Beiträge von Juergen-M

    Hallo Markus,



    Nachtrag : Wenn ich mir aus eigener Anschauung überlege, was bei erlaubtem Tempo 100 so ein "Stückchen" Rotwild durch die Windschutzscheibe veranstalten kann, bin ich auch für Gehege.


    Das ist nicht der Grund für Gehege oder abgesperrte Wildruhezonen. Da müsste man ja jeden Wald umzäunen, wenn man Wildunfälle verhindern will. Der Wildbestand in ganz normalen deutschen Wirtschaftswäldern liegt etwa 40fach über dem, was man noch als "normal" ansieht, also ökologisch für den Wald verträglich (ohne Fütterungen). Und der hohe Wildbestand wird durch die Jagd verursacht. Wenn jemand (sehr kostspielige und vom Steuerzahler finanzierte) Zäune um Waldareale baut, hat das nur zwei Gründe:


    1. Wild auszuschließen (Verbiss)
    2. Wild einzuschließen, das nicht abwandern soll (Rotwild, Dahmwild -Schmankerl für die Jagd!)


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Markus,



    Die Aufnahmen sind selbstredend und stammen aus einer der fünf Wildruhezonen im Schönbuch.


    Vielen Dank für die Foto-Tour! Sieht amtlich aus;-) Rotwild ist ne tolle Sache ... für Jäger, und ich vermute, der Schönbuch wird so manche "Diplomatenjagd" gesehen haben. In "meinem Städtle" ist der Ex-OB Kreisjägermeister (die meisten "Spitzenpolitiker" werden von den Jägern "okkupiert"), und verbringt nun sein Lebensabend im grünen Loden. Rotwild in unseren Wirtschaftswäldern anzusiedeln, ist eines seiner großen Projekte;-) Dann wirds wahrscheinlich auch bald Ruhezonen geben.


    mehr sag i ned;-)


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Thorben,


    das könnte der wilde Hausschwamm sein (Serpula himantioides). Der besitzt an den Rändern ein Subiculum, aber meines Wissens ist das nicht pinkfarben - vielleicht ist der noch mit was befallen!


    Grüßle
    Jürgen


    p.s.: Anmerkung: Lese gerade, das lt. Literatur der weißlich filzige Rand auch violettliche Töne haben kann!


    Hier mal Abbildungen:

    Hallo Heinzelmännchen,


    wie Oehrling, glaube ich hier auch an (etwas überalterte) Ritterlinge. Mit feucht etwas schleimigem Hut, kann man das aber eingrenzen; T. ustale/ustaloides. Waren da außer Buchen noch Eichen in der Nähe? Trennmerkmale:


    T. ustaloides: Huthaut bitter (vorkommend oft bei Eichen)
    T. ustale: Huthaut mild (vorkommend bei Buchen)


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Oehrling,


    Bestimmungsschlüssel enthalten meist nur schlüsselwichtige Merkmale, und die Artportraits, die zur Identifizierung notwenigen; GRÖGER ist da z.B. sehr "rationell". Ausführlicher sind die Artportraits im Schlüsselwerk FUNGA NORDICA. Schaut man sich Monografien an, gibt es immer Geruchs- und Geschmacksangaben. Für mich als neugierigen Pilzkundler sind Geruchs- und Geschmackangaben selbstverständlich ... so selbstverständlich, dass ich mich selten dazu gedrängt fühle, das zu rechtfertigen ;)


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Oehrling,


    hm, also Cortinarius meinhardii hatte ich schon getestet, Amanita pantherina noch nicht und Tricholoma pardinum würde ich gerne mal finden;-) Amanita phalloides schmeckt übrigens leicht honigartig süßlich - fast so wie der Geruch;-) (Soll ich jetzt noch schreiben: Kinder, bitte nicht nachmachen, was Onkel Jürgen hier erzählt?) *g* Der Geschmackstest ist meiner Meinung nach schon eine diagnostische Hilfe zur Pilzbestimmung, und gehört zum Artportrait dazu.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Thorben,


    Dein Link zu Deinem älteren Beiträg zeigt meiner Meinung nach eine Botryosporium, vermutlich die häufige B. pulchrum! Sehr schönes Foto! Bei Deinen jetzigen Bilder hier, bin ich mir noch im Unklaren, werde aber mal in meiner "Schimmelbibel" blättern und schauen;-)


    Grüßle
    Jürgen


    Ich weiß auch, dass Jagd nicht gleich Jagd ist, und es in der Tat Auswüchse gibt, die die Jagd insgesamt in Verruf bringen. Das ist überall so, wo Menschen die Möglichkeit haben, aus einer eigentlich verantwortungsvollen Aufgabe ein Spassareal zu machen.


    Tja, was soll ich sagen; d'accord! Seh ich genauso. Über Auswüchse braucht man nicht diskutieren, die sind zwar im Einzelfall ärgerlich, genauso wie missionarische PETA-Aquisiteure;-), aber in die Richtung will ich gar nicht gehen.


    Es geht um viel wichtigere Dinge, z.B. dass die herkömmlich, traditionelle Jagd bisher untrennbar mit der Art der Waldbewirtschaftung verbunden war, und auch mitverantwortlich ist für die desolaten Zustände in den Forsten. Naturnahe Buchen(ur)wälder können naurgemäß viel weniger Wild ernähren, als unsere fragmentierten Fichtenforste, die aufgrund menschlicher Eingriffe für das Wild strukturreich sind (Lichtungen, Wildäcker, Schneisen, Wege, Dickungen ...). Die Fichte als Brotbaum der Forstwirtschaft konnte auch nur etabliert werden, weil sie weniger anfällig gegen Verbiss ist, als Laubwälder - also die Jagdtradition in Deutschland (und auch anderswo) ist für die Verfichtung der Landschaft mitverantwortlich. Das ist jetzt z.B. nur ein Teilaspekt der Problematik. Ein anderer ist der, dass die Wildstrecken seit Aufzeichnungen immer größer geworden sind, also versagt die Populationsregelung der Jagdpraxis auf ganzer Linie! Die Ursachen sind sehr interessant, die will ich hier jetzt aber nicht ausbreiten, soll sich der, der interessiert ist, folgende Literatur beschaffen (die von Forstwissenschaftlern, Förster, ehemaligen Jägern und Zoologen geschrieben wurden, nicht von Vertretern einer "grünen Bambi-Fraktion"). Ob es moralisch ist, wilde Tiere als Zielscheiben fürs eigene Geschick zu gebrauchen, ist ein anderes Thema (aber nicht minder wichtig!).


    Grüßle
    Jürgen


    Lieckfeld C.P. (2012): Tatort Wald. Georg Meister und sein Kampf für unsere Wälder. Westend-Verlag. (Jäger-Förster)
    Werner F. (2013): Was Jäger verschweigen. Die Schattenseiten eines umstrittenen Hobbies. Edition-Gegensicht. (Biologe)
    Wohlleben P. (2013): Der Wald - Ein Nachruf. Ludwig-Verlag München. (Förster)
    Frommhold D. (2010): Das Anti-Jagd-Buch. (Journalistin)
    Consiglio C. (2001): Vom Widersinn der Jagd. Zweitausendeins-Verlag. (Zoologe).


    "Jagd reguliert nicht" Vortrag von Rolf Reichholf (Zoologe):

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    Hallo Frank,


    die beiden Arten A. essettei/silvicola werden oft als eine angesehen, weil es nur wenig Unterscheidungsmerkmale gibt (Sporengröße).


    So gigantische Teile wie Deins können schon mal vorkommen, in der Literatur stehen halt oft Durchschnittwerte. Dass A. macrosporus leicht gilben kann, wusste ich nicht, in meiner Literatur steht was von bräunlich gelb, aber die Art ist wirklich vom Habitus her viel kräftiger und außerdem ein Wiesenpilz. Es gibt jedoch noch einen Agaricus macrocarpus - den Großen Anis-Egerling, der besitzt jedoch eine etwas faserschuppige Huthaut, und auf Deinem Bild sieht das schön (fast glänzend) glatt aus, wie bei A. essettei/silvicola.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Frank,


    A. macrosporus ist eher eine Art, die auf Wiesen vorkommt, und gedrungenere Fruchtkörper besitzt, außerdem gilbt die nicht. Bei Deinem Pilz handelt es sich um einen Anis-Egerling (A. essettei / A. silvicola).


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Heidi,


    Nr. 1 sind junge, noch "geschlossene" Exemplare des gestreiften Teuerlings (Cyathus striatus)
    Nr. 2 sind Lacktrichterlinge (ich vermute hier den Rötlichen Lacktrichterling (Laccaria tetraspora))


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Pellinschen,


    das sind weißliche Ritterlinge aus der album-lascivum-stiparophyllum - Ecke. Also keine Speisepilze. Kannst Du den Standort etwas näher beschreiben, z.B. was für Baumarten usw?


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Oehrling,



    Für mich ist nach fast zwei Seiten Diskussion auch immer noch nicht ganz klar, wo genau dich der Schuh drückt. Dass die Welt als solche ungerecht ist und sich rasant auf den Abgrund zubewegt, kann es ja alleine nicht sein. Gab es einen konkreten Anlass, die Diskussion zu starten?


    Anlass war die Diskussion darüber, dass man Speisepilzsammlern hier im Forum mit dem Hinweis darauf, dass bestimmte Pilzarten auf der Roten Liste stehen, das Gefühl vermittelt, durch Absammeln der Fruchtkörper die Art zu gefährden, und somit als "Natursünder" darzustellen.


    Meine These ist die, dass wir uns über die falschen Dinge aufregen, und Ursachen, obwohl sie plakativ groß überall stehen, und überall zu sehen sind, nicht bemerken und auch gar nicht "anpacken" (wollen). Das ist wie der Ehestreit, der sich an einer offenen Zahnpastatube entzündet - weil man sich an die grundsätzlichen Probleme nicht ranwagt, regt man sich über Nebensächlichkeiten auf;-)


    Selbst in dieser Diskussion hier, bemerkt man als aufmerksamer Leser, dass doch mehr Fragen entstehen als Antworten;-) Auch bei Dir. Das ist gut!


    Grüßle
    Jürgen


    p.s. Deine Vorstellungen von einer Demokratie sind sehr idealistisch. Was wir haben ist eine "real funktionierende Demokratie" (so wie es den "real funktionierenden Sozialismus" gab). Die Köpfe müssen irgendwann anfangen, anders zu denken, der Rest kommt von selbst. Wenn wir aber glauben, dass ein kosmetischer Naturschutz ausreicht, muss man das eben aufzudecken versuchen. Vielleicht mal ausschließlich "Bio" einzukaufen ist z.B. schon mal ein guter Weg, um eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern - eine individuelle Entscheidung! Kein Dekret von oben herab. Eine Einschränkung der Holzwirtschaft in Deutschland kann genauso beschlossen werden, wie ein Atomausstieg, warum nicht?


    Zum Abschluss noch was Besinnliches (im Original):


    "We have to stop speaking about the Earth being in need of healing. The Earth does not need healing. We do. Our task is to rediscover ourselves in Nature. It is an individual choice. And how or where do we begin? We begin exactly where we are right now, when we look at the world as a mirror, when we discover that our sense of freedom and authenticity is linked to the well being and authenticity of others and that includes the animals, the trees and the land."


    Ian McCallum (Botanischer Garten Kapstadt -Südafrika)

    Hallo Chris,


    ich denk mir, Du hast hier die Graue Koralle (Clavulina cinerea) gefunden. Die kommt in sauren Fichtenwäldern teilweise sehr häufig vor - Aspekt bildend -. Man kann hier auf grauschwärzliche Verfärbungen achten, die sich vom Strunk her aufwärts ausbreiten; da handelt es sich um einen parasitierenden Schimmelpilz aus der Gattung Helmithosporium. Das Exemplar der obigen Abbildung scheint mir davon befallen zu sein.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Markus,



    Ich werde versuchen nicht mehr zur Thematik zu schreiben. Mich regt das Thema zu arg auf.


    ;) Geht mir genauso, Markus. Ich vergaß in meinem "Schreibwahn" leider die wichtigsten Punkte, die zu realisieren wären:


    - Andere Menschen, ob jung oder alt, für die Thematik zu senisbilisieren, und zu zeigen, wie wunderbar schön und wunderbar vielfältig die Natur ist, und dass es Menschen gibt, die im Einklang mit der Natur leben - wenn auch noch sehr wenige auf diesem Planeten.
    - Und wie Du schon angemerkt hast: Dieses Thema unbedingt in die Schulen zu bringen ... als Hauptfach!


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Oehrling & Heinzelmännchen,


    stimmt! Das ist wohl der Rosenrote Schmierling. Den hab ich gar nicht auf dem "Radar", da ich den bei uns nie finde. Der parasitiert ja am Mycel des Kuhröhrlings. Der ist also an diesem Standort auch noch zu erwarten.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Ralf,



    Ich verstehe immer noch nicht, worauf Du hinaus willst, bzw. was Deine realisierbare Idealvorstellung von Naturschutz ist.


    Der größte Teil der Naturschutzaktivitäten in diesem Land ist kosmetischer Natur und beruhigt nur das Gewissen vieler. Schon der Begriff "Ausgleichsmaßnahme", damit ist der Umstand gemeint, dass man größere Eingriffe, die man hier unternimmt, anderswo - wo es genehmer ist - "ausgleicht", spricht Bände für unsere Sichtweise von Naturschutz. Wir gehen mit unserer Umwelt um, als sei alles und überall das gleiche, und bräuchte nur "ausgeglichen" werden. Die Buchenurwälder auf den Lößböden (es gibt in Deutschland schon lang keine mehr!) wurden vom Menschen vollständig beseitigt - diese "Paläo-Böden" waren und sind für den Anbau von Nahrungsmitteln einfach viel zu wichtig! Für eine Nahrungsmittelüberproduktion wohlgemerkt! Diese Böden, die eine lange Zeit brauchten um zu entstehen, werden heute durch die Intensivlandwirtschaft zerstört. Von "Nachhaltigkeit" kann man hier nur noch im zynischen Sinn reden: Nachaltig kaputtgemacht!


    "Realisierbare Idealvorstellung" Interessante Wortpaarung, fast eine Antinomie;-) Etwas was realisierbar wäre:


    1. Mehr Prozessschutz, mehr großflächige Nationalparke, aber solche, die auch betreten werden können! Je größer die Fläche, um so mehr kleinräumige und verschiedenartige Biotope entstehen, die nicht aktiv "gepflegt" werden müssen.
    2. Einstellung von irrsinnigen Holzexporten (z.B. Fichtenholz nach China), verminderung der Holzproduktion in Deutschland - wir sind davon nicht abhängig, und verhältnismäßig wenige Arbeitsplätze sind dabei in Gefahr. Prozessschutz für Wirtschaftswälder! Nachhaltige Forstwirtschaft (nicht wie bisher, diese fadenscheinige Nachhaltigkeit a la Hans Carl von Carlowitz;-)) oder diese unsäglichen Mogelpackungen (FSC, PEFC)
    3. Ausbau einer nachhaltigen Landwirtschaft!
    4. Etablierung einer nachaltigen Landwirtschaft!
    5. Exportierung eine nachhaltigen Landwirtschaft in Nachbarländer
    6. Abschaffung der herkömmlichen traditionellen Jagd (*g*)
    7. Abschaffung von Mastbetrieben aller Art.
    8. Verringerung der Fleischproduktion.
    9. Geburtenkontrolle *


    ach, es gäbe noch viel, wenn man darüber ernsthaft nachdenkt ...


    * = Vermutlich die wirksamste Art, die Natur zu schützen: Derjenige, der sie zerstört (besser gesagt, der an dem Ast sägt, auf dem er sitzt) zu dezimieren;-). Es gab in Mitteleuropa in der Vergangenheit z.B. zwei Phasen, in denen die Wälder wieder zunahmen: Nach den Pestepidemien und dem 30jährigen Krieg ;)


    Grüßle
    Jürgen
    [hr]
    Hallo Bauernhelmi,



    Es ist schon gut, wenn gewisse Biotope ausgewiesen werden
    aber wie schützt man die dann von den Einflüssen die rundherum
    via Landwirtschaft und Fortswirtschaft und Die Luft dorthin gelangen ?


    Sehr gute Frage! Die Einflüsse können je nach Bewirtschaftung groß sein. Stickstoffeintrag durch Düngung, Kalkung von Wäldern, Entwässerung ... eben all die "schönen Sachen" die in den RL als Ursachen aufgezählt sind. Nur die Ausweitung eines Biotops kann diesen Einflüssen einigermaßen trotzen.


    Grüßle
    Jürgen