Beiträge von Ingo W

    Hallo Sarah!


    Kleiner Tipp noch: die allermeisten Pilze geben ihren Geruch erst bei Verletzung preis.
    Nur wenige funktionieren andersrum, das wären zum Beispiel Maggi-Pilz oder Kokosflockenmilchling, die riechen erst abtrocknend.


    Manche können beides, die haben einen Verletzungs- und einen Abtrocknungsgeruch. Das ist die Ursache dafür, dass z.B. beim Voreilenden Ackerling in den Pilzbüchern mitunter recht controverse Gerüche angegeben sind, weil man darauf nicht eingeht.
    Dieser riecht nämlich abtrocknend in den Lamellen nach Kakao, Schokolade, hingegen angekratzt leicht mehlartig.


    VG Ingo W

    Hallo Björn!


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    Ingo: Die verhyphen gar nicht, wenn du sie täglich 25 mal streichelst und ihnen ab und zu gut zusprichst.


    Also alle Achtung, hätte ich wirklich nicht gedacht! Oder waren da von Anfang an auch schon größere dabei als die Winz-Kügelchen, die Pablo gezeigt hat.
    Die Sporen legen sicherlich noch etwas an Größe dazu, wenn sie abschussreif sind.


    Zitat


    * Apikalreaktion der Asci in Barals ist je nach Konzentration sehr unterschiedlich, es scheint so, dass winzigste Änderungen in der Konzentration dazu führen, dass die Färbung des Porus von blau über graublau bis graurötlich oder sogar deutlich rötlich reicht. Bei dem hier vorliegenden Fund war die Mehrzahl der Asci IKI bb.


    Das, was du beschreibst, ist die typische rb-Reaktion. Dass die Asci hauptsächlich blau bei dir geblieben sind, liegt an der Soft-Konzentration von Barals.
    Hättest du beispielsweise wässriges Lugol im herkömmlichen Sinne genommen, wäre die Mehrzahl rot geworden.


    Falls es jemanden interessiert, hier hat das Zotto schön dargestellt:
    http://www.gbif-mycology.de/Ho…/Baral/IodineReaction.htm


    VG Ingo W

    Hallo Sarah!


    Sehr gut!
    Der große, der mehr an der Basis wuchs, schirmt nämlich irgendwie komisch auf und er erscheint mir beinahe ein bisschen bereift.
    Bei dem hätte ich mehr an Mycena polygramma (Rillstieliger Helmling) gedacht, da wirst du aber inzwischen sicherlich nichts mehr am Stiel sehen, denke ich.


    Den Geruch vom Buntstieligen Helmling kannst du dir merken. Ich kenne in der Tat keine andere Mycena-Art, die so ranzig riecht.
    Zusammen mit den lange keglig unaufgeschirmten Hüten, den 2-farbigen Stielen, dem eintrocknend runzelriefigen Hüten und Wachstum oft an Eichenstubben, kann man da makroskopisch gut was anfangen. Meist wächst er auch noch stark büschelig.


    VG Ingo W

    Hallo Sarah!


    Du hast ja scheinbar die Pilze mitgenommen. Schau doch mal, ob du da nicht doch was riechst, wenn du die kleineren Fruchtkörper etwas reibst in den Lamellen und dir vielleicht Zeit lässt. So ein schöner Riechpilz, da muss doch einfach was Ranziges rauszuriechen sein.


    Ich beziehe mich extra auf die Kleinen, weil ich beim größeren nicht wirklich sicher bin, ob der dazu gehört.


    VG Ingo W

    Hallo Mausmann!


    Bei denen sage ich immer frisch und frei Phellinus igniarius (Gemeiner Feuerschwamm). So, wie die Rinde aussieht wohl an sowas wie Silber-Weide gewachsen, hat ja Björn schon gesagt.


    Ich gehöre allerdings zu denen, die nicht recht daran glauben wollen, dass man in weitere Arten aufspalten muss, weil z.B. die Hutkanten schärfer sind oder auch die Oberseite dunkler (nigricans und trivialis). Das ist dann mehr Fredys Thema, und soweit ich das verstehe, gibt er hier auch sein Ok. auch für die enger gefasste Meinung zu Ph. igniarius.


    VG Ingo W

    Hallo Björn!


    Zitat


    Ingo: auf deinem bearbeiteten Bild sieht der Pilz noch mehr nach B. adusta aus


    Das will ich doch hoffen!


    Zitat


    Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, daß der Pilz hier bei günstiger Witterung (also bei Ende von Dauerfrost) schon noch Hüte zu bilden gedenkt.


    Genau das macht er auch noch!


    VG Ingo W

    Hi Pablo!


    Ok, hast du mich erwischt!
    Also verbessere ich in "man wird ältere Fruchtkörper von B.a. an senkrechtem Substrat kaum hutlos finden."


    Wenn man aber auch nicht an alles denkt ;)


    VG Ingo W

    Hallo Leo!

    Zitat


    Wenn ich falsch liege sollte ich mich schämen


    Das wäre aber hier sogar verzeihlich. Suche mal ein Buch, in dem auch beschrieben ist, dass die Fruchtschicht bei Frosteinwirkung/Winter auch braun sein kann wie deiner. Da wirst du nämlich m.E. nach keins finden.
    Und wer es jetzt übergenau nimmt mit der Beschreibung zu den Farben, für den wäre St. hirsutum schon aus dem Rennen.


    An Buchenstämmen wachsen sie übrigens am aller üppigsten (Thema Substratangebot).


    VG Ingo W

    Hallo Uwe!


    Das Wachstum an der Substratunterseite ist kein Problem für Bjerkandera adusta, kann man selten sogar ganz ohne Versuch der Hutbildung finden. Deiner macht ja aber Hütchen.


    Unglaubhaft wird B. adusta erst, wenn du sie nur resupinat wachsend an senkrechtem Substrat findest, weil das dürfte dann ein Kill-Kriterium sein, das macht sie nicht.


    Ich habe deinem Bild mal den blauen Schleier weggenommen, zumindest auf meinem Bildschirm sieht das dann realistischer für B. a. aus.

    Falls er eben doch in Natura da war, ist es halt dann doch was anderes.


    VG Ingo W

    Hallo Uwe!


    Peniophoras (Zystidenrindenpilze) haben keine Poren.
    Peniophora quercina (Eichen-Zystidenrindenpilz) siehst du hier (Beitrag 6):
    http://www.pilzforum.eu/board/…kturen?highlight=quercina


    Dein Pilz hat Hutkanten, die sollte man schon auch von oben fotografieren.
    Ansonsten hätte ich auch sofort an Bjerkandera adusta gedacht, allerdings kommt bei mir die Fruchtschichtfarbe richtig graublau an, deswegen lasse ich das mal mit dem Festlegen.


    Zitat


    Denn der Pilz hat ja sogar Poren, die Peniophora limitata nicht hätte.


    P. limitata ist der auf Eschen.


    VG Ingo W

    Hallo Pablo!

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    der aber wohl eher Lärche war. Wenn ich da mit dem Substrat sicher wäre, könnte ich sie ja Lachnellula Occidentalis nennen.


    Das wäre dann theoretisch wahrscheinlich richtig. Es gibt noch Larixbewohner in der alpinen Region, und noch 2 Gelbscheibige, die auch noch in Frage kommen könnten.
    Der eine ist Lachnellula willkommii, den halte ich für ein Phantom, und der zweite Lachnellula laricis.
    Auch bei der rundsporigen L. suecica könnte man damit rechnen, dass er höhenmäßig gesehen weiter herunterkrabbelt.


    Also ganz 100%-ig sicher kann man ohne Mikroskop nicht sein.
    Übrigens ist L. occidentalis ein schöner Becherling für den Anfang, falls das Mikro mal da ist. Bei dem ist nämlich alles mehr als doppelt so groß wie sonst.


    VG Ingo W

    Hi Joli!

    Zitat


    verstehe ich Dich richtig - Du bist auch ein PSV?


    Zumindest in Thüringen darf ich mich so nennen, ist aber auch DGfM-anerkannt.


    Da ich aber zur Pilzzeit arbeitszeitmäßig meist kaum ansprechbar bin, bleibe ich vor ´m großen Trouble des Pilzkorb-Aussortierens verschont.


    VG Ingo W


    Edit: mit schartig meine ich eine Schneide, die so aussieht wie ein Beil, mit dem du 20 mal in einen Nagel reingehauen hast oder so ähnlich, also mehr was, von der Anordnung her gesehen, Unregelmäßiges, Ausgebrochenes.

    Hallo Pablo!

    Zitat


    Ideal hierfür eigenen sich ja auch Angehörige der Gattungen Macrolepiota, Xerocomus / Xerocomellus, Clitocybe, Agaricus, ...


    Noch ein paar braune Ritterlinge und Milchlinge gefällig?
    Auf jeden Fall kann man einen Pilzberater, wenn man mit dem richtigen Know-how einen Pilzkorb zusammenstellt, richtig blöd dastehen lassen. Ein Alptraum, so ein Korb!


    Ich bin recht zufrieden, dass der "Normal-0-8-15-Speisepilzsammler" wirklich auch meistens nur das Bekannte findet. Das muss irgendwie eine Gesetzmäßigkeit sein.


    Beim Problemfall würde ich einfach nächstes Jahr wieder am Substrat vorbeischauen und es für dieses Jahr belassen, auch mit dem Bonner PSV. Den kann man bestimmt noch mal gebrauchen, auch wenn er sich diesmal etwas weit rausgelehnt hat.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Hättet ihr euch letztendlich für den Weiden-Knäueling entscheiden wollen, wäre ich auch nicht damit einverstanden gewesen. Den müsst ihr euch (nur!) von der Größe mehr wie einen Zwerg-Knäueling (Panellus) vorstellen. Wächst gesellig an Ästen.


    Etwas verwunderlich ist die stark sichere Antwort des PSV, dass er aufgrund der Bilder "definitiv" schon Knäuelinge von Seitlinge unterscheiden können will. Ihr merkt ja, wie oft man in der Materie ins Schwimmen kommen kann, wenn Fruchtkörper etwas ältlich sind oder nicht der Optimalform entsprechen.
    Ich selbst enthalte mich da gern einer Meinung bei solchen Themen.


    Auf der anderen Seite muss ich den PSV aber auch ein wenig in Schutz nehmen. Er wäre ja vielleicht sogar zum Fundort gekommen, das ging ja dann von Jolis Seite nicht.


    Auch hat er sicherlich nicht damit gerechnet, von wem die Frage kommt und dass derjenige sich verschärft um den Pilz kümmert. Das ist schließlich in 95% des Klientels nicht zu erwarten.


    Manche PSVs ziehen die Strategie vor, sich keine Unsicherheit anmerken zu lassen. Ist manchmal auch verständlich, weil der "normale" Speisepilzsammler sich in aller Regel über die Vielfalt der Pilze nicht bewusst ist und die Meinung vorherrscht, der Pilzberater möge doch nun wirklich die paar Arten, die es gibt, auch kennen (schätze, er rechnet da so mit 100, vielleicht sogar 150).


    Ich ziehe ja bei solchen Anfragen eher die gegenteilige Taktik vor, indem ich versuche, die Ratsuchenden darüber aufzuklären, dass es gar nicht möglich ist, für niemanden, alle Pilze zu kennen und etliche Gattungen viele Arten beinhalten, welche per Auge nicht sicher bestimmbar sind. Allerdings ernte ich dafür manchmal auch schon Blicke, auf die man gern verzichten kann.


    Letztendlich hätte mich aber doch die Geschichte interessiert, wie sie weitergegangen wäre mit dem Bonner PSV und auf was er sich dann festgelegt hätte. Und das hätte er ja müssen, wenn er im Vorfeld schon Pleurotus ausschließt.
    Schade, schade!


    Edit: für die Lamellenschneiden des Thema-Pilzes wäre "schartig" das Maximalverträgliche, wobei das aber auf den ersten Bildern eher noch nicht so zu sein scheint.


    Ach und eins noch: hat denn jemand des Treffs heute diesen mysteriösen Anisgeruch, der forumsmäßig jetzt verstärkt bei Pleurotus auftaucht, bestätigen können??


    Ingo W

    Hallo Pablo!


    Die stehen schlecht, weil der Inhalt meiner infizierten Schachteln demnächst in den Wald zurück geht. Kann den hungrigen Fresssack nicht gebrauchen.


    VG Ingo W

    Hallo Jan-Arne!


    Zitat


    Der Schleimpilz ist aber nach wie vor nicht von mir!


    Nein, das habe ich ja schon zugegeben.
    Etwas gelbe Grütze auf der Platte der Stereolupe, nicht abgewischt, nächstes Hölzlein drauf, genau so züchtet man die.


    Zitat


    und falls du mir demnächst nochmal das Angebot machst, dir gefundene Pilze genauer unter die Lupe zu nehmen, werde ich sicherlich (mit günstigerer Versandmethode) darauf zurückkommen.


    Noch ist Zeit, bald nicht mehr.
    Musst nur ein paar trockene, ansitzende tote, vorrangig unberindete, vielleicht schon etwas angealgte Hölzlein pflücken und mit der Lupe nach Orbilien suchen, schon hast du mich überredet. Wenn dann "aus Versehen" noch was anderes dabei ist.......
    Tja, da schaust du!
    Ich habe dich nämlich trotzdem durchschaut. ;)
    Aber gut eingefädelt!


    VG Ingo W

    Hallo Jan-Arne!


    Zum Schluss wenigstens noch die Bilder der Mollisia, ist leider überhaupt nicht reif, kann dir lediglich sagen, dass es ein KOH-negativer ist.

    Weiß nicht, ob es mir gelingt, da noch was rauszuholen, denn der hat erst ganz kleine Asci, bräuchte bestimmt locker noch 4-5 Tage bei Optimalbedingungen.


    Tja, und dann ist da ja noch der Gefräßige, dem ich gerade eine Feuchtigkeitseinschränkungs-Kur verpasse. Kann aber sein, dass dabei die Mollisia mit auf der Strecke bleibt.
    Den sieht man auf einem der vorhergehenden Bilder schon überschleimt.


    Die sind inzwischen Freunde geworden:


    Dann hätten wir noch eine von der Post gestresste Milbe aus NRW, die am 1. Tag noch ganz benommen war und ruhig hielt:


    So, das war die Überleitung, denn natürlich fragt sich der interessierte Pilzler, auf was die sich ausruht.

    Sah sehr interessant aus, ich hätte da gerne einen Myxarium oder sowas draus gemacht, zu sehen waren aber leider nur Strukturen, die wohl zu einer Nebenfruchtform gehören:


    So, das Thema sehe ich weitestgehend als abgeschlossen, bei der Mollisia habe ich nicht viel Hoffnung.


    VG Ingo W