Beiträge von Schupfnudel

    Hi,


    hm, dann ist's vielleicht momentan besser erstmal auf aktuelle Schlüssel zu warten (bzw. den FAN Schlüssel mal zu organisieren, falls der brauchbar ist?). Von der letzten Kollektion habe ich ja ein Exsikkat, die aktuelle Nummer 5 liegt jetzt auch aufm Dörrer. Kann ich also bei Gelegenheit nochmal nachprüfen, sofern sich einigermaßen konkrete Makro-/Mikroabgrenzungsmerkmale finden lassen.


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Uff, also den Schlüssel von Klofac habe ich mal überflogen, der erkennt ja so einiges an Arten an...er schreibt ja auch, dass molekulare Erkenntnisse da noch nicht so oft eingeflossen sind. Da wäre wohl die Frage inwiefern, das mittlerweile geklärt wurde. So richtig überzeugt bin ich von dem Schlüssel erstmal nicht, aber das können die Röhrling-Profis sicher besser beurteilen als ich. Falls zufällig jemand Flora Agaricina Neerlandica, vol. 7 hat, würde ich mich freuen wenn mir jemand den dortigen Leccinum-Schlüssel zukommen lassen könnte, weil da wohl molekulare Daten mit eingeflossen sein sollen und die Mikrosatelliten-Geschichte glaube ich mittlerweile durch Multi-Gen-Analysen "behoben" wurde und das Werk aktueller ist als meine Quellen. Ich habe das Buch leider nicht und dieses Jahr auch kein Pilz-Budget mehr.


    Was bei L. schistophilum auffällt, ist, dass die Beschreibungen auch teilweise abweichen.

    Nehmen wir mal die Zylindrozysten, also nach meinem Verständnis kurze aneinander gereihte Elemente in der Huthaut, die ich bei diesem Fund nicht gesehen habe.


    C. Hahn/P. Welt: Zylindrozysten vorhanden, gemischt mit langen Elementen

    Klofac: schlüsselt L. schistophilum mit Zylindrozysten aus

    denBaker/Nordeloos: ohne Zylindrozysten als wichtiges Abgrenzungsmerkmal


    Da kann ich also schon mal gar nicht beim gleichen Ergebnis rauskommen.


    Als weiteres Beispiel:


    "Freischwebende Elemente" im Präparat (bei mir vorhanden).

    FotE: nicht vorhanden

    Hahn/Welt: vorhanden


    Und solche Unterschiede hat's immer mal zumindest bei den Sachen, die ich mir angeschaut habe. Finde ich dadurch irgendwie schwierig als Amateur. ;(


    LG,

    Schupfi

    Hi matthias,

    in der FN wurde der Schlüssel von den Baker/Nordeloos übernommen und so kommt das Gleiche bei raus.

    Na bloß gut, dass ich dann zum selben Ergebnis gekommen bin. :haue:

    In den Schlüssel von Klofac schaue ich morgen mal rein, heute reicht's mir erstmal mit der Forschung. Danke für den Hinweis!


    LG,

    Schupfi

    Hi Jörg,


    Erdmuschelinge habe ich auch noch nicht gefunden, aber schon ein paar von denen die meist so seitlich an Holz wachsen. Von daher freue ich mich tatsächlich über den Austernseitling. :)

    Hoffen wir mal, dass es nächstes Jahr mit der Tour klappt, wenn du wieder auf den Beinen bist.


    LG,

    Schupfi

    Hi Pablo.


    Danke dir. Wie gesagt, ich finde irgendwie kaum Seitlinge, dafür öfters Muschelinge, von daher war ich da wohl voreingenommen. Ich dachte die wären vlt. irgendwie zusammengewachsen und deshalb nicht komplett bis runter geteilt. Mehlig haben die aber auch nicht gerochen, das hatte ich nicht aufm Schirm, dass der so riecht.

    Danke für deine Einschätzung, dann kann ich die wieder auswildern.


    LG,

    Schupfi

    Hi!


    Schön, dass sich einige zu Wort melden, ich hatte schon Bedenken, dass ich euch erschlage mit meinem Geschnibbel.


    Beschäftigt hab ich mich damit noch nicht so richtig, es nur registriert.

    Bleib du mal lieber bei Entoloma, das ist viel einfacher. :evil:



    Die Nummer 3 würde ich dann also als Leccinum cyanobasileucum var. brunneogriseolum benennen.

    Bei Nummer 4.2 (der kleine knubbelige mit den dunklen Stielschuppen der später violett wurde) könnte man durchaus an den Hainbuchenröhrling denken aber er schwärzt nicht, so dass der wohl auch zu den Birkenpilzen gehört.


    Die Gelbverfärbung ignoriere ich dann am besten erstmal, auch wenn mich schon interessieren würde, woran das liegen könnte, zumal das eben bei verschiedenen mutmaßlich unterschiedlichen Arten zu beobachten war. Die These Hypomyces hatten wir hier im Forum an einem Boletus edulis mal geprüft und da hat sich das bei der Beobachtung über mehrere Tage hinweg nicht ausgebreitet, wie ich es erwarten würde bei einem entsprechenden Befall. Viren oder Bakterien schwirren sonst noch als mögliche Erklärungen rum aber ich glaube so richtig geklärt ist die Ursache weiterhin nicht.


    Was aber vielleicht noch interesssant ist, ist dass sich die gelb verfärbten Stellen nach mehreren Stunden rötlich verfärben. Hier am Beispiel von Fruchtkörper 4.3 (der andere ist der durchgestrichene oben in dem Bild, von dem hatte ich kein Schnittbild dabei, aber er hatte auch dieses gelb).



    Das würde dann zum einen auch die rote Verfärbung von Nummer 4.1 erklären, da das vermutlich ebenfalls erst gelb war und dann nach dem Anfressen irgendwann zu rot wurde. Und es würde vlt. der Hypomyces-These etwas widersprechen, denn der FK war zwar alt, aber nicht sichtbar mit Hypomyces befallen. Ist aber natürlich alles mehr oder weniger Spekulation, falls jemand weitere Infos dazu hat, gerne her damit. :)



    Vorgeknöpft habe ich mir jetzt erstmal Kollektion Nummer 5, also die letzten, die hoffentlich alle die gleiche Art darstellen.

    Abwurf von altem Fruchtkörper.



    Was schon mal auffällt ist, dass die Sporen geringere Längen und Breiten aufweisen als bei meinem Fund von letztens, die Q-Werte sind aber gleich. Für L. palustre, der ja letztens vorgeschlagen wurde, sind aber größere Werte angegeben.


    HDS wieder mit hauptsächlich langgliedrigen Elementen, häufig braun inkrustiert. Zylindrozysten würde ich da glaube ich nicht drauf sehen. Zum Teil auch wieder "freischwebende Einzelelemente".





    Pleurozystiden Stielschuppen würde ich als utriform bis keulig und birnenförmig bezeichnen, einige wieder an der Spitze mit kleinem Hals. Schaut jedenfalls sehr so aus wie Christoph Hahn sie gezeichnet hat:





    Wenn ich den nun mit den Baker/Nordeloos oder der FN schlüssele komme ich wieder bei L. schistophilum raus, wenn ich nix fehlinterpretiert habe. L. roseofractum und L. rosefractum was letztens noch im Raum stand, synoynimisieren aber beide Werke.


    Seht ihr das auch so?


    LG.

    Hi.


    Noch einer von heute bei dem ich wohl auf dem Holzweg war.

    Gefunden auf dem Boden wachsend (Holzweg quasi...), hauptsächlich Eiche, gelegentlich Pappel und Birke.


    Ich dachte ursprünglich an Hohenbuehelia petaloides, aber da passen die Sporen so gar nicht dazu. Also wohl ein Seitling. Bei denen sehe ich aber nicht durch, finde ich fast nie aus irgendeinem Grund.

    Welchen würdet ihr hier vermuten?




    Lamellen weit herablaufend:


    Sporen:


    Cheilos:


    Danke!


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Nachdem ich mich ja letztens mit einer Gruppe Raufüße rumgeschlagen habe, die ich für mich vorläufig mit viel Unsicherheit als L. schistophilum s.l. benannt habe, bin ich heute nochmal zum Standort gefahren um zu gucken ob noch weitere Exemplare rumstehen und zur Erhellung beitragen können. Leider war das Gegenteil der Fall. Die Raufüße machen was sie wollen und sie wollen mich vor allen Dingen weiter verwirren.


    Schauplatz ist erneut ein sandiges Tagebaurekultivierungsgebiet mit vorrangig Espen und Birken. +- so schaut's da aus:



    Tja, fangen wir mal an. Alle Funde am Anfang in diesem Gebiet so im 75m Umkreis.


    1. Nummer 1 würde ich für das gleiche halten wie meinen Fund letztens, also das was ich als L. schistophilum s.l. benannt habe. Recht schmächtig wieder.



    Auffallend sind die gelblichen Töne an den Poren. Außen am Stiel blauend.


    Im Stiel an der Stielbasis gelblich(??), dann langsam schwach blauend nur in der unteren Stielhälfte. Leichte Brauntöne im Hutfleisch.


    Schnittbild nach 25 Minuten. Nun im Stiel rötend, Stielbasis mehr blau, im Hutfleisch nun ebenfalls Gelbtöne.




    2. Die gehören , wie ich vermute, zur selben Art. Links im Bild der durchgeschnittene ist die Nummer 1. Auch sie blauen an den Fraßstellen (nicht im Bild leider), sind recht schmächtig und eher hellhütig.

    Beim durchgestrichenen habe ich mich später umentschieden. Der gehört glaube ich zu den nachfolgenden.



    In der Mite wieder mein "Basis-Raufuß" Nummer 1.



    Weiter geht also das Geschnibbel. Schlecht zu sehen bei den beiden schlanken, aber auch die hatten ein wenig diese Gelbtöne in der Stielbasis. Auch wieder langsam blauend in der Stielbasis. Links die Referenz.




    3. Raufuß Nummer 3. Sind eigentlich zwei, aber von dem weißen fand ich nur das eine angefressene Einzelexemplar, vlt. ist es auch tatsächlich ein Albino meiner vermuteten Art. Den habe ich aber nun einfach mal hintenan gestellt, die Verwirrung ist eh schon groß genug.

    Der linke ist eigentlich der Pilz, den ich mir unter Leccinum cyaneobasileucum vorstellen würde. Würdet ihr da mitgehen?


    Relativ wolliger Stiel, fast ohne dunkle Schuppen.


    An der Stielbasis blauend.


    Frischer Schnitt. Beide wieder mit gelben Anteilen in der Stielbais, die leider kaum zu erkennen sind auf dem Bild.



    Nach 5 Minuten blauende Stielbasis, rechter FK schwach rötend. So in etwa ist das auch nach längerer Zeit geblieben, der linke hat nicht gerötet.


    4. Aber auch die hier standen dort rum... Ich nummeriere die jetzt mal im Beitrag, sonst wird das ewig lang, wenn ich die alle einzeln ausschneide.



    Links mit deutlich rötlicher Fraßstelle und wieder gelbbräunlicher Verfärbung an den Poren. Rechts wiederum mit viel helleren Stielschuppen...


    Frischer Schnitt: wieder mal gelb unten.





    Zumindest von 4.2 und 4.3 habe ich dann 90 Minuten später nochmal den Schnitt geknipst. 4.1 war zwischendurch verloren gegangen, da mir der Korb umgefallen ist. War ein schönes Sortieren...

    Beide haben nicht geblaut aber bekommen ein braunes Hutfleisch. 4.2 zeigt auch noch Violett.



    Ich glaube dementsprechend, dass das was anderes ist als die vorherigen, könnte mir aber vorstellen, dass es die gleiche Art ist. Der durchgestrichene von weiter oben würde hier auch dazukommen, der hat das gleiche Verfärbungsverhalten wie Nummer 4.3 (gelb in Stielbasis, Hutfarbe mehr braun als grau, Hutfleisch bräunend, etwas kräftigerer Habitus). Nur weiß ich nicht welche Art es sein könnte. Ideen?


    5. Die letzten sind diesmal ein Kollektion, die alle eng beieinander standen. Ist ein paar Hundert Meter weiter, aber wieder Espe, Birke und dieses mal noch Eiche dabei.

    Ich hoffe mal, dass die vom gleichen Myzel stammen, waren alle in einem 10 Meter Radius. Hüte wieder eher graubraun.



    Etwas verunglückt das Bild leider. Bläuliche Verfärbungen an Fraßstellen zumeist vorhanden. Der große wieder mit gelblichen Verfärbungen an den Poren.



    Frischer Schnitt, dieses mal ohne gelbe Stielbasis:



    Schnitt nach 25 Minuten. Deutlich rötend, aber auch gilbend. Schwach blauend in der Stielbasis.


    Ich vermute es sind die gleichen wie die erste Kollektion (L. schistophilum s.l.) nur sind sie natürlich deutlich größer, aber eigentlich hab ich mittlerweile eh keinen Durchblick mehr.


    So. Wir haben also folgende Farben im Schnitt gesehen heute:

    Gelb, Blau, Rot, Violett, Braun.


    Die Raufüße sind ja fast noch schlimmer als die Rotfüße...

    Was mich vor allem irritiert sind die gelben Stellen in der Stielbasis. Hat das irgendeine Relevanz bei der Artzuordnung oder ist das hier einfach mal so? Ebenso die gelben Stellen an den Poren und im Fleisch teilweise.


    Vielleicht kann mich ja jemand erhellen. Mindestens die letzte Kollektion will ich morgen auch nochmal unters Mikro schmeißen. Mal gucken ob ich noch mehr schaffe.


    Zum Abschluss gibt's noch einen Schnappschuss von einer Espenrotkappe und einer Birkenrotkappe. Ich hoffe, dass ich wenigstens die richtig bestimmt habe.



    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Wie es der Teufel so will, habe ich nun heute auch so ein Ding im Laubwald gefunden. Ich wollte eigentlich nur kurz in der Lamelle nach Metuloiden schauen und den als H. petaloides/geogenia ablegen. In der FN habe ich jetzt nur H. tremula als Verwechsler gefunden, der aber im Nadelwald oder auf Sägespänen wachsen soll. Gibt's noch weitere, die ich nicht aufm Schirm habe?


    LG.

    Hi Wutzi.


    Schöne Strecke habt ihr da vorliegen. Interessant, dass bei euch noch brauchbare Erbsenstreulinge wachsen, die sind hier schon seit Monaten durch. Auch sonst sind da ein paar Sachen dabei, die ich noch nie gesehen habe. Ich muss irgendwann auch mal zu so einer Ausstellung.


    Ich habe gerade verglichen. Von einer Schwanztrüffel hatte ich noch nie gehört.

    Ich auch nicht. ^^


    LG,

    Schupfi

    So weiter geht's mit der HDS.


    Für meine Verhältnisse sind das eher langgliedrige Huthautelemente, nicht so kurze wie sie z.B. L. cyaneobasileucum und L. variicolor (zumindest schreibt er das bei der Abgrenzung) haben sollen. Bei C. Hahns Fund beschreibet er aber wiederum einen Mix aus Zylindrozysten und langen Elementen...

    Zum Teil stark inkrustiert, einige ziemlich bräunlich. Einzelne Hypenenden schwimmen aber auch häufiger mal drin rum (erstes Bild rechts neben der oberen Blase z.B.), ist das mit "free floating cap cuticle elements" gemeint? Das soll L. schistophilum laut FoTE nicht haben, C. Hahn schreibt wiederum "Hyphen oft in Einzelzellen zerfallend"... ;(





    So an und für sich spricht meiner Meinung nach bisher trotzdem viel für L. schistophilum aber es ist auch verwirrend zum Teil. Wie ich den zu L. palustre abgrenze ist mir aber auch nicht ganz klar.


    Mit den "Plagen" als Merkmal kann ich gar nix anfangen:
    "pileipellis incrusted with plague-like patches;". Was soll das sein? Pestartige Flicken/Stellen??


    Manchmal denke ich, ich bin zu blöd zur Pilzbestimmung. Vlt. könnt ihr ja mehr damit anfangen.



    Edit: Die Caulozystiden der Stielschuppen habe ich mir jetzt noch angesehen. Die sind flaschenförmig, birnenförmig-blasig, ab und an mit Hals oder Köpfchen (nicht im Bild).



    LG,

    Schupfi

    Hi!


    Erneut Danke an alle fürs Fachsimpeln. Ich wollte ja eigentlich nur einen Namen, aber ihr seid so lieb und gebt mir gleich vier. :giggle:

    Nunja, auf der Haben-Seite verbuche ich dann mal, dass ich nicht der einzige bin, der Probleme hat den zuzuordnen.


    Wenn sich aber schon so viele beteiligen, muss ich schon noch ein wenig liefern.


    Fangen wir mal mit den Sporen an (Abwurf).



    Auch wenn man ja mit den Sporenmaßen vorsichtig sein sollte. Der Quotient würde ganz gut zu L. schistophilum passen, die Maße nach Nordeloos & Baker und FotE würden auch in Ordnung gehen. In C. Hahn & Peter Welts Beschreibung und bei Michael Mikšík sind die aber etwas länger und breiter angegeben:



    Für L. cyaneobasileucum (inkl. var. brunneogriseolum) werden überall größere Sporenquotienten erwähnt (3,1-3,5), so dass der zumindest etwas unwahrscheinlicher wird, neben der eher untypischen Stielbekleidung.


    Für L. palustre sind die Länge und Breite bei mir etwas geringer als angegeben in der Beschreibung, der Sporenquotient nimmt sich nix (2,8):

    16-22(-23) x 6- 7.25, length/breadth ratio 2.4-3.8, average 2.8


    Da kann man denke ich nicht so viel von ableiten. Auch für L. palustre werden aber eher feuchte Habitate angegeben (was aber eventuell nicht stimmt, siehe Beitrag von Christoph unten), was nicht so richtig passt. In der Tagebaufolgelandschaft ist's eher ziemlich trocken (Erbsenstreulingsgebiete). Für L. schistophilum werden auch eher feuchte Habitate in der Literatur angegeben wobei Christoph hier Einwände dagegen hat und mein Habitat beschreibt:


    Zitat

    Nur das Habitat ist für mich überraschend. Ich kenne aber auch nur zwei Kollektionen aus eigener Anschauung. Eine aus Chemnitz (habe ich zusammen mit Peter Welt publiziert) und eine aus Thüringen an der Grenze zu Sachsen von einer Tagebauabraumhalde. Für mich ist die Art daher auch sehr selten, wobei hier bei mir im Süden keine passenden Habitate sind. Ich denke, dass in den Tagebauregionen Ostdeutschlands viele Fundstellen vorliegen müssten.

    Was für L. schistophilum nicht so gut passt, ist der nicht-rissige Hut. Aber auch die Pappelraufüße vor Ort waren fast alle noch ohne Risse im Hut, vlt. liegt das also an der Witterung.


    Zu L. rigidipes fehlt's mir an Literatur. Bei Pilze-Deutschland wird er zu L. oxydable gestellt, Nordeloos packt ihn in sein breites Konzept von L. scabrum...

    Aber Danke an Jörg fürs Nachhaken bei Peter Welt. Vlt. meldet er sich ja nochmal, wenn er zurück ist.


    Ich schaue mir nachher nochmal die Huthaut an, da bin ich aber bekanntermaßen kein Spezialist für. Mal schauen ob's was bringt.


    LG.

    Hi Jörg.


    Ich habe den Pilz zwar selber noch nie gefunden, aber ich würde den ebenfalls so nennen. Glückwunsch zum Perser!


    Allerdings solltest du zukünftig ruhig auch den anderen Sammlern eine Portion gönnen. Bei Twitter habe hat es mir nämlich die Tage erst einen Bericht in die Timeline gespült bei dem ich an dich denken musste:


    :giggle:


    LG,

    Schupfi

    Hi Oehrling,


    den hatte ich auch im Auge. Bei Pilze-Deutschland wird C. largus und C. nemorensis getrennt, andere schmeißen die wohl zusammen und wieder andere stellen C. nemorensis zu C. variicolor. C. nemorensis soll im Laubwald wachsen, aber das soll C. largus wiederum auch können, hilft da also wohl nicht. Irgendwie verwirrend, aber da bin ich scheinbar nicht der einzige dem das so geht.


    Die Farbe ist variabel nehme ich an? Richtig violette waren leider nicht dabei. Zu den blauen Verfärbungen finde ich aber nirgends was, aber das mag auch an meinem Mangel an dedizierter Cortinarius-Literatur liegen. Ich lasse mal einen bei Zimmertemperatur liegen, da ich jetzt gelesen habe, dass der erdige Geruch dann besser rauskommt. Der scheint ja schon wichtig zu sein.


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Ein weiteres Fragezeichen von gestern habe ich noch rumliegen. Fundort war am Rande eines kleinen Eichenwaldes auf sandigem Boden. Ich vermute der gehört zu den Eichen, aber Pappeln und Birken stehen an der Stelle auch noch rum.



    Auffällig ist das büschelige Wachstum.


    Hutfarben ockerbräunlich:


    Schnittbild:


    Stielbasis leicht blauend bei Verletzung. Lamellen jung weiß/creme.


    Ältere Exemplare bekommen einen lilabläulichen Stiel:



    Der Geruch könnte als erdig durchgehen, aber ich bin nicht der beste Schnüffler also unter Vorbehalt.

    KOH Reaktion im Fleisch erst mit gelber Umrandung, nach 2-3 Minuten auch mit etwas Orange drin:



    Der Hut war sicher mal schleimig mit dem ganzen Dreck dran und schmeckt nicht bitter.


    Hat jemand eine Idee? Ich stehe wieder mal auf dem Schlauch.


    LG,

    Schupfi

    Hi an alle. Danke schon mal für die vielen Antworten und Glückwünsche. An der Laubwald-Rotkappe gab's keine Zweifel, dann lege ich die mal so ab. :)


    In meiner Gegend mangelt es leider an ausgedehnten Laubwäldern, da viel mit Fichten geforstet wurde, was zwar zugegebenermaßen für schöne maronen/steini/flocki wälder sorgt, mich von solchen Raufußfunden aber nur träumen lässt (ich freu mich schon über stinknormale birkenpilze).

    Siehst du, normale Flockies, Steinis und Maronen sind bei mir dafür selten. Ich habe hier auch keine schönen Kalkbuchenwälder mehr oder so richtig tolle moosige Nadelwälder. Man muss damit vorlieb nehmen, was man vor Ort hat aber das Gras beim Nachbarn ist natürlich immer etwas schöner. ;)

    Ich fahre auch ungern große Strecken nur für die Pilzsuche, sondern erkunde lieber die Habitate, die meine Umgebung so anzubieten hat. 25 Minuten Autofahrt ist eigentlich so mein Maximum was ich mir gesetzt habe. Und Rotkappen sind in den Habitaten, die ich da ansteuere eben die typischen Röhrlings-Speisepilze, so wie es bei anderen Maronen oder Steinpilze sind.

    Mein Einzugsgebiet ist das nordöstliche Sachsen, oft bin ich da in Tagebaufolgelandschaften unterwegs. Dementsprechend herrschen vielerorts auch Pioniergehölze vor, aufgeforstet wurde da viel mit Kiefern, Pappeln, Lärchen, Birken und Eichen. Mit Glück kannst du aber auch im Nadelwald die passenden Rotkappen finden, ich wünsche dir viel Erfolg!



    Zu Pilz Nummer 6:

    Ziemlich sicher ausschließen würde ich L. variicolor. Den kenne ich kräftiger, nicht rötend und eben mit dem typisch gefleckten Hut. Das würde mich schon sehr wundern, wenn er das sein soll.

    die sehen mir nach dem Graubraunen Birkenpilz L. cyanobasileucum var. brunneogriseolum aus.

    Der Vorschlag ist nicht schlecht, allerdings finde ich die alle nicht besonders "wollstielig" für mein Empfinden. Und das Röten ist hier auch ein wenig ein Problem. Ich habe nun länger gesucht, ob die Art röten darf, erwähnt wird das so gut wie nirgends. Hier habe ich jetzt endlich was dazu gefunden:


    Zitat

    None of the specimens examined herein exhibited any discoloration of the context when cut but in the most relevant literature a pinkish to pale pinkish red staining on exposure is also reported as sometimes occurring, although restricted to the context of the pileus and stipe apex only.


    Morphological and molecular confirmation for the southernmost Italian record of Leccinum cyaneobasileucum var. brunneogriseolum (Boletaceae, Boletales). Available from: (PDF) Morphological and molecular confirmation for the southernmost Italian record of Leccinum cyaneobasileucum var. brunneogriseolum (Boletaceae, Boletales)

    Also geht das vielleicht ab und an mal, aber es ist schon recht großflächig rötend bei meinem durchgeschnibbelten. In der Summe passt der wohl noch am besten, aber eben auch nicht so richtig perfekt für mein Empfinden. Ich habe eben mal noch einen zweiten sektioniert, der blaut nun in der Stielbasis auch etwas mehr als der erste. Geht recht langsam aber so ab einer Minute ist es gut zu erkennen. Ich schaue mal ob der später auch wieder rötet. Einen habe ich gestern ohnehin gleich mit auf den Trockner geworfen und hebe ihn mal auf.



    Zu L. rigidipes finde ich leider nicht viel Handfestes, was wohl nicht verwundert, wenn der von den meisten synonymisiert wird. Wie sie den bestimmt haben, weißt du nicht mehr Jörg, oder? Lannoy & Estades habe ich leider nicht.

    Eine weitere ganz gut passende Alternative wäre wohl noch L. schistophillum. Wie bekommt man den denn von L. cyanobasileucum var. brunneogriseolum getrennt? Der Q-Wert der Sporen soll sich wohl unterscheiden, aber da wird ja immer gesagt, dass das bei Röhrlingen eher kein so gutes Trennungsmerkmal ist? Einen Abwurf habe ich trotzdem mal gemacht, Mikro schaffe ich aber erst morgen. In FotE steht noch, dass die Huthautelemente nicht frei schweben im Präparat. Heißt das ich muss einfach ein Präparat machen und schauen ob da irgendwelche Elemente frei rumschwirren?


    Vielleicht schaut Jürgen ja auch nochmal rein oder irgendwann wieder Tricholomopsis der aber vermutlich 200 Benachrichtigungen durchgehen muss, wenn er wieder aufschlägt. :haue:


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Heute habe ich mal wieder eine kleine Runde gemacht. Ursprünglich wollte ich wieder unbekanntes Zeugs mitnehmen, aber da die Röhrlinge bei uns geschoben haben, habe ich es spontan zu einer Futterpilz-Runde abgewandelt, die ich lange nicht mehr gemacht habe. Schupfnudeline guckt schon immer ganz traurig, wenn ich wieder nur ungenießbares/giftiges anschleppe. :whistling:


    1. Pappelraufüße waren in größeren Mengen vorhanden. Ich habe dieses mal aber nur einen Schnappschuss gemacht und einfach mal gesammelt.



    2. Gold- und Grauer Lärchenröhrling. Die durften im Wald bleiben, mussten aber für ein Foto herhalten.



    3. Weiter geht's mit den Raufüßen. Bei den Rotkappen hatte ich zwar bereits einige Funde, aber bei denen hier weiß ich nicht, ob ich die Art schon mal hatte, da ich sie früher einfach alle als "Rotkappe" zusammengeschmissen habe. Vorwiegend Eichen am Standort aber auch eingestreute Pappeln und Birken. Sandiger, eher trockener Boden. Ich würde sie Laubwald-Rotkappe nennen? Wie auch immer die in schlau aktuell heißt.



    Ich drapiere meine Pilze eigentlich fast nie, aber da das Licht vor Ort grausig war, habe ich mal welche im Schatten zusammen gestellt. :)



    4. Sehr gefreut habe ich mich über den recht banalen Fund. Meine Funde seit dem Umzug kann ich an einer Hand abzählen, dort in dem Habitat war es mein erster. Die wachsen da wo ich rumstromere einfach kaum, ebenso wie Maronen (wobei ich beide auch nicht wirklich gezielt suche). Ein Fichtensteinpilz.




    5. Auch Espenrotkappen waren immer mal wieder zu finden. Da ich vor Ort nicht der einzige Sammler bin, findet man von ausgewachsenen meist nur noch die Putzreste. Erst am Ende der Runde konnte ich noch ein paar größere Exemplare als die winzigen Babies finden.

    Rechts die Espenrotkappe, links die Laubwaldrotkappe. Drum herum haben sich noch Dunkle Kokosflockenmilchlinge ins Bild gemogelt.



    6. So ganz ohne Fragezeichen ging's aber doch nicht. Den Fund habe ich bisher noch nicht bestimmt. Wieder ein Raufußröhrling, vor Ort waren Birken und Pappeln hauptsächlich. Alle Exemplare sind ziemlich schmächtig, haben keinen gefleckten Hut und blauen an der Stielbasis. Auffällig ist auch der häufig gewundene Stiel. An blauenden Birkenpilzen fiel mir ein L. variicolor, L. schistophillum, L. cyanobasileucum, L. niveum, die passten aber alle nicht so wirklich.




    Frischer Schnitt.


    Seeehr langsam hat der Fruchtkörper dann angefangen zu röten. Das hier ist fast eine halbe Stunde später.



    Hat dazu jemand vielleicht eine Idee? Den letzten Leccinum Artikel von Christoph habe ich nämlich leider nicht, vlt. ist ja jemand von euch up-to-date. :)


    Danke fürs Reinschauen.


    LG,

    Schupfi