Beiträge von Beorn

    Hallo, Horst!


    Trama und Kontext von Phellinus (generell von allen dunkelfleischigen Hymenochaetaceae) verfärben mit KOH sofort schwarz. In aller Regel schon mit geringen Konzentrationen von 5% - 10%. Trama und Kontext von Ganoderma werden nur ein wenig dunkler, aber nicht schwarzbraun / schwarz.

    Natürlich sehen die beiden Gattungen auch mikroskopisch völlig verschieden aus (sind ja auch nicht näher verwand). Sowohl Ganoderma applanatum als auch Ganoderma australe / adspersum sind mir durchaus schon mit sehr ähnlichem Aussehen begegnet, wobei das mit Bildern natürlich nie so gut abzuschätzen ist, wie mit dem Pilz in der Hand, wenn man auch fühlen und mal durchschneiden kann.



    LG; Pablo.

    Servus!


    Die Frage ist dabei: Gehört das zum Pilz, also ist das eine gelegentlich auftretende Pigmentanreicherung, oder ist es ein Befall durch Bakterien oder andere Pilze, wobei der Parasit dann natürlich auch speziell bei Verpa bohemica auftreten kann. Oder bei allen Arten der Gattung Verpa. Bräunliche bis diffus rosabräunliche verfärbungen am Stiel bei Verpa conica meine ich auch schon hier und da beobachtet zu haben.



    LG; Pablo.

    Hallo, Luca!


    Dieser Zusammenhang, den du erwähnst, könnte schon funktionieren. Es muss ja durch die Anströmung kein ganzes Flugzeug angehoben werden, sondern nur die Sporen. Die sind doch ein wenig leichter als ein Flugzeug, darum würde dafür schon leichte thermische Luftbewegung ausreichen. :gzwinkern:



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Ich meine mal irgendwo was gelesen zu haben, allerdings anhand von Beobachtungen bei Ganoderma applanatum, daß diese großen, konsoligen Porlinge durch ihre Form tatsächlich je nach Anströmung einen Luftwirbel generieren, der die Sporen nach oben trägt - und dadurch eben auch auf dem eigenen Hut verstärkt ablagert.


    Die Bestimmungen sind natürlich aller richtig, allerdings sowohl die Ganoderma lucidum s.l. als auch die Trametes versicolor beide sehr stark verwittert und zersetzt.



    LG; Pablo.

    Bon Jour!


    Auch bei Phellinüssen ist das ja so, wenn die Hutkruste schön nass ist, kann die auch mal glänzig sein.

    Optional (sieht man dann unter anderem im Schnittbild und nach Auftragen von KOH5% auf die Schnittfläche) kann das hier natürlich auch ein Lackporling (Ganoderma adspersum oder applanatum) sein.



    LG; Pablo.

    Hallo, Raphael!


    Wenn der Fruchtkörper tatsächlich vital ist (und nur einfach von Algen besiedelt und etwas älter), dann könnte durchaus eine Bestimmung möglich sein.
    Ich würde aber schon mal voraussetzen, daß die Wuchsform ungewöhnlich ist, also daß du es mit einem Porling zu tun hast, der normalerweise auf Holz wächst, hier aber auf +/- vergrabenem Substrat, was das typische makroskopische Erscheinungsbild schon stark verändern kann. Kommt dann dazu noch die Besiedelung durch Algen, vielleicht ein oder zwei Fremdpilze / Anamorphen, die auf dem Fruchtkörper unterwegs sind, dann kann man sich quasi nur noch an den mikroskopischen Details orientieren. Das kann allerdings verzwickt sein, weil es entsprechende Erfahrung voraussetzt. So zB die Beurteilung der Hyphenstruktur und des Fruchtkörperaufbaus - ich würde nach deinen Bildern schon vermuten, daß das ein mindestens dimitischer Porling ist, aber interessant wäre natürlich, ob irgendwo auch noch Bindehyphen zu finden sind (trimitisch), nach den Schnallen müsste man noch genauer gucken (an den generativen Hyphen, eine sekundäre Septe an einer Skelett- oder skeletoiden Hyphe wäre in den meisten Fällen auch bei einem normalerweise schnallentragenden Porling schnallenlos). Zystiden wären wichtig, ob da welche vorhanden sein könnten.

    Die annähernd zylindrischen Sporen erinnern mich zB an Bjerkandera fumosa (der ist aber monomitisch), oder Abortiporus biennis (ebenfalls monomitisch, aber teilweise mit recht ausgeprägten skeletoiden Hyphen, zudem mit auffälligen Gloeozystiden), ebenfalls sehr ähnlich wären zB die Sporen von Oxyporus latemarginatus (ohne Schnallen an den generativen Hyphen und mit (teils aber sehr unauffälligen) metuloiden Zystiden.

    Das wäre die mikroskopische Schwierigkeit, daß sich da eben auch eine ganze Menge Porlinge in einigen Aspekten ganz schön ähnlich sehen können.



    LG; Pablo.

    Hallo, Markus!


    Es gibt aber offenbar auch richtig gelbliche Formen. Also Fruchtkörper, die sowohl feucht als auch trocken irgendwie ockergelblich sind. Solche in jedem Zustand gelblichen hatte ich selbst noch nicht in der Hand, aber irgendwo hier im Forum gab's schon mal plausible Bilder dieser Form.

    Es schien sich aber abzuzeichnen, daß es geschmacklich keinen Unterschied macht. Und genetisch auch nicht, denke ich. :)


    Frohe und gesunde Ostertage an dich und deine Crew!



    LG; Pablo.

    Hallo, Raphael!

    Die Frage ist halt, ob die großen, zylindrischen Sporen überhaupt die von dem Porling sind. Solche Mumien sind oft völlig durchsetzt mit alelrhand Fremdsporen, und wenn der Fruchtkörper so veralgt ist und stinkt... Hm. Idealerweise würde ich da jetzt versuchen, Basidien zu finden und am besten welche mit ansitzenden Sporen, dann wüsste man schon mal, ob das der richtige Sporentyp ist.



    LG; Pablo.

    Hallo, Ulla!


    Danke dir!

    Ich find's schon phänomenal, was Pilze so alles können. Und irgendwie bin ich auch genz glücklich drüber, wenn man nicht aus jeder irgendwie abweichenden Erscheinungsform eine neue Art backen muss. :gzwinkern:



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Ja, ist in der Tat schwierig... Ich würde jetzt vermuten, daß auch die keuligen Elemente Basidiolen sind. Die können bei Postia s.l. durchaus so aussehen (auch bei einer ganzen Reihe weiteren Porlingen) - und wenn der Pilz Zystiden hätte, dann wäre ja meine Idee (irgendwas aus dem Aggregat um Postia caesia s.l.) hinüber, weil die Arten alle gar keine Zystiden bilden.
    Einige andere Saftporlinge aber schon, wobei die zB von Postia leucomallela auch nicht gerade einfach zu finden sind. Die sieht aber zum Glück makroskopisch schon deutlich anders aus.



    LG; Pablo.

    Hallo, Claudia!


    Wenn die Phellinüsse so klein waren, geht's doch wohl eher in dei von Beli vorgeschlagene Richtung (Phellinus pomaceus = Phellinus tuberculosus s.auct. plur.). Das Vorkommen an Saliux wäre dann aber sehr ungewöhnlich, aber es könnte ja theoretisch auch irgendeine Rosaceae sein?



    LG; Pablo.

    Hallo, Jörg!


    Meine Zauberkugeln sind halt die älteren Fruchtkörper von Geastrum fimbriatum, die ich bisher so gefunden habe.
    Auch nicht immer einfach, neulich hatte ich die in winzig, >siehe hier<, die sehen halt auch aus wie deine (nur noch mal sehr viel kleiner).
    Ich meine aber, daß die die selbe merkmalskombination haben, und dann kommt (erst recht wenn normal groß) nichts anderes raus. g:-)



    Lg; Pablo.

    MoinMoin!


    Die Feuerschwämme (Nr. 8) wirken mir auch zu klobig und zu mächtig für den normalerweise ziemlcih kleinen, knubbeligen Phellinus pomaceus.
    Das sollte schon eine der Arten aus dem igniarius - Aggregat sein, wenn das Substrat Weide ist, dann eben Phellinus igniarius s.str., an Obstgehölz oder Erle (Rosaceae, Prunaceae (gibt's das als Familie überhaupt?), Alnus sp.) dann eben Phellinus alni.



    LG; Pablo.

    Hallo, Dodo!


    Ach, so richtig glauben kann ich's ja leider immer noch nicht. g:D
    Aber irgendwann ... spätestens nächstes Jahr ... will ich doch mal versuchen, diese Fata Morgana zu fangen ("Du sollst nach einer Stadt (Pilz?) suchen, die Anagrom Ataf heißt, und wenn du sie gefunden hast sollst du sie fangen und in ihr wohnen..."*) - oder zumindest mal fangen und fotografieren.



    LG; Pablo.





    * Vgl. "Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär"

    Salve!


    Hier mal ganz kleine Erdsternchen vom letzten November, gefunden im Hirschacker bei Schwetzingen auf sandigem Boden (alte Flugsanddüne) unter Kiefern.

    Ich meine, da wäre in der Nähe noch eine Kollektion von "ganz normalen" Geastrum fimbriatum gewesen, also eben mit +/- 3mal so großen Fruchtkörpern.


    Im Grunde ist die Größe hier auch das Einzige, was gegen Geastrum fimbriatum spricht. Vor allem, weil alle Fruchtkörper aus der durchaus reichhaltigen Kollektion (sicher ein gutes Dutzend Basidiocarpien auf 1-2 m2) diese Größe hatten (also ca. 10 bis 15mm mit Exoperidie).

    Im ersten Moment dachte ich an Geastrum minimum, der aber halt auch verwittert makroskopisch anders aussieht (deutlich behöftes Peristom und kurz gestielte Endoperidie) und deutlich größere Sporen hätte.


    Also hier mal die Bilder zu den Zwerglein:





    Mit der Merkmalskombination "Endoperidie ungestielt (und zwar ganz und gar ungestielt) - Peristom unstrukturiert / gewimpert - ohne abgegrenzten Hof - Sporen winzig" komme ich mit meiner (überschaubaren) Literatur jedenfalls nirgendwo anders hin als zu Geastrum fimbriatum.
    Kann der so klein? Oder gibt's was, was ich übersehe? Ist jemandem sowas schon mal begegnet, also lamproderma zum beispiel, hast du so was schon mal gesehen?



    LG; Pablo.

    Hallo, Peter!


    Das sieht ja toll aus, wie die Natur sich die alte Rennstrecke zurückerobert!


    Den Flachen lackporliing hast du richtig erkannt. Bei den graubraunen Gnubbelchen würde ich ein junges Initialstadium der Fruchtkörper von Trametes gibbosa (Buckeltramete) vermuten. Ist aber recht unsicher, weil viele Porlinge jung sehr ähnlich aussehen.



    LG; Pablo.

    Servus!


    Ja, das ist ein Softwareproblem, daß manchmal Bilder beim Hochladen verschütt gehen...
    Nun ist es aber zu sehen, und man kann festhalten: Passt. Ziemlich stark verwittert allerdings in der Tat. g:-)



    LG; Pablo.

    Hallo, Jörg!


    Die namenlosen Erdsterne wäre ich sogar geneigt als Gewimperter Erdstern (Geastrum fimbriatum) zu bezeichnen.
    So sehen halt die überwinterten Fruchtkörper von denen aus.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Carina!


    Die können sogar noch kleiner sein als 3cm, und auch größer als 12 cm. :gzwinkern:

    vereinzelte Fruchtkörperbildungen im Juno oder gar Mai sind ebenso wenig auszuschließen wie Spätschübe im Dezember, bei geeigneter, anhaltend frostarmen Witterungsverläufen auch bis in den Januar hinein.


    Die >Herbsttrompeten< sind unheimlich variabel, das hat auch nichts mit dem Kontinent oder der Region zu tun, sondern gehört einfach zur natürlichen Variationsbreite der Art.



    Lg; Pablo.

    Servus!


    Ich denke, 11a/b ist auch nichts anderes als eine etwas ungewöhnlich ausgeprägte Schmetterlingstramete (Trametes versicolor).

    Ist halt ein richtiges Chamäleon, die Art, und kann auch mal sehr blass und etwas undeutlich zoniert und auch mit geschlitzten, teilweise sogar zähnchenförmig aufreißenden Poren vorkommen.



    LG; Pablo.