich selber, falls ich Pilzspätzle herstellen wollte, mich doch eher mit Steinpilzen und Champignons vergnügen. Natürlich: wenn jemand sich freiwillig für Menschenversuche hergibt, bitte immer
, aber hinterher bitte nicht herummosern. Ich möchte aber auch noch anmerken, dass ich keinen Gewinn darin sehen kann, die Pilzmasse im Spätzlesteig selber zu haben, gegenüber der "normalen" Version mit Eierspätzle und Pilzsauce.Zum Vorschlag mit der Trockenpilzbörse: ich würde da nicht mitmachen, nicht weil ich ungern Pilze abgebe, sondern weil ich nicht weiß, was sich in Trockenpilzmischungen anderer Anbieter (mit unklarer Bestimmungskompetenz) so alles verbirgt. Wenn, dann kann das meiner Meinung nach nur mit artenreinen Päckchen und hinreichend großer Stückung funktionieren. Steinpilze als Trockengut würde ich erkennen, Totentrompeten, Morcheln, Hexenröhrlinge, Rotkappen und Champignons auch noch, bei anderen Arten wird es schwierig.
FG
Oehrling -
Hallo zusammen,
gestern war ich im Virngrund unterwegs. Dies ist ein sehr großes zusammenhängendes Waldstück nördlich von Ellwangen im Grenzgebiet von Württemberg und dem bayerischen Mittelfranken, welches von der A7 Ulm-Würzburg zerteilt wird. Es handelt sich um ein Mosaik vieler Waldarten (hauptsächlich Fichte-Weißtanne), ist entsprechend artenreich und kann mit den besten Stellen im Schwarzwald locker mithalten. Vor allem bietet der Virngrund eine große Vielfalt der von mir so geliebten Phlegmacien, deren beste Zeit ja gerade ist. Den optimalen Zeitpunkt habe ich voll getroffen, es gab nicht nur Phlegmacien in großer Artenzahl, sondern auch immer als ideale Kollektionen mit jüngeren und älteren Exemplaren, so wie man sich das für die Bestimmung wünscht. Natürlich brauche ich noch einige Zeit für die Aufarbeitung der Phlegmacien, aber Bilder anderer Gattungen gibt es doch auch, und das mir Bekannte stelle ich zunächst mal ein.
Zunächst mal zu den von mir gefundenen Ritterlingen:
Tricholoma rapipes, aus der Seifenritterlingsgruppe, mit hell olivgrünem Hut und stark rötendem Fleisch:
Tricholomarapipes.JPGTricholoma terreum (Gewöhnlicher Erdritterling), unverletzt nach nichts, in der Hand zerkrümelt dagegen leicht fruchtig riechend; die Brauntöne hat meine Kamera dazugelogen, wahrscheinlich war die Beleuchtungskorrektur nicht richtig eingestellt:
Tricholoma vaccinum (Bärtiger Ritterling):
und einen interessanten Erdritterling unter Fichte, der durch die äußerst dunkle, schon schwarz zu nennende Hutschuppung sowie durch den leichten Fleischrosaschein in den Lamellen auffällt; da die Rhizomorphen an der Stielbasis weiß und nicht gelb sind, ist das nicht T. orirubens. Ich vermute hier T. atrosquamosum und werde gleich Literatur dazu wälzen und eine Geruchsprobe durchführen:
Dagegen sind die hier wieder eindeutig: Cystoderma terrei/cinnabarinum (Zinnoberroter Körnchenschirmling):
und die wohl auch: Hygrocybe miniata (Mennigeroter Saftling). Bitte nicht böse sein, dass ich die rausgerupft habe, am Standort (grasiger Waldweg) blieben noch ungelogen hunderte Exemplare zurück; auf dem Wegboden war sozusagen der rote Teppich ausgerollt.
Der Fund des Tages war für mich allerdings kein Phlegmacium, sondern die Grünspitzige Koralle (Ramaria apiculata); persönlicher Erstfund und auf meiner heurigen Fundliste die neue Nr. 1:
So, und jetzt geht es an die Phlegmacien-Bestimmung.
FG
Oehrling -
Hallo,
der von dir angegebene Standort (Kiefernheide/trockener Kiefernwald über Kalk) ist sehr typisch für T. fracticum/batschii. Der "echte" T. albobrunneum braucht Sandboden, am besten entbasten Sandboden.
FG
Oehrling -
Von Rosemarie DÄHNCKE gibt es ein spezielles Pilzkochbuch (d. h. eigentlich ist es ein Pilzbestimmungsbuch mit ausführlichem Kochrezeptteil), welches so um 1970 herausgekommen sein muss. In diesem Buch ist auch ein Rezept über "Saure Pilze" drin, das Helmuts Rezept sehr ähnelt. Es sind noch mehr Gewürze drin (Lorbeerblatt, Pimentkörner), und es ist ziemlich fett (100 g fetter Speck!). Aber es ist ebenfalls auf Mehlschwitzenbasis.
Das dortige "Grundrezept" für Pilze kennt dagegen keinen Essig. Es entspricht genau dem, wie ich es beschrieben hatte: in Fett werden Zwiebeln leicht angebraten, dann die Pilze draufgegeben, Saft gezogen und selbigen einkochen gelassen. Wenn der Saft verkocht ist, sind die Pilze gut. Also ohne jede Kochakrobatik und als Gewürze nur Zwiebeln, Butter und etwas Pfeffer.
FG
Oehrling
