Beiträge von Schupfnudel

    Hi.


    Nr. 3 Pholiota lenta sehe ich auch so.

    Nummer 2 sollte M. mastoidea agg. sein.

    Die ersten beiden sind schon etwas gemein. Tendenz ist Macrolepiota, auch wenn die Hutschuppung schon sehr nah an Chlorophyllum dran ist. Denke so zu 90% kann man mit Erfahrung schon von oben eine ganz gute Einschätzung treffen, ob Macrolepiota oder Chlorophyllum aber bei denen würde es mir auch schwerfallen. In seltenen Fällen können auch Safranschirmlinge mal eine Natterung vortäuschen, aber meiner Erfahrung nach eher durch Trockenschäden und davon sollte es aktuell ja eher keine geben. Aufgeschirmt und notfalls gerüpft sollte man die aber eingeordnet bekommen. ;)


    LG.

    Mein letzter Stand ist, dass in europäischen Pholiotinas bisher keine Amatoxine nachgewiesen wurden.

    Aber meinetwegen verdächtig, weil's in den USA wohl bei P. rugosa nachgewiesen worden sein soll.


    Kannst ja spaßeshalber mal nen Meixner-Test machen. :whistling:


    LG.

    Leider, werde ich daraus nicht wirklich schlau. Was genau wurde denn nun nachgewiesen?

    Nix was die Diskussion um MMH/Gyromitrin erhellt. Schrob ich oben schon.


    Zitat

    Was genau wurde denn nun nachgewiesen?

    Das wonach die Studie benannt ist..."Antibacterial Activity". Da geht es um die Suche nach neuen Antibiotika.

    Hi.


    Genau, Alden Dirks hat bei Gyromitra kürzlich mal mit einigen Miskonzeptionen aufgeräumt. Leider nicht auch noch bei Helvella.


    Dein zweites Paper verlinkt auf einen Artikel, der wiederum auf die altbekannten Quellen verweist (Viernstein et al., 1980, das ist der Artikel wo eben spekuliert wird, dass die geringe Menge auch von Verunreinigungen herrühren kann). Als weitere Aussage findet sich lediglich folgendes:


    Zitat

    Poisoning by some species of Helvella, Verpa, Morchella, Peziza, Disciotis, and Sarcosphaera closely resembles the

    syndrome caused by gyromitrin. It has been speculated

    that these mushrooms also contain hydrazines, although

    analysis has yet to confirm the presence of these toxins.

    (Lincoff and Mitchel, 1977b).

    Ist also leider auch nicht sonderlich erhellend.


    LG.

    Ich kenne keine neueren Untersuchungen, zumindest nicht zu Helvella.


    Die Behauptung der langfristigen Akkumulation von Gyromitrin ist auch wieder Quatsch. Gyromitrin ist ein wasserlöslicher, reaktiver Stoff, der nicht gerade irgendwelchen Substanzen ähnelt, die der Körper gerne einlagert und daher verwechseln könnte (wie zum Beispiel Blei statt Calcium oder sonstige ungesunde Schwermetalle). Da wird immer wieder eine akute Akkumulation (mehrere Mahlzeiten an aufeinander folgenden Tagen ohne, dass der Körper genügend Zeit hat die Substanz auszuscheiden) mit einer dauerhaften Akkumulation (die eben nicht stattfinden kann, da unser Körper eine "wässrige Umgebung" darstellt") zusammengeworfen. Akut akkumulierend geht, dauerhaft nicht.


    Ja, auf die 6kg musst du noch Verluste durch den Garprozess draufrechnen. Vermutlich wird das auch nicht alles verstoffwechselt, da geht ja auch nochmal was ab, was einfach ausgeschieden wird, vorausgesetzt es ist überhaupt Gyromitrin in der Herbstlorchel...


    Das Fass, was da auf 123pilze und Co. aufgemacht wird, in dem alle Lorcheln, unabhängig von der Gattungszugehörigkeit unter Generalverdacht gestellt werden, finde ich persönlich deutlich zu pauschalisierend.


    LG.

    Hi.

    Bei Wikipedia steht:


    Quelle: Herbst-Lorchel – Wikipedia


    Was heißt das jetzt konkret?


    Bleiben die Folgen der Vergiftung nun über Jahrzehnte hinweg bestehen und klingen dann möglicherweise ab oder können sie dann möglicherweise erst auftreten?

    Das heißt erst einmal, dass Wikipedia keine gute Quelle ist. 123plze übrigens auch nicht.

    Der Absatz bei Wikipedia gehört eigentlich gelöscht. Wäre ich bei Wikipedia angemeldet würde ich das wohl machen. Das Paper, das er anführt hat nix mit der Herbstlorchel zu tun. Derjenige der das ergänzt hat, macht mal wieder den alten Fehler alle "Lorcheln" zusammenzuschmeißen, auf Grund des Trivialnamens, nicht der Gattungszugehörigkeit. Das ALS Paper macht das übrigens auch in Teilen, aber nicht mit Helvella sondern mit Verpa, denen sie ebenfalls Gyromitrin andichten wollen ohne Nachweise. Das haben sie auch in einem früheren Paper schon versucht und generell habe ich das Gefühl, dass Lagrange et al. davon profitieren würden mal einen Mykologen über ihre fragwürdigen Papers gucken zu lassen, bevor sie die veröffentlichen...


    Ich kenne nur ein Testergebnis von Andary et al. (1985) in dem bei H. crispa 5mg/kg MMH nachgewiesen worden sein sollen, was schon lächerlich wenig ist und ggf. eben sogar noch mit Verunreinigungen zu erklären wäre, wie hier ja auch auf der vorherigen Seite angeführt wird. Die ganze Gyromitrin-Thematik gehört daher mMn gar nicht zu Helvella crispa. Da kann man bei den anderen Lorcheln (Gyromitra) drüber diskutieren und auch da ist es teilweise einfach nur ein heilloses Durcheinander an Behauptungen mit fragwürdigem Zusammenschmeißen unterschiedlicher Arten oder sogar Gattungen.


    Letztes Jahr war ich ja mal bei meiner ersten geführten Pilztour, weil ich mir dachte, dass ich das als Autodidakt mir auch mal geben müsste. Da wurde die Herbstlorchel als essbar freigegeben ohne weitere Hinweise. ==Gnolm10


    LG.

    Hi.


    Da fehlt ja nicht allzu viel vom Hut, das ist schon mal gut. Euer Pilz sieht nach einem Rasling aus, vielleicht ein Einzelexemplar eines Büscheligen Raslings (oder waren da noch mehr?).

    Das ist schon mal keine der Arten mit irgendwelchen potenten Toxinen und mir würde gerade auch nix dolle giftiges alternatives in der Optik einfallen. Ich würde mir daher wenig Sorgen machen, auch angesichts der äußerst geringen Menge. Vermutlich wird der Hund den noch nicht mal auskotzen bei dem kleinen Stückchen. Wenn mehr gefressen worden wäre, wären Darmprobleme/Erbrechen etc. durchaus möglich.


    Es gibt so Leute, die machen dann immer Radau und sagen, dass Hunde ja ganz anders reagieren könnten auf irgendwelche ungiftigen Pilzarten, aber in der Realität kenne ich keinen Pilz, der nur für Hunde giftig ist. Die für den Menschen problematischen Arten sind meistens auch für Hunde gefährlich, aber bei dem hier läuten bei mir keine Alarmglocken.


    LG.