Hallo.
Nun war ich eben etwas >ab vom Weg<, habe ihn aber glücklich doch noch wieder gefunden. 
Im Folgenden nun also wieder ein paar Bilder von Pilzen auf und an Holz.
Da wäre zunächst eine wenig auffällige Kollektion von Biscogniauxia nummularia (Buchen - Eckenscheibchen):


Der Pyreno ist schon recht alt, aber interessant sind die Sachen darauf und daneben:
Die Nectria lasse ich mal weg, sowas ist in der regel ja sowieso nicht bestimmbar.
Aber diese hyalinen, linsenförmigen Pilze, die sind natürlich spannend.

Von der Form her und bei dem Wachstum neben und auf Pyrenomyceten denkt man ja erstmal an Tremella. Aber Pustekuchen.
Ein Weilchen habe ich mit mir gerungen, aber er sieht mikroskopisch eben exakt so aus wie der oben vorgestellte Myxarium nucleatum. Also bekommt er den Namen auch.



Weißer Kern muss also nicht immer da sein.
Regelmäßig überraschend finde ich Radulomyces confluens (Zusammenfließenden Rindenpilz):


Der sieht makroskopisch immer wieder anders aus. Siehe die bisher gezeigten Kollektionen in diesem thema ( Beiträge 1, 15, 18).
Dann hätten wir noch eine weitere Kollektion von Dacryobolus karstenii (Nördlicher Höckerrindenschwamm):


Das Substrat ist in diesem Fall ungewöhnlich, weil Fichte (Picea). In dem Gebiet kommt Dacryobolus karstenii allerdings regelmäßig vor, außer Kiefern gibt es so gut wie keine anderen nadelbäume. Nur eine vereinzelte Gruppe von Fichten, somit wahrscheinlich einfach ein Übersteiger.
Noch eine hübsche Aufsammung von Irpex lacteus (Milchweißer Eggenpilz):



An einem liegenden, noch berindeten Rotbuchenast.
Mit penetrantem, relativ unbeschreibbarem Geruch treffe ich an morschem Rotbuchenholz immer wieder mal
Mycoacia nothofagi (Scheinbuchen- Fadenstachelpilz):



Der Aufbau der Fruchtkörper ist Phlebia - Artig (steht ja mittlerweile auch in der Gattung), also monomitisch, mit Schnallen und dicht verflochtenen / verklebten Hyphen im Subhymenium, Subikulum wieder lockerer.
Von anderen "Mycoacien" neben makroskopischem Aussehen und Geruch auch durch die zahlreichen, inkrustierten Zystiden zu unterscheiden, die nicht nur in den Stachelspitzen, sondern im gesamten Hymenium vorkommen.
Ebenfalls an einem Rotbuchenast sitzt eine kleine Junghuhnia nitida (Schönfarbiger Resupinatporling):


Mit eigentlich fast etwas zu großen Poren. Aber die Mikromerkmale und Sporenmaße passen, Junghuhnia separabilima ist im ersten Beitrag zu sehen mit noch etwas weiteren Poren und auffälligen Rhizomorphen (die hier fehlen).
ebenfalls eine häufige Art ist Datronia mollis (großporige Datronie):


Die eigentlich ein ganz hübsches, trimitisches Hyphensystem hat und schicke Dendrohyphidien an den Porenmündungen.
Allerdings war die Kollektion hier schon recht oll und diese Merkmale wollten sich einfach nicht fotografieren lassen.
So müssen ein paar Basidien, Zystidiolen, generative Hyphen und Sporen reichen.
Im grunde ist die auch makroskopisch schon gut anzusprechen.
In Einzelfällen können Verwechslungen mit Cerrena unicolor ( siehe Beitrag 22 + 29) vorkommen.
Sehr hübsch ist diese Aufsammlung von Botryohypochnus isabellinus (Äh... Stachelsporige Traubenbasidie?):




Ja, das Farbspiel auf den Makrobildern ist recht authentisch. Wenn auch nachgearbeitet, weil es gibt wieder dieses Problem mit dem Grünstich bei Fotografien unterm sonnenbeschienenen Blätterdach...
Konnte ich makroskopisch mal wieder zunächst nichts mit anfangen, aber mikroskopisch ist das auf den ersten Blick dann recht klar. Nachdem ich sowas im letzten Jahr schon mal hatte und erst für eine Tomentella hielt. 
Was auch hier her gehört, weil es ebenfalls mit oder ohne Poren an Holz wohnt ist
Peziza varia (Riesenbecherling):




An zerfallenden Buchenstammstücken.
Hier mit ganz fein punktierten Sporen, aber das darf der. Ist auf dem BWB - Bild auch nur zu erahnen, wenn man es groß anguckt.
LG, Pablo.