Beiträge von Oehrling

    Hallo Claus,
    aus meiner Sicht auf jeden Fall eine spitzenmäßige Dokumentation aller Merkmale. Dein Alternativkandidat wäre R. romellii, denn bei Haaren mit langen, schlanken, spitz zulaufenden (crins-ähnlichen!!) Endgliedern und netzigem Sporenornament käme man unter Berücksichtigung aller anderen Merkmale eigentlich bei R. romellii raus. Also müsstest du jetzt noch deine R. curtipes nachvollziehbar gegen die Alternative R. romellii (und vielleicht noch gegen die seltene R. rubroalba mit ebenfalls netzigem Ornament) abgrenzen - oder halt auf R. romellii umschwenken.
    Bei Täublingen, die nicht taxonomisch allein auf weiter Flur stehen, muss man immer Argumente abwägen, die zwischen zwei, drei möglichen Arten entscheiden. So hat es EINHELLINGER immer gemacht, und das scheint mir besonders überzeugend zu sein.
    FG
    Oehrling

    Becherlinge sporen erst bei Vollreife aus. Man erkennt das daran, dass sobald ein Luftzug den Pilz erreicht oder man ihn anfasst oder den Fruchtkörper sonstwie erschüttert, sich vom Pilz eine kleine deutlich sichtbare Sporenwolke löst. Und erst dann lohnt sich auch das Mikroskopieren. Einen unreifen Becherling zu mikroskopieren stelle ich mir ziemlich sinnlos vor.
    FG
    Oehrling

    Hallo Janosch,
    mein persönlicher Senf:
    Ob du PDS "brauchst", hängt davon ab, an welcher Stelle du gerade stehst und wo du dich hinentwickeln willst.
    PDS ist besonders stark, wenn man schon mikroskopieren kann, eine Generalübersicht über die Vielzahl der Gattungen, ja der Familien und Ordnungen gewinnen will, und sich nicht daran stört, dass dort Gattungs- und Artkonzeptionen aus den 1970er Jahren gefolgt wird.
    In PDS ist von allem etwas drin - über Schlauchpilze, Porlinge, Stachelinge, Röhrlinge, Lamellenpilze bis hin zu den Sprödblättlern. Und alles mit vielen, sehr ausführlichen Mikrozeichnungen (in Funga Nordica z. B. sind überhaupt nicht so viele Mikrozeichnungen drin wie manche vielleicht meinen, sondern vieles ist nur verbal beschrieben und natürlich sind in FN grob gesprochen auch nur Pilze "mit Hut und Stiel" drin, und in den bisher erschienenen Ludwig-Bänden nicht einmal alle Pilze "mit Hut und Stiel").
    Ich würde so sagen: PDS ist für jemanden gedacht, der so alles mikroskopieren will, was man auf irgendwelchen spontanen Wald- und Wiesenexkursionen finden kann, ohne dass jetzt speziell in bestimmten Gattungen tiefgeschürft werden soll. Als makroskopisches Blätterbuch ist PDS teuer und nicht wirklich gut geeignet - die Fotos entsprechen nicht heutigem ikonografischem Standard (soll heißen: sehr viele Fotos taugen nichts, da sind die Fotos der hier postenden User meist um Längen besser), die Beschreibungen sind oft nicht treffend und werfen Trennmerkmale verschiedener Arten durcheinander. Aber ein Grundverständnis davon, was beispielsweise einen Risspilz oder einen Champignon oder einen Täubling oder einen Becherling i.e.S. oder ... ausmacht, kann man mit diesem Werk schon gewinnen. Von diesem Grundverständnis ausgehend will man dann in bestimmten Gattungen vielleicht doch tiefschürfen, und dann langt PDS eben nicht mehr.
    Jetzt musst du halt selber schauen, wo du stehst und wo du mal hinwillst.
    FG
    Oehrling

    Hallo Grüni,


    wie ich oben schon geschrieben habe: Becherlinge rein makroskopisch zu bestimmen soll nach Aussage der Experten (von denen ich selber keiner bin - ich richte mich bloß nach deren Aussagen!) schwierig bis unmöglich sein. Das würde ja dann bedeuten: dass zwei Becherlinge makroskopisch ähnlich bis gefühlt gleich aussehen, heißt noch lange nicht, dass es sich auch um die gleiche Art handelt. Am auffälligsten unter den Makro-Merkmalen des Morchelbecherlings finde ich selber das ganz eigentümliche Braun der Scheibe (ein sehr markantes Rotbraun) sowie den starken Hell-Dunkel-Kontrast zwischen Scheibe und Außenseite, auch bei durchfeuchteten, nicht angetrockneten Exemplaren. Ich gestehe allerdings, dass ich meine vermutlichen Eigenfunde des Morchelbecherlings noch nicht mikroskopiert habe und deswegen nicht zu 100% sagen kann, ob ich überhaupt schon jemals einen echten Morchelbecherling gefunden habe oder ob das nicht doch was anderes war. Mit Mikroskop hast du halt ganz andere Möglichkeiten: du siehst jodblaue Ascus-Spitzen und weißt innerhalb einer Sekunde, dass das kein Morchelbecherling sein kann, sondern eine Peziza sein muss.


    Gibt es in Mittelhessen (Marburg, Wetzlar...) nicht Hobbymykologengruppen, denen man einen solchen Fund bringen kann? Vielleicht können die Pilze ja von diesen Leuten mikroskopisch untersucht werden.


    Dass die von dir gezeigten "Morchelbecherlinge" (vielleicht sind sie es ja wirklich!) nicht zum Essen bestimmt sind, nimmt jedenfalls schon mal den ganzen Druck aus dem Kessel.


    Liebe Grüße
    Oehrling

    Hallo Tuppie,


    in Bezug auf Trüffel (vor allem die "Weiße" bzw. die "Alba"-Trüffel) gehen die Meinungen der Leute extrem auseinander, so ähnlich wie bei einem stark riechenden (sagen wir ruhig stinkenden!) Käse, von Abscheu bis Hingabe. Trüffel "schmecken" nicht, sie "riechen". Man verwendet Trüffel wie ein Gewürz, nicht wie eine Speise. Wenn man gute, reife Trüffel über die Pasta hobelt, wird der Raum mit dem Geruch erfüllt. Lagerst du eine Trüffel in einem geschlossenen Raum, riecht am nächsten Tag der ganze Raum danach (so z. B. der Kühlraum meiner Villacher Herbergsmutter auf der Rückreise aus Kroatien). Isst du die Trüffelscheiben dann, schmeckst du nur ein bisschen Haselnuss und ein bisschen Pilz.


    Anders ist es bei Perigord-Trüffeln (Tuber melanosporum), die werden mitgekocht, z. B. in der Sauce, und das Aroma geht in die Sauce über. Diese Art Trüffel "schmeckt" in der Tat und "riecht" nicht nur. Tuber aestivum (oder Tuber uncinatum) "riechen" auch nur und "schmecken" nussig-pilzig. Bei dieser Art muss man allerdings recht konzentriert hinriechen, es ist nicht so, dass sie ihren Geruch raumerfüllend verbreitet.


    Bevor du nun (zu?) viel Geld für eine Edeltrüffel ausgibst, teste anhand einer französischen oder italienischen Trüffelbutter für 5 bis 10 Euro aus, ob dir das Aroma überhaupt zusagt. Die Butter ist zwar künstlich bzw. naturidentisch, wie das im Lebensmittelhandelsdeutsch heißt, aromatisiert, aber das echte Trüffelaroma ist meiner Meinung nach recht gut kopiert. Deutlich ungeeigneter sind andere Lebensmittel mit Trüffelgeschmack, etwa Trüffelsalami oder Trüffelleberwurst, da schmeckt man zu sehr die Wurst und zu wenig die Trüffel. Das einzige, was noch relativ gut gemacht ist, ist ein bestimmter italienischer Schafskäse (Pecorino) mit Trüffelzusatz, den könnte ich dir auch noch zum Testen empfehlen. Mach das mal, vielleicht haben sich deine Fragen dann erledigt.


    Edit: ich habe gerade gesehen, dass du noch eine zweite Frage hast, ob sich nämlich der Aufwand der Trüffelsuche lohne. Edeltrüffel wie Tuber magnatum kannst du überhaupt nur mit professionellen Mitteln, d. h. mit Hunden und an bekannten Stellen suchen. Sie stecken so tief in der Erde (15 bis 20 cm), dass man sie weder riechen noch durch eine dünne Schuhsohle spüren noch den aus der Erde herausspitzenden Scheitel sehen kann. Nur mit Hunden oder Schweinen kann man sie finden. Also stellt sich die Frage nach dem Aufwand einer Trüffelsuche gar nicht. Anders bei den hierzulande wachsenden Sommertrüffeln - die schauen ja zum Schluss regelrecht aus der Erdoberfläche heraus und könnten bequem abgesammelt werden, wenn das nicht illegal wäre.


    FG
    Oehrling

    Das ist das, was ich nicht weiß: ob Hunde, die nach den hier verbreiteten Vorstellungen gehalten werden, bei der Trüffelsuche erfolgreicher sind, oder ob das dort mit Absicht so gemacht wird, um die besonderen Fähigkeiten der Hunde zu optimieren. Ich gehe schon davon aus, dass sie dort sehr viel von Hundepsyche verstehen und ihr Wissen zielorientiert einsetzen. Ein guter Trüffelhund muss für diese Leute einen sehr hohen Wert haben, entsprechend wird er behandelt, denke ich. Der Zwinger jedenfalls war sehr sauber, keinerlei Hundedreck war zu sehen oder zu riechen. Schönreden will ich hier natürlich nichts, aber um mir ein Urteil zu erlauben, verstehe ich persönlich zu wenig von Trüffelhunde-Haltung, weniger zumindest als die.
    FG
    Oehrling

    Liebe Pilzfreunde,


    wie ihr sicherlich mitbekommen habt, war ich im vergangenen November auf einem von A. Gminder veranstalteten Mediterranpilze-Seminar in Kroatien dabei. Einen Nachmittag verbrachten wir mit dem Wissenserwerb über Trüffeln, wobei im Mittelpunkt die Arten Tuber magnatum ("Weiße Trüffel", "Alba-Trüffel" - also die ganz teure) sowie Tuber aestivum var. uncinatum ("Schwarze Trüffel", "Sommertrüffel", "Burgunder-Trüffel" - nicht zu verwechseln mit der sogenannten "Perigord-Trüffel") standen, die im Nordteil Istriens hauptsächlich und kommerziell gesammelt werden.


    Die Trüffelhauptsaison (Spätherbst 2017) wurde von den dort ansässigen professionellen Trüffelhändlern und -verwertern als relativ schlecht angesehen - es gab ziemlich geringe Ausbringungsmengen, und die wenigen gefundenen Exemplare waren überwiegend klein und hutzelig. Die Trüffelpreise waren daher kaum besser als in den superteuren Konkurrenzregionen Italiens oder in den Feinkostgeschäften Deutschlands, so dass man für seine Euros nur recht wenig Material erhalten konnte. Was hingegen sehr lustig war: bei einer professionellen Trüffelsuche mitlaufen und den Sammlern bei ihrem Tagesgeschäft über die Schulter schauen zu dürfen.


    So betraten wir also zunächst das Trüffelhaus Karlic nahe des Städtchens Motovun, von welchem Beli schon in dem anderen Thread ein Foto gezeigt hatte:


    Zur Begrüßung nahmen wir an einem kurzen Trüffel-Seminar des Hauses teil, bei dem man uns zunächst die Trüffelregionen im nördlichen Istrien auf der Landkarte zeigte:


    Anschließend gab es reichlich Trüffel-Demo-Material zu bestaunen. Vorne im Bild Tuber magnatum, hinten Tuber aestivum var. uncinatum:


    Bei dem linken Exemplar auf dem folgenden Bild handelt es sich um einen sogenannten "Joker", also eine Trüffel von der Größe einer superdicken Kartoffel und dem Wert eines deutschen Kleinwagens. Diesen Joker bekamen sie leider nicht heil aus der Erde, sondern er zerbrach beim Ernten in mehrere Teile, wodurch mehr als die Hälfte des Wertes vernichtet wurde. Da frische Trüffeln nur eine Haltbarkeit von wenigen Tagen haben - sie verlieren an der Luft relativ schnell ihr Aroma, sind schimmelempfindlich und beherbergen manchmal unsichtbar kleine Insekteneier, aus denen schnell Maden werden, und sich auf die Schnelle kein geeigneter Abnehmer finden ließ, haben sie den Joker zusammen mit ein paar kleineren Stücken tiefgefroren - das soll bei Weißtrüffeln angeblich funktionieren, im Gegensatz zu trocknen oder blanchieren. Also: Finger weg, wenn euch jemand getrocknete oder abgekochte Trüffeln verkaufen will!


    Außerdem erfuhren wir einiges über die Ausbildung zum Trüffelhund. So sehen die Wufftels typischerweise aus - da ist genmäßig alles Mögliche mit drin:


    Nach so viel Theorie und einer anschließenden (kostenlosen!) Trüffel-Degustation ging es dann in den Wald. Das Trüffelsuchen ist in Kroatien eine quasi-öffentliche Angelegenheit, es gibt entgegen meinen Vorab-Vorstellungen keine mit Schrotflinten bewaffneten Wachen vor den Fundstellen. Alles ist öffentlich zugängliches Gelände, nur müssen Trüffelsucher, die Hunde einsetzen, bei der Behörde eine Art "Jagdschein" mit Prüfung (!) machen, bevor sie dann als Sammler für eines der Trüffelhäuser arbeiten können. Der Wald selber sieht so uninteressant aus, dass man ihn als Unbedarfter nicht einmal mit dem A***h angucken würde: ein stark hypertrophierter, total zugekrauteter Auwald über fettem lehmig-tonigem Boden, in welchem man außer Trüffeln keine Mykorrhizapilze finden kann:


    Professionelle Trüffelsucher gehen stets mit drei Hunden los. Schlägt einer der Hunde an, heißt das noch gar nichts. Erst wenn alle drei an der gleichen Stelle zu scharren anfangen, ist wohl etwas da. So wie hier:


    Leider war es diesmal nichts Edles, sondern nur eine Balsamtrüffel (Balsamia vulgaris), welche mit ihrem Teer-/Petroleum-/Erdölgestank nicht zum Essen taugt:


    Andere Sucher waren da erfolgreicher als unser Sprengsel. Z. B. die Dame links - übrigens die Mutter (? oder Oma?) unseres Exkursionsleiters - fand an diesem Nachmittag ein schönes Tütchen voll:


    Fazit: Ein solches Trüffelseminar sollte man durchaus mal mitgemacht haben. Das war schon ziemlich interessant.


    FG
    Oehrling

    Eine letzte Ladung Pilze vom Kroatien-Pilzseminar. Bei diesen konnte durch die Bestimmung nicht die nötige Sicherheit erzielt werden, so dass das meiste fraglich bleibt.


    Eine in diesem Seminar relativ stark vertretene Gattung waren die Schnecklinge (Hygrophorus). Der häufigste Vertreter unter Kiefer war der auch aus unseren Landen bekannte Natternstielige Schneckling (H. olivaceoalbus), den ihr sicherlich aus unserem Nadelwald kennt und von dem ich deshalb kein Foto einstelle. Sehr ähnlich sieht der Olivbraune Schneckling (H. persoonii) aus, der im laubabwerfenden Eichenwald vorkam (so wie in unseren Gefilden auch!), und den man anhand der olivgrünen Reaktion der Huthaut mit Ammoniak von den ähnlichen Nebenarten abgrenzen kann:


    Ein anderer olivbrauner Schneckling fiel durch einen grünen Hutrand auf. Ein Versuch, diesen aufgrund der pudrig bereiften/beflockten Stielspitze zum H. arbustivus zu ernennen, blieb beim zaghaften Versuch. Ich konnte da wenig mitreden, da ich den "echten" H. arbustivus noch nie gesehen habe und die Variationsbreite nicht einschätzen kann, insbesondere was den grünen Hutrand betrifft. Aber vielleicht kennt den ja jemand von euch:


    Der bei weitem häufigste Schneckling im Steineichenwald war der rosafarbene Täublings-Schneckling (Hygrophorus russula), ein Pilz von selten gesehener Schönheit, insbesondere wegen der Hutfarbe. Dieser auch aus Deutschland (z. B. Blutsee) bekannte Pilz kam an manchen Stellen bodendeckend und in bester Qualität vor, so dass ich der Versuchung nicht standhalten konnte, ihn mit ein paar Exemplaren "in die Pfanne zu hauen". Doch wie so oft im Leben konnten die inneren Werte nicht mit dem schönen Äußeren mithalten, so dass das Gericht nach der Zubereitung wegen eklatanter Bitterkeit entsorgt werden musste.


    An Ritterlingen trafen wir in einem der Strandkiefernwälder ebenfalls bodendeckend eine Art an, die augenscheinlich der Grüngelbe Ritterling (Tricholoma sejunctum) sein musste, zumindest entsprach das Aussehen ziemlich genau dem unserer mitteleuropäischen Art. Leise Zweifel bleiben aber stehen, denn bei uns wächst T. sejunctum bekanntlich im Buchen-/Eichen-Mischwald, unter Kiefer habe ich ihn dagegen noch nicht finden können. Vielleicht handelt es sich bei unserem Kroatienfund stattdessen um T. avernense. Abschließend klären konnten wir das nicht.


    Bei diesen Exemplaren, gewachsen unter Steineiche an einem Parkplatzrand, ist nicht einmal klar, ob das überhaupt Ritterlinge sind (wo wir sie zunächst aufgrund ihres deutlichen Mehlgeruchs hingesteckt hatten). Bei dem Exemplar rechts oben ist an den Lamellen ein deutliches Schwärzen zu sehen, so dass es sich stattdessen vielleicht um einen Schwärzling (Gattung Lyophyllum) handeln könnte. In meiner Ritterlingsliteratur ist jedenfalls ein Ritterling dieses Aussehens nicht verzeichnet, vielleicht mal abgesehen von T. psammopus, der aber strikt an Lärche (Larix) gebunden sein soll und nicht nach Mehl riecht.


    Ganz zum Schluss noch, stellvertretend für eine unübersichtliche Vielzahl von Scheidenstreiflingen, bei denen gefühlt jedes Einzelexemplar individuell unterschiedlich aussah, einen kleinen silbergrauen (Hut ca. 5 cm) mit sehr stabiler Volva und beflocktem Stiel. Ob das Amanita mairei sein könnte? Spekulation frei!


    Damit endet in diesem Thread der Pilzreigen. Kommendes Wochenende habe ich wieder mehr Zeit, um den Bericht über die Trüffelsuche auszuarbeiten und zu präsentieren.

    So, jetzt kommt wie angekündigt eine Auswahl der von uns entdeckten Sprödblättler und Ritterlinge.


    Ritterling Nr. 1 ist ein weiteres altes "Literaturphantom" von mir, nach dem Motto "den gibts doch gar nicht". Doch, den gibts, "gefunden" auf einer Pilzausstellung in Pazin: Tricholoma bresadolianum. Sieht in etwa so aus wie T. sciodes, schmeckt aber sofort und kräftig scharf, wohingegen die Schärfe bei T. sciodes sich erst langsam und zögerlich im Mund ausbreitet. Die schwarzen Stielschuppen waren aufgrund des Zustandes der Exemplare nicht so deutlich zu sehen, wie es sein sollte.


    Die hingegen waren ein Eigenfund im Schwarzkiefernwald an der Grenze zu Slowenien (ca. 500 m NN): Krokodilritterlinge (T. caligatum). Sie sehen dem hierzulande verbreiteten T. focale recht ähnlich, aber riechen sehr aufdringlich nach billigem Parfüm, etwa wie die Nebelkappe, nur noch schlimmer, oder wie Inocybe fraudans. Auffallend ist mMn auch das beim Antrocknen stark gilbende Fleisch. Auf jeden Fall ein höchst eindrucksvoller Pilz.


    Weiter geht es mit zwei Milchlingen: den ersten kennt man auch bei uns aus trockenen, sommerwarmen Laubwäldern über Kalkboden, etwa aus dem Thüringer Becken: Lactarius flavidus. Es handelt sich dabei um einen der Violettmilchenden, das Violett ist bei dem größeren Exemplar am Hutrand zu sehen. Dortiger Fundort: Wald aus laubabwerfenden Eichen (Zerreiche, Flaumeiche):


    Und dieser soll laut A. Gminder, der den Pilz kennt, ein strikt mediterran verbreiteter Milchling sein: Lactarius quercus-ilicis. Es handelt sich dabei um eine Art mit an der Luft unveränderlich weißer Milch:


    Der in den istrischen Kiefernwäldern häufigste Täubling überhaupt: Wolfstäubling (Russula torulosa). Optisch dem Stachelbeertäubling (R. queletii) oder dem Zitronenblättrigen Täubling (R. sardonia) sehr ähnlich, aber nur mäßig scharf, unter Kiefer auf Kalkboden wachsend und mit negativer Ammoniakreaktion.


    Bei dem folgenden dachte ich zunächst an den Hainbuchentäubling (R. carpini). In der Statur ähnlich und als milder Dottersporer, bot er ziemlich exakt das gleiche Hutfarbenspektrum des Hainbuchentäublings: innerhalb derselben Kollektion von kräftig weinrot bis hin zu blass grüngelblich. Unter dem Mikroskop dann eine kleine Überraschung: Dermatozystiden, teilweise inkrustiert und in der Form von Tennisschlägern oder Bratpfannen - so etwas kennt man z. B. von R. laeta. Dadurch waren wir schnell in der richtigen Artengruppe und konnten den Fund als Russula carminipes bestimmen, eine Mediterranart.


    Das nächste Bild zeigt leider eine Mischkollektion. Die beiden oberen Pilze haben wir nach langer Arbeit als Russula ochrospora (ebenfalls eine mediterrane Art, unserer R. medullata optisch ziemlich ähnlich und auch mit ockerfarbenem Sporenpulver, aber negativer FeSO4-Reaktion, wie ein Frauentäubling!) bestimmen können, die unteren beiden dagegen sind - wenn auch ungewöhnlich gefärbte - poplige Grüne Speisetäublinge, die uns verar***en wollten, sich aber durch orangefarbige FeSO4-Reaktion und Crins in der Huthaut verrieten.


    Ein paar mal und an verschiedenen Orten konnten wir diesen edel aussehenden Täubling finden: Russula amoenicolor (var. stenocystidiata, wie die Mikroskopie ergab). Von unserem heimischen R. amoena unterscheidet er sich durch schokoladenbraune, nicht violettfarbene Phenolreaktion im Hutfleisch:


    (Fortsetzung folgt)

    Hallo Beli,


    sehr schöne Aufnahmen aus der Gegend von Motovun. Da wird dir der Zigante sicherlich bekannt sein, oder auch der Karlic. Beim Karlic war unsere Seminargruppe auch, davon später mehr. Jetzt aber mal wieder ein paar unserer Funde, nicht mehr so leicht zu bestimmen wie die bisherigen:


    augenscheinlich eine klares Element aus dem Hallimasch-Artenkomplex, extrem groß und fleischig (Hutdurchmesser trotz Trockenheit bis 15 cm), an laubabwerfender Eiche, also Laubholz, bei dem ich nicht weiß, wie es sich in unserer gängigen Hallimasch-Arten-Einteilung unterbringen lässt:


    Ebenfalls sehr häufig in den etwas höher gelegenen Kiefernwäldern: der Weiße Semmelstoppelpilz (Hydnum albidum). Die blasse, fast weiße Farbe der Fruchtkörper ist nicht durch das Wachsen unter Moos- oder Nadelstreu-Polstern verursacht, sondern typisch für diese wenig bekannte, gleichwohl auch bei uns wachsende Semmelstoppelpilzart. Sie ist geschmacklich sehr gut und wurde auch verkostet:


    Im Steineichenwald (reiner Laubwald) fanden wir folgende Semmelstoppelpilze, die kaum in eines der gängigen Raster passen: für gewöhnliche Laubwald-Semmler (H. repandum) viel zu schmächtig und mit unpassend abgegrenztem Übergang Stoppeln/Stiel, für gewöhnliche Nadelwald-Semmler (H. rufescens) im falschen Habitat, komplett ohne Nadelbäume; Sporen subglobos, eher nicht ellipsoid (wie etwa bei H. ellipsosporum); also vielleicht was eigenes:


    Neben einer sehr starken Stachelingsfraktion (Kork- und Duftstachelinge) gab es auch Stielporlinge bzw. deren Verwandte. Auf einer Pilzausstellung in Pazin präsentierten sie ziemlich mitgenommene, farblich nicht mehr typisch aussehende und daher nicht zeigenswerte Ziegenfußporlinge (Albatrellus pescaprae), aber uns selber gelang am Kap Kamenijak (lockerer Kalksandboden unter Strandkiefer) ein Fund von Boletopsis grisea, der nur als kleine unauffällige Hügel im Sand sichtbar war und ausgegraben werden musste (hier empfehle ich sehr, das Foto großzuklicken, um auch die Details richtig zu sehen, z. B. die silbergraubraune, striate Hutoberfläche):


    Dann eine Amanita mit oberseits geriefter Manschette, aber schon rein optisch aufgrund der gelben Velumgürtel am Stiel etwas anderes als Perlpilz oder Grauer Wulstling: Amanita franchetii (auf deutsch heißt der glaube ich Rauher Wulstling):


    Diese hier kennen dagegen sicher wieder viele von euch: drei Bischofsmützen (Gyromitra infula) an morschen Kiefernstümpfen gewachsen:


    und dann noch ein Röhrling, den ich immer für ein Literaturphantom gehalten hatte, aber ihn dort zum ersten Mal zu Gesicht bekam und ihn makroskopisch ziemlich eindeutig finde, vor allem aufgrund des Schnittbildes (Fleisch unter dem Hut rosabraun, darunter weißlich): Xerocomus moravicus (Mährischer Filzröhrling), gewachsen unter Steineiche (immergrüne Eiche):


    (Fortsetzung folgt, nächstes Mal mit Täublingen, Milchlingen und Ritterlingen!)

    Liebe Pilzfreunde,


    ich melde mich hier mal zwischenzeitlich wieder, weil ich euch doch vom Kroatien-Pilzseminar Anfang November 2017 mit Andreas Gminder berichten wollte. Dieses fand über einen Zeitraum von 7 Tagen statt, Exkursionsgebiet war die Halbinsel Istrien, welche wir von Pazin aus, unserem "Headquarter" ausgiebig untersuchten. Leider war die Wetterlage nicht optimal (zu trocken, die Nächte mit bis zu 3 °C zu frisch), weshalb sich unsere Funde in Grenzen hielten und auch nicht immer die typischen makroskopischen Eigenschaften hatten, weshalb wir uns doch sehr nach der Decke strecken mussten. Auf jeden Fall können diese Pilzgebiete sicherlich viel mehr als sie uns offenbaren wollten.


    Bei den Funden selber trat meist das Problem auf, dass die Pilze den aus Deutschland bekannten Arten oft recht ähnlich sahen, dann sich bei näherer Untersuchung aber doch als andere Arten herausstellten. Die von mir hier vorgestellten Funde, soweit sie nicht die allgemein bekannten Mittelmeerarten betreffen, sind allesamt von mir mikroskopisch untersucht und von A. Gminder bestätigt, bzw. von Andreas selber, der schon ein paar Mal die Fundgebiete beackert hatte und viele der dort wachsenden Pilze schon kennt, bestimmt worden.


    Ich starte zunächst einmal mit ein paar Bildern aus unseren Untersuchungshabitaten, werde dann die aus meiner Sicht wichtigsten und schönsten Funde präsentieren und zum Schluss noch ein paar Fotos von unserer professionellen Trüffelsuche zeigen. Viel Spaß dabei.


    Pilzhabitate:


    Buchen-Tannenwald in Slowenien: direkt an der Autobahn Ljubljana-Koper, 2 Ausfahrten nördlich der Adelsberger Grotte, vermutete Höhenlage ca. 600 bis 700 m NN, also in etwa dem nördlichen Schwarzwald entsprechend; die Baumvegetation ähnlich wie im Schwarzwald, aber der Boden krass kalkhaltig, mit grauweißen Brocken durchsetzt, so wie man es von der Schwäbischen Alb kennt.


    Schwarzkiefernwald (Pinus mugo, 2nadlig) im nördlichen Istrien, Grenzgebiet zu Slowenien, Karstgebiet, sehr trocken, Höhenlage ca. 400 m NN


    Strandkiefernwald (z. B. Pinus pinaster, 2nadlig) am Kap Kamenijak (südlichster Zipfel Istriens), direkt am Meer (10 m NN)


    Immergrüner Eichenwald (Steineiche, Quercus ilex) in einer Hotelresortanlage bei Porec, direkt am Meer (20 m NN)


    Laubabwerfender Eichenwald (Zerreiche, bot. Name?) mit dichter Krautschicht aus Mäusedorn (eine Art Stechpalme) oberhalb einer Ferienwohnungsanlage (ca. 20 m NN)


    Kurzgeschorene Magerrasenflächen, gedüngt nur auf natürlichem Weg (Ziegenbeweidung), am Kap Kamenijak, etwas oberhalb des Meeres gelegen (ca. 40 m NN)


    Hangwälder über Kalk, vorwiegend Eiche, aber vereinzelt auch Buche und Kiefer, im Landesinneren bei Motovun, ca. 200 bis 300 m NN (Fundgebiet der Schwarztrüffel, Tuber uncinatum/aestivum)


    Auwald über fettem Lehm-/Tonboden, stark eutrophiert und zugekrautet (v. a. Efeu), im Flusstal auf ca. 100 m NN (Fundgebiet der Weißen Trüffel bzw. Alba-Trüffel, Tuber magnatum)


    (Fortsetzung folgt)
    [hr]
    Jetzt das erste Sixpack der Pilzfunde:


    Der mit Abstand häufigste Pilz in den dortigen Kiefernwäldern, egal ob am Meer oder in der Höhenlage: Ringloser Butterpilz (Suillus collinitus), erkennbar an der striaten Hutoberfläche (eingewachsene braune Radialfasern) und der blassrosa Stielbasis:


    Seinen unmittelbarsten Doppelgänger, den Mittelmeer-Körnchenröhrling (Suillus mediteraneensis) habe ich leider nicht abgelichtet. Er sieht im Prinzip genau so aus wie der erstere (Größe, Form, Hut- und Porenfarbe), hat jedoch keine blassrosa Stielbasis.



    Ein weiterer Schmierröhrling in den lokalen Kiefernwäldern: Bellini'scher Röhrling (Suillus bellinii). Dieser unterscheidet sich von den beiden erstgenannten Arten in dreierlei Hinsicht: Huthaut absolut glatt wie beim Gewöhnlichen Butterpilz, Röhrenmündungen nicht leuchtend goldgelb, sondern blass und trüb ockergelb, Habitus auffallend kreiselförmig (Hutunterseite zum Stiel hin zuspitzend). Mir sind zudem noch die auffallend lachsorangefarbenen, großflächigen Drüsenpunkte an der Stielrinde aufgefallen, so dass man insgesamt S. bellinii und S. collinitus makroskopisch gut auseinanderhalten kann.


    Nun zu den "typischen", von allen Kursteilnehmern erwarteten Funden:
    Leuchtender Ölbaumtrichterling (Omphalotus illudens), das Leuchten wurde nachts in der Herberge überprüft:

    Von uns gefundene Jungexemplare sahen Pfifferlingen übrigens wirklich sehr ähnlich - wer dort in der Tat reichlich vorkommende (Laubwald-)Pfifferlinge sammelt, sollte das Problem kennen und immer auf vereinzeltes und bodengebundenes Wachstum achten!


    Eierwulstling (Amanita ovoidea), gut erkennbar an der Größe (etwa wie ein stattlicher Fransen-Wulstling, Amanita strobiliformis) und an den schnell auftretenden braunen Fleischverfärbungen nach Malträtieren:

    Da der Pilz einen aus unserer übereinstimmenden Sicht unangenehmen, metallisch-chemischen Geruch hatte, sahen wir von einer Kostprobe ab.


    Der durfte natürlich nicht fehlen: Gitterling (Clathrus ruber), gewachsen im Strandkiefernwald unter dicken Nadelpaketen. Dank der leuchtenden Farbe entlarvte er sich aber trotzdem:


    Jetzt noch zu dem häufigsten Röhrling im Eichenwald: Leccinum lepidum (Steineichen-Raufuß), einem Doppelgänger von Leccinum corsicum, welcher freilich unter Zistrose wächst - die gab es an diesem Fundort nicht. Auch sieht der Pilz unserem heimischen Gelbporigen Raufuß (Leccinum crocipodium) ziemlich ähnlich. An diesem Pilz am markantesten ist das starke Röten (!) des Fleisches nach Anschnitt.


    (Fortsetzung folgt)

    Hallo,
    ich glaube, das ist jetzt der richtige Zeitpunkt für mich, mich in meinen alljährlichen Winterschlaf mit mehrmonatiger Forums-Abstinenz zu verabschieden. Also dann frohes Weiterdiskutieren über Niveau und bis zur nächsten Morchelsaison!
    FG
    Oehrling

    Hallo Rainer,
    Täubling Nr. 2 solltest du mal mit Russula amara vergleichen - der scheint laut Foto einen zentralen Hutbuckel zu haben, und Guajak-negativ ist er auch. Täubling Nr. 1 ist schwierig. Möglich wäre der Jodoformtäubling (Russula turci), dazu müsste er in der Stielbasis medizinisch bzw. nach Pflaster gerochen haben.
    Edit: wie du gerade feststellen musstest, haben noch einige andere Täublinge als der Frauentäubling weiche, biegsame Lamellen, so dass das bei weitem kein Alleinstellungsmerkmal ist.
    FG
    Oehrling

    Und wenn pamint nun jemand ist, der froh ist, wenn er ein paar deutsche Worte zu einem verständlichen Satz zusammenbauen kann? Z. B. ein Flüchtling, von woher auch immer? Zu wenig Niveau für pilzforum.eu?
    Nachdenkliche Grüße
    Oehrling

    Hallo Florian,
    wenn du was über Pilze erzählen möchtest, musst du schauen, dass dir die Leute interessiert zuhören. Daher ist es gut, wenn du am Anfang des Referats eine kleine "Rakete" zündest. Z. B. gab es in letzter Zeit einige Pilzvergiftungen, über die in Zeitungen berichtet wurde. Eine solche Geschichte könnte man als Einstieg nehmen. Um dann dazu überzuleiten, dass es essbare und giftige Pilze gibt, wie ein Pilz überhaupt wächst (also dass der sichtbare "Pilz" eigentlich nur ein Fruchtkörper des Pilzes ist), wovon ein Pilz lebt (also wo man sie finden kann), und dass man giftige und essbare Pilze an bestimmten Merkmalen erkennt, die man genau beachten muss, wenn man sich nicht vergiften will.
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    Röhrlinge blauen unterschiedlich stark, z. B. Hexenröhrlinge, Kornblumenröhrlinge oder Schwarzblauende Röhrlinge sehr stark, Schönfußröhrlinge oder Wurzelnde Bitterröhrlinge mittelstark, Satanspilze, Maronen oder Graue Lärchenröhrlinge ziemlich schwach. Die Stärke/Schnelligkeit des Blauens kann als Bestimmungsmerkmal eine wichtige Rolle spielen (z. B. bei der Unterscheidung Hexenröhrling/Satanspilz). Das hier zu sehende schwache Blauen der Maronen finde ich persönlich nicht besonders ungewöhnlich, auch nicht die Tatsache, dass das Blauen nach einiger Zeit wieder verschwindet.
    FG
    Oehrling

    Hallo Pablo,
    du hast recht: es war ausgesprochen blöd von mir, hier den Namen Cortinarius torvus auszusprechen - bzw. überhaupt einen Namen auszusprechen. Es gibt manche Anfragen, da schreibt man besser einfach nichts. Diese zu erkennen muss ich noch besser draufkriegen.
    FG
    Oehrling

    Hallo Ice cubensis,
    es tut mir leid, dass du mit meinem Kommentar nichts anfangen konntest. Warum ich dazu etwas geschrieben habe? Es war die Hoffnung auf Einsicht. Bei etwa 3000 Pilzarten in Deutschland bewegen diese hier sich auf der Wichtigkeitsskala zwischen 1500 und 2000. Aus meiner persönlichen Sicht würde das bedeuten: erst näher angucken, wenn ich die 1500 Arten davor alle kenne...
    Aber gut, dann beschäftige dich eben weiter mit solchen Pilzen, ist ja nicht das Thema. Bestimmungstechnisch bin ich hier leider überfordert :shy: , andere vielleicht nicht.
    Müsste ich raten, würde ich Cortinarius torvus raten, aber das ist Zockerei.
    FG
    Oehrling

    Hallo Ice cubensis,
    hierbei handelt es sich um Pilze (augenscheinlich zur Gattung Cortinarius gehörend), an deren Bestimmung auch die Profis trotz aller vorliegenden relevanten Bestimmungsmerkmale meistens scheitern. Es handelt sich nur um unwichtige, kleine, braune Pilze, bei denen ich mich frage, warum du überhaupt wissen willst, wie die heißen. Lohnen tut sich die Beschäftigung mit ihnen nämlich nicht, und es ist mMn auch nicht wichtig, dass man sie kennt. Da sollte man lieber die Energie in das Kennenlernen wirklich wichtiger Pilze stecken.
    FG
    Oehrling

    Hallo Chris,
    dass die sich so extrem kräuseln, ist für mich ein Zeichen des Verlierens der Frische. Und dass es dieses Jahr so viele davon gibt - nun, es ist eben ein geniales Jahr für alle nahen, näheren und nächsten Pfifferlingsverwandten. Ein ideales Jahr also, um den Pilz, seine Variationsbreite und seine Wuchsformen zu studieren. Die nächsten zwei, drei Jahre sieht man dann wieder keine einzige.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    ich habe im ganzen Thread nicht ein Foto gesehen, auf dem nicht der Lila Lacktrichterling abgebildet wäre. Das Hauptproblem von Leuten, die den Pilz nicht richtig kennen und ihn vielleicht nur zwei, drei Mal und dann oberflächlich gesehen haben: sie wissen nicht, wie groß die Variationsbreite dieses Pilzes ist, und auch nicht, auf welche der Merkmale des Pilzes es bei der Bestimmung wirklich ankommt, und auf welche nicht.
    Aber einige lernen den Pilz hier gerade recht gut kennen, und das ist... gut so.
    FG
    Oehrling