Beiträge von Mreul

    Hallo zusammen,


    momentan regnet es hier sturzbachartig und ich trau mich kaum noch raus Pilze zu suchen. Da hab ich einfach ein paar Holzstückchen und Stängel mitgenommen und daheim untersucht und siehe da, es findet sich doch einiges daran. Heute möchte ich einige Kernpilze und anderes Kleinzeug zeigen, das mir in den letzten Tagen begegnet ist.


    Zu Hyphomyceten plane ich in einiger Zeit ml einen etwas längeren Beitrag, kann aber noch dauern.


    Los geht's:


    Ascocoryne sarcoides, Fleischroter Gallertbecher


    Ascocoryne cylichnium, Großsporiger Gallertbecher


    Henningsomyces puber, Flaumiges Hängeröhrchen


    Heyderia pusilla, Hakenloser Nadelhaubenpilz


    Hysterium pulicare, Gemeiner Spaltkohlenpilz


    Lasiosphaeria hirsuta, Haariger Kohlenkugelpilz


    Nectria cinnabarina, Zinnoberroter Pustelpilz


    Xylaria hypoxylon, Geweihförmige Holzkeule


    Xylaria longipes, Langstielige Ahorn-Holzkeule
    Da hätte ich makroskopisch eher X. polymorpha vermutet, ist aber wieder X. longipes, die scheint hier deutlich häufiger zu sein als polymorpha.
    Das unterste Mikrobild ist mit dem Fotoapparat durchs Okular gemacht, da muss ich allerdings viel stückeln, weil der Ausschnitt so klein ist.



    Und noch ein Schleimi:


    Metatrichia floriformis an Buchenholz, übrigens am gleichen Stamm, an dem ich auch Catinella olivacea gefunden hatte.



    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ingo,


    danke für's zeigen. Werd ich auch mal suchen müssen, den Namen hab ich zwar schon gehört aber noch nie danach gesucht.
    Naturbelassene Buchenwälder gibt's hier ja zum Glück noch.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo,


    irgendwo hab ich's glaub ich schon mal geschrieben, dass Yello zu meinen Allzeit-Favoriten gehört, insofern hier auch noch mein Lieblingsstück:

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    Und dann hab ich noch ein bisschen was auf walisisch:

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    Von Meinir Gwilym gibt's auch noch viel mehr zu finden, zu meinen Favoriten gehören auch noch "Barod", "Y Lle" und "Rwan".


    Auf finnisch möchte ich auch noch eines meiner Lieblingsstücke vorstellen, nämlich "Hän Tanssi Kanssa Enkeleiden" von Suvi Teräsniska:

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    Den Text und die englische Übersetzung dazu gibt's hier: http://lyricstranslate.com/de/…en-she-danced-angels.html


    Von den kürzlich gezeigten Stücken haben mir neben denen von Yello besonders das von Dub FX und I Muvrini gefallen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo nobi,


    vielen Dank für deine Antwort.
    Der Pferdedung ist wirklich schon älter. Da liegt ne ganze Menge schon mind. seit 3 Jahren im Wald rum, hat jemand hingekippt. Da such ich mir ab und an ein paar Dungis drauf.


    Edit: Hab noch was gefunden, was für den Hypho passen könnte: Cladobotryum dendroides, die Anamorphe von Hypomyces rosellus. Allerdings hab ich da kaum Info drüber und weiß nicht, ob der auch an Dung vorkommen kann. Bis jetzt hab ich noch nix Besseres gefunden.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Dungi-Fungi-Freunde,


    schon zu lange hab ich mich nicht mehr mit den kleinen Dungbewohnern rumgeschlagen, da wurds mal wieder Zeit. Heute bin ich also im strömenden Regen raus und hab einen Pferdeapfel mitgenommen, an dem ich schon makroskopisch einen weißen, schimmelartigen Belag erkennen konnte.
    Zunächst also zu diesem Pilzchen, ist offensichtlich ne Nebenfruchtform, weiß nicht ob sich sowas an Dung bestimmen lässt.


    Makroskopisch wenige Zentimeter Ausdehnung, weiß, flaumig, unscheinbar. Unter dem Mikroskop sieht das wie ein Feld voll Schneekristalle aus.
    Mikroskopisch bis 3-fach septierte, hyaline Sporen, sehr unregelmäßig groß, 22-41 x 8-12, die Schwankungsbreite wird tatsächlich wohl noch größer sein. Konidienträger bis 16 µm breit, septiert, an der Spitze bäumchenartig verzweigt.


    Bilder:






    So, nun zur Nr. 2, da hab ich mehr Hoffnung auf eine Bestimmung, ich würde sagen Podospora sp, keine Ahnung welche, mit so riesigen Sporen kenn ich keine.


    Makroskopisch meist nur das Ostiolum zu sehen, nach unten hin sehr deutlich bauchig verdickt, Haare hab ich am Fruchtkörper keine gesehen.


    Mikroskopisch riesige Sporen: 44-58 x 25-28 µm, ohne Anhängsel gemessen, Asci 8-sporig.


    Bilder:




    Mal sehen, ob sich da was bestimmen lässt. Ich bin noch nicht fertig mit dem Pferdeapfel, vielleicht kommt heut abend noch was dazu. ;)


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo,


    beim hirnartigen Gebilde würde ich an Ascotremella faginea (Buchen-Schlauchzitterling) denken. Coryne dubia kann aber manchmal schon recht ähnlich sein.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo abeja,


    da hast du wohl eine Brefeldia maxima gefunden.
    Weder die Lohblüte noch Tubifera ferruginosa erreichen diese Größe. Auch die schwarz-braune Farbe und die polsterartige Struktur sind für B. maxima typisch. Reife Tubiferas werden auch dunkler bräunlich, aber normal nicht so dunkel wie der hier und schon gar nicht so groß.


    Mein letzter Fund dieses Riesenschleimers war ein an einem stehenden Kiefernstamm, an dem überall dunkle Knubbel zu sehen waren. Allerdings war der nicht so schön zusammenhängend wie der, den du zeigst.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Norbert,


    das ist schon ein Schleimpilz. Allerdings noch im Plasmodienstadium. In dem Stadium kann man die Art noch nicht bestimmen. Solche Plasmodien hat z.B. die Gattung Stemonitis, aber auch Arcyria kann ähnlich aussehen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo,


    jan-arne: Metratrichia vesparium hat gestielte Sporokarpien, die nach oben hin mehrere, nebeneinander angeordnete "Köpfe" bilden. Wenn die reif sind und die Sporenmasse entlassen wurde, bleiben diese wabenartigen Strukturen übrig, die von oben her in der Form dem Rindenpilz schon ähneln.
    Hier ist allerdings kein Stiel vorhanden, auch die Färbung ist wesentlich heller als bei Metatrichia-Arten und man sieht einen einzigen Belag, der oben diese Wabenstruktur hat. Der Schleimpilz würde höchstens dann ähnlich aussehen, wenn viele Fruchtkörper nebeneinander wachsen und man die Grenzen dazwischen kaum noch sehen kann. Am Rand sieht man zudem noch eine Zuwachschicht, die Schleimpilze so nicht haben.


    @Pablo: Sowas ähnliches in weiß kannst du mal spekulativ mit Trechispora mollusca vergleichen. Den finde ich zumindest mit am häufigsten.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Thorben,


    das ist ein resupinat wachsender Rindenpilz mit wabenartiger Fruchtschicht. Also ein Basidiomycet, sicher kein Schleimpilz. Zur Art kann ich wenig sagen, nur, dass ohne Mikroskop höchstwahrscheinlich kaum etwas Belastbares gesagt werden kann.
    Da gibt's eine ganze Reihe ähnlicher Arten und Gattungen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Thorben,


    für mich eine eindeutige Typhula erythropus. Ich wüsste auch nicht, womit man den verwechseln sollte, höchstens wenn sie noch ganz klein sind.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Holger,


    auf jeden Fall was Interessantes. Sowas hab ich bisher noch nicht gesehen und kann deshalb auch nur spekulieren, es könnte von der Form her Didymium crustaceum sein. Aber das natürlich ohne Gewähr und ich wäre gespannt, ob Ulla dazu noch etwas mehr sagen kann.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen und danke für eure Komplimente,


    lamproderma:
    Trichia botrytis hab ich schon ein paar mal gefunden, immer erst ab Oktober. Ähnliche Arten wie T. erecta oder flavicoma hab ich bisher allerdings noch nie gesehen.


    nobi_†:
    Cryptocoryneum condensatum hab ich mit Ellis & Ellis bestimmt. Außerdem kannte ich den auch noch von diesem Beitrag:
    http://www.pilzepilze.de/cgi-b…rchive2009.pl?read=166463
    Die ganzen Konidien sind schon richtig interessant, man findet sie überall, sie sind aber eben oft äußerst schwer bestimmbar, v.a. wenn sie nicht bei Ellis & Ellis drinstehen. Dann bleiben nur noch etliche spezielle Artikel zum Nachlesen übrig, das kann sich hinziehen.
    Vor kurzem hab ich erst wieder was gefunden, was evtl. Sporidesmium spec. sein könnte, aber manche der Sporen passen eben zu gar nichts. Macht nix, das macht die Sporen nicht weniger schön:


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    ein paar nicht ganz alltägliche Funde von letzter Woche möchte ich kurz vorstellen, dennoch sind einige davon nicht selten oder sogar recht häufig, nur werden sie wegen ihrer Größe zu selten beachtet.


    Lachnella alboviolascens - Weißvioletter Schüsselseitling
    Hab ich schon oft gefunden, nur waren diesmal die Sporen endlich reif und gut zu fotografieren.




    Bulbillomyces farinosus - Körnchen-Rindenpilz
    Anhand der Anamoprhe Aegerita candida , die die typischen 0,2mm großen weißen Kügelchen bildet, gut zu erkennen. Hier war sogar die Hauptfruchtform dabei, die mikroskopisch sehr schöne Lamprozystiden aufweist.




    Trichia botrytis
    Dieser Schleimpilz ist bei gezielter Suche auch recht verbreitet zu finden. Mikroskopisch u.a. durch die sehr lange dünner werdenden Enden der Elateren und die Sporengröße erkennbar.



    Cryptocoryneum condensatum
    Ein Zufallsfund, den ich erst im Präparat unter dem Mikroskop bemerkt habe. Makroskopisch sieht man von dieser Konidienform allenfalls winzige schwarze Flächen auf Holz.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ingo,


    vielen Dank für deine Antwort. Dadurch hab ich sehr viel gelernt über einige Mikromerkmale, die mir vorher noch nicht so ganz klar waren.


    Also was ich noch sagen kann:


    - Becherchen ohne Stiel
    - Exsudatschickt hab ich zumindest keine gesehen -werd ich bei Gelegenheit nochmals nachschauen
    - Sporen wahrscheinlich noch nicht ganz reif
    - Kongorot SDS hab ich aber kein Kresylblau


    Da ich nicht alle Merkmale zweifelsfrei feststellen kann wird's wohl bei Orbilia sp bleiben. Deutlichere Sporenfotos bekomm ich bei so dünnen, hyalinen Sporen kaum hin. Es geht zwar noch größer aber nicht mehr schärfer.


    nobi_†:
    Ich dacht's mir schon, dass Orbilien selbst noch schlimmer sind als sämtliche Faserlinge, die ich bisher bestimmen wollte. Das ist auch der Grund, warum ich mich da auch meistens raushalte. Zudem ist mein Mikro da überfordert, die Sporen von Orbilia delicatula kann ich gerade noch erahnen...
    Und, stimmt, um die Dungis hab ich mich auch schon länger nicht mehr gekümmert - es gab einfach zu viel anderes. Aber ich hab durchaus noch ein paar Köttelchen hier rumliegen, da geht noch was.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo,


    nun habe ich mich an einen kleines Becherchen rangewagt, von dem ich glaube, dass es eine Orbilia ist.
    Die Becherchen wachsen massenhaft an Aststücken, die ich schon vor längerer Zeit aus einem Bachlauf gezogen habe, um nach Kernpilzkram zu suchen. Seitdem liegen die Äste an einer feuchten Stelle im Garten rum und es finden sich immer mehr Pilze daran.
    Das Substrat ist Laubholz und es könnte Erle sein, das kann ich aber nicht sicher sagen.
    Die Becher wachsen sowohl seitlich als auch auf der Unterseite der Äste.


    Makro: Apothezien bis ca. 2mm, eher kleiner bleibend, rosalich gefärbt. Oberfläche glatt, glasig, ohne Haare, ohne Stiel.


    Mikro: Sporen: 4,5-7 x 1-1,5 µm, hyalin, Paraphysen apikal deutlich verdickt, dort ca. 4 µm breit. Einzelne Asci ca. 25-30 x4 µm, Haken hab ich keine gesehen, aber das muss nichts heißen. Zellen des Excipulums fast durchgängig rund(lich).


    Bilder:



    Falls noch andere Merkmale wichtig sind, Material hab ich genug zum Untersuchen.
    Kann man dazu was sagen?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Holger,


    ich wäre auch stark für Hemimycena cucullata, denn:


    in "Großpilze Baden-Württembergs Band 3" lässt sich der Pilz schon mit 2 Punkten schlüsseln (vorausgesetzt es handelt sich wirklich um einen Scheinhelmling, wovon ich aber ausgehe):


    *Hut 1-3cm und
    *Laubwald auf faulenden Blättern und morschen Strünken.
    Auch der Geruch ist als "pilz- bis krautartig, auch schwach süßlich" angegeben.
    In folgendem, schon sehr speziellen Artikel ist die Sporengröße mit 7.6–“10 × 3.3–“4.6 μm angegeben, würde also auch passen, da findest du außerdem mehr als genug zum Thema Hemimycena:
    http://web.natur.cuni.cz/cvsm/CM61103.pdf


    Hoffe ich konnte etwas weiterhelfen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo,


    ich weiß ja, dass es sehr schwierig ist, Nebenfruchtformen zu bestimmen, aber nachdem ich diesen hier schon öfters beobachtet hab, wage ich es einfach mal zu fragen, ob der bestimmbar ist.


    Gefunden vor ein paar Tagen auf einem liegenden, noch berindetem Birkenast. Makroskopisch sieht man wenige Millimeter große Knubbel unter der Rinde hervorbrechen, in denen sich eine sehr dunkle Sporenmasse befindet. Sporengröße: 13-15 x 7-8 µm. Recht viel mehr lässt sich darüber auch nicht sagen. In Ellis & Ellis hab ich nichts dergleichen finden können.






    Große Hoffnung mach ich mir da zwar nicht - aber einen Versuch ist's mir wert. Für Tipps bedanke ich mich schon jetzt.


    Viele Grüße,
    Matthias