Beiträge von Mreul

    Hi zusammen,


    Lachnella alboviolascens wäre hier schon möglich.

    Speziell an Esche gibt es noch Episphaeria fraxinicola mit der man noch vergleiche könnte, die hat makroskopisch eine etwas hellere Fruchtschicht und etwas anders strukturierte Haare.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo zusammen,


    den Schnitt durch den Rand hab ich anhand einer aktuellen Kollektion gleich mal an S. tuberosa ausprobiert. S. binucleata hab ich leider gerade nicht parat, wenn ich die finde, hol ich den Schnitt natürlich auch noch nach.


    Das Anfärben der Zellkerne mit Karminessigsäure klappte auf Anhieb problemlos. Werd nochmal schauen, warum das dagegen bei Desmazierella nicht so funktionierte.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Peter,


    auf Deinem Foto im Hellfeld sehe ich durchaus ein paar Kerne, hier mal kurz markiert, ein paar weitere sind undeutlich zu sehen:


    In Karmiessigsäure wirst Du es ja auch schon probiert haben, das klappt aber bei mir auch nicht immer optimal, da bin ich auch noch am Üben. Weitere Reagenzien haben hier noch keine besseren Ergebnisse erzielt bei mir. DIK, Fluoreszent, etc. hab ich nicht, mit etwas Übung sieht man die Kerne aber auch schon oft gut in Wasser (ggf. besser nach Nachbearbeitung der Bilder, z.B. Tonwertkorrektur), hier Gyromitra esculenta mit meist 4 Kernen (nicht immer alle zu sehen):


    Hoffe das hilft etwas,

    Matthias

    Hallo Ingo,


    in dem Zusammenhang ist diese Diskussion sicher interessant:
    http://www.ascofrance.com/search_forum/22752


    Wunsiedel liegt ja bei mir um die Ecke, ich bin fast geneigt da jetzt selbst mal hinzuschauen. Wobei ich das Felsenlabyrinth als Touristenzentrum meist etwas meide und mich im weiteren Umkreis bewege. Aber da verpasse ich sowas offenbar, weil so etwas ist mir hier auch noch nicht untergekommen.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    Nobi machte mich auf diesen Beitrag hier aufmerksam. Ich hätte da noch ein paar Arten und Fotos zu ergänzen.


    Los geht es mit dem häufigen, aber dennoch sehr schönen Standard Lachnellula occidentalis an Lärche. Die Art ist als leicht finden und hat ziemlich große, gut erkennbare Mikrostrukturen und ist damit für Anfänger im Bereich der Inoperculaten besonders gut geeignet:


    Lachnellula abietis ist deutlich seltener, kommt mir hier aber auch ab und an vor die Linse. Damals hatte ich sie als hier eine geschlossene Schneedecke lag, also die Arten kann man wirklich ganzjährig suchen. Mikroskopisch sind die beidseitig zugespitzten Sporen typisch.


    Ein bereits etwas älterer Fund ist Lachnellula calyciformis an Tanne. Mit kleinen, länglichen Sporen und ohne Haken. Die Dokumentation hab ich schon mal gezeigt, hier aber nochmal in überarbeiteter Version:


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    allen, die nach Desmazierella suchen würde ich empfehlen an mäßig bis stärker verwitterten Nadelbüscheln, die noch an am Boden liegenden Ästen hängen zu suchen. An solchen Standorten fand ich die Art nach gezielter Suche immer recht zuverlässig, in diesem Jahr sogar zu Hunderten bis Tausenden. Die Nadeln sollten im Optimalfall etwas eingegraben sein, entweder in Nadelstreu oder Moos, an der oft geschwärzten Unterseite der Büschel sitzen dann mit etwas Glück die Becherchen.

    Sieht z.B. so aus (Büschel links, die hab ich schon rausgezogen, waren vorher direkt mit dem Boden verbunden):


    Mit etwas Glück sieht das dann darunter so aus, hier von einem anderen Standort. Dort lag ein größer Ast mit zig Büscheln am Boden und wirklich unter jedem sah es so aus - das größte Vorkommen, das ich je gesehen habe. Bei Gelegenheit und sobald ich alle Bilder fertig habe schreib ich mal einen separaten Beitrag zu der Art:


    An Einzelnadeln in der Streu kann man natürlich auch fündig werden, aber gezielt suchen lohnt sich nach meiner Erfahrung am ehesten an solchen vermoderten Kiefernnadelbüscheln.


    Viel Erfolg bei der Suche,

    Matthias

    Hallo Felli,


    das sollte eine Spore von Phaeosphaeria (= Sulcispora) pleurospora sein. Die wächst an Gräsern, so kann eine Sporen natürlich an die Erdzungen kommen. Ich hatte sowas letztes Jahr auf der Boletus-Tagung scheinbar an Dung und konnte daraufhin überreife Fruchtkörper am Gras in der Umgebung des Dungs finden, zum Glück hatte ich was mitgenommen.

    Leider gibt es kaum Fotos von sowas, in frischem Zustand hatte ich die Art auch noch nicht.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Bernd,


    die Becherchen gehören zur Gattung Trichopeziza, wobei das Substrat hier leider keine wirkliche Hilfe bei der Artbestimmung ist. Die wachsen an allen möglichen krautigen Substraten. Die Farben sind für die Gattung sehr typisch, aber es gibt wieder mehrere Arten in diesen Farben, die sich dann in Sporen, Hakenverhältnissen, etc. unterscheiden. Die hier wären auch sicherlich noch nicht ganz reif.

    Die Keulchen gehören zu Acrospermum, wobei ich noch keine an Topinambur hatte. Die häufigsten sind A. compressum am Brennnesseln und A. graminum an diversen Gräsen. Erstere geht vielleicht auch an andere krautige Substrate.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Martin,


    meine Meinung zu Deinen verlinkten Funden wäre, dass das alles recht eindeutige Baeomyces rufus sind. Eine Unterscheidung der var callianthus hab ich bisher nie wirklich gemacht, die Farbe ist mir als Trennmerkmal zu variabel, da gibt es auch Thalli mit deutlich rosa und dunkelbraunen Köpfchen nebeneinander. KOH hab ich auch noch nicht gestest, ob da Unterschiede bestehen würden. Wenn ich mal Zeit habe, kann ich das mal tun, die Art ist hier ja recht leicht zu finden.


    Hallo Sandra,


    die Hauptherausforderung beim Mikroskopieren von Flechten ist (neben Härte und Zähigkeit der Apothezien), dass die meist sehr viel langlebiger sind als "gewöhnliche" Pilze. Es reifen also bei sehr vielen nicht alle Asci gleichzeitig oder relativ schnell hintereinander, sondern es sind immer wieder einzelne reif, nie viele zusammen. Baeomyces ist da aber eigentlich noch eine recht dankbare Gattung, vielleicht ist Deiner wirklich einfach noch nicht reif. Die reifen aber auch recht langsam.
    Richtig schwer ist es, von sehr langlebigen Gesteinsflechten vitale Mikromerkmale zu bekommen, z.B. Xanthoparmelia stenophylla und diverse Rhizocarpon-Arten waren für mich schon sehr herausfordernd.

    Aber umso größer ist der Erfolg, wenn man die Merkmale dann doch zusammen bekommt. :)


    Viele Grüße

    Matthias


    PS: Sowohl bei dem hier vorgestellten als auch bei Martins verlinktem Fund hätte ich aber auch makroskopisch keinen Zweifel an B. rufus. Dibaeis ist jedenfalls keine dabei.

    Hallo zusammen,


    also ich sehe hier Baeomyces rufus. Im Fichtelgebirge eine der recht häufig zu begegnenden Flechten an erdigen Wegböschungen, etc. Ist aber immer wieder ein Hingucker.

    Dibaeis kenne ich mit lockererem Thallus, so konstant grün und dichtblättrig seh ich den eher bei Baeomyces, zudem scheinen viele Apothezien hier oben abgeflacht und mit einem erkennbaren Randbereich, Dibaeis ist eher rundlicher-ballonförmiger ohne erkennbare Kante. Im direkten Vergleich auch etwas anders rosa, aber auf Bildern kaum zu beurteilen.

    Im äußersten Zweifelsfall helfen die Sporen, die sehen bei beiden komplett anders aus, siehe unten.

    Hier ein paar Vergleichsfotos für beide Arten:

    Baeomyces rufus


    Dibaeis baeomyces


    Maßstabsgetreuer Sporenvergleich, schnell zusammengebastelt


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Martin,


    Deine Aussagen kann ich alle sehr gut nachvollziehen.

    Hauptsächlich beschäftige ich mich mit fertilen Flechten an Holz, solche an Gestein mach ich nur gelegentlich und wenn dann wie Du mit minimalen Proben, i.d.R. so 1-3 reif scheinende Apothezien, um die Mikromerkmale festhalten zu können. Solche langlebigen Organismen will ich ja nicht durch Entnahme schädigen, dann lieber unbestimmt lassen. Caloplaca hat es mir nicht nur wegen der Optik angetan, auch wegen der Sporenmerkmale und der vielen Arten.

    Insgesamt scheinen mir manchmal in der Literatur insbesondere vitale Mikromerkmale bei Flechten etwas zu kurz zu kommen. Bei z.B. Cladonia und Peltigera finde ich generell kaum etwas zu Sporen als Bestimmungsmerkmal, bei beiden Gattungen hatte ich aber schon sehr unterschiedliche Sporen gesehen, sowohl in Form, Größe als auch deren Inhalten in lebendem Zustand, das half mir bei der Bestimmung aber mangels Vergleich kaum weiter. Denke, da gäbe es noch einiges Interessantes zu entdecken, was auch für die Bestimmung relevant sein könnte.

    Aber da ich mich ja sehr breit für viele Themen interessiere, bleibt die Zeit oft dann nicht für tiefere Einstiege.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Martin,


    ich schließe mich den anderen an - absolut genialer Bericht mit auffallend schönen Flechten. Bestimmst Du die gezeigten Caloplacas auch alle?
    Interessieren würden mich bei Caloplaca s.l. v.a. die Öltröpfchen in vitalen Sporen. Die haben bei jeder Art nach meiner Erfahrung eine irgendwie typische Verteilung, also manche mit einem einzigen großen Tropfen und einigen winzigen daneben, mache haben nur gleichmäßig kleine, wieder andere bunt gemischte Größen. Als Merkmal wurde sowas anscheinend noch nicht beachtet, vielleicht könnte das die Bestimmung manchmal erleichtern, aber man bräuchte reife, vitale Sporen vieler sicher bestimmter Kollektionen um zu sehen, ob das auch wirklich ein brauchbares Merkmal ist. Wollte ich Dich nur mal drauf gestoßen haben, vielleicht interessiert es Dich ja auch auf dem mal etwas drauf zu achten.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Martin,


    dann mal Glückwunsch zum zweiten Moosbecherchen und gleich wieder eine schöne Lamprospora!

    Ich denke, dass Du hier Lamprospora tortulae-ruralis hast. Weil: Die miniata s.l. ist m.W. nicht von Syntrichia ruralis bekannt, was wiederum aber für tortulae-ruralis ja total passt, daher natürlich auch der Name. Die Sporen mit 16-17 sind für miniata schon recht groß, wenngleich noch im Rahmen, aber dennoch klar größer als die bei Deinem ersten Fund. L. tortulae-ruralis wiederum hat gerade eben solche großen Sporen und auch sehr unregelmäßig große Netzmaschen, wie hier auch zu sehen.

    Gab es auch Sporen größer als 17µm? Wenn ja würde weiter sehr deutlich für tortulae-ruralis sprechen: http://octospora.de/Ltortulaeruralis.htm


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Hans, hallo Nobi,


    vorweg, so richtig einordnen kann ich diesen Fund auch nicht, aber meine Meinung dazu wäre die folgende:

    Am nächsten kommt wie Nobi schon schrieb P. kleinii, das passt von der Optik, der Columella und der Sporenfarbe her gut, aber die Form und die unterschiedlichen Größen der Sporen hab ich so noch nicht gesehen. Die rundsporigen Arten hätten aber wirklich einen noch geringeren L/B-Quotienten, die würde ich ausschließen. P. oedipus würde durch eine doppelte Wand an den Sporen auffallen (meist zumindest) und die Sporen waren bei meinen Funden gerade bei dem immer sehr gleichmäßig.


    Im Umfeld von P. kleinii tauchen immer mal wieder Funde auf, die sich nicht recht einordnen lassen, mal welche mit konstanten Riesensporen, mal welche mit sehr unterschiedlich großen Sporen, aber in einer ganz anderen Liga als hier (https://www.centrodeestudiosmi…osasturianos.org/?p=35826, als P. heterosporus, aber was heterosporus genau ist, das erschließt sich mir bisher auch noch nicht zu 100%, selbst nie gesehen), dann wieder mit konstant kleinen, aber dennoch intensiv gelben Sporen und nun hier mit erstaunlich rundlichen und unterschiedlich großen Sporen.

    Man könnte jetzt aus allem aufgezählten natürlich eigene Arten machen, aber auch dazwischen gibt es sicher wieder Zwischenformen. Letztlich müsste man genau diese nicht so recht passenden Formen mal systematisch untersuchen, aber da die nur selten auftreten natürlich schwierig.
    Ich würde die solange als cf kleinii bezeichnen bis hier weitere Erkenntnisse zusammenkommen, weil anhand der beschriebenen Arten, die ich kenne, könnte ich den Fund nicht wirklich einordnen und kleinii käme am nächsten, was natürlich nicht heißt, dass er es auch ist.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo zusammen,


    nun möchte ich noch einiges zu Nobis Ausführungen ergänzen. Torsten hat mir dafür noch einige seiner Bilder zur Verfügung gestellt, mit denen ich meinen Beitrag noch erweitern kann.


    Los geht es in der Sandgrube. Geoglossum subumratile nom prov hat Nobi ja bereits erwähnt. Um auf Karls Frage einzugehen, die Art ist nach wie vor nicht gültig beschrieben. Mit herkömmlichen Schlüsseln ließ sich diese Art nicht bestimmen, man kam bei umbratile raus, aber es passte nicht wirklich. Diese Art hier ist viel kleiner (nur bis max. 3 cm Höhe) und hat einen stark beschuppten Stiel, den man hier auf Torstens Foto perfekt erkennen kann:


    Vielleicht ließe sich die Art ja nun anhand des reichlichen Funds hier gültig beschreiben, wenn die Identität mit der provisorischen Art aus Spanien auch genetisch bestätigt werden kann.


    Außerdem gab es noch eine weitere Seltenheit in der Sandgrube, die aber ziemlich leicht bestimmbar ist, wenn man sie denn mal kennt.

    Gymnopilus flavus, Gras-Flämmling, hier an der Basis eines großen Grasbüschels, es war nur ein Exemplar:


    Nicht nur "reinrassige" Pilze waren am Start, Flechten fanden sich natürlich auch, hier z.B. Enchylium tenax:


    Torsten natürlich immer fleißig am Suchen und Finden, hier in Uferbereichen, da wird man nie enttäuscht:


    Die meisten Funde pro Quadratmeter gab es aber am Tag darauf in den nahegelegenen ehemaligen Tongruben:


    Mycena belliae, gefunden und fotografiert von Torsten soll hier exemplarisch für eine ganze Reihe interessanter Arten stehen, die sich an den Weiherufern auftreiben ließen.


    Aber die übrigen weitläufigeren Uferbereiche waren nicht minder interessant. Hier ein winziger, nur bis ca. 8 mm Hutdurchmesser erreichender Cortinarius sp unter Weide und Birke:

    Die Bestimmung steht noch aus.


    Auffällig der Reichtum an Hodophilus-Arten in der Region. Neben der von Nobi bereits gezeigten Art gab es reichlich weitere Exemplare und üppige Kollektionen, an deren Bestimmung noch gearbeitet wird.

    Hier eine sehr dunkle, fast geruchsneutrale Art, die in Massen zwischen Gräsern und Moosen in Weihernähe auftrat:


    Nebenan dann eine kleine Kollektion einer hellhütigen Art, die stinkt extrem, damit gehört sie zum Umfeld von H. foetens:

    HDS:


    Nicht nur Pilze gab es, kleine und größere Tiere ließen sich freilich auch blicken. Torsten erwischte hier ein sehr bedrohlich aussehendes Prachtexemplar eines Dornfingers:


    Und nicht nur wir waren in den Gruben erfolgreich, andere Gruppen der Tagung zog es in die umgebenden Wälder. Hier hat mir Hartmut (Harzpilzchen) einen Buchen-Hütchenträger, Phleogena faginea, zum Fotografieren mitgegeben, vielen Dank nochmals dafür, hier einige Ergebnisse:


    Zu Hause wurde es dann nochmals spannend, was Dungproben und co. alles an Mikropilzen hergaben. Die Untersuchungen sind noch nicht abegeschlossen. Saccobolus eleutherosporus hat Nobi schon gezeigt, hier weitere schöne Funde:

    Sporormiella pulchella an Schaf:


    Sporormiella octonalis an Schaf:


    Preussia fleischhakii an Reh:


    Sicherlich werden noch viele weitere Kleinpilze in unseren Dosen auftauchen und ich konnte hier auch nur einen groben Eindruck vermitteln, es gab überwältigend viel zu entdecken.


    Das war eine der besten Tagungen, bei denen ich je dabei war, in jeder Hinsicht, danke sehr an alle Beteiligten!

    Die über 8 Stunden bis ich dort ankam haben sich auf jeden Fall gelohnt.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    habe seit gestern schon etwas recherchiert, aber mir sagt das leider auch nichts und finden ließ sich bislang ebenso wenig, was passen könnte.

    Vielleicht könnte man noch im "Atlas of soil ascomycetes" was finden, aber bei so merkmalsarmen Pilzen ist das nicht besonders leicht was zu finden, noch dazu bei der Größe.

    Also leider hab ich hier auch keine zündende Idee.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Martin,


    die braunen Strukturen auf Bild 6 sind schon die Sporen. Die raue Oberfläche platzt sehr schnell ab, was dem Ganzen eine sehr unregelmäßige Erscheinung gibt.
    Bilder von Flechtensporen sind oft Mangelware, aber hier sieht man z.B. es genauso wie Du es zeigst:

    Lichens marins


    Asci zu finden wird bei solchen Arten sehr schwierig, weil sie die im Mazaedium lange vor der Sporenreife auflösen. Selbst gefunden hab ich die Art noch nicht, aber hab mal eine chrysocephala zugeschickt bekommen, aus Mecklenburg-Vorpommern, die war vom Reifegrad her ideal, ist gerade reif geworden. Hier einige Bilder der Sporen und Asci zum Vergleich:


    Und hier noch eine selbstgefundene Chaenotheca ferruginea, die zeigt auch solche Sporen mit stark abplatzendem Ornament, allerdings ist die natürlich insgesamt was ganz Anderes, aber dass die Sporen so aussehen ist eben in der Gattung durchaus normal:


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Hans,


    war aber ne sehr gute Idee mich da nochmal drauf zu bringen und die Merkmale nochmal genau abzugleichen. Bin mir inzwischen sicher, dass es ein Leucoagaricus ist.


    Hallo Thorben,


    Vielen Dank für den Link, die Arbeit kannte ich noch nicht. Allerdings halte ich meinen Fund nicht für aurantioruber, zum einen fehlen solche Kristalle, auch die Sporen sind bei mir etwas kleiner und schmäler. Die nahestehendste Art, die ich kenne ist aktuell L. rubroconfusus, den ich aus Bayreuth kenne, siehe mein Kommentar oben. Vielleicht ist es doch der, aber sieht auch makroskopisch schon anders aus finde ich.

    Dann gibt's an roten Arten noch lahorensis, der hat aber klar größere Sporen: https://www.ingentaconnect.com…0000130/00000002/art00027

    Und noch lahorensiformis, dessen Sporen kommen hin, aber da sind die Cheilos wieder anders gezeichnet und makroskopisch sieht der auch klar stämmiger aus: https://www.researchgate.net/p…_species_of_Leucoagaricus

    Und hier gibt's noch eine Reihe roter Arten:https://www.researchgate.net/p…ITH_RED-BROWN_BASIDIOMATA


    Bleibt spannend, ich denk mit ner Sequenzierung lässt sich dann mehr sagen, ob das doch zu einer der bisher genannten Arten passt, zum Glück sind ja zu allen diesen Arten Sequenzen verfügbar, jedenfalls die, die ich nachgeschaut hab.

    Vielleicht taucht die Art auch nochmal auf. Und am Exsikkat schau ich nochmal die HDS eines anderen Exemplars an, vielleicht gibt's da Hinweise auf die rubroconfusus-Struktur.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Hans,


    ich hab schon auch damit gerechnet, dass da Leucoagaricus rauskommt, aber auch da finde ich keine Art mit solchen Merkmalen. Ich hab als Name Lepiota sp gewählt, weil ich meine in der HDS meine ein paar Schnallen gefunden zu haben, wenn auch selten, Keimporus seh ich auch keinen eindeutigen, auch wenn manche Sporen wie zu sehen oben etwas verdickt-ausgezogen sind. Also da mag auch gut und gerne am Ende Leucoagaricus sp rauskommen, auf eine Art komm ich in beiden Gattungen nicht.


    Edit: Hab nochmal mit meinen Dokumentationen von anderen Lepiota und Leucoagaricus-Arten verglichen, da sind bei Lepiota die Schnallen in der HDS und das Fehlen des Keimporus schon eindeutiger zu sehen als hier. Das was ich hier als Schnallen gesehen habe könnten auch andersartige Auswüchse sein, die dann zufällig ähnlich aussehen, so selten wie das zu finden war. Außerdem sah ich z.B. bei dem recht ähnlichen Leucoagaricus rubroconfusus auf manchem Bildern noch weniger was nach Keimporus aussieht als hier. Dagegen ist auf dem Bild in Melzers hier zumindest bei manchen Sporen ein klar abgesetzter Keimporus zu sehen, d.h. das sollte wirklich eine Leucoagaricus-Art sein, die ins Umfeld von rubrotinctus geht. Letzterer müsste größere Sporen haben, rubroconfusus kenn ich mit größeren Cheilos und die HDS sieht etwas anders aus, auch die Pigmentierung, ich sah da nie solche Vakuolen wie hier. Makroskopisch ist die Färbung hier auch eher Richtung rosarot. Und ein paar andere kürzlich beschriebene Arten mit roten Tönen sehen auch immer etwas anders aus.


    Viele Grüße

    Matthias