Beiträge von Mreul

    Hallo Enno,


    wie gesagt, bei Orbilia luteorubella ist ja H. sessile als Nebenfruchtform bekannt. O. rosea weiß ich gerade nicht mehr, was die NFF war, hat mir Zotto schon mal gesagt. Aber er hat die Art auch im Helicoon-Ordner stehen.


    Und bei richonis kann ich nur aus dem oben verlinkten Artikel zitieren: "Based on the analysis of LSU and ITS sequences, Tsui & Berbee (2006) placed Ho. gigantasporum in Tubeufiaceae, Ho. richonis in Pleosporales and Ho. fuscosporum as incertae sedis in Dothideomycetes."

    Das letzte Wort ist bei den Arten aber ja sicher noch nicht gesprochen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Enno,


    super Fund - Glückwunsch! Da spricht absolut nichts gegen Helicoon richonis. Nach Voglmayr ist die Art leicht kenntlich.

    Es sind mittlerweile auch Arten beschrieben, die noch größere Konidien haben, aber die sehen anders aus. Nachzulesen bei Zhao et al.


    Habe die Art noch nicht selbst gesehen. Wenn es keine Umstände macht und Du noch was übrig hättest, würde ich mich über eine Probe davon sehr freuen. :)


    Hallo Grüni,


    das mit den Hauptfruchtformen ist nicht ganz einfach - bei vielen Helicoon-Arten ist die Hauptfruchtform nicht bekannt. Hinzu kommt, dass verschiedene Helicoon-Arten völlig andere Hautfruchtformen haben, also eigentlich überhaupt nicht miteinander verwandt sind, auch wenn die Anamorphe ähnlich aussieht.

    Bei Helicoon sessile kennt man die Hauptfruchtform: Orbilia luteorubella, also ein winziges orangerötliches Becherchen. Andere Helicoon-Arten haben Kernpilze (z.B. Ascotaiwania) als Hautfruchtform. Bei H. richonis kennt man die HFF nicht direkt, aber genetisch steht die Art in den Pleosporales, also falls es eine gibt, wäre das ein schwarzes Pünktchen mit irgendwie gearteten dunklen Sporen.

    Nachzulesen z.B. in diesem Artikel (am besten nach "Helicoon" suchen).


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Christine,


    kann gut sein, dass die, wenn man sie etwas anfeuchtet auch wieder aufgehen. Aber frisch ist freilich besser.

    Wenn Du wieder welche haben solltest, kannst Du die mit etwas feuchtem (nicht nass, dezent feucht reicht vollkommen) Küchentuch/Klopapier oder auch Moos in einem kleinen Gefäß verschicken. Es sollte nur sichergestellt sein, dass die weder zerquetscht werden noch austrocknen. Adresse schick ich Dir dann bei Bedarf.

    Auf jeden Fall ein schöner, nicht alltäglicher Fund.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Christine,


    vergleiche mal mit Byssonnectria, das kommt makroskopisch sehr gut hin. Gibt da natürlich wieder mehrere Arten. Wenn da doch vereinzelt Haare dran sein sollten, könnte man noch mit Cheilymenia vergleichen, aber das wird Florian ja mikroskopisch schnell raus haben.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Helmut,


    klar gibt es größere Helmlinge, das alleine schließt die freilich nicht aus. Ich hab mich bei der Größe nur auf die Sektion Hiemales, die heute als eigene Gattung Phloeomana gilt, bezogen. Die größeren Helmlinge kann man durch die Optik ausschließen, wobei ich das nur schwer in Worte fassen kann, warum.

    Hydropus ist prinzipiell erst mal schon eine Option, wobei mir mit diesen Merkmalen auch keine Art bekannt wäre. H. subalpinus kann man aber sicher ausschließen, die Sporen wäre größer, etwas allantoid, also +/- halbmondförmig gekrümmt, die deutlichen Cheilozystiden wäre Dir sicher aufgefallen und makroskopisch ist die Art viel mehr braun gefärbt, wobei natürlich mal ausgebleichte Exemplare möglich sind. Hier mal die Mikroskopie zum Vergleich.

    Kann natürlich auch eine Art sein, die normalerweise nicht an Holz geht, daher mein Vorschlag Graublatt. Mehr kann ich dann leider auch nicht mehr sagen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Norbert,


    Mycena kann ich hier keine erkennen, ich würde es mal mit der Gattung Gymnopus versuchen. Dazu passen solche länglichen inamyloiden Sporen ebenso wie der Basalfilz. Knubbelige Zysiden haben die auch und die sind mitunter sehr schwer zu finden, das käme also auch hin. Welche Art das aber sein könnte, da bin ich etwas überfragt.


    Edit: Du hattest ja eingangs schon Rüblingsecke vermutet seh ich gerade - da hast Du meiner Meinung nach Recht damit. Mehr kann ich leider dann auch nicht beitragen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Maria,

    Da kamen Erinnerungen an den 30. September hoch, allerdings kamen wir drei da erst einmal keinen Meter pro Minute voran - wenn ich da nicht irgendwann ganz konsequent gewesen wäre, hätten wir doch glatt drei Stunden an einer einzigen Stelle verbracht gell Matthias ;)

    Stimmt, an dem Tag sind wir dann wirklich gerannt. Aber das hat sich ja ausgezahlt.

    Dieses Jahr werd ich es wohl nicht mehr zu Dir schaffen, aber nächstes Jahr können wir das Tempo sicher nochmal spürbar unterbieten. :)


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo zusammen,


    dann möchte ich mich mal an die Auflösung des Rätsels machen:


    Man kann es oben schon erahnen, da ist ein Ring gelber keulenartiger Pilze zu sehen. Für uns alle drei ein Erstfund, auch ist mir im Fichtelgebirge sonst noch kein FUnd bekannt. Das Gebiet war der Rand eines ein Radwegs, dessen Ränge den Charakter einer trockenen Magerwiese haben, entsprechend dürften hier weitere besondere Funde zu erwarten sein, auch im Bereich der Flechten.

    Aber der heutige Fund zunächst mal ist der Dottergelbe Spateling, Spathularia flavida:




    Und weil man davon selten Mikromerkmale sieht hier zumindest mal die Asci mit den langen Sporen drin:


    Ein paar weitere Funde des Tages möchte ich dann auch noch vorstellen, wenngleich die viel weniger selten sind, aber teils wenig bekannt:

    Conocybe rickeniana fand sich an einem Waldwegrand Richtung Waldstein.
    Mit etwas Erfahrung kann man die Art makroskopisch manchmal erahnen, aber ganz sicher kann man trotzdem ohne Mikro nie sein.



    Ein häufiger Begleiter auf dieser Tour war Cortinarius triumphans, der Gelbgestiefelte Schleimkopf:


    Immer wieder schön ist Laccaria amethystea, der Violette Lacktrichterling


    Weniger auffällig sind Fälblinge, deren Bestimmung auch oft ein ziemliches Graus sein kann. An diesem Tag erwischte ich zwei problemlos bestimmbare Kollektionen, aber leider nur Standard-Arten, die aber wegen der Bestimmungsschwierigkeiten trotzdem kaum bekannt sind:


    Hebeloma aanenii unter Weiden und anderen Laubbäumen:


    Hebeloma cavipes, hier ebenfalls unter Weiden


    Schließen möchte ich mit zwei weiteren Aufnahmen von Mycena pseudocorticola, die ich daheim nochmals durchfotografiert habe:



    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Nobi, hallo alle miteinander,


    sehr gerne erinnere ich mich an diese Tour zurück. Eigentlich wollten wir ja mehr auf Kleinpilze schauen, aber die Menge der Großpilze ließ uns dafür kaum Zeit, zudem wollte ich ja Nobi die Cantharellula zeigen, die natürlich ganz abgelegen wächst.


    Natürlich gab es noch einige Arten mehr als bisher gezeigt, auch ich werde nicht alles präsentieren können, habe aber ein paar Ergänzungen, auch von Arten, die hier im Forum wenig gezeigt werden:


    Direkt am Parkplatzrand fand sich ein interessant aussehendes Samthäubchen, das sich als Conocybe pulchella entpuppte. Auf Artabgrenzungen gehe ich jetzt hier nicht ausführlicher ein.



    Chroogomphus mediterraneus wurde erst kürzlich von C. rutilus abgetrennt, ebenso wie einige andere Arten. C. mediterraneus scheint die häufigste dieser Arten bei uns zu sein. Nähere Infos dazu gibt es hier bei Researchgate. Dazu werde ich mich vielleicht im Winter mal ausführlicher auslassen.


    Cystoderma terrei fand sich unweit der Habichtspilze. Sehr erfreulich, denn ein Standort mit genau dieser Kombination wurde vor mittlerweile einigen Jahren zerstört.

    In diesem Gebiet waren mir beide Arten noch nicht untergekommen.


    Unter Lärche ist Gomphidius maculatus im Fichtelgebirge regelmäßig zu finden. Scheint aber nicht überall so zu sein.


    Ein Risspilz von vielen, aber der einzige dieses Tages, den ich untersucht habe. Eine Bestimmung ist mir nicht möglich, bei Gelegenheit werde ich hier mal die Daten und Exsikkat Ditte zukommen lassen.


    Cortinarius glaucopus unter Buche ist hier auch keine Seltenheit. Dass es hier noch weitere Kleinarten zum Verwechseln gibt, kann ich nicht ganz ausschließen.


    Und wie immer das Finale zum Schluss. Jedenfalls für uns war es eins der Highlights neben Cantharellula und die kannte ich im Gegensatz zum folgenden Pilz ja schon.


    Ein sehr großer Geselle stand stellenweise in großen Trupps unter Fichten. Die Farben durchwegs so gelblich-grünlich-orange, wie man es von Schwefelköpfen kennt. Geruch sehr auffällig, angenehm, fruchtig-würzig, kaum zu beschreiben. Makroskopisch wussten weder ich noch Nobi sicher, was das für eine Gattung sein sollte. Ich schwankte zwischen Strophariaceae (Hypholoma oder Pholiota) und Cortinarius. Hier würden die Sporen ja sicherlich Auskunft liefern. Und das taten sie auch, es ist also ein Schleierling. Bereits kurze Bildvergleiche mit GPBW brachten mich auf die Spur. Und die erwies sich auch nach Detailvergleich als richtig.

    Scheint gar nicht schwer zu bestimmen sein, wenn man die Art mal kennt und sie unter Fichten wächst.

    Es ist also Cortinarius percomis, der Würzige Schleimkopf




    KOH-Reaktion:


    Sporen:


    Viele Grüße,

    Matthias

    Servus zusammen,


    Der Höhepunkt dieser Tagung wurde bereits am ersten Exkursionstag gefunden, natürlich von Raritäten-Aufspürer Torsten Richter. Wie es aber sehr häufig der Fall ist, kommen die besten Funde nicht nach akribischer Suche nach etwas Speziellem zustande, sondern sind reine Zufallsentdeckungen. So auch hier. Torsten, der sich neben Pilzen auch sehr für Moose interessiert, nahm eine kleine Probe eines Mooses, zusammen mit einem kleinen Stück Erde, zur Bestimmung mit. Unter der Stereolupe tauchte dann am äußersten Rand der Probe ein kleines dunkles Pilzchen von wenigen Millimetern Größe auf, das schon makroskopisch nach etwas Besserem aussah.

    Eine kurze Untersuchung einer Mini-Probe des Pilzchens zeigte riesige, dicke, halbmondförmige Sporen, die so nicht zu erwarten waren. Spontan hatten wir dafür keinen Namen parat, waren aber natürlich bereits in Extase und wussten, dass das eines der Tagungshighlights sein würde. Noch unwissend verabschiedeten sich die Pilzfreunde allmählich aus dem Mikroskopieraum, nur Torsten Richter blieb zurück. Mit lauten Klopfgeräuschen an der bereits verschlossenen Tür meldete sich Peter Welt dann zu nächtlicher Stunde und überraschte Torsten mit einer spontanen Idee, nämlich Selenaspora. Diese stellte sich bei späterer Überprüfung der Merkmale als Volltreffer heraus. Und da es nur eine Art in dieser heute zu den Sarcosomataceae gestellten Gattung gibt, war die Art als Selenespora guernisacii bestimmt. Nach unserem Kenntnisstand Zweitfund für Deutschland wie für Europa.


    Makrobild von Selenaspora guernisacii zusammen mit dem Moos Pterygonereum subsessile (Foto und Bestimmung des Mooses: Torsten)


    Mikromerkmale:

    Sporengröße: (34)37-50(53) x (15)17-22(23)µm, größte Ausnahmespore: 62 x 25µm.



    Das Excipulum ist bei dieser Art auch sehr charakteristisch:


    Direkt daneben wuchs auch noch ein weiteres Moos: Pterygonereum ovatum (Foto und Bestimmung: Torsten)


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Helmut,


    mit Sicherheit kein Helmling.

    Für die ganze Artengruppe um hiemalis sind die vielfach zu stämmig, die weißen Helmlinge oben links auf dem ersten Bild wäre ungefähr die Größenliga dieser Arten, sind aber wohl eher was anderes.


    Ich würde es mal in Richtung Graublatt versuchen, habe aber keine Spontanidee zu einer Art.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Pilzgrufti,


    makroskopisch hätte ich bei sowas Lactocollybia vorgeschlagen.

    Allerdings mit warzigen Sporen wüsste ich spontan keine. Irgendwelch gelben Inhalte in den Zystiden sind nicht vorhanden?


    Könnte mir ansonsten noch Hydropus vorstellen, aber mit warzigen Sporen kommt mir komisch vor. Dass die warzige sind ist sicher oder könnten Inhalte einen warzigen Eindruck vermitteln?

    Kann natürlich gut sein, dass auch mal was Unbeschriebenes auftaucht.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Nobi,


    schöne Funde und Glückwunsch zum Zweitfung der Spathularia. Scheint ja ein gutes Jahr zu haben.

    Geoglossum umbratile hab ich bei mir auch, Trichoglossum hab ich dagegen noch nicht gefunden. Muss es aber geben, spätestens um Bayreuth, da gibt es vermehrt Erdzungen.

    Suillus caerulescens würd ich natürlich auch mal gerne live sehen.

    Falls möglich wär ich da auch gerne mal dabei im nächsten Jahr, ist ja nun auch nicht so weit. :)


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Maria,


    mit dem Aussehen gibt es prinzipiell mehrere Gattungen. Humaria hemisphaerica ist die größte Art mit dem Aussehen und normalerweise mehr becherförmig vertieft. Aber nicht auszuschließen, dass die auch mal flacher auftritt, zumal die recht groß aussehen im Vergleich zum Buchenblatt. Als ich bei Dir war, hab ich die auch gefunden, sogar mit Parasit drauf.

    Arten der Gattung Trichophaea sind kleiner, aber farblich identisch und meist eben flacher. Dann gibt es noch Paratrichophaea, da sind die Arten aber meist noch kleiner und zudem alle ziemlich selten, würd ich hier ausschließen.


    Zusammengefasst: Wahrscheinlich eine etwas atypisch flach geratene Humaria hemisphaerica.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo zusammen,


    soeben ist noch ein Fund auf Dung bei mir hinzugekommen: Trichodelitschia minuta.

    Die dreiteilige Gelhülle sieht man hier eher schlecht, war aber bei weniger fotogenen Anordnungen eindeutig. Hier ein paar schnelle Fotos:




    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Maria,


    das ist eine Mucronella.

    Es gibt davon bei uns drei Arten:

    Komplett gelb ist M. flava, M. bresadolae und M. calva sind zumindest zur Spitze hin weiß/weißlich wie bei Dir.

    bresadolae ist die größere Art mit größeren Sporen, calva ist normalerweise kürzer und wächst mehr rasig, daher würde ich Deinen Fund vorsichtig als M. bresadolae ansehen, die 100% Sicherheit würde dann die Sporengröße geben. Hatte auch schon beide an der gleichen Stelle.


    Die Arten wachsen immer in der direkten Umgebung oder sogar auf der Fencheltramete, die man ja auf Deinen Bildern auch sieht, wobei ich bei flava, die ich nicht von eigenen Funden kenne, nicht auswendig weiß, ob das da auch so ist.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Nobi,


    danke für den Hinweis auf die Varietät, Barbula war bei meinem Fund auch dabei, bloß ich bin mir nicht sicher, ob das das einzige Moos drumrum war. Ich belasse es da sicherheitshalber mal bei miniata s.l. ohne explizite Varietät. Die Sporen könnte ich zwar in den Bildern nachmessen, bloß könnten die durch das Bamwollblau auch etwas kleiner geworden sein als ursprünglich und da hab ich nicht so exakt gemessen um die var absichern zu können.


    Bei der Ramaria oben könnte ich mir roellinii vorstellen, bin aber unsicher, habe auch die Monografie von Christan nicht.

    Sporen (6,5)7-9(9,5) x 3-4µm, stachelig, Stacheln bis mind. 1µm lang. Kristalle an den Rhizomorphen fand ich nur undeutliche, aber es sind welche da, auch das könnte noch hinkommen für roellinii. Exsikkat hab ich aufbewahrt (Nr. #7350).





    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Maria,


    ja, da hast Du wirklich ein Saftlingsparadies bei Dir. Dieses Jahr hab ich nicht so sehr auf Saftlinge geschaut, da hab ich schon zu viele Fotos. Die Wiesenkeulen helvola, laeticolor und corniculata hab ich bei mir in größeren Megen im Garten, v.a. laeticolor. corniculata kenn ich hier nur aus meinem Garten.


    Hätte da noch zwei Anmerkungen zu Oktober Teil 8:

    Nr 9 ist auf alle Fälle eine Art der Rettichhelmlings-Gruppe und Standort Magerrasen ist typisch für Mycerna luteovariegata. War früher mal ne Varietät von pura, ist mittlerweile aber eine selbstständige Art. Hätte kleinere Sporen als nahestehende Arten, aber alleine durch den Standort eigentlich gut charakterisiert. Geht von den Farben her gern etwas mehr ins Gelbliche als die anderen Rettich-Helmis.

    Nr 10 ist Hydropus subalpinus, da gibt es regelmäßig kleine Formen davon ebenso wie größere Exemplare.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Und nun noch weniger alltägliche Arten:


    An Dung gab es einiges zu bestaunen, hier eine kleine Auswahl, alles an Schaf:


    Hypocopra merdaria





    Poronia punctata




    Schizothecium vesticola



    Delitschia marchalii. Nach langer Suche hab ich doch noch ein paar Asci gefunden, makroskopisch war da aber nichts mehr rauszuholen. Aber noch bin ich ja nicht mit allen Dungproben durch.


    Sporormiellas gab es in Massen: minima, australis, intermedia, megalospora, octonalis und bestimmt noch mehr, wenn man weiter sucht.

    Hier ein paar interessante Beispiele:


    Sporormiella megelospora mit riesigen Sporen (und schwer zu stacken sind die noch dazu):


    Sporormiella octonalis war mein persönliches Dungpilz-Highlight:



    Dann hab ich ja nicht nur Dungpilze angeschaut.

    An einem Krautstängel neben einem Parkplatz hab ich noch was sehr kleines mitgenommen. Ein Hyphomycet, der eigentlich häufig ist, sucht bloß keiner, wie immer.

    Dendryphion comosum





    Und zum Abschluss hab ich noch ein paar Flechten angeschaut, hier zwei Beispiele, natürlich gab es ein paar mehr.


    Collema (= Enchylium) coccophorum, eine Gallertflechte mit zweizelligen Sporen wuchs an einem erdig-sandigen Wegrand:



    Sarcosagium campestre bildet Fruchtkörper, die gerne kleine Moosbecher vortäuschen. Zudem wächst die Art in ähnlichen Habitaten. Mikroskopisch durch vielsporige Asci natürlich leicht bestimmt. Diesmal hab ich aber keine Mikrobilder gemacht, da hab ich schon genug.


    Das war natürlich nur ein kleiner Teil der Funde, aber man kann sich vorstellen, was auf der Tagung alles los war. Nochmals danke an alle Beteiligten für dieses unvergessliche Erlebnis.

    Und natürlich bin ich gerne bei der nächsten Tagung dieser Art wieder dabei. :)


    Viele Grüße,

    Matthias

    So, nun mal die erste Ladung Ascos:


    Bryoscyphus dicrani, hab ich schon länger nicht mehr gesehen:



    Hyalopeziza ciliata hat Torsten an Ahornblättern gefunden. Die hab ich auch mit durchfotografiert:




    Octospora gyalectoides, davon hatte ich etliche Kollektionen, hier mal zwei Beispiel-Bilder:



    Neottiella vivida


    Lamprospora miniata macht mikroskopisch natürlich ordentlich was her:





    Und nochmal Sepultariella semi-immersa, von der es nur einen Fundort gab, dort aber in Massen:



    Gleich geht's weiter...

    Hallo zusammen,


    danke nochmal besonders an Hartmut für die Organisation und das Zeigen der sehr spannenden Fundorte.

    Ein paar Bilder hätte ich auch noch beizusteuern, wobei ich mich mal auf das Wesentliche beschränke, sonst explodiert der Thread.


    Ich fange mal mit zwei noch nicht gezeigten Basidios an:


    Disciseda candida hat mir Hartmut mal nebenbei schnell gegeben. Die genaue Art musste natürlich mikroskopisch festgestellt werden.



    Mycena pseudopicta stand immer wieder mal am Ochsenkopf herum, bloß immer Einzelexemplare. Jedenfalls die, die ich gesehen habe.



    Gleich geht's weiter mit Ascos.


    Matthias

    Hi,


    absolut sicher Conocybe sp, besonders bei den jungen Exemplaren könnte man Richtung rickenii vermuten, ein Klassiker in Blumentöpfen, aber das ältere geriefte Exemplar wäre nicht wirklich typisch. So oder so müsste man für eine Artbestimmung ein Mikroskop haben. Conocybe sind nur selten makroskopisch eindeutig.


    Man kann Conocybe meist ganz gut als Gattung an folgenden Merkmalen erkennen:

    - Lamellen hellbraun (bei Mycena usw. nicht der Fall), Hut bräunlich und oft glockig, kann aber alt verflachen, kein Ring. Wenn man die Farben mal kennt, sit das recht eifach, weil es keine Hemlinge mit so einer Farbe gibt. An Schwindlingen höchstens Marasmius torquescens, der aber recht entfernte Lamellen und einen typischen Farbübergang am Stiel hat.

    - Stiel oft mit streifiger Bereifung (sieht man am Bild ganz oben rechts beim obersten Exemplar am Stielansatz unter dem Hut), das ist m.E. das beste makroskopische Gattungsmerkmal für Conocybe. So eine Bereifung gibt es theoretisch noch bei Pholiotina, von der man wenige Arten optisch schlecht von Conocybe unterscheiden kann, (z.B. Ph. filipes) aber eben nie bei Schwindlingen oder Helmlingen. Rillen hätte zwar Mycena polygramma, aber das ist erstens keine Bereifung und zweitens sieht sie schon optisch ganz anders aus.


    Schwindlinge kann man insofern ausschließen, als dass sämtliche Arten komplett anders aussehen. Es gibt aber kein "Patentmerkmal", mit dem man einen Schwindling sofort als solchen erkennen könnte. Folgende Kombi wäre aber für Schwindling eindeutig: Stiel dünn, schwarz und Hut an den Stellen, wo unten die Lamellen sitzen vertieft oder Lamellen mit Kollar (mit Kollar sind auch manche exotische Helmlinge). Beide Merkmale sieht man gut, wenn man einfach nach Marasmius rotula googelt. Das gilt natürlich nicht für alle Schwindlinge, insb. die größeren wie oreades, wynneae, cohaerens und torquescens. Die sehen aber eben vollkommen anders aus als das, was Du hast.


    Hoffe das hilft ein wenig bei der Einordnung.


    Viele Grüße,

    Matthias