Beiträge von Mreul

    Hallo zusammen,


    hier der zweite Risspilz der gestrigen Tour:


    Standort im Hochwald unter Kiefern und Fichten. Boden an der Stelle ziemlich feucht und mit Sphagnum bewachsen.


    Makro:
    Länge: um 4cm.
    Hutbreite um 1,8cm. Hut struppig.
    Stielbasis so gut wie gar nicht verdickt.
    Geruch relativ schwach, etwas spermatig.
    Keine violetten Töne.


    Mikro:
    Sporen stark höckerig, 7-10x 5-7 µm.
    Zystiden: 19-41 x 12-18 µm, Wandstärke bis 1,5 µm, manchmal mit Kristallbesatz. Cheilozystiden extrem häufig, mehrschichtig, Pleurozystiden dagegen recht wenige.
    Kaulozystiden: im obersten Stielbereich vorhanden, dünnwandig. Bereits oberhalb der Mitte finden sich dann nur noch längliche, schnallentragende, bräunliche Hyphen.







    Der sollte schon auf den Namen Inocybe lanuginosa hören, oder? Ich finde nichts, was nicht passen würde.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Risspilz-Begeisterte,


    habe gestern mit Dieter zwei Risspilze aufgespürt, hier einer davon.


    Standort: In Nadelwald unter Fichten an feuchtem Bachlauf. Ein paar Exemplare wuchs im Sphagnum, der Rest nicht.


    Makro:
    Größe: größtes Exemplar bis 6cm lang und fast 3cm breit, die meisten aber deutlich kleiner, bis 3,5cm lang.
    Geruch: schwach, irgendwie muffig oder ganz leicht spermatisch.
    Stielbasis: etwas verdickt, aber nicht gerandet oder stark knollig.
    Violette Farbtöne fehlen.


    Mikro:
    Sporen: 6-8 x 5-6 µm, höckerig.
    Zystiden: 28-58 x 14-17 µm, dünnwandig, ohne Kristalle. Manche Pleurozystiden im Vergleich zur Länge relativ breit und ab und zu fanden sich an der Spitze gegabelte Pleuros.
    Kaulozystiden: fehlen komplett.







    Ist der bestimmbar?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    nobi_†:
    Ja, die Kleinen leuchten richtig schön auf dem schwarzen Hintergrund. Danke für den Link, den Artikel kannte ich noch nicht. Schau ich mir bei Gelegenheit mal durch.


    Björn:
    Hast Post. :)


    Nando:
    Schau da vor allem mal an Bachläufen, sumpfigen Stellen etc., wo schon ältere schwarz gefärbte und nasse Zapfen liegen. Da scheint die Art nicht selten zu sein. Ich werde auch mal drauf achten, wo es die noch überall gibt.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Freunde der Minibecher,


    vorgestern auf einer Tour mit Dieter fanden wir kaum 0,2mm große, knallgelbe Becherlinge auf Fichtenzapfen im Morast. Ich habe sowas schon öfters gesehen, aber bislang noch nicht untersucht. Diesmal hab ich sie angeschaut und sie waren reif. Ich weiß, man könnte mikroskopisch noch genauer untersuchen, das kann ich aber noch nachholen bei Bedarf. Habe ansonsten grad unzählige Funde zu bearbeiten.


    Die Merkmale:
    0,1 - max 0,2mm große Becherchen auf nass liegendem Fichtenzapfen (an dessen Unterseite) in einem Sumpfgebiet.
    Die Becherchen sind ohne deutlichen Stiel.


    Mikroskopisch ist auch alles recht klein:


    Sporen: 5-8 x 2-2,5(3) µm, ohne Öltröpfchen.
    Asci: 8-sporig, 34-41 x 5-6 µm. Porus mit Jod blau.
    Paraphysen ca. 1,5 µm breit, farblos.
    Einige Randzellen oder Härchen sind gelb gefärbt, auf dem untersten Bild sieht man ein paar davon. Gut fotografiert hab ich die noch nicht bekommen.








    Kann man da was damit anfangen?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Andreas,


    danke vielmals für Deine Antwort. Die Problematik mit den tropischen Pilzen ist mir durchaus bewusst. Umso besser, dass Du sogar einen Verdacht hast.
    Nachverfolgen kann ich da allerdings kaum was, mir fehlt da leider die Literatur dazu.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hi Stefan,


    das untere halte ich für die Sporenkapsel eines Pilobolus. Da auf Pferdedung mit rundlichen, gelben Sporen über 10 µm sollte es am ehesten P. oedipus sein. Auch meine ich bei der untersten Spore an der linken Seite die für die Art typische doppelte Sporenwand zu erkennen.


    Thecotheus pelletieri hat übrigens 32-sporige Asci.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ralf,


    Haare waren da, ein paar sieht man auf den unteren Mikros. Anhängsel waren bei freien Sporen meist schwer zu sehen, aber doch beidseitig vorhanden. Also sollte alles passen.


    Danke und viele Grüße,
    Matthias

    Hi Dungpilzfans,


    habe vor Kurzem einen winzigen Kernpilz an Pferdeäpfeln entdeckt. Ich denke, dass es Podospora pauciseta (=anserina) ist.
    Ansonsten wachsen auf Pferd hier noch Massen an Saccobolus deapauperatus sowie ein paar recht kleine Coprinopsis radiata.






    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen, hallo Pablo,


    im September kommt uns Nobi besuchen, da könnte man z.B. schon ein kleines Treffen draus machen. Bei mir privat sind die Unterbringungsmöglichkeiten eher schlecht, aber es gibt hier genug Pensionen, etc.
    Und im September ist hier freilich noch deutlich mehr los, was Pilze angeht. ;)


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    Ralf:


    S. crinita hatte ich auch schon auf dem Schirm nur die Haare waren schon sehr kurz im Vergleich zu meinen anderen Funden und die Sporen hatte ich meist etwas weniger länglich. Wenn's vitreola definitiv nicht ist, dann kommt aber wohl nichts anderes mehr in Betracht. Das werde ich dann mal ausbessern. Danke dir.


    @Pablo:


    Das Gebiet dort ist wirklich schön. Mit nem Weitwinkelobjektiv hätte ich das sicher noch deutlicher zeigen können. Die Region ist sehr abgelegen, Gefahr durch Bebauung seh ich da nicht. Aber vor Harvestern ist auch hier nichts sicher, lediglich um NSG und Sümpfe machen die einen Bogen. In einem nahen Waldstück ohne Sumpf waren schon wieder Bäume zum Fällen markiert. Allerdings ist es dort auch so dicht, dass nicht mal mehr Moos am Boden wächst. Auslichten schadet da sicher nicht, wenn sich die Schäden durch Befahren in Grenzen halten.
    Ein gutes Speisepilzgebiet hier wurde vor Kurzem ziemlich verunstaltet, sämtliche ehemals moosigen Waldwege sind jetzt verdichtete Matschfurchen geworden, wie man es von überall her eben kennt. :(


    Positiv aufgefallen ist mir, dass es in meiner Umgebung weit mehr Sümpfe gibt als ich dachte, Dieter hat ja noch mehr Sumpfstellen an anderen Orten entdeckt. Also Sumpfmangel bekommen wir hier so schnell nicht. :P


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    Am Sonntag, den 19.07. rief mich Dieter am Morgen an, ob ich nicht Lust hätte auf eine Pilztour. Das hatte ich natürlich, nur musste ich als Morgenmuffel erst mal richtig wach werden. Aber der Gedanke an Pilze machte mich schnell munter. Das Gebiet, in das Dieter mich brachte war für mich neu, obwohl nicht weit weg.


    An einem Feldrand hielten wir an und liefen rüber zum Wald. Laut Landkarte liegt da ein ziemlich ausgedehntes Gebiet mit Sümpfen und kleinen Bachläufen durch den Wald. Los ging–™s erst mal mit einem recht trivialen, winddurchlässigen und entsprechend trockenen Wald, in dem aber eine Fahrspur unsere Aufmerksamkeit beanspruchte.
    Da gab–™s auch was zu sehen, besonders einen interessanten Schildborstling.
    Ich denke es ist am ehesten Scutellinia vitreola, allerdings sind die Sporen recht groß und ich bin nicht sicher, ob die Ornamente nicht doch zu fein sind. Nehme ich im Schlüssel von Schumacher die Haare bis über 1000 µm an käme ich auf crinita, was noch viel weniger passt.
    Deswegen nenne ich ihn mal Scutellinia cf vitreola. Bestimmungsvorschläge sind willkommen.


    Ralf hat aufgeklärt: Es ist Scutellinia crinita



    Daneben noch an einem sehr feuchten Ast - wohl Buche - einen kleinen gelblichen Becher, den ich aber mangels Kenntnis der inoperculaten Kleinen nicht sicher bestimmen kann. Vielleicht kommt da demnächst noch eine Anfrage dazu. Eventuell Hymenoscyphus sp:


    Es ging weiter tiefer in den Wald, hier wachsen fast nur noch Fichten.


    Durch die Hanglage ist der Bereich gut vor Austrocknung geschützt und entsprechend zeigten sich auch größere Pilze, wie einige Täublinge und Wulstlinge. An einem Täubling war ein Schimmel zu finden. Leider war davon keine reife Hauptfruchtform zu finden:
    Hypomyces viridis, Grüner Schmarotzerpustelpilz



    Ein besonders schöner Perlpilz (Amanita rubescens) war das nächste Motiv:


    Etwas weiter unten begannen erste Sumpflöcher aufzutauchen, die üppig mit Sphagnum bewachsen waren. Jetzt konnte man auch den ersten Bachlauf und kleinere Zuflüsse sehen, die Ufer sattgrün mit Moosen überzogen. Da musste es jetzt richtig Pilze geben. War auch so:
     
    Tephrocybe palustris, Sumpfgraublatt



    Lactarius lignyotus, Mohrenkopfmilchling




    Galerina vittiformis, Veränderlicher Moos-Häubling


    Wir folgten dem Bachlauf ein bisschen und stießen auf weitere Sumpfgebiete. Hier ein Bild des Bachlaufs noch vor den größeren Sumpfstellen:


    Zu finden u.a. wieder Tephrocybe palustris, dazu noch Galerina paludosa, Mycena galopus und Rehdung, auf dem bereits einige Tintlinge und Becherlinge zu sehen waren. Den Becher habe ich im Dungpilzforum bereits gezeigt:
    Lasiobolus cuniculi



    Die Tintlinge sollten auf den Namen Coprinellus pusillulus hören, da mit zugespitzten Pileozystiden und Sphaerozysten, Sporen 9-11 x 5 µm. In Kultur bildeten die Tintis aber fast keine Sporen und die vorhandenen waren zudem noch hyalin, da habe ich keine Mikrofotos gemacht.
    Stacking war unmöglich, die fallen beim geringsten Anleuchten sofort um.


    Am Ende fanden wir noch den bereits angefragten und von Ditte bestimmten Risspilz:
    Inocybe pseudoasterospora var microsperma




    Da es dann immer dunkler wurde und zu regnen begann machten wir uns auf den Rückweg. Dieter sagte mir, dass wir von dem Gebiet kaum 1% abgelaufen hatten. Und das ist tatsächlich nicht übertrieben: Bei mindestens 16 solchen Bachläufen und noch weit ausgedehnteren Sumpfgebieten gibt es da sicher für die Zukunft noch einiges zu entdecken. Lediglich an einem der weiteren Sumpfgebiete war ich schon einmal.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    danke an alle für eure Rückmeldungen. :)


    Hallo Peter (Habicht),


    Stereolupe hab ich auch keine. Mache das alles mit dem Mikro. Und an die Kleinheit gewöhnt man sich. Schlimmer sind Pillenwerfer und co, die bereits umfallen, wenn sie eine Schreibtischlampe sehen, da wird das Präparieren und v.a. Fotografieren oft richtig nervig.


    Hallo Nobi,


    ja, Lasiobolus monascus wäre natürlich ein Traum für mich. Ich hatte ja erst 4 Lasiobolus-Arten (macrotrichus, ciliatus, cuniculi, intermedius). Da gibt's noch viel zu finden.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Dungpilzfans,


    damit sich hier auch mal wieder was tut, möchte ich einen kleinen Fund vorstellen. Als ich neulich mit Dieter unterwegs war, habe ich wieder einmal ein paar Rehköttel mitgenommen. Vor Ort haben wir bereits einige zerbrechliche Tintlinge gesehen, da bin ich noch am Kultivieren. Thelebolus stercoreus ist auch noch drauf, aber nicht sehr fotogen.


    Ein kleines Becherchen hat auch bereits einen Namen bekommen: Lasiobolus cuniculi. Mit Haarbreiten nur bis 22 µm und breiten, biseriaten Asci sollte der klar sein.
    Nun habe ich davon auch endlich brauchbare Fotos, die will ich euch natürlich nicht vorenthalten.






    Da ich bis Ende August viel Zeit habe, werd ich mich wieder verstärkt um die Dungis kümmern können. ;)


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ditte,


    vielen herzlichen Dank für die schnelle Bestimmung und besonders noch für die Aufzählung der relevanten Merkmale. :thumbup:
    So machen Risspilze wirklich Spaß, wenn man immer nachfragen kann. Selbst bekäme ich die niemals raus.
    Nun werde ich mir die Inocyben dieses Jahr doch genauer anschauen als ursprünglich geplant. :) Weitere Anfragen werden da mit Sicherheit nicht ausbleiben...


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hi Risspilzfans,


    gestern auf einer Tour haben Dieter und ich einen Risspilz entdeckt.


    Die Daten:


    - Standort: Fichtenwald, sauer, im Sumpf zwischen Sphagnum-Moos, Einzelexemplar
    - Hutdurchmesser: 2,4cm
    - Gesamtlänge: 5cm
    - Geruch: stark spermatisch
    - Stielbasis kaum verdickt, nicht gerandet
    - Stiel braun, keine Violetttöne


    Mikro:
    - Sporen deutlich höckerig: 7-10(11) x 5-8 µm
    - Basidien 4-sporig
    - Cheilozystiden: 40-70 x 12-24 µm, mit Kristallschopf, teils etwas bauchig. Wandstärke in Wasser: bis 2 µm, in KOH bis 4 µm, in KOH oft etwas gelblich
    - Pleurozystiden: spärlich, ähnlich Cheilos, aber keine bauchigen Pleuros gesehen
    - Kaulozystiden: im oberen Stielbereich sehr spärlich, unten keine mehr gefunden, nicht büschelig. Stielhyphen mit Schnallen.





    Cheilozystiden in KOH:


    Cheilozystiden in Wasser


    Stielbekleidung im oberen Bereich:


    Kann man dem einen Namen geben?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hi Peter und Karl,


    danke Euch. Ich hab schon wieder einiges gesammelt, was ich in den nächsten Tagen im Forum präsentieren werde. ;)


    Tagedieb: Beim Velum hab ich einfach ein paar von den Fetzen oben am Hut komplett runtergekratzt und dann gequetscht.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    nobi_† und Andreas
    danke für die Bestätigung von Coprinopsis friesii. Jetzt weiß ich, wie dickwandiges Velum aussehen soll.
    Heute war ich unterwegs, mittlerweile sind die Wälder hier schön feucht. Es gab den ersten Gallenröhrling und die Fahspuren strotzen vor Becherlingen. Habe heute alleine 3 verschiedene Scutellinias gefunden, komm mit der Bearbeitung nicht mehr nach.


    Tuppie
    Der Standort ist halb im Schatten, da steht ein Apfelbaum in der Nähe, der am Nachmittag für Schatten sorgt. Mittags ist da noch Sonne. Nachschauen kann in jedem Fall nichts schaden, gerade Gartenwiesen sind nach meiner Erfahrung insgesamt ziemlich ergiebig. ;)
    Und Hygrocybe glutinipes z.B wächst bei mir an einem ganztägig sonnigen Platz in der Mitte der Wiese.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hi zusammen,


    in den letzten zwei Tagen gab es hier andauernden feinen Regen. Und schon tut sich wieder was. Habe bei meinem Kontrollgang durch den Garten eine für mich neue Art aufgespürt, nämlich einen kleinen weißen Tintling.


    Die Daten:


    Größe (nicht aufgeschirmt): z.B. 17 x 4mm.
    Standort: Gartenwiese, Magerrasen, an abgestorbenen Grashalmen.


    Sporen: 7-8 x 5-7 µm.
    Basidien: 4-sporig, z.B. 18 x 9 µm.
    Lamellenzystiden (Cheilos und Pleuros): 26-106 x 8-21 µm.
    HDS: farblose, parallele Hyphen, mit Schnallen.
    Velum: aus deutlich verzweigten Hyphen.


    Makroskopisch dachte ich an Coprinopsis urticicola, aber die dürfte ja keine Schnallen haben. Mit Schnallen komme ich auf C. phaeospora oder C. friesii.
    Phaeospora soll ja nen exzentrischen Keimporus haben, was ich hier nicht unbedingt sehe. C. friesii sollte aber doch etwas größere Sporen haben, und mit dem dickwandigen Velum tue ich mich schwer das richtig zu interpretieren. Im Moment kann ich mich nicht wirklich zwischen den beiden Arten entscheiden, aber ich tendiere irgendwie zu friesii.


    Leider konnte ich kein Exemplar mehr aufgeschirmt fotografieren, über Nacht waren alle bereits weg.







    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ulla,


    an Stemonitopsis hab ich noch nicht gedacht. Stimmt schon, je länger ich das anschaue, umso mehr glaub ich - zumindest bei Bild 1 - an Stemonitopsis. Aber auch das Bild Nr. 2? Wie gesagt, von genau den Exemplaren auf Bild 1 hab ich keine Probe, die werden dann erst mal ohne Namen bleiben.
    Beim anderen schau ich mal, ob ich die Probe noch wiederfinde in meinem Kram.


    Hallo Pablo,


    die kleinen orangen dürften Orbilias sein, mit denen schlag ich mich aber nur rum, wenn's nichts anderes gibt...


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ulla,


    die Stemonitis habe ich natürlich mikroskopiert. Die Sporen sind netzig ornamentiert und meist 7-9 µm, manchmal 10 µm im Durchmesser. Einige Ausnahmesporen haben sogar 14 µm erreicht. Leider ging Stacken bei den Ornamenten nicht, aber man erkennt hier schon die netzige Oberfläche.
    Damit bleiben ja nur noch fusca und foliicola übrig. Die Größe würde dann eher auf foliicola passen, allerdings sehe ich abgesehen davon keine Unterschiede zu meinen sonstigen fusca-Funden. Auch wuchs der auf einem Nadelholzstumpf, also nicht auf Laub, wie im Schlüssel bei "Die Myxomyceten" angegeben.



    Die Exemplare von Bild 1 und 2 wuchsen wenige Zentimeter auseinander. Ich bin davon ausgegangen, dass beides die gleiche Art ist. Habe deswegen nur die vom unteren Foto mitgenommen. Es wäre daher vielleicht noch denkbar, dass zwei Arten dicht nebeneinander gewachsen sind. Die Größe war allerdings bei beiden fast gleich, ich dachte da höchstens an verschiedene Reifegrade.


    Viele Grüße,
    Matthias
    [hr]
    Hallo Stefan,


    Du kannst Dich gerne so oft wiederholen, wie Du willst. :D
    An die Stelle mit dem Täubling komme ich noch oft, und wenn ich mal Zeit und Lust habe, dann schau ich mir so einen auch mal näher an. Die wachsen da ja bis in den Herbst wie gesät. :)


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hi zusammen,


    es tut sich hier trotz mittlerweile auch zunehmender Trockenheit noch einiges. Hier stelle ich mal die Funde vom 28.06., 01.07. sowie dem 04.07. vor.
    Vor kurzem gab's auch einen Gewitterschauer und ich hoffe heute Nacht auf mehr, dann nimmt die Artenvielfalt hoffentlich weiter zu.


    28.06: An meiner Pfifferlings-Lieblingsstelle hab ich Anfang des Jahres einige Holzstapel gesehen und befürchtet, dass wieder einmal ein Gebiet verwüstet worden sein könnte. Aber diesmal zum Glück keine tiefen, matschigen Fahrspuren oder Kahlschläge, nur einige Auslichtungen und es liegt etwas mehr Gestrüpp rum.
    Aber zu den Funden, das sind im Wesentlichen die üblichen Verdächtigen, die um diese Jahreszeit dort immer anzutreffen sind.


    Die Pfiffis (Cantharellus cibarius) waren schon in recht großer Zahl da. Hat jedenfalls für ne Suppe gereicht:



    Auch ein paar Täublinge waren da, hab ich aber nicht näher angeschaut:


    Sehr schön fand ich auch die dort an vielen Orten vorkommenden Fichtenspargel (Monotropa hypopitys), auch wenn's mal kein Pilz ist. Aber die waren einfach zu schön, um die nicht zu fotografieren:




    01.07.: Weiter geht's mit einer anderen Fundstelle, dort war zahlenmäßig nicht viel los, dafür war dieser Fund umso interessanter, da für mich ein Erstfund:
    Ceriporia reticulata, Netziger Wachsporling, an der Unterseite eines Eichen-Asts




    Auch eine mit ca. 4mm Höhe ziemlich klein geratene Stemonitis fusca an einem Nadelholzstumpf war da:
    Edit: Bild Nr. 1 ist eher eine Stemonitopsis, bei Nr. 2 schau ich nochmal. Danke Ulla.



    Gleich nebenan noch ein zwei auffällige Exemplare vom Kiefern-Braunporlung, Phaeolus schweinitzii. Hier das kleinere Exemplar, das war schöner gewachsen.
    Durch diese auffälligen Burschen bin ich erst auf die obige Stemonitis aufmerksam geworden.


    04.07.: Funde aus einem Buchenwald. An Lamellenpilzen gab's nur ein paar Täublinge, dafür umso mehr Schleimpilze und Kleinkram. Die zunehmende Trockenheit machte sich an offeneren Stellen schon deutlich bemerkbar. Dennoch, gerade Schleimpilze waren an den noch feuchten Stellen zahlreich an Totholz vertreten:


    Arcyria cinerea an feuchtem, finalmorschem Buchenast


    Ceratiomyxa fruticulosa var porioides an einem ähnlichen Standort. Oben links sieht man beim ersten Bild schon die ersten Catinella olivacea, die ich vor Ort gar nicht bemerkt habe. Um die werde ich mich später kümmern, wenn davon mehr Exemplare kommen, so in etwa 3 Wochen.




    Es gab sogar noch einen Schleimi-Erstfund für mich an einem Buchenblatt: Physarum contextum. Die Makros sind alle mit Mikroskop fotografiert und mindestens 50-fach vergrößert.




    Melogramma spiniferum hab ich auch endlich mal ordentlich reif gefunden. Dennoch, das Präparieren von diesen steinharten Dingern ist alles andere als leicht. Aber jetzt habe ich erstmals ein brauchbares Mikrobild der Art. :)



    Viele Grüße,
    Matthias