Beiträge von Oehrling

    Hallo Heidi,
    ja, genau dieser spinnwebartige, oder wenn du willst, haarige Schleier (genannt Cortina) gibt dem Schleierling (Cortinarius) seinen Namen. Allerdings kommt die Cortina als Merkmal auch in anderen Gattungen vor, nur meist nicht so klar ausgeprägt wie beim Cortinarius.


    Hallo zusammen,
    der Cortinarius ist nicht ansatzweise benennbar, da man anhand der dürftigen Fotos nicht einmal erkennt, in welche Sektion man ihn stecken soll. Dickfuß (Sericeocybe) wäre möglich, aber Phlegmacium wäre mMn auch möglich. Somit bleiben schlappe 200 bis 300 mögliche Arten übrig.


    FG
    Oehrling

    [hr]
    Beli,


    in welchen Restaurants gehst du essen, wo solche Pilze zu "Delikatessen" verzaubert werden.


    Hallo,
    ich glaube, Beli geht nicht im Restaurant essen, sondern er steht auf der anderen Seite. Ich halte das, was er schreibt für realistisch, so eine Art Plaudern aus dem Nähkästchen. Weg mit den Röhren, den Rest kann man noch nehmen. Man weiß ja, wie in manchen Restaurants gearbeitet wird.
    Und deswegen würde ich außer Dosenchampignons in einem Restaurant nie Pilze essen, auch wenn sie 20 Euro die Portion kosten.
    FG
    Oehrling

    Hallo Anke,
    gerade die kleineren Weißen mit hellen Lamellen und ohne Ring sind interessant und kompliziert. Die zielsicher auseinanderzuhalten ist hohe Kunst, da muss ich meinen Hut vor dem ziehen, der das hinkriegt.
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    bei Pilz Nr. 3 erlaube ich mir, den hochgiftigen Laubfreundtrichterling (Clitocybe phyllophila) ins Rennen zu werfen.
    Damit ist auch klar, dass man so etwas keinesfalls zu Speisezwecken sammeln sollte, etwa als vermeintliche "weiße Nebelkappen" oder "hellsporige Mehlräslinge", es sei denn man hat sehr viel Mut und eine seeeeehr gute Nase.
    Edit: besonders interessant finde ich den gelben Trichterlingsartigen. Leider sind Trichterlinge nicht wirklich meine Baustelle, außer den giftigen weißen, die man als PSV kennen sollte, (er-)kenne ich auf Bildern keine.
    Edit 2: Oh, ich habe gerade gesehen: Joseph hat ihn wohl erkannt.
    FG
    Oehrling

    Hallo Uwe,
    sehr schöner T. colossus (hatte ich noch nicht die Ehre zu finden), und auch sehr schöne T. umbonatum - wenn sie es denn sind. Ich fand gestern am Blutsee bei Würzburg auch welche und diese auch spitzbucklig, aber dann verfärbten sie über Nacht an den Lamellen und am Hutrand stark rötlich, und dann waren es doch nur Seifenritterlinge.
    FG
    Oehrling


    Das hier ist dann eben der normale bzw. Kastanienrote Rübling ohne Forma.


    Hallo zusammen,
    auf meinem Monitor ist dieser Pilz nicht kastanienrot, sondern horngrau (also so wie ein Kuhhorn oder ein Pferdehuf - irgendwas zwischen grau und braun). Daher würde ich den als Horngrauen Rübling benennen.
    Bei diesem Artenkreis hängt wegen der Hygrophanität die Blassheit des Hutes sehr stark vom Durchfeuchtungsgrad ab, nicht aber der Farbton.
    FG
    Oehrling


    Hallo Pablo,
    kennst du eigentlich Hygrophorus persoonii?
    FG
    Oehrling

    Hier noch meine Ideen (das sind aber nur Ideen, die fleißige Bestimmungsarbeit nicht ersetzen können):
    1) Netzstieliger HR
    2) Russula firmula (Scharfer Glanztäubling) oder adulterina - die zwei schenken sich nicht viel
    3) Amanita solitaria (Igel-Wulstling), da Fundort Italien, evtl. auch A. vittadini in Betracht ziehen!
    4) Xerocomus chrysonema - der wurde mir letztes Jahr von J. Schreiner live erklärt, irgendwie erinnert mich dieser an ihn;
    Xerocomus-Bestimmung/Benennung nur mit korrektem Längsschnittbild möglich, alles andere ist Spekulation
    5) wieder Netzstieliger HR
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    man beachte bei aufgeschirmten Riesenschirmpilzen bitte auch die Lamellenfarbe. Je weißer die Lamellen, desto besser der Pilz. Schlecht ist es, wenn die Lamellen schon einen Grauschimmer haben, schlecht ist es auch, wenn konzentrische braune Flecken in den Lamellen zu sehen sind - denn so fängt das Vergehen des Pilzes optisch an.
    FG
    Oehrling

    Hallo Joseph,
    wenn der L. nuda wie ein korrekter L. nuda gerochen hat, dann war es auch L. nuda. Die sind manchmal so blass. L. glaucocana riecht schon deutlich anders. Die violett-bräunlichen Lepista bestimmt man makroskopisch in erster Linie über den Geruch.
    Bei Pilz 7 - 12 leistet ein Sporenabwurf sicher gute Dienste.
    FG
    Oehrling

    Hallo,


    hier ist nun das letzte Phlegmacien-Paket aus meiner Virngrund-Tour am 02.10.17. Sicher bestimmen konnte ich von denen keinen, bei manchen langte es nicht mal für eine Idee bzw. Phlegmacien mit dieser Merkmalskombination sind meiner Phlegmacien-Literatur unbekannt :( .


    Hier ein für mich absolut Unbestimmbarer. Aufgrund des hellgelben Hutes und der relativen Schmächtigkeit hielt ich ihn vor dem Aufnehmen für eine Amanita. Ich habe ihn dann, nachdem er nicht gerandetknollig war, nicht auffällig roch und auf keine Chemie irgendwie reagiert hatte, erfolglos bei den Triumphantes gesucht. Die Diagnose C. olidus scheiterte am fehlenden Violettschein in den Lamellen. Seltsam, ich hätte gedacht, dass da was herauskommen hätte müssen, einen so blass hellgelben Schleimkopf habe ich nie zuvor gesehen. Doch Pfeiffendeckel:


    Bei denen hier habe ich mich im Nachhinein besonders geärgert, dass ich nichts Belastbares herausgefunden habe. Als ich nach langer Zeit auf die Idee kam, dass ich mal einen durchschneiden könnte, waren alle schon rostbraun. Vielleicht habe ich ja dem starken Velum auf dem Hut zu viel Bedeutung zugemessen, und es ist nur was ganz Banales, etwa C. glaucopus. Unter Fichte gewachsen waren sie ja schon...


    Die hier würde ich gerne als C. elegantior benennen. Das KOH-rosa im Fleisch stützt nach dem Schlüssel in Großpilze-BW Band 5 meine Theorie, aber das Hutrand-KOH-orangebraun??


    Bei denen hier: völliges Nirwana, keinen Plan, wo mit dem Suchen überhaupt anfangen:


    Bei denen genauso; hier halte ich es nicht für unmöglich, dass die gleiche Art vorliegt wie bei der Kollektion Nr. 2:


    ... aber schön sind sie wenigstens, alle miteinander!


    FG
    Oehrling


    Hallo Öhrling,
    sehr schön C. moenne-loccozi würde ich auch gerne mal finden , der fehlt mir noch
    Kannst du da noch was zum Biotop sagen ?


    Hallo Uwe,
    der Fundort war am Rand eines geschotterten, ziemlich breiten Waldweges ("Rennweg"), und dort im Weggraben in dichtem Laub (so dicht, dass ich auf ein weiteres Jungexemplar draufgetreten bin :cursing: ). Der dortige Wald ist im Grundsatz ein Fichtenwald auf ca. 500 m NN, nicht besonders kalkhaltig, sondern dickmoosig und augenscheinlich leicht sauer, aber just an dieser Stelle waren ein paar Buchen eingestreut, die hier meiner Meinung nach als Baumpartner fungierten. Am Wegesrand macht sich der Kalkschottereinfluss sehr bemerkbar, so dass man die Phlegmacien in diesem Wald vor allem in Wegesnähe findet. Vergesellschaftet mit den C. moenne-loccozii wuchsen C. corrosus, C. varius und C. delibutus, die aber alle wohl eher mit den um das Buchen-Grüppchen herum wachsenden Fichten assoziiert waren.
    FG
    Oehrling

    Hallo,


    die Arten der Cortinarien nehmen weiter zu, der Sicherheitsgrad bei der Bestimmung dagegen nimmt tendenziell ab. Auch die alle stammen von meiner Exkursion in den Virngrund am 02.10.17.


    Diese hier hätte ich gerne als Cortinarius meinhardii eingetütet, da sie direkt am Fuß einer Tanne gewachsen sind und recht viel olivgrauschwarzes Velum auf dem Hut aufweisen. Eines daran ist blöd: sie reagieren im Fleisch mit KOH trübrosa und dürften es, bestimmt man nach GroßpilzeBW, Band 5, eigentlich nicht. Die Funga Nordica gibt für C. meinhardii hingegen gar keine Farbreaktion mit KOH an, nicht mal eine Negativreaktion, so dass sich mir die Frage stellt, ob für die Abgrenzung innerhalb des elegantior/splendens/meinhardii-Formenkreises die KOH-Farbreaktion im Fleisch gar nicht bestimmungsrelevant ist. Dann könnte ich sie auch guten Gewissens zu C. meinhardii ernennen.


    Bei diesen hier bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um C. aureopulverulentus handelt. Nicht nur, dass diese Pilze auffällig goldgelbe Flecken gegen den Hutrand hin entwickeln, sondern sie reagieren auch vorschriftsmäßig auf dem Hutrand blutrot und an der Knollenbasis pink (letzteres ist auf diesem Foto nicht zu sehen). Da ich mich hier aber unentwegt im Bereich persönlicher Erstfunde bewege, bleibt die Restunsicherheit bestehen.


    Gleiches gilt für den im Wald bei Dankoltsweiler gefühlt häufigstem Phlegmacium, Cortinarius corrosus - wenn er es denn tatsächlich ist.


    ... und dem Cortinarius barbaricus, einem weiteren Calochroi mit KOH-rot auf dem Hutrand und Pink an der Knollenbasis, der aber eine deutlich andere Hutoberfläche aufweist als der oben gezeigte C. aureopulverulentus.


    Zum Abschluss dann noch zwei, bei denen ich mir 100% sicher bin. Als erstes der Cortinarius variicolor (Erdigriechender Schleimkopf), der sich durch seinen äußerst penetranten Rote-Rüben-Geruch und die gelbe KOH-Reaktion im Fleisch schnell verrät.


    Und den Cortinarius trivialis (Natternstieliger Schleimfuß), den ich als Nicht-Phlegmacium, sondern Myxacium wieder dazwischenmogele.


    Im dritten und letzten Pack sind dann Phlegmacien drin, bei denen ich nicht zu einem befriedigenden Bestimmungsergebnis gekommen bin, die aber doch schön und auffällig aussehen, so dass ich mir die Frage stelle: was bist du für ein Dackel, dass du die nicht bestimmt kriegst. So was kommt fast immer bei meinen Cortinarius-Exkursionen vor :cursing: .


    FG
    Oehrling

    Hallo,
    Russula parazurea halte ich auch für möglich, so ganz ohne Eiche und stattdessen mit Birke im moorigen Gelände könnte das auch R. atroglauca (ein ziemlich seltener Pilz) sein. Es kommt auch ein bisschen drauf an, wo der Pilz gewachsen ist. Das und die anderen Sachen zu erheben, ist allerdings was für recht weit Fortgeschrittene.
    FG
    Oehrling

    Hallo Wolfgang,
    ich hätte noch den Tipp, bei Zell am Harmersbach in das entsprechende Tal reinzufahren, durch Oberharmersbach durch und noch weiter hinauf bis zur Passhöhe (ca. 20 km von Gengenbach aus). Da ist der Wald typisch "schwarzwäldisch", also mit Tannen, Buchen und Fichten, und sehr artenreich.
    Gengenbach selber ist ja noch nicht wirklich Schwarzwald, das ist eher noch Rheinebene.
    FG
    Oehrling