Beiträge von donbrosco

    Hallo Erich,

    mit der Zeit wirst Du einen Milchling zumindest im Verdacht haben, bevor Du Milch siehst. Auf Deinem Schnittbild sieht man Milch austreten. Für einen Hygrophorus sind die Lamellen zu dünn, zu engstehend und zu wenig bogig.

    Die Sporen sind charakteristisch für Russula/Lactarius.

    Das 1x1 der Milchlingsbestimmung neben Habitat, Begleitbäumen etc.: Den Hut vorsichtig biegen, dann brechen die Lamellen und wenn der Pilz nicht schon eingetrocknet ist tritt Milch aus. Farbe? Die Milch probieren !(mild, scharf, adstringierend, bitter, Geschmack mit Verzögerung oder nur im hinteren Bereich der Zunge usw), verfärbt sich die Milch auf den Lamellen/in Verbindung mit dem Fleisch oder auch unabhängig davon auf einem Stück Papier? Wie? Wie schnell?

    So kommt man den Kerlchen auf die Schliche.

    VG

    Andreas

    Hallo zusammen,

    wie farbecht sind die Bilder? Sehe ich da blasslila-rosa Töne an Lamellen und Stielspitze? Hat sich das Fleisch weiter verfärbt, so wie im kompletten Schnittbild (das auch nicht wirklich nach Wurzel aussieht) Richtung Stielrinde ? Dann könnte man den Pilz evtl. einmal mit Cortinarius pseudovulpinus vergleichen. Vielleicht meldet sich dazu noch ein gewisser Cortinarien- Kollege, der diesen heuer schon hatte 😉.

    Besten Gruß

    Andreas

    Ahoi Hans,

    komme gerade nach der Arbeit schwer vom Sofa hoch und habe daher noch nicht ins Bücherregal gegriffen 😉.

    Wenn ich den Namen google finde ich aber auf die Schnelle einiges. U.a. ein deutschsprachiges Paper von Andrin Gross et al bei researchgate.net und eine Info-Seite der Schweizer VAPKO.

    LG

    Andreas

    Mich auch. Auch, weil mich vor ca. 3 Jahren ein Pilz-Geschmacks-Erlebnis so verblüfft hat, dass ich mich gerade sofort wieder erinnere. Erstfund Lactarius spinosulus. Selten, aber makroskopisch gut zu bestimmen. Der etwas bittere, leicht schärfliche Geschmack der Milch zeigte sich erst nach einiger Zeit und dann lokal deutlich begrenzt im hinteren Zungen-Rachen-Bereich. Sowas hatte ich noch nie und hätte das wahrscheinlich als individuelle Wahrnehmung nicht weiter verfolgt , hätte ich beim Nachlesen in der Lactarius-Monographie FNE Heilmann-Clausen nicht die exakt selbe Beschreibung ( „slowly bitter to acrid, especially at the back of the tongue „ ) wieder gefunden. Interessant.
    LG

    Andreas

    Dochdoch. Beim Fenchelporling rieche ich schon eine Fenchel-Komponente. Da riecht man ein gut bestücktes Gewürzregal 😉. Ich selbst war schon als Kind irgendwie „Geruchs-affin“ und kann heute noch viele Gerüche aus vergangen Zeiten abrufen. Später, bevor ich mich mit Pilzen beschäftigt habe, kam über die Freundschaft mit einem Winzer das Interesse an der komplexen Geruchs- und Geschmackswelt der Weine. Eine sehr gute Schule für die Pilzgerüche. Die Kunst ist es, gespeicherte Gerüche wieder zu erkennen, ohne das Objekt vor Augen zu haben, womit man den Geruch verbindet ( Pilz statt Salatgurke). Und natürlich entstehen da persönliche Definitionen.Oft muss man nur lang genug suchen, um den Geruch dann auch in der Literatur zu finden. Bsp. Cortinarius pseudoglaucopus. Ich hatte da zum Rettich irgendwie einen Aschenbecher- Geruch in der Nase, irgendwo stand dann tatsächlich „mit Komponente nach kaltem Tabakrauch oder so. Der Gurkenschnitzling riecht stark mach Gurke und bald fischig . Dazwischen riecht er, wie ein frisch gefangener Fisch beim Ausnehmen. Der weiße Büschelrasling riecht nach der Literatur nach Lerchensporn. Oder auch wie man sich die Arbeitskleidung einer Person vorstellt, die sich erst mit billigem Parfüm versehen und dann den Tag über in einem Hähnchen-Grillwagen gearbeitet hat (verrück? vielleicht. aber probier es mal damit nächsten Herbst 😊).

    Auf jeden Fall spannend, diese Pilzgerüche.

    Gruß

    Andreas

    Hallo Peter,

    diese bräunliche, extrem feinporige, beinahe flächig erscheinende Fruchtschicht hat der Sandröhrling unter den Röhrlingen exklusiv. Daran wirst Du ihn beim nächsten Fund gleich wieder erkennen.

    LG

    Andreas

    Hallo Kaycimayci,

    ich bin da ganz bei Wolfgang. Genau so wird’s gemacht. Bücher im Wald machen wenig Sinn. Gminders Handbuch für Pilzsammler war für mich neben ergänzenden Büchern eine gute Grundlage. Es werden verschiedene Lebensräume vorgestellt und die häufigsten Gattungen ausführlich beschrieben. Der Bestimmungsschlüssel ist gut geeignet um sich mit dem „Schlüsseln“ vertraut zu machen (wichtig) . Einschränkung: Bestandteil ist die Frage nach der Amyloidität des Sporenpulvers. Eine Farbreaktion mit jodhaltiger Lösung (wird im Buch erklärt und ein Fläschchen davon kostet 3 Euro oder so).

    Gruß

    Andreas

    ... außerdem, Uwe, hatten wir noch C. caesiocortinatus, C. triumphans, C. percomis, C. atrovirens, C. varius , C corrosus und wahrscheinlich hab ich noch welche vergessen 😜

    Wieder ein schöner und lehrreicher Kurs.

    LG

    Andreas

    Hallo „Pilzerina“,

    um das nochmal zusammen zu fassen:

    Lila Lacktrichterlinge haben keinerlei kulinarischen Wert, eignen sich allenfalls zur optischen Aufhübschung des (gefüllten) Pilzkorbes und nach dem Garen bleibt ohnehin kaum etwas übrig von den Pilzen, außerdem reichern sie Giftstoffe an. Die von Dir gezeigten Pilze würden sich generell nicht mehr zum Verzehr eignen, weil sie zu alt sind.

    Es gibt viele gute Speisepilze, viel Glück bei der Suche,

    Gruß,

    Andreas