Beiträge von Beorn

    Hallo, Karl!


    Aber du willst doch sicher nicht die letzte Tour generell in diesem Jahr ausrufen?
    So schöne Pilze, die noch zu finden sind. Deine Bilder belegen es.
    Komisch, daß zur Zeit alle zu ihrer "letzen Tour" des Jahres aufbrechen. Dabei geht das Pilzjahr ja noch mehr als eineinhalb Monate, bis zum 31. Dezember. Und am 1. Januar ist ja auch schon wieder die nächste Saison.


    Danke für die tollen Impressionen mit vielen wunderschönen Pilzen, die ich auch vielleicht irgendwann mal finden darf.



    LG, pablo.

    Hallo, Heidi!


    Und sieh an, es wachsen sogar noch Röhrlinge. Also doch eigentlich kein Grund, schon die letzte Tour auszurufen?
    Zu den Pilzarten schreibe ich noch was bei den Anfragen.
    Ach ja, und das taxonomische Chaos bei Cortinarius stillatitius / Cortinarius elatior / Cortinarius lividoochraceus...
    Am besten merkst du dir die Namen
    Honig - Schleimfuß und Langstieliger Schleimfuß, und fasst erstmal beide Arten zusammen. Eben ein Pilz mit langem, zur Basis zuspitzendem Stiel, der in der Stielbasis beim Aufschneiden nach Honig riecht, die untere Stielhälfte steckt in einer Art Strumpf, der beim Anfeuchten schmierig wird und oft leicht violett getönt ist.


    LG, Pablo.

    Hallo, Greg!


    Mycena olivaceomarginata taucht auf so ziemlich jeder Buntwiese (Magerwiesen, Saftlingswiesen) auf, die ich kenne. Derzeit leider meist ohne Saftlinge. X/
    Zudem auch auf Sandtrockenrasen, sogar an feuchteren Stellen an Binnendünen (Flugsand). Leider bin ich kein großer Moos- und Pflanzenkenner, kann also bis auf die "Begleitpilze" kaum etwas sagen. Das wären meistens Arten der Gattungen Galerina, Hygrocybe, Clavaria, Clavulinopsis, Cuphophyllus, Entoloma auf eher feuchten Magerwiesen, auf Sandtrockenrasen oft Deconica montana, Omphalina pyxidata, Tulostoma (verschiedene Arten), Entoloma.



    LG, Pablo.

    Moin Moin!


    Also daß hier jetzt kein falscher Eindruck entsteht:
    Das war ja eine dienstliche Tagung und kein Vergnügungsurlaub. Selbstverständlich haben wir alle durchgehend konzentriert und angestrengt gearbeitet.



    Oder zumindest auch.



    Ein paar Pilze nebenbei, das musste einfach sein. Ist ja wie atmen irgendwie.


    Interessant:

    Zitat


    "unbekannt" interessiert mich. Das könnte doch evtl. Calonectria pyrochroa sein?


    Ist die auch auf Ilex spezialisiert?
    Worauf sollte ich achten? Der steht bei mir noch in der Warteschlange, ist morgen dran.


    The Making of: Ralfs Bilder von Artomyces pyxidatus


    The Making of: Melanies Bilder von Calyptella campanula

    also von dem Gelben Schüsselschwindling.

    Der theoretisch auch als Varietät aufgefasst werden kann von:


    Calyptella capula = Weißer Schüsselschwindling

    Mit einer Pyrenopeziza, die ich am Stengel aber momentan nicht wiederfinde.


    Schüsselschwindlinge sind übrigens doof mikroskopisch.
    Wenn man Cyphelloide Pilze nach Funga Nordica schlüsseln will, wird man erstmal nach den Randhaaren bzw. Haaren der Außenseite gefragt. Diese beiden Schüsselschwindlinge hatten keine.
    In dem Fall gelangt man zeilstrebig zu Pilzarten, die den Schüsselschwindlingen ungefähr so ähnlich sind wie ein Weichbecherchen einem Steinpilz.
    Auch doof: Die Variationsbreite der Sporen ist sowohl in Form als auch in Größe enorm.
    Insbesondere der weiße zeigte teils schmal spindelige bis s-förmige Sporen mit einer Länge bis 17 µm. Sowas wird nirgends zu der Art erwähnt. Es gibt dann schon auch "Normale", elliptische Sporen von bis zu 10x4,5 µm, teils auch kürzer.
    Eher gedrungene, Tränenförmige Sporen (bis 8x4,5) hat dann der Gelbe (Calyptella campanula), was nach meinen Quellen eher andersrum sein sollte. Weitere Trennmerkmale gibt es nicht, beide Arten mit Schnallen und HDS mit Ramealis - Strukturen (Hyphen mit unregelmäßigen, verzweigten Auswüchsen).
    Ist wohl einfach mikroskopisch unklar, wie die Arten variieren. Getrennt habe ich einfach mal nach Farbe.


    Andere Cyphelloide sind einfacher.
    Die im Moos an den Eichenstämmen am Anfang, die diese braunen Kreise im Moos erzeugen, sind was Anderes.


    Chromocyphella muscicola = Moosbewohnendes Flaumschälchen

    Ein Dunkelsporer, im Habitus den Schüsselschwindlingen nicht ganz unähnlich, aber flauschiger auf der Oberseite und eben mit fein warzigen, runden oder fast rundlichen Sporen.
    Ein schickeres Makrophoto hat >Björn eben gezeigt<.


    Der nächste ist kein Cyphelloider Pilz. Sondern ein Schichtpilz.


    Cyphellostereum laeve = Weißer Moosschichtpilz

    Kann von ähnlichen Arten aus den Gattungen Arrhenia und Rimbachia durch die schnallenlosen Hyphen, die kleinen, tropfenförmigen Sporen und die weit aus dem Hymenium ragenden, teils apikal schwach verdickten Leptozystiden unterschieden werden.


    Die Erdzunge halte ich übrigens nicht für Microglosum viride, sondern für
    Microglossum griseoviride = Graugrüne Erdzunge

    Der Standort ist ja nun nicht direkt ein klar erkennbarer Erlensumpf, die Fruchtkörperfarben zeigen keine freudigen gelbgrünen Töne und die Asci messen vital und reif bei mir 9 bis 12,5 µm. Bei Microglossum viride sollten sie breiter sein.


    Der Olivschnitzling auf dem Pausenbaum.


    Simocybe sumptuosa = Großssporiger Olivschnitzling

    Kann man so kartieren. Neben den etwas größeren Sporen gegenüber Simocybe centunculus auch durch die völlig anders geformten Cheilos und die schmaleren Pileozystiden gut abgegrenzt. Schade, dann muss ich den centunculus wohl weiter suchen.


    Ramaria gracilis = Zierliche Koralle


    Auch nach Christan tatsächlich eine der wenigen, makroskopisch gut ansprechbaren Arten in der Gattung, dank den feingliedrigen, frisch sehr hellen Fruchtkörpern und dem ausgeprägten mandelgeruch.
    Als Bonus dazu habe ich noch kleine, fein warzige Sporen gefunden, "echte" Skeletthyphen (unseptiert) auch in der Asttrama und generative Hyphen mit Schnallen.


    Zwei schon etwas verfallene Ritterlingskollektionen, die fast gleich aussehen, aber total unterschiedlich riechen:


    Tricholoma album = Strohblasser Ritterling

    war der am Sonntag mit dem recht angenehmen, etwas fruchtigen Geruch.


    Tricholoma lascivum = Lästiger Ritterling

    war der am Samstag mit dem grauenhaften, ziemlich pissigen Geruch


    Mycoacia uda = Wachsgelber Fadenstachelpilz

    Hätte ich gerne was anderes draus gemacht, bei den eher blassen Farben und sehr feinen Stacheln. Geht aber nicht. Ist zu monomitisch um den in eine andere gattung zu packen, Leptozystiden sind zwar verstreut, aber vorhanden, die Sporen mit nur 4-5,5 x 2-3 µm zu gedrungen um eine andere Art der Gattung draus zu machen. Und auf KOH reagiert er ja auch also...


    The Making of: Stefans Bild von mycoacia uda:


    Pholiota lubrica = Weißflockiger Schüppling

    Wir waren uns da ja einig. Nur Ludwig und Gröger sind sich nicht einig, was die Form der Sporen betrifft. ist aber egal, nach den übrigen Makro- und Mikromerkmalen kommt trotzdem bei beiden das Gleiche raus.


    Pholiota squarrosa = Sparriger Schüppling

    Hier mal an Fichte.


    Neobulgaria pura = Buchen - Gallertkreisling

    in Wohngemeinschaft mit Xylaria hypoxylon = Geweihförmige Holzkeule


    Phlebia radiata = Orangeroter Kammpilz

    Wird überwachsen von Phlebia spec. (unbestimmter Kammpilz).


    Diese Phlebia spec. kann freilich immer noch Phlebia rufa sein. Leider hat die den Aufenthalt im Döschen nicht verkraftet. Basidien und Zystiden sind völlig verwachsen, haben jeden natürliche Form verloren. Sporen gibt es von vier verschiedenen Arten in dem Pilz, außer denen von Gymnopilus penetrans und denen von Phlebia radiata kann ich die keiner Art zuordnen. Und Phlebia - Sporen sind es nicht. Blaibt also unbestimmt, dieser Kammpilz.


    Öhm: Wenn du magst, gebe ich dir noch eine Namensliste für deine Pilze, Frank.
    Muss ich aber morgen machen, jetzt ist erst mal Bett.



    LG, Pablo.

    Hallo, Greg!


    Das ist interessant.
    Mycena pseudopicta ist mir auf meinen Mager- und Trockenrasen noch nicht begegnet.
    Mycena olivaceomarginata ist ein Massenpilz auf den meisten dieser Wiesen, aber mit solchen Hutfarben ist er mir noch nie begegnet. Hätte ich kaum für möglich gehalten bei einer Art, die mir in diversen Grau- und Brauntönen oder nach weiß ausblassend begegnet, die ich aber noch nie mit Rottönen sah. Man lernt immer was dazu. :)



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Bei Onnia gibt es wohl nicht so viel Auswahl. Leider kenne ich die beiden Nachbararten nicht, aber dein Fund sieht schon sehr nach dem aus, was ich beisher so als Onnia triqueter bestimmt habe (makro- und auch mikroskopisch), ist sogar noch schöner gestielt als meine Funde. Diese Steile sollten übrigens auch ein ganz gutes Merkmal sein. Und er sollte halt nichta uf dem Erdboden (vergrabenes Holz) sitzen. Und die Setae sollten gekrümmt sein (wo wir wieder im mikroskopischen Bereich wären, geht hier aber im Grunde auch ohne).


    Warum setzt du denn nun auf Gloeophyllum sepiarum?
    Oben steht doch G. abietinum drin, sonst hätte ich gar nicht gewettet. Aber der Kniff ist gut. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Und ich dachte echt gerade, ihr wollt aus dem armen Lila Lacki einen Rißpilz machen. :)
    Aber ihr meint ja den unteren, den Dunkelsporer mit den Tubaria - artigen lamellen.
    Da wollte ich mal noch erwähnen, daß ich da so vage an eine Tubaria (Trompetenschnitzling) denke. Ist aber so nicht zu klären.
    Ist natürlich fies von uns, immer genau an den zwei Bildern rumzudoktorn, die etwas verunglückt sind. Weil die restlichen Bilder sind nämlich gut.
    und es ist ja auch nicht schlimm, wenn mal ein Fruchtkörper unbestimmt bleibt. Manchmal wünsche ich, bei mir wäre es immer nur einer pro Exkursion. ;)


    Übrigens: Diese geophylla - gruppe ist doch gar nicht so schwer.
    >der ganz normale<
    >der im Hochgebirge<
    >der mit den eher einheitlichen, zarten Gelbtönen<
    >der mit der kräftig ockergelben Hutmitte<
    >der Lilane mit der ockergelben Hutmitte<
    >der lilane mit der lilanen Hutmitte<



    LG, Pablo.

    Hallo, Dieter!


    Mit solchen Bruchstellen im Stiel kannst du den schon mal sicher als Sprödblättler einordnen. Also Russula oder Lactarius.
    In dem fall Russula, und da vertraue ich Emils Diagnose eher als meine Ideen und würde ihm wohl auch folgen, wenn er was anderes vorgeschlagen hätte als ich. ;)


    Die einzige Gattung mit kräftigen Lamellenpilzen, wo man noch wenigstens ansatzweise so brechendes stielfleisch hat, wären Ritterlinge (Tricholoma). Aber auch da stehen nachher immer irgendwelche Fasern von der Bruchstelle ab.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Ich finde den ehrlich gesagt nicht gerade typisch für Coprinopsis atramentaria.
    Es gibt ja schon noch weitere Arten, die recht kräftig gebaut sind und irgendwie grau...
    Leider kenne ich mich mit Tintlingen ja gar nicht aus, weil man die immer mikroskopieren muss und meist lösen die siche infach auf, bevor ich die unters Glas packen kann.
    Ob das bei Coprinopsis insignis / alopecia immer so stimmt mit dem beflockten Stiel, da bin ich nicht ganz sicher.
    Müsste man mal einen Tintlingsspezi fragen.



    LG, pablo.

    Hallo.


    Das ist eine interessante Frage, Frank!
    Aber wenn es so ist, müsste dann nicht trotzdem die Gattungszugehörigkeit respektiert werden?
    Trechispora stevensonii / Osteomorpha fragilis dürfte ja nicht die Typusart der Gattung sein, oder? Insofern könnte man ja das ältere Epithet behalten und müsste es dann zu Trechispora umkombinieren, hätte also "Trechispora fragilis".
    Was dann theoretisch ja nomenklatorisch richtig wäre und auch im systematischen Sinne korrekt.



    LG, Pablo.

    Hallo, Michael!


    Klasse, die legen ja beide immer weiter zu. :thumbup:
    Der braune Sporenstaub auf dem Hut wird allerings nicht da gebildet. Der kommt von den Röhren unter dem Hut. Nur dort kann der Pilz Basidien und Sporen bilden, auf der glatten Oberfläche der Hutoberseite geht das nicht. Es reicht eine minimale Luftbewegung, zB wenn du die Tür öffnest und wieder schließt, um durch einen kleinen Aufwind die Sporen von der Hutunterseite auf die Hutoberseite zu wehen.



    LG, pablo.

    Hallo, Peter!


    So, deine Mädels haben dich am Wickel. Einfach einpacken und mitnehmen für eine Woche ist da auch keine Option?
    Das Problem bei mir: Neben Arbeit, Studium und Pilzen (also noch mehr Arbeit und Studium) wurde ich im nächsten Jahr auch mit einigen familiären Pflichtveranstaltungen belegt, die massiv an meiner ohnhin schon knappen Freizeit knabbern.
    Ein Pilzkurs muss sein, das wird einfach mal wieder Zeit. Es muss auch ein F2 sein, weil anschließend endlich mal versucht werden soll, einen PSV - Schein zu erhalten.


    Für eine Kärnten - Tour bliebe mir wahrscheinlich nur ein (wenn möglich langes) Wochenende.
    Und wenn ich schon in die Richtung reise: Dann muss ich auch Günter in Vorarlberg besuchen und zwei weitere Freunde (die aber nichts mit Pilzen zu tun haben) im Allgäu.
    Am liebsten würde ich mir für diese Tour eine oder auch zwei Wochen Zeit nehmen.
    Denn die will ich für dich und die anderen erwähnten freunde schon aufbringen.



    Liebe Grüße, Pablo.

    Hallo, Emil!


    Ja, so ist das leider. :(
    Theoretisch müsste man da auch jede Kollektion sequenzieren, um überhauot mal sicherzustellen, daß es a) tatsächlich drei Arten (und nicht 2 oder 5) in der Gruppe gibt und b) um herauszufinden, welche Merkmale denn nun wirklich exklusiv zu welcher Art gehören.
    Am Rande noch kurz wegen den dickwandigen Hyphen: Großpilze Baden-Württembergs schlüsselt Pleurotus cornucopiae als "dimitisch" aus. Der erste, der mir bei der Art echte Skeletthyphen zeigt (also völlig unseptiert) bekommt 10 Chips. Meiner Ansicht nach sind das bei allen drei Arten wenn überhaupt nur skeletoide Hyphen (also dickwandig, aber mit Septen). Und das ist nicht dimitisch, sondern monomitisch.
    Nächste Stufe: Untersuchung des Basismycels / Rhizomorphen. Sowie weitere chemische Tests (Guajak? KOH? Melzer? Eisensulfat?). Irgendwo muss es in der Gattung doch solide Trennmerkmale geben.



    LG, Pablo.

    Morgen!


    Na klar. :thumbup:
    Hat man nicht die Möglichkeit, im Januar nach Goa zu fliegen, dann doch wenigstens in die Oberrheinebene.


    Deine Mikroskop - Kamera - Kombi müssten wir uns mal zusammen angucken, Peter.
    Machst du eigentlich im nächsten Jahr zufällig einen Kurs in Hornberg? Ist ja nun nicht so weit und böte sich mal an. Mikro mitbringen, dann wird mal geguckt. Björn ist Dozent, der kennt sich aus.
    Mir schwebt 15.-20. 8. 2016 vor.



    LG, Pablo.

    Servus!


    Normalerweise mag Coriolopsis trogii schon Hütchen bilden, aber ich finde sie auch gerne mal fast resupinat wahcsend mit nur kleinen Hutkanten. Bei der breiten Porenform, den hellen Farben und dem striegeligen Filz denke ich aber schon recht sciher an diese Species.


    Mycena 1: Mir schienen auf den ersten Bildern schon die Lamellen recht rötlich. Da dachte ich an Holzbewohner wie zB Mycena purpureofusca (Lilaschneidiger Helmling). Allerdings mag mir der Habitus nicht recht gefallen. Es gibt allerdings eine ganze Reihe Arten mit farblich abgesetzten lamellenschneiden und ich bin leider echt kein Helmlingsfachmann.
    Was du immer versuchen kannst: >Diesen Schlüssel< durchgehen. Aronsen schlüsselt wo möglich makroskopisch, recht zuverlässig ist der auch.


    Wen bei dem anderen die Huthaut abziehbar ist, dann dürfte es schon in die Richtung gehen. Den kannst du aber auch mal mit dem Schlüssel testen. Ist mit Pilz in der Hand leichter, als nur über Bilder.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Oder eben Trametes ochracea (Ockertramete), da muss ich ohne Pilze in der Hand aber eher gefühlsmäßig urteilen und das Gefühl sagt versicolor. Aber auf einigen Bildern sind auf den Hüten so dunkle Zonen zu sehen, die Antrodiella einfach nicht kann.
    Die Poren bei Trametes sollen ja so weit sien, wor allem im Alter.
    Hier hast du es mit Fruchtkörpern zu tun, die sich im Größenwachstum nicht fertig entwickelt haben. Dann sind sie eingetrocknet und wieder nass geworden, daher die Farben der Poren.
    Wenn du solche Funde bestimmen willst, dann musst du auch immer die haptischen Merkmale einbeziehen. Konsistenz ist hier wichtig, auch Schnittbilder und wie sich der Pilz schneiden lässt.
    Aber mit einem extremen Chamäleon wie Trametes versicolor ist das echt so eine Sache. Die gehört in eine Reihe mit Arten wie Boletus erythropus (Flocki), Boletus badius (Marone), Fomitopsis pinicola (Rotrand), Gymnopilus penetrans (Fleckblattflämmling), die so ziemlich jedes Aussehen annehmen können. Chamäleons eben. :)



    LG; Pablo.

    Hallo.


    Genau. :thumbup:
    Passt doch wunderbar auf deinen Fund: Die sind ja durchaus dicklich und entfernt und erst recht gegabelt.
    Habitus "Leistlingsartig" haut ja auch hin, wobei da dann wohl eher der Tompiffge - Habitus gemeint ist als der von einer Cantharellus - Art.
    Also hätte er wohl besser "Nabelingsartig" beim habitus geschrieben.
    Skepsis ist immer gut. In dem Fall kannst du dich aber entspannt zurücklehnen und den Fund genießen. Ich kenne Faerberia zwar nicht, aber Myxomphalina. Und da ist nicht nur die Hutoberfläche total anders, sondern auch die Lamellen.
    Apropos Hutoberfläche: Du kannst ja mal versuchen, die abzuziehen. Wird hier wohl eher nicht gut klappen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Rainer!


    Leider nein. Bei solchen Pilzen geht man am besten nur davon aus, daß es eine Art ist, wenn sie total unterscheidlich aussehen. Sehen sie sich sehr ähnlich oder fast gleich, dann sollte man immer von unterschiedlichen Arten ausgehen. ;)


    Spaß beiseite:
    Ich glaube hier in der Tat an an drei Arten, die du im letzten Beitrag zeigst.
    Nr. 1: Schon recht wahrscheinlich Antrodia albida, aber (*hier das übliche Mikroskopie - Mantra einfügen*). Aber nur, wenn die fleischfarbenen Töne an den Poren ein Schatten sind, und der Pilz insgesamt rein weiß ist.
    Nr. 2: Feinporiger, etwas anderes gestaltete Pornmündungen, etwas anderer Aufbau der Röhrenschichten, etwas anderer Farbverlauf: Sehr wahrscheinlich eine Ceriporia oder Ceriporiopsis. Ich würde hier sogar vermuten, daß bei einer mikroskopischen Untersuchung Ceriporiopsis gilvescens rauskommen könnte.
    Nr. 3: Leider für mich undefiniertbar. Sicher nicht Antodia albida und auch nicht Ceriporiopsius gilvescens (ist gerade jung lebhafter gefärbt).
    Nr. 4 (exklusive letztes Bild): Da hättest du mal dran riechen können, wenn der sehr stark und auffällig nach etwas ziemlich undefiniertem riecht, ist es Mycoacia nothofagi (= Phlebia nothofagi, Buchen - Fadenstachelpilz).
    Nr, 4 (letztes Bild): Natürlich nicht Mycoacia nothofagi, sondern ein Porling, der eventuell identisch mit dem undefinierten Nummer 3 sein könnte.


    Warum das gerade so zäh läuft: Liegt daran, daß du mittlerweile ziemlich viele Porlinge kennst und auch sicher bestimmen kannst. Dann gehst du natürlich den nächsten Schritt und schaust dir auch weitere Porlinge und Rindenpilze an, die dann halt immer schwieriger zu bestimmen sind und auch seltener dokumentiert und untersucht werden.
    Und selbst wenn du dann irgendwann den Schritt zum Mikroskop wagst: Es werden nicht weniger Pilze, die du nicht bestimmen kannst: Bei mir liegen auch immer - trotz Mikroskop und Literatur - einige Porlinge rum, die ich nicht bestimmt bekomme. Ist ganz normal. Je intensiver man da dran geht, desto mehr Spaß macht es, aber es wird immer Pilze geben, die einen verwirren und die man nicht rausbekommt.



    LG, Pablo.

    Hallo, Denny!


    Sehr gute Bilder und Doku. :thumbup:
    Ist im Grunde alles drin, was man zur Helmlingsbestimmung braucht (außer Mikroskopie).
    Aber das ist ein eher schwieriges Pilzchen, würde ich sagen.
    Kein saftaustritt + Lamellenschneiden nicht gefärbt + Geruch unspezifisch ist meist irgendwie doof in der Gattung.
    Du kannst es ja mal mit dem >Schlüssel von Arne Aronsen< probieren. Könnte aber schwierig werden.



    LG, Pablo.

    Hallo, Bernhard!


    Mycena filopes ist ein ziemlich schlanker Pilz mit ganz anderem habitus: Die Stiele sind im Vergleich zur Hutbreite viel länger als hier, zudem sollte der wohl nicht direkt auf solchem dickem Holz sitzen.
    Ich habe die Befürchtung, daß sich deine Kollektion nicht bestimmen lassen wird, zumal sie auch schon in jungem Zustand einen Trockenschaden haben, was viele merkmale beeinflusst.
    Du kannst ja mal >hier< durchblättern. Auch wenn die Liste noch nicht vollständig ist, sind hier recht viele der in Mitteleuropa vorkommenden Helmlingsarten aufgeführt. Und der Schlüssel ist gut, viele Arten können auch makroskopisch geschlüsselt werden.



    LG, Pablo.

    Hallo, Norbert!


    Ich finde den kleinen Exkurs in der Tat ganz spannend. Ich bin nicht sicher, ob alle diese Gräben im Wald mit der Erklärung erklärt werden können, aber bei so ein paar mir bekannten Gräben würde das passen.
    Schönes Gebiet übrigens. Aber die Wiese sieht ja auch schon recht zerwühlt aus. Scheint als m,ögen die Wildschweine keinne Saftlinge.



    LG, Pablo.

    Hallo, Emil!


    Genau. Und ausgebüxte Zuchtformen von Pleurotus ostreatus brauchen nicht nur keinen frostreiz mehr, sondern hybridisieren auch fleißig mit einheimischen Wildformen dieser Art. Wobei "Frostreiz" auch ein stolzes Wort ist. Auch bei den Urformen muss es nicht unter dem Gefrierpunkt sein. Es reicht ein enstprechender Temperatursturz, zum Beispiel von 20 auf 5 Grad.
    Und das kann halt auch im Sommer hin und wieder passieren.
    Ich habe in diesem jahr so einige Kollektionen aller drei Arten durchgetestet.
    Die Erkenntnisse waren ernüchternd: Wirklich harte Unterscheidungskriterien gibt es fast gar nicht.
    In der Literatur oft erwähnt: Dickwandigkeit der Hyphen in Huttrama oder Lamellentrama. Die Realität sieht so aus, daß das alle drei Arten können, aber alle drei Arten können es auch bleiben lassen. Am regelmäßigsten scheint es bei Pleurotus cornucopioides aufzutreten.
    Ebenfalls mal als ein Kriterium zur Unterscheidung der Arten angeführt: Reaktion des Fleisches mit Sulfovanillin. Leider färben alle drei Arten damit blutrot, und das auch noch sehr konstant.
    Geruch: Pleurotus ostreatus sollte im Grunde nie anisartig riechen. Aber da bin ich mir noch nicht allzu sicher. bei Pleurotus pulmonarius und Pleurotus cornucopiae ist das kein Kriterium. Die können beide nach Anis riechen oder eben auch nicht.
    Wuchsformen, Farben: No Chance. Variiert bei allen drei Arten stark.
    Einzig bei wirklich tief blaugrau oder blaugraubraun gefärbten Fruchtkörpern kannst du auf Pleurotus ostreatus schließen, die anderen beiden Arten niemals mit Blautönen.
    Wenn Stielcortex deutlich braun oder graubraun, dann hast du Pleurotus cornucopiae. Der Stiel kann bei der Art aber auch weiß sein.
    Bleibt im Grunde nur der Habitus. Und da sind vor allem Pleurotus ostreatus und Pleurotus pulmonarius sehr ähnlich.
    Da ist es sehr wichtig, möglichst vollständige Kolektionen zu beobachten.
    Bei Pleurotus pulmonarius sind zumeist immer einige recht kleine, dünnfleischige, "löffelförmige" Fruchtkörper dabei. Der baut gerne Stielchen, setzt dann an denen schön gleichmäßige, seitlich angewachsene, ovale Hütchen an, die eben diese Löffelform bilden. Das macht Pleurotus ostreatus anscheinend sehr selten.
    Pleurotus ostreatus macht auch gerne einen auf dickes Hutfleisch, das wiederum bei Pleurotus pulmonarius im Alter oft fast fehlt.
    Stielbasis: ich bin recht sicher, daß eine stark striegelige Stielbasis eiin recht gutes merkmal für Pleurotus ostreatus ist. Jedenfalls sehe ich das bei dem regelmäßig, bei Pleurotus pulmonarius finde ich nur weißen Filz, nur ganz jung ein paar eher flaumige Haare, nie so was grob Striegeliges.


    Und genau da sind deine Pilze ziemlich fies.
    Denn Bild 1 und Bild 2 passen habituell hervorragend zu Pleurotus pulmonarius.
    Die beiden "Studiobilder" scheinen dann aber Pleurotus ostreatus zu zeigen.


    Erscheinungszeit: Nach wie vor ist Pleurotus ostreatus eine Art des Winterhalbjahres, Pleurotus cornucopiae und Pleurotus pulmonarius sind Arten des Sommerhalbjahres. Aber nach Erscheinungszeiten bestimmt man keine Pilze. Aus oben genannten gründen taucht Pleurotus ostreatus eben auch mehr und mehr im Sommer auf. Die beiden anderen können sicher bei geeigneter Witterung auch mal im Winter auftauchen.



    LG; Pablo.