Beiträge von Mreul

    Hallo zusammen,


    Wie angekündigt, hier nun ein Extrem-Winzling, der sich auf Hase zwischen den komischen Chaetomium-artigen Kugeln breitgemacht hat. Kaum zu erkennen, nur wenn man weiß, dass da was ist. Passt gut zu einem Fund von Thelebolus caninus, den Ralf mal vorgestellt hat.

    Hab noch kaum freie Sporen gehabt. Und das Substrat hat hier mal nix mit Raubtier zu tun (außer die Hasen in Namibia hätten unbemerkt ihre Ernährungsgewohnheiten umgestellt).

    Denke aber, dass sollte schon die Art sein:



    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi,


    bei mir wuchs der auch auf dem Papier um die Hasenkugeln herum. Oryx hält sich etwas zurück hier, aber hab auch nicht viel in Kultur genommen, das meiste ist noch trocken. Könnt ich ja gar nicht bearbeiten so viel. Also da wird sicher noch einiges kommen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo zusammen,


    Und wieder was neues, wieder Hase: Chaetomium bostrychodes.

    Mit spiraligen Haaren, einem schwarzen Kragen, schwach zitronenförmigen Sporen mit zentralem Keimporus und einer Größe von 6,5-7,5 x 5,5-6,5, biseriaten Asci sowie einer dextrinoiden Reaktion unreifer Sporen sollte das recht eindeutig sein.

    Ch. robustum schließe ich aus, weil ich keine Textura prismatica in der Peridie erkennen kann und zumindest spärlich auch Haare verzweigt sind. Sonst scheinen die Arten sich ja sehr nahe zu stehen.





    Der Hase hat übrigens noch was neues Thelebolus-artiges hervorgebracht, extrem winzig, aber davon morgen mehr.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Danke auch hier für Deine Einschätzung, Nobi. So wie Du es beschreibst ist das hier dann ja ein sehr typischer L. microsporus.

    Leider kam immer noch nichts nach, aber die Merkmale sind so auch eindeutig.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Hagen,


    Hase scheint wirklich sehr ergiebig, hab schon wieder zwei neue Arten dran. Dazu demnächst mehr.


    Danke, Nobi - stimmt, das ist wirklich ein Traumfund, der wohl auch so schnell nicht mehr kommen wird. Ist auf jeden Fall eine sehr große Motivation wieder mehr Dung-Fu zu betreiben. :)


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Nobi,


    danke für Deine Einschätzung.

    Ja, die Fruchtkörper sind sicher Kleistothecien - Chaetomium-artig war ja auch nur ein Not-Name, da ich sonst gar nichts parat hatte um das zu beschreiben. Chaetomidium hab ich kurz angedacht, aber keine Art gefunden, die auch nur annähernd so aussieht.

    Achaetomium kannte ich nicht, das schau ich mir mal genauer an. Muss erst mal noch einige andere Arten bearbeiten, dann melde ich mich, wenn ich was rausfinden sollte.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Eike,


    ja, Kernia hab ich schon gesucht, weil Hagen die auch hatte, aber bisher noch nicht aufgetaucht. Aber da ist so viel dran im Moment, dass ich gar nicht jeden Punkt schaffe anzuschauen. Die Steppenzebra-Probe, die Hagen mir noch geschickt hat treibt auch schon massig aus, besonders massig Kernpilze, da wird Kernia sicherlich irgendwo mal auftauchen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi alle miteinander,


    diesmal setz ich den Artnamen bewusst nicht in den Titel des Themas, dass die Spannung bleibt. ;)


    Für mich eines der besonderen Highlights neben Ascobolus amoenus, den ich nun auch im Idealzustand habe, Bilder folgen in den nächsten Tagen.


    Dieser Fund hier gelang an Hase, dort hab ich im Moment noch mindestens 5-6 Exemplare, die nachreifen. Hab noch nicht alle 5 Köttel auf die Art kontrolliert, könnten gut noch mehr sein.

    Also alles begann damit, dass ich ein paar Kernpilze wachsen sah, reif sehen sie nicht anders aus als vorher, nämlich so:


    Hab da, als die noch unreif waren schon mal reingeschaut, die Asci kündigten einen Vielsporer an, also wird wohl Podospora werden oder so hab ich gemeint:


    Einige Tage später hab ich dann mal wieder reingeschaut. Also Vielsporer war richtig, aber das hab ich noch nie so gesehen, wäre vor Freude fast an die Decke gegangen:


    Die Sporen mit schönen Keimspalten, das ist eine Delitschia! Nun wusste ich, dass es vielsporige gibt, aber habe sowas noch nie gesehen weder selbst noch auf Fotos.

    Hier ein schöner 64-sporer mit gigantisch langen Asci. Hab dann schnell mal geschlüsselt, und dann bei meinem Treffer mit der Originalbeschreibung vergleichen, passt genau:

    Libri Fungorum - Page Image (Auf der nächsten Seite sind Zeichnungen)


    Also ist das hier Delitschia confertaspora. Und die Originalbeschreibung erfolgte anhand von Material aus Namibia von Klippschlieferdung.





    In Lugol:




    Demnächst schau ich nochmal nach freien Sporen, um die Gelhülle in Tusche sichtbar zu machen, was bei der noch nicht ganz vollreifen Probe nicht ideal möglich.


    Es kommen noch viel mehr Pilze nach, das wird hoffentlich weiter solche Funde geben. :)


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo zusammen,


    wieder gibt's was von den Dungproben aus Afrika - diesmal hat die Art Hagen schon vorgestellt, hier. Bei mir wächst der an Zebra, das mir Eike geschickt hat.

    Ich komme da auf leicht größere Sporenmaße, nämlich 9-11 x 6,5-7,5µm, weobei wenn man lang genug sucht bestimmt auch noch 12µm erreicht werden, aber ich hab bisher keine Spore mit sicher 12µm gemessen. Trotzdem denke ich nicht, dass da was anderes rauskommt:








    Gleich kommt was noch besseres, das noch nicht gezeigt wurde. ;)


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi zusammen,


    hier noch was, das was besseres sein dürfte. Sagt mir zumindest so nichts.

    Die Hasenkugeln, die ich um Weihnachten rum in Kultur genommen habe, haben zunächst einen weißlichen Myzelfilz bekommen, den ich für einen Hyphomyceten hielt. Aber es bildeten sich keine Konidien, stattdessen entstanden weiße Kugel in diesem Hyphengeflecht. Die wurden später immer dunkler bräunlich bis violettlich. In dem Zustand hab ich dann auch Sporen darin gefunden und bei sehr genauem Präparieren konnte ich die Asci ausfindig machen, die sind sehr flüchtig und uniseriat. Erinnert mich insgesamt etwas an Chaetomium, aber sowohl die Art die Fruchtkörper auszubilden ist ganz anders und auch mit solchen Merkmalen hab ich noch nie was gesehen. Daher hab ich nicht mal ne Ahnung, was das für eine Gattung sein sollte. Sollte aber wohl zu den Eurotiomycetes gehören würde ich meinen.

    Auffällig auch, dass die Kugeln nahezu nicht mit dem Substrat verwachsen scheinen, nehme ich eine mit der Präpariernadel ab, hängt daran ein Haufen Filz und man zieht benachbarte Fruchtkörper nahezu ohne Widerstand gleich mit raus.

    An Oryx hab ich die auch dran, dort fehlen bei manchen Exemplaren die ganzen Haare und der Filz drumrum, aber nur manchmal. DIe filzigen Haare hängen eindeutig zumindest zum Teil an den Fruchtkörpern, da ich Stellen gefunden habe, an denen sie in der Außenwand verwachsen sind.


    So sieht das ganze Ding aus:


    Es bleibt spannend, am Hasen bildet sich auch ein vielsporiger Kernpilz, noch unreif. An Steppenzebra kommen haarige Kernpilze in Massen, dürfte aber alles das Gleiche sein.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Dungpilzfreunde,


    hier hab ich noch was vom Giraffen-Dung: Ein Lasiobolus mit sehr kleinen Sporen. Ich meine es ist L. microsporus. Alles andere, was ich fand kann man jedenfalls ausschließen. Die Sporen sind etwas breiter als in der Originalbeschreibung und dann steht da immer noch was von "cyanophilic markings" an den Seten. Wie das auszusehen hat, ist mir nicht ganz klar. An den Haaren konnte ich jedenfalls nichts auffälliges feststellen. Also vielleicht doch was anderes?

    Dachte, es würden hier noch welche nachwachsen, aber die werden nur extrem langsam reif, daher stell ich meine bisherige Doku mal vor, vielleicht kommen die aber wirklich nochmal frisch nach, dann wären eventuell noch ein paar bessere Ascusfotos drin. Ein größersporiger Lasiobolus cf intermedius, der auch noch dran war, scheint nicht mehr nachzuwachsen.



    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi zusammen,


    nach meinen kürzlich vorgestellten Sporormiellas aus Namibia komm ich nun zu ein paar weiteren Arten auf diesen Proben, diesmal aus dem Reich der violettsporigen Becherlinge. Es sind auch noch hyalinsporige Becher wie Lasiobolus drauf, aber da warte ich noch etwas, da scheinen sich zahlreiche frische Fruchtkörper zu entwickeln.

    Hier zunächst mal die Fraktion Ascobolus und Saccobolus.


    1. Ascobolus amoenus

    Davon fand ich leider nur überreife Exemplare, die außer Sporen nicht mehr viel Struktur hatten. Aber wenigstens ein paar Sporen ließen sich fotografieren:


    2. Ascobolus aglaosporus

    Den hab ich ja bereits einmal aus Deutschland untersucht. Nun hab ich den noch einmal etwas ausführlicher dokumentiert. Der wächst auch noch fleißig nach.




    3. Saccobolus purpureus

    Hat Eike, wie die vorherigen Ascobolus, bereits an den Proben festgestellt. Bisher hatte ich nur zwei Exemplare davon. Aber in Idealzustand reicht auch eins, um die Merkmale festzuhalten:


    Dann hoffe ich noch, dass das mit der Artenvielfalt auf der Probe so weitergeht, ein bisschen was hab ich auch noch zum Vorstellen für demnächst.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Nobi,


    danke für die Rückmeldung. Sporormiella similis hatte ich gar nicht auf dem Radar, ist auch nicht auf Deiner Schnellcheck-Liste nach Ahmed & Cain drauf, daher hab ich sowas nicht weiter verfolgt. Dann hatte ich similis wohl selbst auch schon, da auch bei mir solche "intermedias" mit zu kleinen Sporen schon aufgetaucht sind, muss ich mal alle gegenprüfen. Wieder eine Art mehr. :)


    Dass bei minimoides die Spalten von hinten durchscheinen kann ich ausschließen, das wäre zwar beim Stacken gut denkbar, aber ich sehe die im Mikroskop auch von einer Seite mit Fokus nur auf die Oberfläche genau so. Aber deswegen ne andere Art draus machen wäre glaub ich wieder zu viel, zumal unsere cf. australis unten ja auch beides im gleichen Fruchtkörper kann, also doppelte und einfache Linien.


    Kugelige Sporen, das klingt spannend, hattest Du sonst noch was auf Deinem Giraffenköttel? Bin da sehr neugierig, es scheint ja jeder was anderes zu haben.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Dungspezis,


    der von Hagen gesammelte und Eike schon vorkultivierte Giraffendung ist bei mir nun gelandet und ich hab schon zweimal drübergeschaut. 10 Arten fand ich bislang darauf, wovon v.a. die Becherlingsarten beim Transport sehr gelitten haben. Aber die Proben sind noch frisch und es dürfte das meiste noch reichlich nachwachsen wie es aktuell aussieht. Bei Saccobolus purpureus und Ascobolus aglaosporus ist das nun schon der Fall, die stelle ich später vor.


    Vorgenommen hab ich mir zunächst die vom Transport unbehelligten schwarzen Pünktchen, die vorwiegend Sporormiella-Arten darstellen. Kernpilze habe ich auf den Proben 5 Arten festgestellt, davon 4 Sporormiellas, wobei da durchaus noch mehr drauf sein könnten, die wachsen sehr durcheinander. Die vorgestellten Exemplare sind jeweils immer solche, bei denen ich die Zugehörigkeit aller Strukturen inkl. Makrofotos sicherstellen kann.


    Von den 4 Arten sind 2 eindeutig bestimmt, bei den anderen zwei ist mir nicht ganz klar, ob das in die Variationsbreite bekannter Arten passt oder nicht, daher mit cf.

    Aber mal der Reihe nach, die Arten folgen in genau der Reihenfolge, wie ich sie gefunden habe:


    1. Sporormiella minimoides

    Hier passen die Sporengröße und auch die kurzstieligen Asci sehr gut zur wärmeliebenden minimoides, die aus Deutschalnd wohl noch nicht sicher bekannt ist. Das einzige, was nicht passt, bzw. ich nicht weiß, ob das die Art "darf", sind die fast kreuzförmigen Keimspalten. S-förmig sind sie ja, aber konsequent mit zwei Linien, die zu den Enden hin auseinanderlaufen. Hab sowas auch bei hemischen Arten schon ansatzweise gesehen (intermedia, australis), aber nicht in der Intensität:


    2. Sporormiella intermedia similis, danke Nobi für die Korrektur

    Die würd ich als eindeutig durchgehen lassen. Zwar kann die größere Sporen haben, hatte aber auch bei uns schon sowas, wo kaum 53µm überschritten wurden. Ebenfalls kurzstielig und hat die dicksten Sporen der auf Giraffe gefundenen Arten.


    3. Sporormiella septenaria

    Ein 7-zelliger Exot, nicht aus Europa bekannt, den hat Eike ja schon kurz vorgestellt. Ist wirklich in großer Menge auf den Proben vorhanden und konnte daher gut dokumentiert werden:


    4. Sporormiella australis cf

    Wieder eine nicht ganz 100% klare Art. Sporengröße passt auf australis, aber dann passt mehreres nicht ganz, bzw. ich bin unsicher, ob das noch ins Konzept passt:

    - Die Asci sind nicht so eindeutig kurzstielig wie ich das von australis kenne. Manche würden wohl als kurzstielig durchgehen, aber die Mehrheit doch eher nicht, war jedenfalls mein erster Gedanke. Dann sehe ich im Forum aber einen Beitrag von Eike zu Sporormiella australis, deren Ascusbasen wiederum würden passen: https://www.pilzforum.eu/board/thread/43620-sporormiella-sp/

    - Die Keimspalte ist wieder ziemlich ausgefallen, manchmal scheint sie wie eine normale bei australis auszusehen, aber die Mehrheit hat nahezu gezackte Spalten, die dann oft noch doppelte Enden haben, etwas ähnlich zur Art Nr. 1. Nun hab ich aber auch bei hemischen Arten schon sowas gesehen, aber in schwächerer Form und zu denken gibt, dass ja zwischendrin auch durchaus normale Keimspalten zu sehen sind, was bei Nr. 1 nicht der Fall war. Von dem her spricht für mich nichts eindeutiges gegen australis, dennoch ist die ein bisschen anders als gewohnt, daher cf.

    Nobi, Du hast doch schon mehr Sporormiellas und deren Keimspalten gesehen, denkst Du das liegt noch in der normalen Variationsbreite?


    So, melde mich demnächst wieder mit einigem Becherlingszeug, die meisten Dungproben stehen ja erst am Anfang.

    Macht schon sehr Spaß mal außereuropäische Proben zu bearbeiten. :)


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Eike,


    hast ne PN bekommen. Die Sporormiella im anderen Thread ist ja auch wieder so ein Kracher. Sind ja dann schon vier Exoten auf den Proben, wenn ich den oben erwähnten Saccobolus mitzähle und im Forum nichts verpasst habe.

    Wird auf alle Fälle ne schöne und spannende Beschäftigung über Weihnachten. Ich bin sehr gespannt, was da noch alles rauskommt.


    Bei mir heißen die "Highlights" derzeit Schizothecium tetrasporum und Sporormiella intermedia - naja, sind für den Botanischen Garten Bayreuth trotzdem neu.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi,


    genial - ich bin begeistert. :daumen:

    Äußerst spannend, was es da für Exoten gibt. Ich hab ja endlich auch mal wieder etwas Dung in Kultur, aber "nur" heimisches.


    Wenn mal jemand von irgend so exotischem Zeug mal zu viel hat - ich würd sowas freilich auch sehr gerne mal dokumentieren. :)


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi,


    super Funde! Was ich noch beitragen kann:


    Nr. 2 ist kein komischer Mutinus, sondern Lysurus mokusin, der eckige Stiel ist für die Art kennzeichnend und ist die beste Unterscheidung zu L. cruciatus.


    Nr. 4 sollte eine Parasola sein, sieht nach auricoma aus, müsste man natürlich auf Huthaare untersuchen, aber ich denke mit cf ist das ok.


    Nr. 7 ist für mich schwierig, da in wärmeren Gefilden durchaus andere Arten auftauchen können als hier, die ich nicht alle im Kopf hab. Würd ich aber spontan im arcangeliana-Umfeld suchen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Christine,


    Also: Ein kleiner, wohl geruchloser Helmling im Laubwald, recht entfernten Lamellen, einem relativ flachen Hut und einem stabilen grauen Stiel. Zudem sieht man auf dem stark vergrößerten Lamellenbild kleine Fransen an den Schneiden, die auf längliche zugespitzte Zystiden hinweisen.

    Das spricht alles für Mycena vitilis, hier wohl witterungsbedingt schon etwas ausgeblasst, da sehr nass. Die Art wächst gern auf dünnen Ästchen, das wäre ein weiterer Hinweis auf die Art. Aber ich bin mir schon so recht sicher, dass es vitilis ist.


    M. cinerella hätte u.a. auch noch deutlicher herablaufende Lamellen und wäre auch normal stärker gerieft, die kann ma hier ausschließen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo zusammen,


    ich bin wegen zu vieler anderer Baustellen noch nicht dazu gekommen, dass ich P. simplex ausführlich vergleiche, aber Bilder kann ich natürlich einige beitragen, hier ein paar (wegen Torsten heb ich noch ein paar für eine Publikation auf, aber die zeigen auch nicht mehr):


    Standortfotos





    Querschnitt




    Asci in Wasser


    Paraphysen eines reifen Exemplars in Wasser - mit Öltröpfchen


    Freie Sporen eines überreifen Exemplars


    IKI-Reaktion



    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Enno,


    Weide und Erle sind mikroskopisch definitiv raus, das Holz mit Helicoon hat mindestens bis 8-reihige Markstrahlen. Die gibt es bei den genannten Baumarten nur bei Fagus und Quercus.

    Wenn Du an einer Klärung interessiert bist: Hast Du noch ein größeres Substratstück (also so ab 3-4mm Stärke)? Wenn ja, könntest Du einfach einen senkrechten Schnitt durch machen und prüfen, ob das Holz ringporig ist (Eiche) oder nicht (Buche). Das kann man auch im Auflicht, das muss gar kein exakter Dünnschnitt sein. Meine Probe sah nicht ringporig aus, ist aber zu dünn, um das sicher zu sagen.

    Sieht dann so aus, jeweils unter "transversal section": Fagus, Quercus.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Christine,


    da hast Du wirklich was besseres gefunden. Das ist tatsächlich eine Cistella, aber die Merkmale passen zu keiner mir bekannten Art. Habe auch bei Hans-Otto Baral (Zotto) angefragt mit dem gleichen Ergebnis, er kennt auch keine Art mit diesen Merkmalen. Also wenn es nicht irgendwo eine einzelne übersehene Publikation mit sowas gäbe, ist das eine nicht beschriebene Art. Durchaus nichts allzu Ungewöhnliches im Umfeld solcher Mikrobecherchen, aber auf jeden Fall ein sehr bemerkenswerter Fund.

    Habe dafür bei mir einen Ordner Cistella sp (Picea-Nadeln) eingerichtet.

    Sollte sich herausstellen, dass das Becherchen doch schon beschrieben wurde, würde ich mich wieder melden.


    Natürlich wäre Zotto noch an den Funddaten interessiert, also wann Du die wo gefunden hast. Kannst mir das ja auch als PN schreiben. Ideal wäre eine Ortsangabe mit Namen des Waldgebiets, nächste Ortschaft, ungefähre GPS-Koordinaten und Beschreibung der Umgebung (also Nadelwald, Mischwald oder so wird das hier sein) sowie Datum des ersten Funds.


    Hier meine Ergebnisse:







    Randhaare in Lugol:



    (Asci leider nur spärlich vorhanden, Fruchtschicht oft schon zerflossen, aber zur Dokumentation ausreichend)


    An einem Holzstück, das bei den Nadeln dabei war, war übrigens noch ein weiteres Becherchen dran, das war aber schon recht kaputt, etwas größer als die Cistellas. Durch die Randhaare war das aber unschwer als Olla transiens zu bestimmen, hab das aber nicht fotografiert.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Enno und alle anderen,


    habe die Probe heute erhalten. Hier meine Ergebnisse:


    Konidien: 65-83(90) x 37-60µm; 8-10 Umdrehungen, Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn, bis 14 Septen pro Drehung, Filamentbreite 7-10µm.

    Myzel septiert, 4,5-6µm breit.





    Dann hätte ich noch eine Frage wegen des Substrats: Mikroskopisch sieht das nach Fagus aus, kann das hinkommen? Kannst Du Eiche und/oder Platane ausschließen?


    Und nochmals danke für Zusenden dieses interessanten Hyphos, war sehr spannend so etwas mal zu untersuchen. :thumbup:


    Viele Grüße,

    Matthias