Hallo, Raphael!
Wenn der Fruchtkörper tatsächlich vital ist (und nur einfach von Algen besiedelt und etwas älter), dann könnte durchaus eine Bestimmung möglich sein.
Ich würde aber schon mal voraussetzen, daß die Wuchsform ungewöhnlich ist, also daß du es mit einem Porling zu tun hast, der normalerweise auf Holz wächst, hier aber auf +/- vergrabenem Substrat, was das typische makroskopische Erscheinungsbild schon stark verändern kann. Kommt dann dazu noch die Besiedelung durch Algen, vielleicht ein oder zwei Fremdpilze / Anamorphen, die auf dem Fruchtkörper unterwegs sind, dann kann man sich quasi nur noch an den mikroskopischen Details orientieren. Das kann allerdings verzwickt sein, weil es entsprechende Erfahrung voraussetzt. So zB die Beurteilung der Hyphenstruktur und des Fruchtkörperaufbaus - ich würde nach deinen Bildern schon vermuten, daß das ein mindestens dimitischer Porling ist, aber interessant wäre natürlich, ob irgendwo auch noch Bindehyphen zu finden sind (trimitisch), nach den Schnallen müsste man noch genauer gucken (an den generativen Hyphen, eine sekundäre Septe an einer Skelett- oder skeletoiden Hyphe wäre in den meisten Fällen auch bei einem normalerweise schnallentragenden Porling schnallenlos). Zystiden wären wichtig, ob da welche vorhanden sein könnten.
Die annähernd zylindrischen Sporen erinnern mich zB an Bjerkandera fumosa (der ist aber monomitisch), oder Abortiporus biennis (ebenfalls monomitisch, aber teilweise mit recht ausgeprägten skeletoiden Hyphen, zudem mit auffälligen Gloeozystiden), ebenfalls sehr ähnlich wären zB die Sporen von Oxyporus latemarginatus (ohne Schnallen an den generativen Hyphen und mit (teils aber sehr unauffälligen) metuloiden Zystiden.
Das wäre die mikroskopische Schwierigkeit, daß sich da eben auch eine ganze Menge Porlinge in einigen Aspekten ganz schön ähnlich sehen können.
LG; Pablo.