Beiträge von Juergen-M

    Hallo Christian,


    1. "Stacken" ist nicht notwendig ... bei Foto-Objekten, die Größer sind als eine Euro-Münze *
    2. Kamera auf manuell oder halbautomatik stellen, und eine kleine Blendenöffnung (hohe Blendenzahl) einstellen. Es kann dann sein, dass die Belichtungsdauer länger als z.B. 1/80tel oder 1/60tel wird, dann muss Du .....
    3. Ein Stativ und eine Auslöseverzögerung verwenden.


    * = Stacking ist nur nötig bei sehr kleinen Objekten und/oder bei Verwendung langer Brennweiten (beides engt die Schärfentiefe ein).


    4. Wenn Dir all die Begriffe nichts sagen (Blendenöffnung, Blendenzahl, Belichtungsdauer, lange Brennweite), dann mach einen Fotokurs oder besorge Dir Literatur (Fotoratgeber).


    Aus eigener Erfahrung: Die meisten Pilzfotografen verwenden Makroobjektive mit etwas längeren Brennweiten (ab 80 (100 mm)) und benutzen fast ausschließlich ein Stativ. Außer eine Erschütterungsfreiheit, ermöglichen Stative auch eine bessere Bildkomposition, weil man eben Zeit hat, das Objekt ins rechte Bild zu rücken;-) Viele Kompaktkameras besitzen Makromodus im Normalbrennweiten-Bereich und Supermakro im Weitwinkel - damit lassen sich auch kleinere Objekte mit akzeptabler Schärfentiefe ablichten -sofern man die Blende manuell einstellen kann (es gibt Kameramodelle, wo die manuelle Einstellung von Belichtungszeit und Blende nicht geht, da muss man dann die verschiedenen Motiv-Programme ausprobieren: Makro, Supermakro, Landschaft, Portrait usw usf.)


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Tom,


    Du meintest sicher 60 mm;-) Die Frk-Größe wird in keinem mir bekannten Peziza-Schlüssel groß berücksichtigt. Pezizen sind in der Größe variabel. Es gibt auch kleine, fast blasige Buchenwaldbecherlinge. Leider muss man hier mikroskopieren.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Rika und Interessierte,


    ich will noch anmerken, dass die Herbsttrompete nicht gerade häufig ist! Die vielen Fundorte, die ich kenne, könnten den Eindruck einer Häufigkeit vermitteln, dem ist aber nicht so. Obwohl diese Art in fast allen großen Buchenwäldern in meiner Region vorkommt, muss man leider etwas Glück haben, Stellen zu finden.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Rika,



    das liest sich ja, wie wenn bei Dir (Luftline vielleicht 15 km von mir) an jeder Ecke die Trompeten wüchsen?!?


    So würde ich das zwar nicht bezeichnen, aber wenn man ein paar Jährchen die Wälder der Umgebung kartiert, summieren sich die Standorte: So gut wie in allen einigermaßen bodenfeuchten Waldmeister- und Orchideen-Buchenwäldern kann man bei uns die Trompeten finden, darüberhinaus gibts noch besondere Standorte, z.B. ein ausgehagerter, am SW-Hang liegender Seggenbuchenwald (Ottenhau - Längenfeld, Mundinger Spielplatz) ohne Jungwuchs - der flachgründige Boden besteht fast nur aus einer dünnen Humuslage und es kommen hier sogar "saure Arten" vor. Ein anderer abweichender Standort ist bei Weißtanne (Immenhardt), zwar bei Buchen (die geflanzten Buchen im "Vorbau" - also die Laubholzinseln im Weißtannenbestand), aber auch bis in den Weißtannenbestand hinein im Moos - Jungwuchs fehlanzeige. Dann gibts noch Wuchsorte bei und zwischen Roteichen (oft mit Laubwaldpfifferlingen zusammen) - ebenfalls ohne Buchenjungwuchs (Wald bei Bihlafingen - Schnürpflingen).


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Rika,



    Man braucht den jungen Buchenanflug für die Herbsttrompeten - das steht außer Zweifel.


    Das klingt so apodiktisch! Wie kommst Du darauf, dass es eine notwendige Bedingung sein muss? Steht das irgendwo in der Literatur, oder resultiert das aus Deiner Erfahrung? Ich finde Herbsttrompeten zwar auch sehr oft im oder am Rande von Buchenjungwuchs, aber es gibt auch Fundorte an lichten, moosigen Standorten, wo keinerlei Jungwuchs zu sehen ist, ja sogar an südwest-exponierten und wärmebegünstigen, fast ausgehagerten Carici-Fegeten (Seggen-Buchenwälder).


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    Pezizen sind makroskopisch sehr variabel. Ich habe auch schon vermeintliche P. varia nach Sporenuntersuchung als P. arvernensis abheften müssen. Ich kann mich der Meinung von Hartmut nur anschließen; Kleiigkeit oder auch Kerbrandigkeit sind keine sicheren Bestimmungsmerkmale. Außerdem kann A. arvernensis auch bei Fichten und Weißtannen im Nadelstreu & Reisig vorkommen!


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Rika,


    das BWB macht meiner Meinung nach "seinen Job";-); es färbt. Ein Ausflocken im Sinne einer überalternden Reagenzie sehe ich hier nicht - das sieht meisten ganz anderes aus. Ich gab Dir ja im anderen Forum den Tipp, mal das BWB in sauberem AquaDest zu testen. Hat das was ergeben? Die bläulichen Schlieren und anderen Artefakte sind einfach nur organische Strukturen, irgendwelche Schleime, Bakterien usw. usf. die von Deinem Präparat herrühren.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Freecastle,


    die Kombination Sommersteinpilze und Herbsttrompeten kenne ich nur von einer Art Standort; und zwar sind das lichtere Roteichenbestände über etwas lehmigen, feuchteren Böden. Bei uns findet man diese Roteichen-Inseln vereinzelt in Buchenbeständen, vermutlich sind die da als Mastbäume fürs Wild gepflanzt worden, oder stammen aus Pflanz-Experimenten.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    ich möchte hier noch anmerken, dass es sich bei dem "Fuchsbau" um einen verlassenen Dachsbau handelt. Das kann man an der sogenannten "Dachsrutsche" erkennen: Der Eingangsbereich geht mehr oder weniger steil in die Höhle hinab, so dass der Dachs heineinrutschen kann.


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    Jürgen

    Hallo Toffel,



    heißt das, dass die Gattung Isaria nur noch Vertreter der "Fungi Imperfecti" enthält/enthalten soll? Ist das Basionym I. umbrina in diesem Fall wirklich kein zulässiges Synonym für N. umbrinum?


    Also "Isaria" wird jetzt für die Nebenfruchtformen verschiedener Arten aus den Kleingattungen von Claviceps s.l. verwendet, wie Gernot in seiner Ausführlichen Darstellung von H. howeanum / I. umbrina gezeigt hat.


    Sobald der Holomorph bekannt ist (also eine Anamorph/Teleomorph-Zuordnung), spricht man bei der Anamorphe nicht mehr von "Fungi Imperfecti". Dieser "künstliche" Sammelbegriff wird nur für Anamorphen verwenden, wo es entweder keine Teleomorphe gibt, oder keine bekannt ist.


    Deine letzte Frage kann ich leider nicht beantworten, da ich in Nomenklatur alles andere als bewandert bin;-) Ob ein Basionym gleichzeitig ein Synonym ist, und ob und wie es angewendet werden darf, weiß ich nicht. Vermutlich hat "Isaria umbrina" als legitimes Basionym nurmehr "historischen Charakter", darf also nur im Kontext des aktuellen Namens genannt werden - wie immer der aktuelle Name auch sein mag: N. ubrinum / H. howeanum.


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    Jürgen

    Hallo Toffel,



    warum ist I. umbrina die Anamorphe von was Anderem?


    Ja, das stimmt nicht ganz, was ich schrieb, ich muss das präzisieren: Es handelt sich hier nicht um eine Umkombination, sondern die Formgattung Isaria wird nun für was anderes verwendet. Die Kombination "Isaria umbrina" gibt es also nicht, und dieser Name darf nicht verwendet werden.


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    Jürgen

    Hallo Pablo,



    Wenn ich das Fazit da so richtig verstanden habe, ist also Isaria umbrina nicht Nodulosprium umbrinum (Anamorpher Parasit an Pyrenos), sondern tatsächlich die Anamorphe der Zimtbraunen Kohlenbeere (Hypoxylon howeanum). Also nach neuer Nomeklatur eben auch mit dem Namen der Teleomorphe zu betiteln.


    Nein und ja. ;) Nodulosporium umbrinum ist der "richige" Name für die Anamorphe (folgt man der dualen Nomenklatur), aber laut der neuen Namensregeleung muss man zukünftig Hypoxylon howeanum sagen. Isaria umbrina ist "ganz falsch", und die Anamorphe von was anderem.


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    Jürgen

    Hallo Gábor,


    sehr schön! So eine Szene durfte ich auch mal erleben, hatte aber leider nicht Dein Foto-Glück;-) Man schließt die Kleinen gleich ins Herz und will sie auf der Stelle adoptieren. Ich blieb damals - in einiger Entfernung - so lange da, bis ich das Muttertier zurückkommen sah. Nicht selten gehen die Kleinen nämlich aus dem Bau, wenn die Mutter nicht mehr zurückkommt! Wegen der "Ruhestörung" brauchst Du aber kein schlechtes Gewissen zu haben, denn Füchse sind so einiges gewohnt; schließlich werden sie als "Raubzeug" intensivst bejagt (leider! und leider auch illegal!). Füchse bewohnen auch verlassene Dachsbaue, manchmal sogar auch in Dachsburgen mit Dachsen benachbart. Der Ausdruck "Hühnermörder" ist ja sicherlich Spaßes halber gemeint, aber ich möchte doch an dieser Stelle darauf hinweisen - quasi als Anwalt der Tiere;-) - dass so eine "Kriminalisierung" aus einer menschlichen Perspektive kommt, und dort, im menschlichen Rechtssystem bleiben sollte. Also sind diejenigen eher Hühnermörder, die Hühner massehaft züchten um sie im Babyalter zu schlachten, damit sie braungebrutzelt in ambulanten Grillstationen die Gaumen des Konsumenten erfreuen mögen *g*

    Hallo zusammen,


    ich schließe mich der Erklärung von Sebastian an. Morcheln (und andere Pilze) fruktifizieren da am besten, wo es genügend Feuchtigkeit gibt. Ich fand Spitzmorcheln bei rel. trockenem Wetter schon im Sand von abgedeckten Kindersandkästen oder sogar einmal unter einer Gartentreppe (im Treppenkasten) auf Rindenmulch. Am Rand der gemulchten Fläche sammelt sich Wasser und hält sich Feuchtigkeit länger, ebenso an Wegrändern.


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    Jürgen

    Hallo Mausmann,


    ich denke, dass Du mit der Gattung Galerina richtig liegst. Ohne Mikroskopie geht eine Artbestimmung hier aber nicht. Ich finde im Moos auf basenreichen Wacholderheiden oft Galerina vittiformis.


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    Jürgen


    ... Die Personen mit welchen ich gesprochen habe, waren nur Privateigentümer, welche schlicht und einfach niemanden in ihrem Wald haben wollten. Einer der beiden hatte den Zaun, wie geschrieben, sogar mit Stacheldraht versehen. Dieser musste jedoch auf Weisung des Forstamtes entfernt werden. Der Zaun selbst ist aber stehen geblieben.


    Man kann darüber natürlich nur spekulieren, warum dieser Waldbesitzer seinen Wald abschottet (nach den Landeswaldgesetzen ist das auf Dauer nicht erlaubt!), aber ein sehr plausibler Grund könnte sein, dass der Waldbesitzer gleichzeitig ein Jagdherr ist, der seinen eigenen Wald selbst bejagt, oder bejagen lässt. Für eine reibungslose Jagd sind "Ruhezonen" sehr wichtig, und besonders "pirschende" Pilzsammler sind den Jägern ein Dorn im Auge, viel mehr als Nordic Walker, Reiter oder sogar Hundebesitzer. Ich selbst bin sehr lange schon pilzlich in Wäldern unterwegs und könnte unzählige Andekdoten zu diesem Thema loswerden. Schau doch einfach mal, ob Du in diesem abgesperrten Areal irgendwelche jagdlichen Einrichtungen sehen kannst; Anlockplätze, Hochsitze, Futterstadionen und dergleichen. Es könnte auch sein, dass der Privatwaldbesitzer dort Revier-Kameras intstalliert hat, und nicht will, dass sie von Passanten oder Waldesuchern entdeckt werden.


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    Jürgen

    Hallo Frank,


    ich möchte hier nochmal etwas nachhaken, und zwar was "one fungus one name" angeht. Diese Regelung gilt im strengen Sinn, also ohne die vielen Ausnahmeregelungen, erst für spec. nov., die nach dem 01. Januar 2013 beschrieben werden. Bei allen älteren "dualen Namen" siehts leider etwas kompliziert aus, weil man da auch eine Art "Namens-Konservierung" beachten muss, und vor allem, welches Stadium von pleomorphen Pilzen wann typifiziert wurde, und ob nachträglich Epitypen von Teleomorphen existieren. Es werden zukünftig wohl Listen erstellt werden, mit legitimen Namen (Formgattungen), um eine Unbenennungs-Welle zu verhindern.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    Einzäunung von Waldarealen gibt es bei uns z.B. nur bei den sogenannten "Vergleichsflächen", oder in Wasserschutzgieten (Auwälder z.B.). Die Vergleichsflächen sind oft Schonungen oder auch Kahlschläge. Der Sinn ist der, in diesen Flächen jeglichen Wildverbiss auszuschließen, um den Wildverbiss im angrenzenden Wald einzuschätzen zu können, also Wildbestandsdichten errechnen zu können. In Gebieten mit viel zu hohen Wildbestandsdichten, errichtet der Forst auch großflächige Umzäunungen von Schonungen und Baumschulen, vor allem in populären Jagdgebieten mit hohem Wildbestand, wozu man die Rostocker Heide wohl zählen kann. Ich schätze, dass hier eine ungute Verquickung von Forst & Jagd & (Jagd)Tourismus zu diesen forstlichen Maßnahmen geführt hat. Da hilft nur eins: die regierenden Parteien abwählen und z.B. die Grünen in die Landesregierung wählen;-) In Baden-Württemberg findet gerade eine Novellierung des Landesjagdgesetzes statt.


    Alle anderen Arten von Einzäunungen sind nicht vom Forst sondern eigenmächtige Aktionen von Privatwaldbesitzern oder (seltener!) Jagdpächtern. Dies kann man hinterfragen oder sogar zur Anzeige bringen, da es laut den deutschen Waldgesetzen (Landeswaldgesetze) jedem Bürger erlaubt sein muss, Wälder während bestimmter Zeiten betreten zu dürfen, außer die Wälder sind als gesperrt gekennzeichnet (was nur vorübergehend sein kann, z.B. beim Holzeinschlag, oder aus besonderen anderen Gründen)! Jagdpächter sind aber meistens nicht so dumm, Zäune aufzustellen - das kostest außerdem auch jede Menge Geld! - sie greifen zu Tricks, z.B. machen sie Rückegassen, Wege, Trampel- oder Reit-pfade durch gefällte Büsche oder Bäume unpassierbar, oder sie nageln Warnschilder an Bäume, z.B. mit Zecken- oder Fuchsbandwurm-Warnungen, oder schlichte Verbotsschilder für Reiter, oder die berüchtigten "Wild-Ruhezonen-Schilder". Diese Schilder kann man beim Jagdbedarf erwerben, und paktisch kann die jeder im Wald aufhängen, der Lust dazu hat, sie sind in keinster Weise "bindend". Schändlich ist nur, dass die meisten Jagdpächter die Schilder an Bäume nageln - dies könnte man, wenn man es darauf ankommen lassen will, zur Anzeige bringen, und zwar wegen "Baumschändung" oder "Waldfrevel". Jäger und Jagdpächter, oder auch jagende Förster sind - nach meiner Erfahrung - die einzigen, die keine Besucher im Wald wollen, weil sie ungestört ihrem Hobby nachgehen wollen. Alle "negativen" Begegnungen, die ich in Wäldern hatte, waren ausschließlich mit jagd-affinen Zeitgenossen.


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    Jürgen

    Hallo Toffel,


    leider konnte ich nichts Definitives recherchieren. Möglicherweise ist Isaria für die Anamorphe von H. howeianum ein falsch angewendeter Gattungsname. Es müsste Nodulisporium sein, weil die Conidiogenese dieser "umbrina" vom Nodulisporium-Typ ist. Mal schauen ob ich da Literatur finde, die das mal eindeutig beschreibt - im Web bekommt man eigentlich nur Meinungen dazu kredenzt (pilzepilze-forum), aber kaum Quellen. Selbst hier wird die Anamorphe (die man so als Isaria umbrina kennt) zwar abgebildet, aber nicht benannt:


    http://pyrenomycetes.free.fr/h…l/Hypoxylon_howeianum.htm


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Frank,


    hab da noch ein bisschen nachgeschlagen: I. umbrina wurde z.B. von Seifert auch an Hypoxylon fragiforme gefunden, und von einem anderen Autoren an Betula (Diatrype spec.). Ich selbst habe diesen Hyphomyceten an Hypoxylon howeianum gefunden. Es deutet also schon darauf hin, dass es sich bei dieser Anamorphe eher um einen Parasiten handelt. Ich glaube, Prof. Butin hatte das auch mal in irgendeinem Forum geschrieben. Wäre mal nicht schlecht, das explizit darzustellen;-) Soviel ich weiß, sehen die Anamorphen von Hypoxylon üblicherweise wie weißliche Kissen aus, nicht so exotisch wie I. umbrina.


    Grüßle
    Jürgen