Hallo!
So, wo waren wir?
Also hier noch ein bisschen jünger:

Auffällig ist bei der Art meiner bisherigen Meinung nach, dass sie sich durch die Rinde schiebt und weite Teile ihrer Oberfläche auch im Alter nicht stark hirnig-faltig werden, sondern tendenziell mehr eben bleiben.
Wenn man sich die dickwandigen Sporen von D. stillatus in Erinnerung ruft.......

......,wird beim ersten Blick ins Mikro klar, dass es die nicht sein kann.
Unserer hat nämlich dünnwandige Sporen:

Er heißt Dacrymyces lacrymalis. Ein treffender deutscher Name wäre noch zu finden, denn Konidienlose Gallerträne (Abbildungsverzeichnis!) ist sehr irreführend und meine Erst-Eingebung Gewundene Gallertträne auch nicht besonders glücklich.
Erstmal noch den Rest:




Ich sehe die Art kaum als selten an, jedoch scheint sie mir deutschlandweit weitestgehend übersehen zu werden.
Gelbe Gallerttränen sind auch ein ziemlich schwieriges Pflaster, in alten Bearbeitungen zur Gattung ist diese Art einfach nicht vorhanden, auch nicht mit einleuchtendem Synonym.
Gerade Arten um die D. lacrymalis herum sind gar nicht so selten, allerdings auch oft mit zueinander leicht abweichenden Merkmalen. Um da mal etwas Klarheit reinzubringen, müsste sich wirklich mal jemand intensiv damit beschäftigen.
Auch würde ich mich nicht sonderlich wundern, wenn sich bei genanalytischen Auswertungen herausstellen würde, dass die Gestielte Gallertträne (D. capitatus) der Zwilling ist zur Gezeigten, vielleicht sogar das gleiche.
Stiele kann man nämlich provozieren, ist bei manchen Pilzarten manchmal einfach lichtabhängig.
Ich hatte da mal sowas bei ursprünglich sitzenden Fruchtkörpern provoziert:
http://asco-sonneberg.de/pages…group_id=25091&position=3
Diesen Fund werde ich aber demnächst in cf. capitatus umbenennen.
Ich denke nicht, dass das strikte Vorhandensein eines Stiels bei Gallerttränen ein gerechtfertigtes Kriterium sein sollte.
VG Ingo W
P.S.: Bisschen was kommt noch, denn Jan-Arnes eventueller Birnen-Ast hat noch mehr zu bieten