Beiträge von Juergen-M

    Hallo zusammen,


    kennt sich jemand mit parasitischen Hyphomyceten an Pilzen aus? Hier vermutete ich zunächst die häufige Hypomyces rosellus, aber die Mikroskopie zeigte etwas andere Konidienträger, und vor allem die Konidien sehen anders aus als die der Anamorphe von H. rosellus. Die Konidienträger sind etwas wirtelig verteilt (verticillioid) und bilden solche Ampullen aus, wo sich die ellipsoiden bis eiförmigen Konidien an der Spitze "abschnüren" (oder auch draus hervorwachsen). Vielleicht ist das eine weitere Anamorphen-Form von H. rosellus, aber mir steht da zu wenig Literatur zur Verfügung und auch die geniale Webseite über Hypomyces scheint wohl beschädigt zu sein, da man keine Fotos anschauen kann.


    Kurzbeschreibung:
    etwas schleimiger, rosaroter Belag auf dem Hymenium von Plicatura crispa. Im Präparat sieht man Konidienträger, die verticillioid aussehen und unseptierte, kleine ellipsoide bis eiförmige Konidien abschnüren.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo,


    Solche Geschwüre an den Bäumen können durch Pilze aber auch durch Pflanzenviren ausgelöst werden und nennen sich of auch "Krebs" oder "Maserkropf". An Eschen gibt es z.B den Eschenkrebs, an Linden den Maserkropf.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Rolf,


    sorry;-) Der Bezug ist einfach nur eine Art "Kartieraufruf", also wer das mal unter dem Mikro hatte, diese auffälligen Konidien und Konidienträger, der kann sich mal hier oder bei mir melden. Ich denke mir nämlich, dass man diese Art zur Zeit finden kann.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    diesen Hyphomyceten kann man wohl momentan an alten Porlingen oder Rindenpilzen finden. Dr. Wolfang Helfer, der Erstbeschreiber dieser Art, hat mir einen Fund bestätigt. Ich hatte diesen auffälligen Hyphomyceten schon zwei mal unter dem Mikroskop. Seit der Erstbeschreibung von 1991, ist die Art nicht mehr gefunden worden. Vermutlich ist das ein "Winter-Hyphomycet";-) den man häufiger finden kann.


    hier mal ein Portrait: http://www.pilzflora-ehingen.d…ora/arthtml/vincurvum.php


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    dieser scheinbar banale Samtfußfübling brachte mich auf dem Bestimmungsweg ins stolpern; die Sporen / Sporenquotient sind für Flammulina velutipes zu klein. Im GRÖGER konnte ich diese Aufsammlung nicht bestimmen, in der FN kommt da nur Flammulina populicola in Fragen und auch im Schlüssel von PETERSEN, HUGHES & REDHEAD kommt ebenfalls nur F. populicola in Frage.


    Meine Frage; wer hat die Art hier in Deutschland schon mal gefunden? In den einschlägigen Datenbanken gibt es keine Einträge. Ich kann den Standort aufsuchen und nochmal Frischmaterial holen, wenn noch jemand eine Idee hat, was man da noch Mikroskopieren könnte (HDS vermutlich). Wenn jemand an Exsikkaten interessiert ist, dem kann ich gern Material zukommen lassen.


    Kurzbeschreibung:


    Fundort: Degradierter Erlenbruch mit Grau-/Schwarzerlen, Birken, Weiden, Pappeln, Hasel und eingestreuten Fichten. Büschelig am Boden neben einer Stubbe wachsend (Alnus incana), mit wurzelnden Stielen, Habitus wie gewöhnliche Samtfußrüblinge, junge Stiele hell gelblich, Lamellen jung weißlich, Sporenpulver weiß.


    Sporen: [95% –• 23 –• SAP –• v –• H2O(nat) ] = 6,5 - 7,4 - 8,3 x 3,3 - 3,9 - 4,4 µm; Q = 1,7-1,9-2,2. Basidien 4-sporig, Cheilozystiden lageniform, zerstreut. Hyphen mit Schnallen. HDS mit großen Pileozystiden.

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    Verkaufe mein Mykologie-Equipment und biete es hier mal für eine Woche an Interessierte Pilzkundler/Botaniker an: Man kann damit professionell arbeiten und Mikrodokumentationen erstellen, wie sie z.B. auf unseren Seiten http://www.pilzflora-ehingen.de zu sehen sind. Preisvorstellung für alles zusammen (exklusive Versand): 875,00 Euro.



    American-Optical "One-Ten" - früher Reichert. Medizinisches Labormikroskop mit Unendlichoptik, Planachromaten und Weitfeldokularen mit Sehfeldzahl 20 und Halogen- Köhlerbeleuchtung und etwas Zubehör.


    Binokulartubus
    Fein/Grobtrieb
    Großer Kreuztisch mit Koaxialtrieb (rechts) und Nonius-Skalen und Federhalterung
    Höhenverstellbarer und zentrierbarer Hellfeld-Kondensor mit NA 1.2! (kann Ölimmergiert werden) mit Kondensorblende und einem Filterhalter.
    Leuchtfeldblende im Stativfuß mit zuschaltbarem Graufilter (jedoch ohne großen Effekt)
    Halogenbeleuchtung 12 Volt / 20 Watt (im hinteren Stativfuß - schnell auswechselbar durch Halterung!)
    Angebauter Trafo (wurde vom amerikanischen Stecker-System aufs europäische 220 Volt Steckdosen-System modifiziert)
    2 x Weitfeldokulare mit Sehzahl 20 (auch für Brillenträger geeignet)
    5-facher Objektivrevolver (nach hinten geneigt!)
    3 plan- und farbkorrigierte Objektive, die vor allem für die Mikrofotografie sehr gut geeignet sind.
    1 x 10x Planachromat
    1 x 40x Planachromat
    1x 100 x Planachromat (Öl)
    Alle Objektive mit kurzer Abgleichlänge (wie ältere Olympusmikroskope oder Reichert-Mikroskope)



    Die Optiken sind unbeschädigt, nicht verkratzt, keine Delaminierungen der Objektivlinsen und waren bis vor kurzem im Einsatz. Kamera-Adaptionen sind dank der Unendlich-Optik denkbar einfach. Jede Okularkamera - anstatt des Okulars in den Tubus geschoben - bringt die Bilder ohne chromatische Abweichungen, da keine Kompensationsokulare benötigt werden. Man kann auch mit einer Kompaktkamera durchs Okular fotografieren (Relais-Methode) und erhält sehr gute Mikrofotos, oder man benutzt ein Stativ und fotografiert mit einer DSLR (Brennweite 40 - 60 mm) durchs Okular.



    Dieses Mikroskop hatte damals schon als Vorreiter Unendlichoptik und zählt mit seiner optischen Leistung noch heute zu den Spitzenmikroskopen zusammen mit den Mikroskopen der Top-Marken Leitz, Zeiss, Olympus, Nikon oder Reichert. Man kann sich auf dieser Seite hier über die Qualität der Mikrofotos überzeugen, fast alle Mikrofotos wurden mit diesem Mikroskop und einer Breukhoven Okularkamera (3 Megapixel), oder einer Canon Powershot A490 durchs Okular geschossen.



    http://www.pilzflora-ehingen.de



    Zubehör:
    Ein Okular-Adapter mit Filtergewinde xx mm (für das Anbringen/Zentrieren eine DSLR per Stativ)
    3 Stück Ersatz-Halogen-Lämpchen
    1 x Mikrometerplatte für das Okular




    Stereomikroskop mit Stativ 20x - 40x Vergrößerung + Zubehör



    Binokular- / Stereomikroskop mit 2 x Okularen (Sehfeldzahl 15) und zwei umschaltbaren Stereo-Objektiven (2x + 4x) mit Gesamtvergrößerungen von 20 und 40fach. Mit Stativ, einer runden Kunststoff-Drehplatte und zwei Halteklammern. Die Optiken sind unbeschädigt; keine Kratzer, keine Delaminierungen oder irgend welche Trübungen. Die Linsen der Stereo-Objektive sind vergütet! Die Qualität der Abbildungen sehr gut. Hier mal ein direkter Vergleich mit einem Zeiss Stemi. Es handelt sich um ein chinesisches Standard-Modell, das keine Markenbezeichnung trägt, und das früher von der Firma Eschenbach angeboten wurde.



    Das Bino war bis jetzt rege im Einsatz, und wurde zur Fotodokumentation benutzt (Kleinpilze, Insekten, Moose), ist also von einer guten Qualität. Wichtig für gute Abbildungen ist die Beleuchtung, und die ist in herkömmlichen Stereomikroskopen mit eingebauter Beleuchtung oft etwas unbefriedigend, da die Ausleuchtung nicht sehr variabel gestaltet werden kann. Darum ist hier noch eine LED-Schwanenhalslampen als Zubehör dabei, die eine optimale Beleuchtung garantieren.














    Hallo zusammen,


    diese Schleimer sahen auf den Ersten Blick wie Brandflecken von ausgedrückten Zigaretten aus, es lagen auch leere Zigarettenschachteln in der Nähe. In welches Richtung geht denn dieser Myxo? Die Schleimpilze befanden sich auf der Rinde von Kiefernstämmen, die bei Gluthitze am Waldrand lagerten. Die Sporen sind im Schnitt 14-15 µm im Durchmesser.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    ich finde, um diese Gelbtöne macht man zuviel Gedöns. Gibt es tatsächlich Täublinge, deren einziges Unterscheidungsmerkmal die Sporenfarbe ist? Ich glaube nicht. Wer sich Täublinge sowieso genau anschauen will, d.h. die Mikromerkmale erfassen, für den sind gelb-Nuancen des Sporenabwurfs nicht so wichtig. Wichtig ist ein gutes Mikroskop;-)



    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Fredy,


    da ich selbst schon mal der Werbung bezichtigt wurde, möchte ich hier mal die Frage stellen, welchen Zweck eine sehr einfache Anfrage wie oben denn werbemäßig haben sollte? Da ist weder eine Botschaft enthalten noch eine Aufforderung, irgendwas zu kaufen? Ich will Dir nicht zu nahe treten, Fredy, aber Dein detektivisches Ansinnen scheint mir etwas übermotiviert;-)


    Grüßle
    Jürgen





    >Seltsame Sache... sieht für mich auf den ersten Blick eher nach "Werbepilz" aus...!
    >...

    Hallo zusammen,


    bei den "foetidussen" muss man aufpassen, dass da nix durcheinandergebracht wird. Laut ANONIN & NOORDELOOS ist Marasmiellus foetidus = Gymnopus foetidus (welcher jetzt wieder aktueller ist, weiß ich nicht;-). Oft wird aber dieser foetidus mit Gymopus brassicolens verwechselt (der im Vernakularname auch Stinkschwindling genannt wird, und zwar Großer Stinkschwindling: http://www.pilzflora-ehingen.d…arthtml/gbrassicolens.php). Auf 1-2-3-Pilze sind Abbildungen beider Arten unter dem Gemeinen Stinkschwindling "vereint";-) http://www.123pilze.de/DreamHC…einerStinkschwindling.htm


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Ralf,


    ich hatte das Buch mal kurze Zeit bei mir, und dann wieder umgetauscht. Das ist für Feld/hobbymykologen nix. Es handelt sich da überwiegend um kleine Ascomyceten, die aus Bodenproben gewonnen werden (und im Labor kultiviert werden). Da kannte ich fast keine einzige Art (geschweige denn Gattungen;-)


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Andreas,


    herzlichen Dank für diesen tiefen Einblick! Sehr interessant. Wer sequenziert denn die Arten? Ich würde Dein Angebot sehr gerne annehmen, und schicke Dir Trockenmaterial von dieser Kollektion zu.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    folgender Fund ist wohl im Dunstkreis von Psathyrella spadiceogrisea zu suchen. Ich vermute hier P. fatua, die eher hellere Frk. besitzt und außerhalb von Wäldern vorkommt. Hat die schon mal jemand gefunden und angeschaut? Hier mal eine Diagnose:


    Psathyrella spec (cf fatua)


    Fundort, Wacholderheide, am Rande eines Gebüschriegels mit Cornus, Crataegus und Juniperus, gesellig im Gras bei morschen Holzstubben, basal teilweise etwas verwachsen, Tendenz zur Büscheligkeit.



    Hut: 25 - 30 mm breit, jung glockig - leicht konisch, älter glockig - halbkugelig (stets etwas konisch), jung bronzebraun, älter kittfarben - lehmbraun oder auch hellocker - cremefarben, mit etwas dunklerer Hutmitte, glatt bis leicht radialrunzelig, hygrophan, vor allem an der Randzone mit geflammtem Muster ausblassend, jung mit weißlichen und sehr flüchtigen Velumresten am Hutrand (wie bereift wirkend), ältere Exemplare bräunlich nachgedunkelt mit Trockenrissen, vor allem der Hutrand bräunt stark und welkt und hinterlässt einen gerieft aussehenden, konzentrischen Ring. Hutrand weder gerippt noch gestreift, eher runzelig. Lamellen rel gedrängt, nur leicht ausgerandet, mit Lamelletten untermischt, Schneiden bewimpert, weißlich hinterlegt, creme - lehmfarben, rauchgrau bis olivbräunlich. Stiel 50 - 70 x 3-4 mm, zylindrisch, basal undeutlich verdickt, glatt - längsfaserig, apikal mit kleinen Schüppchen, basal mit weißlichem Mycelfilz, sehr brüchig, hohl, hell cremefarben bis weißlich. Sporenpulver schokoladenbraun, mit KOH dunkler olivbraun. Geruch unauffällig pilzig, etwas nach Gummi. Geschmack mild, unspezifisch pilzig.



    Sporen [95% –• 26 –• SAP –• v –• H2O(nat) ]: (7,2)7,4 - 8,2 - 8,9 x 4 - 4,6 - 5,1(5,2) µm; Q = 1,5-1,8-2,1; Vm = 8,9 µm ³; ellipsoid, seitlich etwas abgeplattet oder fast etwas bohnenförmig, in Draufsicht auch leicht phaseoliorm, rel. dickwandig mit zentralem und gut sichtbarem Keimporus, in KOH olivbräunlich, nicht opak. Basidien keulig - breitkeulig, 4-sporig. Pleurozystiden 28-36 x 10-12 µm, utriform, apikal auch leicht kopfig, hyalin. Cheilozystiden 18-35 x 10-17 µm, polymorph, utriforme, clavate, globos. HDS aus globosen Zellen.