Moin Moin!
Also daß hier jetzt kein falscher Eindruck entsteht:
Das war ja eine dienstliche Tagung und kein Vergnügungsurlaub. Selbstverständlich haben wir alle durchgehend konzentriert und angestrengt gearbeitet.
Oder zumindest auch.
Ein paar Pilze nebenbei, das musste einfach sein. Ist ja wie atmen irgendwie.
Interessant:
Zitat
"unbekannt" interessiert mich. Das könnte doch evtl. Calonectria pyrochroa sein?
Ist die auch auf Ilex spezialisiert?
Worauf sollte ich achten? Der steht bei mir noch in der Warteschlange, ist morgen dran.
The Making of: Ralfs Bilder von Artomyces pyxidatus

The Making of: Melanies Bilder von Calyptella campanula

also von dem Gelben Schüsselschwindling.

Der theoretisch auch als Varietät aufgefasst werden kann von:
Calyptella capula = Weißer Schüsselschwindling

Mit einer Pyrenopeziza, die ich am Stengel aber momentan nicht wiederfinde.
Schüsselschwindlinge sind übrigens doof mikroskopisch.
Wenn man Cyphelloide Pilze nach Funga Nordica schlüsseln will, wird man erstmal nach den Randhaaren bzw. Haaren der Außenseite gefragt. Diese beiden Schüsselschwindlinge hatten keine.
In dem Fall gelangt man zeilstrebig zu Pilzarten, die den Schüsselschwindlingen ungefähr so ähnlich sind wie ein Weichbecherchen einem Steinpilz.
Auch doof: Die Variationsbreite der Sporen ist sowohl in Form als auch in Größe enorm.
Insbesondere der weiße zeigte teils schmal spindelige bis s-förmige Sporen mit einer Länge bis 17 µm. Sowas wird nirgends zu der Art erwähnt. Es gibt dann schon auch "Normale", elliptische Sporen von bis zu 10x4,5 µm, teils auch kürzer.
Eher gedrungene, Tränenförmige Sporen (bis 8x4,5) hat dann der Gelbe (Calyptella campanula), was nach meinen Quellen eher andersrum sein sollte. Weitere Trennmerkmale gibt es nicht, beide Arten mit Schnallen und HDS mit Ramealis - Strukturen (Hyphen mit unregelmäßigen, verzweigten Auswüchsen).
Ist wohl einfach mikroskopisch unklar, wie die Arten variieren. Getrennt habe ich einfach mal nach Farbe.
Andere Cyphelloide sind einfacher.
Die im Moos an den Eichenstämmen am Anfang, die diese braunen Kreise im Moos erzeugen, sind was Anderes.
Chromocyphella muscicola = Moosbewohnendes Flaumschälchen

Ein Dunkelsporer, im Habitus den Schüsselschwindlingen nicht ganz unähnlich, aber flauschiger auf der Oberseite und eben mit fein warzigen, runden oder fast rundlichen Sporen.
Ein schickeres Makrophoto hat >Björn eben gezeigt<.
Der nächste ist kein Cyphelloider Pilz. Sondern ein Schichtpilz.
Cyphellostereum laeve = Weißer Moosschichtpilz

Kann von ähnlichen Arten aus den Gattungen Arrhenia und Rimbachia durch die schnallenlosen Hyphen, die kleinen, tropfenförmigen Sporen und die weit aus dem Hymenium ragenden, teils apikal schwach verdickten Leptozystiden unterschieden werden.
Die Erdzunge halte ich übrigens nicht für Microglosum viride, sondern für
Microglossum griseoviride = Graugrüne Erdzunge

Der Standort ist ja nun nicht direkt ein klar erkennbarer Erlensumpf, die Fruchtkörperfarben zeigen keine freudigen gelbgrünen Töne und die Asci messen vital und reif bei mir 9 bis 12,5 µm. Bei Microglossum viride sollten sie breiter sein.
Der Olivschnitzling auf dem Pausenbaum.
Simocybe sumptuosa = Großssporiger Olivschnitzling

Kann man so kartieren. Neben den etwas größeren Sporen gegenüber Simocybe centunculus auch durch die völlig anders geformten Cheilos und die schmaleren Pileozystiden gut abgegrenzt. Schade, dann muss ich den centunculus wohl weiter suchen.
Ramaria gracilis = Zierliche Koralle


Auch nach Christan tatsächlich eine der wenigen, makroskopisch gut ansprechbaren Arten in der Gattung, dank den feingliedrigen, frisch sehr hellen Fruchtkörpern und dem ausgeprägten mandelgeruch.
Als Bonus dazu habe ich noch kleine, fein warzige Sporen gefunden, "echte" Skeletthyphen (unseptiert) auch in der Asttrama und generative Hyphen mit Schnallen.
Zwei schon etwas verfallene Ritterlingskollektionen, die fast gleich aussehen, aber total unterschiedlich riechen:
Tricholoma album = Strohblasser Ritterling

war der am Sonntag mit dem recht angenehmen, etwas fruchtigen Geruch.
Tricholoma lascivum = Lästiger Ritterling

war der am Samstag mit dem grauenhaften, ziemlich pissigen Geruch
Mycoacia uda = Wachsgelber Fadenstachelpilz

Hätte ich gerne was anderes draus gemacht, bei den eher blassen Farben und sehr feinen Stacheln. Geht aber nicht. Ist zu monomitisch um den in eine andere gattung zu packen, Leptozystiden sind zwar verstreut, aber vorhanden, die Sporen mit nur 4-5,5 x 2-3 µm zu gedrungen um eine andere Art der Gattung draus zu machen. Und auf KOH reagiert er ja auch also...
The Making of: Stefans Bild von mycoacia uda:

Pholiota lubrica = Weißflockiger Schüppling

Wir waren uns da ja einig. Nur Ludwig und Gröger sind sich nicht einig, was die Form der Sporen betrifft. ist aber egal, nach den übrigen Makro- und Mikromerkmalen kommt trotzdem bei beiden das Gleiche raus.
Pholiota squarrosa = Sparriger Schüppling

Hier mal an Fichte.
Neobulgaria pura = Buchen - Gallertkreisling

in Wohngemeinschaft mit Xylaria hypoxylon = Geweihförmige Holzkeule
Phlebia radiata = Orangeroter Kammpilz

Wird überwachsen von Phlebia spec. (unbestimmter Kammpilz).
Diese Phlebia spec. kann freilich immer noch Phlebia rufa sein. Leider hat die den Aufenthalt im Döschen nicht verkraftet. Basidien und Zystiden sind völlig verwachsen, haben jeden natürliche Form verloren. Sporen gibt es von vier verschiedenen Arten in dem Pilz, außer denen von Gymnopilus penetrans und denen von Phlebia radiata kann ich die keiner Art zuordnen. Und Phlebia - Sporen sind es nicht. Blaibt also unbestimmt, dieser Kammpilz.
Öhm: Wenn du magst, gebe ich dir noch eine Namensliste für deine Pilze, Frank.
Muss ich aber morgen machen, jetzt ist erst mal Bett.
LG, Pablo.