Beiträge von Ingo W

    Hallo Pablo!


    Nein, das Subikulum ist nicht geichbedeutend mit NFF (Nebenfruchtform).
    Eigentlich hat jede Mollisia (Weichbecherchen) so "Ankerhyphen" an der Basis, bloß bei mancher Art sind diese Hyphen extrem ausgebildet und nicht mal abhängig vom Vorhandensein eines Bechers, also der Filz kann schon vorhanden sein, ohne, dass ein Becherchen wächst.


    Zum Nutzen oder Sinn dieses Subikulums kann ich nichts sagen, weiß lediglich, dass einige Weichbecherchen-Arten sowas sehr ausgeprägt fabrizieren, andere wieder nicht.


    Ist auch nicht unbedingt ein striktes Bestimmungsmerkmal, gibt es doch auch Arten in der Gattung, bei denen das mal vorkommt und ein andermal nicht. Hingegen gibt es aber Arten, bei denen das fast immer und ausgeprägt vorkommt im Gegensatz zu Arten, bei denen das sehr unauffällig ist.
    Vor 20 Jahren hat man aufgrund dieses Filzes noch Tapesia (mit Subikulum) von Mollisia (eher ohne "Teppich") unterschieden. Ist aber nicht haltbar.


    Bei deinen Mollisias würde ich jetzt z.B. aufgrund des dunkleren Untergrundes (angenommenes Subikulum) meinen Vorschlag Mollisia cinerea (Aschgraues Weichbecherchen) revidieren und mehr auf Mollisia lividofusca (Dunkelbleigraues Weichbecherchen) pokern, da würde auch die mehr offene Wuchsweise hinpassen.
    Aber ich sagte ja schon, bei Mollisien, insbesondere noch, wenn sie +- grau sind, ist eine Makrobestimmung beinahe mit Größenwahn vergleichbar.


    VG Ingo W

    Hallo Anna!


    Neben den manchmal auftretenden Frustgefühlen will ich allerdings nicht unerwähnt lassen, dass das Kennenlernen von Pilzarten und das darauffolgende Ansprechenkönnen natürlich unheimlich hilfreich ist beim Bestimmen anderer ähnlicher Pilze. Wenn man von 20 ähnlichen Pilzen schon 10 ausschließen kann, weil man die eben kennt, hilft das doch ungemein.


    @Pablo:
    Wollte mir jetzt das eine Bisporella-subpallida-Becherchen vom Klotz vornehmen, aber irgendwie ist das nicht mehr da.
    Deine Bilder kannst du aber dennoch beruhigt unter diesem Namen ablegen, das passt schon.
    Die Keulchen waren leider beim Ankommen schon nicht mehr zu gebrauchen.
    Was anderes wächst momentan nicht auf den Klötzen; (na gut, bis auf die Pyrenomyceten ;))


    VG Ingo W


    P.S.: Aufgrund der Pilze kann man Buche als Substrat bei beiden Klötzen als relativ sicher annehmen, zumindest wachsen alle 3 Arten, also Lachnum impudicum, Bisporella subpallida und Olla transiens, am liebsten an Buche.

    Hallo!

    Zitat


    Das ist bestimmt ein Fass ohne Boden, aus dem man nie wieder herausfindet....


    Genau, Anna, so ist es: noch so ein Fass.
    Man sieht prinzipiell mehr als man bestimmen kann, und meist ist mehr Unbekanntes als Bekanntes dabei. Dabei bewegt man sich regional beinahe nur noch in einem Radius von ca. 25 km, keine Chance, oft erschlägt einen die Vielfalt.


    Aber wem erzähle ich das? Die meisten, die Mykologie schon länger als Hobby haben, wissen das ja selbst.


    Die ungläubigen Blicke eines Ratsuchenden beim PSV, wenn letzterer sagt, diese oder jene Art kann er nicht bestimmen, kennt er nicht:
    Wie "kennt er nicht?". Ich denke, der ist Pilzsachverständiger? Soll seinen Titel abgeben, wenn er nicht mal die 80 Pilzarten bestimmen kann, die es gibt.


    Oder kennt ihr die Mitmenschen?
    "Mein Opa, der hat alle Pilze gekannt!!"
    -- "Alle Pilze kann man nicht kennen!"
    "Doch, doch, der kannte sie alle!!"
    --"Bei uns gibt es ungefähr 5000 Großpilzarten, viele sind ohne Mikro gar nicht bestimmbar!"
    "Der kannte sie alle, kannst du glauben!"


    VG Ingo W

    Hallo Pablo!


    Bei der Mollisia (Pilz 3) sieht das übrigens trotzdem ziemlich dunkel unter den Bechern aus.
    Oft sieht man den dunkleren Untergrund ("Filzteppich" = Subikulum) schon, wenn man etwas aus der Entfernung schaut.
    Bei der folgenden (= Mollisia fusca = Starkreagierendes Weichbecherchen) ist er natürlich extrem ausgebildet, aber so für die geistige Vorstellung deshalb ganz gut geeignet:


    Bei der hier gezeigten Art ist übrigens der schwarze "Teppich" oftmals früher zu sehen als die eigentlichen Becherchen.


    Geht man näher ran, sieht das so aus (hier braun):

    = Mollisia pyrenopezizoides (Einsenkbecher-ähnliches Weichbecherchen), ist eine unbeschriebene Art, der Name ist von A. Gminder übernommen.


    VG Ingo W

    Hallo Pablo!


    Perfekt! Ist Hymenochaete rubiginosa (Umberbraune Borstenscheibe).
    Mit den Warzen in "Die GP BWs" ist das gemeint, was du auf deinem 1. Bild rechts in der Fruchtschicht siehst.


    Die Seten kannst du mit einer Lupe (10-15x) sehen, wenn du seitlich auf die Fruchtschicht schaust bei Gegenlicht. Sieht ungefähr so aus:

    = Hymenochaete carpatica (Bergahorn-Borstenscheibe)
    Ok, ist auch nicht so tolle, hab ´ die gleichen Probleme wie du.
    Für eine geistige Vorstellung reicht es aber vielleicht.


    VG Ingo W


    Edit: übrigens ist der Pilz m.M. nach eine gute Zeigerart, dass du mit "Substrat Eiche" vollkommen richtig liegst.

    Hallo!


    Schade, da habe ich zu hoch gepokert! Kein weiterer "Becher-makroskopisch-richtig-einschätz-Punkt" für mich! :(

    Sonst habe ich eigentlich, wenn ich Lachnum brevipilosum (Kurzhaariges Weißhaarbecherchen) in den Mund genommen habe, immer auch den Zwilling mit erwähnt, nämlich Lachnum impudicum (Unverschämtes Weißhaarbecherchen).

    Beide wachsen im Winterhalbjahr, beide auf Laubholz (gerne Buche) und beide sind kurzhaarig.
    Makroskopisch kann man die nicht auseinanderhalten, die Unterschiede sind allein im Mikroskopischen, nämlich Sporengröße und Hakenverhältnis.
    @Pablo: auf beiden Klötzen ist die gleiche Art.


    Naja, zumindest ist die Bestimmung sicher, deckt sich vollständig mit meinen anderen Aufsammlungen.
    Mikro:




    Übrigens hat der deutsche Name "unverschämt" vom Ursprung her nicht den Sinn, den Becher als "frech" zu betiteln (obwohl in meinen Augen auch das nicht verkehrt ist!), sondern das "unverschämt" kommt mehr von "sich nicht schämen, (aus Scham) nicht rot anlaufen".
    Eine große Anzahl der Weißhaarbecherchen läuft nämlich unter günstigen Bedingungen rot an bei Verletzung (errötet, "schämt sich"), wie z.B der hier (Lachnum flavotinctum)....

    Lachnum impudicum (Unverschämter Weißhaarbecherchen) hingegen macht das nicht, daher der Name.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Zitat


    Die Pholiotas ohne Schuppen sind laut aktuellen DNA-Untersuchungen bei den Agrocybe eingeordnet worden.


    Pholiota spumosa (Nadelschüppling) hat auch keine Schuppen und ist trotzdem weiterhin Schüppling.
    Der Südliche Ackerling (Agrocybe cylindracea), vor Urzeiten mal Pholiota aegerita, ist schon weit vor den DNA-Analysen zum Ackerling geworden, schon weil sein Aufbau (z.B. HDS = Hutdeckschicht) überhaupt nicht zu den Schüpplingen passt.


    Zitat


    Der trichterförmige Ring ist aufsteigend und bildet nur den Abschluß des Velums, welches im Jungstadium den ganzen Fruchtkörper einhüllte.


    Ist auch Quatsch! Der Ring ist Überbleibsel des Velum partiale, also des Velums, dass bei jungen Fruchtkörpern vom Hutrand zum Stiel geht.
    Ein Velum, dass jung den gesamten Fruchtkörper umschließt, bleibt nicht als Ring zurück, sondern als Volva und/oder Hutflocken (Velum universale):
    http://de.wikipedia.org/wiki/Velum_%28Mykologie%29


    Zitat


    ....aber der Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea). Letzterer liebt Nadelholzstümpfe....


    Unsinn! Die Art liebt nährstoffreichen Boden.


    Ich finde Pablos Vorschlag mit Beringten Flämmling (Gymnopilus junonius) absolut nachvollziehbar....
    http://www.mykoweb.com/CAF/spe…mnopilus_spectabilis.html
    ....,wenngleich ich mir natürlich nicht sicher bin.
    Sicher bin ich mir jedoch, dass der Gezeigte nichts mit einem Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea) zu tun hat.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Also, der 1. Pilz von Pablos Holzklotz ist fertig bestimmt. Ihr erinnert euch?
    Pablos Übersichtsfoto:


    Bei mir angekommen sieht eigentlich alles nicht sehr viel anders aus:


    Ihr seht schon, das Becherchen hat einen Namen bekommen und der ist auch sicher.
    Ist schon extrem wandelfähig, der Kleine.
    Seine Originalfarbe ist weiß bis grau (siehe Pablos Anfangs-Fotos!), auffällig sind seine "spitzbart"-ähnlich verklebten Haare am Rand.


    Damit man ihn aber nicht gar so leicht erkennt, ist er ganz jung erst mal dunkelbraun auf der Außenseite (rechts der Bildmitte!), später wird er, wie schon gesagt grauweißlich, und (frost-?) geschädigt bräunt er ein. Das betrifft zunächst seine Fruchtschicht, aber auf Pablos Klotz waren nebenher Beispiele zu finden, wo auch die Haare einbräunten und dann insgesamt einen völlig anderen Becherling vorgaukeln, nämlich einen braunhaarigen.


    Genau dieses Becherchen mit den auffälligen braunen Haaren habe ich sicherheitshalber mikroskopiert.
    Gehört aber ebenfalls zur Kollektion; die Haare bilden ein braunes Exsudat auf der Außenseite (siehe Haarbild!).
    Mikroskopisch zusammengefasst sieht das alles so aus:




    Der Witz dabei ist, wenn man nur so braunhaarige Becherlinge auf dem Klotz hätte, deren Haaraußenseite mit braunem Exsudat verklebt wären, würde man möglicherweise bei Nichterkennen der massiven Haarspitzen in einer ganz anderen Gattung suchen, nämlich vielleicht bei Proliferodiscus oder Hyphodiscus (Staubhaarbecherchen).
    Schon verrückt, der Kleine!


    VG Ingo W

    Hallo Pablo!


    Wenn ich mir deinen Klotz nochmal so anschaue, fällt mir auf, dass der schichtpilzartige Pilz auch gut Hymenochaete rubiginosa (Umberbraune Borstenscheibe) sein könnte.
    Die haben oft kapuzenförmige Hütchen, also welche, deren Hutrand schräg nach unten zeigt, eine Fruchtschicht mit orangebrauner Frischzuwachskante und unter der Lupe viele kleine "Stacheln" (Seten).


    VG Ingo W

    Hallo Pablo!


    Aha, abgetarnt im Unterforum "Ausflugspilze".
    Naja, hab ´s ja doch gefunden!


    Nr.1: Deine Idee Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz) ist das Wahrscheinlichste, auch wenn sich einige an der braunen Farbe (besonders Winter) aufreiben könnten. Man müsste die Stirnseite mit den vielen Fruchtkörpern mal besser sehen.
    Theoeretisch käme auch Stereum gausapatum in Betracht, eine Art, die bei Verletzung (besonders im hellen Zuwachsbereich) rot anläuft. Die hätte aber viel welligere Hüte.


    Nr. 2: Da ältere Becher außenrandig so wellig werden, würde ich an eine "längerhaarige" Art von Hyaloscypha (Hyalinbecherchen) denken. Unter der Lupe müssten deutlich abstehende Haare zu sehen sein.
    Falls nicht, und Rand nur mit sporadischen kurzen Franseln, wäre der Bereich um Hyaloscypha intacta/Parorbiliopsis minuta denkbar (glaube ich aber viel weniger).


    Nr. 3: Mit Mollisia (Weichbecherchen) hast du recht. Wachsen die alle in Gefangenschaft? War die becherbewachsene Seite original den Boden berührend oder eher offen?
    Kannst ja mal schauen, ob dir im Bereich des Wachstums der Becherchen ein dunkler "Filzteppich" unter den Bechern auffällt.
    Das Aussehen von 3b und 3c passt zur klassischen Mollisia cinerea (Aschgraues Weichbecherchen), aber Mollisia anhand von Makros bestimmen zu wollen, grenzt beinahe ein bisschen an Größenwahnsinn.


    Nr. 4 ist eine Orbilia (Knopfbecherchen). Da scheinbar an vermorschten Bestandteilen des Klotzes wachsend, könnte was schönes dabei rauskommen, geht hier leider nur mit Mikroskop.


    Dein Paket ist heute angekommen, Becherchen sind in akzeptablen bis sehr guten Zustand, beschäftige mich morgen damit.
    Habe kurz in den braunen Winzigen mit weißen Haaren reingeschaut, sieht gut aus für den ersten Punkt für mich!


    VG Ingo W

    Hallo Lothar!

    Zitat


    als Farbe des Untergrunds der Schuppen, wonach oft gefragt wird, ist also die Farbe der Wolle der "wolligen Schuppen des Untergrunds" gemeint und nicht die der darunter liegenden weiße Hutoberfläche?


    Naja, gemeint ist die Farbe des Hutes um die auffälligen Schuppen herum und darunter (aber ohne was wegzukratzen). Freilich ist es dort auch manchmal irgendwie faserig.
    Beim Kompost-Riesenschirmling (Chl. brunneum = Macrolepiota rachodes var. bohemica, var. hortensis) ist der Kontrast der braunen Schuppen zum fast weißen Untergrund/Rest der Hutoberfläche schon auffällig kontrastreich, würde ich zumindest denken.


    Hab ja schon oft hingelinkt, Gernots Zusammenfassung ist für mich eigentlich am anschaulichsten:
    http://forum.pilze-bayern.de/i…,794.msg8601.html#msg8601


    Selbst tue ich mir auch schwer in der Gattung (jeder andere Pilzler, den ich kenne, genauso), sobald was vom "Normalen" abweicht. Ich denke, da muss man sich intensiv damit beschäftigen, um Licht am Ende des Tunnels zu sehen.


    Zitat


    ich könnte mir hier macrolepiota permixta vorstellen.
    15cm Hutdurchmesser sowie Höhe, rötendes Fleisch, genatterter Stiel.


    Macrolepiota permixta ist ja im Prinzip ein Parasol (M. procera) mit rötendem Fleisch, ist also m.M. nach kaum so "braunwollig" auf dem Hut.
    Die kennzeichnende Natterung ist normalerweise unter dem Ring, deshalb würde ich dem in diesem Fall (Stielnatterung kurz vor dem Hut) wenig Gewicht beimessen.


    Nützt nichts, wir können den kaum festnageln. Die Art einfach dort nächstes Jahr frischer und in größerer Anzahl wiederfinden, dann sehen wir weiter.


    VG Ingo W

    Hi hübchen!


    Danke!
    Hätte ich glatt "+-" geschrieben.
    Aber da existieren in der Tat manchmal Abk.(:)), mit denen ich mitunter nicht so schnell klar komme.
    Dachte schon, dass es aus dem Englischen/Amerikanischen geliehen ist, kommt ja auch immer öfter vor.


    VG Ingo W

    Hallo!

    Zitat


    das Moos ist Orthotrichum affine. Es wächst auf Bäumen, vorzugsweise auf Ästen in m.o.w. kleinen Büscheln.
    Octospora affinis parasitiert daran. Schnee ist egal, der kleine Bursche ist ein ganz harter.


    Ich missbrauche den Fredd mal, um den von Ralf angesprochenen Becher noch unterzubringen, also Octospora affinis an Ortotrichum affine, den ich kurz vor`m Schnee noch habe mitgehen lassen.
    Ganz witzig ist ja, dass die Art erst 2006 beschrieben wurde, er aber durchaus relativ gut zu finden ist, wenn man einmal weiß, wo man zu suchen hat.


    Noch was! Kann mir jemand das dick Hervorgehobene übersetzen?

    Zitat


    vorzugsweise auf Ästen in m.o.w. kleinen Büscheln.


    VG Ingo W

    Hallo Andreas!


    Füge mal noch ein Bild von Calycellina populina (Pappelblatt-Kurzhaarbecherchen) hinzu.

    Die Arten sind i.d.R. irgendwie fransig am Rand. Die Becherchen der gezeigten Art werden kaum größer als einen halben Millimeter.


    Deine Aufnahme erinnert mich sehr an diese komischen Sklerotien(??), die ich mir noch nicht erklären kann.
    Allerdings sind die wesentlich größer (um 5mm), unfranselig am Rand, glänzen feucht und haben eher eine Konsistenz wie hartes Wachs.


    VG Ingo W

    Hallo!

    Zitat


    Wer glaubt, dass Schnecklinge keinen Myzelflaum haben, sollte sich ein realitätsnahes Pilzbuch kaufen.


    Ich glaube, da gibt es niemanden, der das bezweifelt. Wenn es allerdings um einen "ausgeprägten Myzelfilz" geht, dann wird es schon schwieriger Beispiele zu finden.


    Zitat


    Der Flaum ist bei Schnecklingen ein sicherer Hinweis auf Laubwald,....


    Basalfilz finde ich auf der von dir verlinkten Stridvall-Seite z.B. hier (man achte auf das Substrat!)
    http://www.stridvall.se/fungi/gallery/Hygrophorus/SV11_055
    http://www.stridvall.se/fungi/gallery/Hygrophorus/NIKA6471


    VG Ingo W


    P.S.:

    Zitat


    Die Lamellen sind deutlich gegabelt... also sicher ein Schneckling.


    = Gerücht!


    @ Pablo:

    Zitat


    ...und stellenweise gebrochen sind - was nach meinen Infos so bei Schnecklingen ja auch nicht vorkommen sollte.


    Du bist entweder ein mykologisches Wunderkind oder mindestes schon 5 Jahre lang intensiv im pilzigen Geschäft, eher noch länger!!
    Falls du an diesem Hobby festhältst, werden wir wohl spätestens in 3 Jahren die erste Monographie über irgendeine Pilzgattung von dir erwerben können!!

    Hallo Pablo!


    Also bei dem jetzt, da hätte ich wieder weniger Bedenken; aber so ist das halt, wenn man den Fundort nicht selbst sieht und die eventuellen Übergänge von Aussehen 1 zu Aussehen 2 studieren kann.


    Wobei mich auch die Becherchen immer wieder lehren, mit gewisser Vorsicht Rückschlüsse zu ziehen, wenn verschieden aussehende Fruchtkörper/Apothezien auf engem Raum wachsen. Mitunter verbergen sich tatsächlich auch verschiedene Arten hinter dem abweichendem Aussehen, manche Arten sind sich auch nicht zu schade inmitten der anderen zu wachsen, das hast du ja selbst schon mal auf einem Becherchenbild (= Beitrag 26 bei der Ciliolarina)
    http://www.pilzforum.eu/board/…chnum-cistella-u-a?page=2)
    von mir festgestellt.


    VG Ingo W

    Hallo!

    Zitat


    Ich kenne den nur von Pferdedung-Strohgemisch, sehr groß und ungestielt!


    Wobei die Ansprüche des Bechers wohl hauptsächlich dorthin gehen, wie es Nobi auch erwähnt: nämlich zum Stroh.
    Will man den Becher mal sehen, braucht man sich nur 2-3 Strohbüschel in den Garten zu legen und verwittern zu lassen. Im Frühjahr sind die dann ganz ohne Zutun einfach da.
    Sind also gar nicht selten, wenn man zum Beispiel mit Stroh abgedeckten Kartoffel-Mieten im Frühjahr zu tun hat.
    Ist einer der robustesten Becherlinge, die ich kenne. Bei den angesprochenen Optimalbedinungen locker handtellergroß und mitunter recht dickfleischig.
    http://homepage.ntlworld.com/r…mages/fungi/fungi8235.jpg


    VG Ingo W

    Hallo Lothar!


    Aber was auf deinem Bild mit dem Lamellenstück natürlich vortrefflich zu sehen ist, sind die dichten wolligen Schuppen des bräunlichen Untergrundes.
    Damit würde ich mir bei einer Wette eine Chance weit über 50% ausrechnen für den dunklen, normalerweise im Fichtenwald wachsenden Safran-Riesenschirmling = Chlorophyllum olivieri = die Dunkel-Variante von Macrolepiota rachodes var. rachodes.


    VG Ingo W

    Hallo Pablo!


    Dein Beispielbild könnte natürlich sein, aber da stört mich schon wieder, dass der Hut in dem Alter immer noch schön konvex ist, ohne mal so langsam formmäßig den Weg einzuschlagen, was Trichteriges sein zu wollen.


    Natürlich muss man auch die Fundumstände im Zusammenhang sehen.
    Also ich meine so für mich (Clitocybe ist nicht gerade eine Gattung mit der ich mich übermäßig beschäftige), Cl. phyllophila wächst so gut wie immer in Hexenringen oder zumindest zahlreichen Exemplaren.
    Bei deinen könnte ich mir, auch wegen der Hutfarbe, eventuell was vorstellen, was nach Anis riecht.....
    http://www.myco-vaud.ch/galler…ta_jorat_DSCN7498_WEB_001
    .....,aber wie gesagt, allein makroskopisch bin ich in der Gattung nicht fit genug (falls man das überhaupt sein kann).


    VG Ingo W

    Hallo abeja!

    Zitat


    ....kann man eigentlich Clitocybe phyllophila ausschließen?


    Also wenn dein Pilz auch nach Ankratzen nicht mehlartig gerochen hat, wäre der oben von dir angesprochene Weg mein nächster.
    Es gibt da ja auch noch andere ähnliche Trichterlinge, denn mir wären für Cl. phyllophila (Blätter-Trichterling) die Lamellen auch zu weit herablaufend.


    Anhand der Bilder, und seien sie noch so gut und detailreich, bin ich persönlich aber am Ende. Ich bräuchte da eine Nase voll Geruch und dann eventuell das Mikro und dann wäre immer noch nicht sicher, ob ich einen Namen zu vergeben hätte.
    Hättest du die Pilze noch, könntest du noch versuchen die Sporenpulverfarbe durch Sporenabwurf zu ermitteln, mehr fällt mir nicht mehr ein.


    VG Ingo W

    Hallo, ähm, Baumvisite?


    Ist die Farbe im Originalen genau wie auf dem Bild dunkelviolett oder zählt deine Beschreibung "dunkel braun"?
    Gibts Bilder der Oberseite und ein Übersichtsbild des etagenförmigen Wachstums vom Standort?


    Zaunblättling (Gloeophyllum sepiarium) kannst du wegen Substrat Laubholz (Blutbuche) ausschließen.

    Zitat


    ...oder gibt es evtl. Alternativen?


    Bestimmt gibt es die, so richtig weiß ich aber noch nicht, wo ich hindenken soll.
    War die Fruchtschicht ehemals weiß (helle Flecken im Bild) und ist später erst so dunkel angelaufen?


    Haben alle Hüte diese Form oder ist das nur ein Teil davon?


    VG Ingo W


    Edit: Ist dir vielleicht wegen des bodennahen Wachstums aufgefallen, dass die Fruchtkörper auch Fremdteile umwachsen/mit einschließen?


    Und du meinst schon "etagenförmig" übereinander, nicht zufällig mehr "rosettenförmig"?

    Hallo!


    Keine Ahnung, wie das der Pablo macht...

    Zitat


    ....Natterung....Hier ist sie witzigerweise oberhalb des Ringes zu sehen.


    Da bin ich mal ganz spontan dafür, dass die Stielhaut hier einfach durch Wachstums- und Witterungsbedingungen natterig aufgeplatzt ist.


    ...natürlich erst mal Hypothese, aber eben auch meine!
    Ich finde im Netz jetzt auch keine derartigen Beispiele, die das untermauern könnten.
    Wäre ein Grund mehr, dass du bei einem erneuten Auffinden dieser Art eine umfassende Beschreibung lieferst.


    VG Ingo W

    Hallo abeja!


    Mit den 2 Beispielen der Datenbanken hast du erst mal eine Grundlage. Aber du darfst dich auch nicht wundern, wenn die sich zuweilen widersprechen.


    Bei Pilzen ist alles weniger klar als bei den Pflanzen und es gibt oft auch noch nicht DIE absolute Wahrheit, denn du kannst je nach deiner Auffassung/Meinung verschiedene Konzepte als richtig empfinden.


    Für meine kleinen Becherlinge z.B. sind manche der Aussagen von IF und mycobank hahnebüchen und überhaupt nicht mehr der Zeit entsprechend, oder es werden eindeutig verschiedene Arten miteinander synonymisiert usw.


    Aber die Anwendung des gerade aktuellen Namens ist auch nicht immer das Wichtigste, wichtig ist, dass es sich um genau diesen Pilz handelt. Hört sich blöd an, aber es ist nicht vordergründig wichtig, ob du Lepista oder Clitocybe nebularis sagst, solange man weiß, dass du die Nebelkappe meinst.


    Aktuelles Beispiel wären z.B. auch die Safran-Schirmlinge (Chlorophyllum versus Macrolepiota).


    Etwas schlimmer wird es, wenn sich alteingesessene Namen als falsch angewendet herausstellen, dann bedarf es einer Zusatznotiz. Beispiel soll man Leccinum aurantiacum sein, welcher jahrelang der wissenschaftliche Name für die Espen-Rotkappe war, bis sich anhand der Originalzeichnung, -beschreibung herausstellte, dass damit ursprünglich die Eichenrotkappe gemeint war.


    Bei den schwarzen Drüslingen z.B. hat man den Namen Exidia glandulosa für 2 verschiedene Arten verwendet, einmal für den Warzigen, das andere Mal für den Stoppeligen/Abgestutzten.


    Kann also nie ein Fehler sein, bei Bestimmungen von kritischen Arten die Literatur mit aufzuführen, nach der letztendlich bestimmt wurde.
    Wissenschaftlicher Name mit Autorenzitat sollte sowieso immer bei der Bestimmung dabeistehen.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Zitat


    Ich denke, auf ersteren zielt auch Ingos Frage zu bräunlichen Verfärbungen ab.


    Nein, wie gesagt, mir würde genauso Chl. olivieri gefallen. Wenn die alt genug sind, funktioniert das mit dem Verfärben nicht mehr gut, auch am Stiel nicht, meistens ist es dann unter dem Angekratzten einfach nur braun ohne dass noch was großartiges an Verfärbungen passiert.


    Nun sieht ja der Hut von oben noch recht gut aus, auf der anderen Seite ist der Hut irgendwie vom Stiel abgetrennt (schief aufliegend) und die Aussage der rosa Lamellen kommt noch hinzu.
    Um sich da ein Gesamtbild zu machen, was sein kann und was nicht, fehlen mir persönlich die entsprechenden Aufnahmen dazu.


    VG Ingo W

    Hallo Bernhard!


    Ok, Steinpilz glaube ich jetzt.
    Ich finde es übrigens ganz schön schwierig ein Schachrätsel mit solchen Pilzfigur-Symbolen zu lösen.
    Irgendwie hat eben der Täubling an sich einfach zu wenig mit einem Springer zu tun.
    Da würde mir aber auch ein Rosshaar-Schwindling nicht weiter helfen oder der Königs-Röhrling und die Schleierdame für die Majestäten.


    VG Ingo W