Hallo Nobi, hallo alle miteinander,
sehr gerne erinnere ich mich an diese Tour zurück. Eigentlich wollten wir ja mehr auf Kleinpilze schauen, aber die Menge der Großpilze ließ uns dafür kaum Zeit, zudem wollte ich ja Nobi die Cantharellula zeigen, die natürlich ganz abgelegen wächst.
Natürlich gab es noch einige Arten mehr als bisher gezeigt, auch ich werde nicht alles präsentieren können, habe aber ein paar Ergänzungen, auch von Arten, die hier im Forum wenig gezeigt werden:
Direkt am Parkplatzrand fand sich ein interessant aussehendes Samthäubchen, das sich als Conocybe pulchella entpuppte. Auf Artabgrenzungen gehe ich jetzt hier nicht ausführlicher ein.


Chroogomphus mediterraneus wurde erst kürzlich von C. rutilus abgetrennt, ebenso wie einige andere Arten. C. mediterraneus scheint die häufigste dieser Arten bei uns zu sein. Nähere Infos dazu gibt es hier bei Researchgate. Dazu werde ich mich vielleicht im Winter mal ausführlicher auslassen.

Cystoderma terrei fand sich unweit der Habichtspilze. Sehr erfreulich, denn ein Standort mit genau dieser Kombination wurde vor mittlerweile einigen Jahren zerstört.
In diesem Gebiet waren mir beide Arten noch nicht untergekommen.

Unter Lärche ist Gomphidius maculatus im Fichtelgebirge regelmäßig zu finden. Scheint aber nicht überall so zu sein.

Ein Risspilz von vielen, aber der einzige dieses Tages, den ich untersucht habe. Eine Bestimmung ist mir nicht möglich, bei Gelegenheit werde ich hier mal die Daten und Exsikkat Ditte zukommen lassen.

Cortinarius glaucopus unter Buche ist hier auch keine Seltenheit. Dass es hier noch weitere Kleinarten zum Verwechseln gibt, kann ich nicht ganz ausschließen.

Und wie immer das Finale zum Schluss. Jedenfalls für uns war es eins der Highlights neben Cantharellula und die kannte ich im Gegensatz zum folgenden Pilz ja schon.
Ein sehr großer Geselle stand stellenweise in großen Trupps unter Fichten. Die Farben durchwegs so gelblich-grünlich-orange, wie man es von Schwefelköpfen kennt. Geruch sehr auffällig, angenehm, fruchtig-würzig, kaum zu beschreiben. Makroskopisch wussten weder ich noch Nobi sicher, was das für eine Gattung sein sollte. Ich schwankte zwischen Strophariaceae (Hypholoma oder Pholiota) und Cortinarius. Hier würden die Sporen ja sicherlich Auskunft liefern. Und das taten sie auch, es ist also ein Schleierling. Bereits kurze Bildvergleiche mit GPBW brachten mich auf die Spur. Und die erwies sich auch nach Detailvergleich als richtig.
Scheint gar nicht schwer zu bestimmen sein, wenn man die Art mal kennt und sie unter Fichten wächst.
Es ist also Cortinarius percomis, der Würzige Schleimkopf



KOH-Reaktion:

Sporen:

Viele Grüße,
Matthias