Hallo Markus,
Die RL ist damit ein Indikator, Barometer, für das Heranrücken und "Aufgenommen werden" in die Bundesartenschutzverordnung.
Ich gebe Dir Recht, wenn Du die RL als Indikator oder Barometer bezeichnest. In die Bundesartenschutzverordnung ist aber schon lange nichts mehr "eingegangen" - ich vermute, das wird - pilzmäßig betrachtet - auch so bleiben.
Grüßle
Jürgen
[hr]
Hallo Ingo,
Eigentlich ist die Rote Liste eher ein Werkzeug naturliebender wissender und kampflustiger Menschen, der unsinnigen Ausweitung von immer mehr Industriegebieten, Markthallen und Vergnügungsstätten entgegenzutreten.
*g* Das ist sie ganz sicher, wie ich am "eigenen Leibe" erleben kann. Leider ändert das am Status Quo überhaupt nichts, diese kleinen Initiativen und Robin-Hood-Aktionen - eher, wenn sie populistischere Ausmaße annehmen (wie z.B. bei Greenpeace).
Zitat
In Osteuropa werden raubbaumäßig Steinpilze und Pfifferlinge für den "West-Export" abgeerntet.
Nunja, das machen die jedes Jahr und die Pilze hören da nicht auf zu wachsen.
Sehe ich genauso!
Grüßle
Jürgen
[hr]
Hallo Markus, ich wieder 
Ich habe das jetzt mal frei und ohne Nachlesen formuliert, falls Schlagworte fehlen sollten.
Sehr schön formuliert, wie ein druckreifer Behördentext;-)) In der RL selbst steht nichts, an wen sich die RL richtet, und das aus gutem Grund! Es gibt in der RL Bayern (2010) nur mal ein Satz, dem man entnehmen könnte, dass die Erkenntnisse der RL jemandem als "Handreichung" dienen könnten, und das sind (unausgesprochen!) Sachverständige, die Behörden beraten! Später dazu mehr - die Beitrage bisher sind richtig gut, hab die erst mal verinnerlichen müssen.
Grüßle
Jürgen
[hr]
Hallo Ralf,
Die rote Liste richtet sich an niemanden.
BINGO! Ralf, Du hast es! Die RL richten sich an niemanden. Weder in den RL selbst steht es, noch sonstwo.
Zitat
Einer der größten Feinde des Naturschutzes ist der Naturschutz.
Soweit würde ich nicht gehen, aber der "Naturschutz" krankt eher an einer Art Fehleinschätzung seiner selbst. Und damit meine ich fast das Gegenteil, das Du hier dargelegt hast.
Zitat
Genau jene Fraktion, die der Meinung ist man müsse die Natur immer und überall nur sich selbst überlassen, die würde das schon regeln.
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Als in den letzten Eiszeiten die Eisschilde der Polkappen und das Inlandeis zunahmen, starb die tertiäre Flora und Fauna Mitteleuropas völlig aus. Nach der Eiszeit wanderten bestimmte Pflanzen und Tiere aus ihren eiszeitlichen Refugien wieder ein - eine Entwicklung die übrigens bis heute noch anhält! Also, die "Natur" macht, was sie macht und was sie will - die braucht keinen Menschen dazu!. Wenn einer einen polierten und imprägnierten Granitstein auf sein Grab stellt, ist dieser nach spätesten 50-100 Jahren vollständig mit Flechten, Algen, Moosen und Flesenblümchen bedeckt;-). Wenn der moderne, hyper-agrarisierte Mensch seine Böden erst mal kaputt gemacht hat (eine Prognose geht von 200-500 Jahren aus) und Hungersnöte für eine Dezimierung der Bevölkerung sorgen, werden viele merken, und noch mehr bedauern, dass der Mensch sich nicht Rechtzeit "selbst geschützt" hat. Die Natur überlebt jede Katastrophe, seien es Eiszeiten, Atomschläge oder Naturzerstörung - aber der Mensch wird es vorraussichtlich nicht überleben.
Zitat
Man kann es drehen und wenden wie man will. Solange sich die Spezies Mensch ungehemmt vermehrt, sind alle Bemühungen in Sachen Naturschutz Schall und Rauch.
Genau so ist es.
Zitat
Alles wir geopfert für die Erzeugung von Nahrung, Energie und Wohnraum. Sicher kann man komprimieren, aber auch das nur bis zu einem gewissen Punkt. Tschernobyl und Fukushima haben die Gesellschaft gelehrt, dass Atomenergie nicht akzeptabel ist.
Das Abholzen der Wälder im Rahmen erneuerbarer Energien ist ebenfalls nicht akzeptabel, bringt uns aber nicht (sofort) um. Zudem sind erneuerbare Energien ein lukratives Geschäft.
Und ich finde, schöner kann man es nicht auf den Punkt bringen:
Zitat
Sie wird erst dann zu einem sinnvollen Werkzeug, wenn Politik und Gesellschaft erkennen, dass die bisher eingeschlagenen Wege allesamt in einer Sackgasse enden.
Grüßle
Jürgen
[hr]
Hallo Mausmann,
Ich korrigiere mal wie es meiner Ansicht nach richtiger hieße.
Tschernobyl und Fukushima hätten die Gesellschaft lehren sollen, dass Atomenergie nicht akzeptabel ist.
*g* Ja, das glaube ich auch! Meine Prognose: Man wird weltweit verstärkt wieder zur Atomenergie greifen - es gibt genügend Physiker, die den Politikern den Mund wässrig machen, mit der Aussicht auf ergiebige Uranvorkommen (angeblich reichen die schon jetzt bekannten, für die nächsten 4000 Jahre aus - 4000 Jahre lang "billiger Strom" und keine Angst von Energiekrisen ... ja wunderbar!!!
Zitat
Als Seitenhieb gegen den Naturschutz sei noch angemerkt daß ich überhaupt nicht mag daß eine Rote Liste dazu führen kann den Menschen von der Natur auszusperren.
Danke! Genau das war es, was mich motiviert hat, diesen Thread zu eröffnen. Gerade die Naturbegeher, die Waldgänger und Wanderer, die Naturliebhaber und Naturnutzer. Gerade die, die ein Bewußtsein entwickelt haben, sollte man nicht mit Verordnungen gängeln. Gerade jemandem, der geschützte Pflanzen für seine Kräuterzubereitungen sammelt, wie seine Vor- und Vorvorfahren, wird dann eingeredet, er zerstöre die Natur. Oder einer, der mal die Schleiereule sammelt und essen will (nicht den Vogel;-) Und nebendran, am Waldrand verklappt der Bauer seine Gülle ... und darf das.
Grüßle
Jürgen