Ahoi nochmal!
Hallo, Wolfgang!
Wenn du die Tage noch Zeit hast: Fahr doch hin!
Am besten ließ sich Hygrocybe ovina auf der kleinen Wiese am Fischrestaurant beobachten, also da, wo sonst die Nackten liegen.
Da gab es mehrere Kollektionen auf engem Raum (Teil der Wiese unter der Straße, über der Straße nur ein Fruchtkörper von H. ovina) und es kam auch noch einiges Frisches nach.
Wegen den Honigsaftlingen (Hygrocybe reidii): Das war ja eine der drei Aten, die dort am massivsten vertreten war. Sicher habe ich nicht jede Kollektion eingehend untersucht, aber so ungefähr bei einem Dutzend habe ich mir den Spaß gemacht, mal einen Fruchtkörper in der Hand zu zerbröseln. Etwas Kneten, etwas anwärmen, und dann hatten alle diesen ziemlich auffälligen Honiggeruch.
Bei alten Exemplaren mischt sich dann noch was Unangenehmes rein, aber das machen ja alle Pilze, wenn sie am vergehen sind.
Jedenfalls war das Massenhafte Auftreten von Hygrocybe reidii in üppigen Büscheln, Teppichen, Straßen und Hexenringen an diversen Stellen absolut beeindruckend. Und hilft natürlich auch, so eine Art dann mal richtig kennen zu lernen. Makroskopisch sind neben dem Geruch auffallend: Die breit angewachsenen und teils auch mit zahn herablaufenden, ziemlich entfernt stehenden Lamellen, oft mit lachsfarbenem Reflex, die ziemlich interessant um einen gewissen Orangeton herum spielenden Farben, die trockenen Hutoberflächen, oftmals mit so einer Art eingewachsenen Reif belegt, der ihnen ein schimmeriges Aussehen verleiht, fein bereifte Stielspitzen (Stiel ansonsten trocken).
Das alles variiert natürlich ganz schön, klein geratene Exemplare mit kurz am Zahn herablaufenden Lamellen sahen erstmal den Pfifferlingssaftlingen dazwischen ganz schön ähnlich.
An einer Stelle standen noch orange gefärbte Gelbrandige Saftlinge dazwischen in recht großen Fruchtkörpern, die sind dann auch nicht unbedingt leicht zu unterscheiden. Hygrocybe quieta (Schnürsporiger Saftling) müsste man mal in der Hand haben, der könnte noch ziemlich ähnlcih aussehen. Hygrocybe salicis-herbaceae kann auch ählich sehen, ist aber eine Gebirgsart und schmeckt beim kauen scharf. Hygrocybe mucronella (Bitterer Saftling) und Hygrocybe marchii (?) sind eher kleinere Pilze, beide riechen natürlich nicht nach Honig. Hygrocybe splendidissima soll nach Hoig riechen, sieht aber eher aus wie eine kleinere Hygrocybe punicea mit etwass anderem Farbspiel und normalerweise deutlicher gebuckeltem Hut.
Ich versuche mal, einige eurer Bilder möglichst sicher der Art (Hygrocybe reidii) zuzuordnen (egal ob nun Kollektionen, die cih selbst in der Hand hatte).
Beitrag #7 von Chris:
Bild 0 (das müsste der Hexenring um den Picknickplatzgewesen sein, oder?)
Bild 13: keine Ahnung welche Kollektion das ist, aber mit der Strukturr der Hutoberfläche, Farbverläufen, Habitus dürfte der schon passen.
Beitrag 33 von Lupus:
erstes Bild nach "Und weiter geht's"
fünftes Bild nach "Und weiter geht's"
achtes Bild nach "Und weiter geht's"
Zur Abrundung noch ein paar eigene Bilder von Hygrocybe reidii (Honigsaftling):





Zwei Kollektionen habe ich auch spaßeshalber noch mikroskopiert, aber die Bilder sind noch nicht fertig.
Die beiden anderen Arten mit extrösem Massenaspekt waren Hygrocybe chlorophana (Stumpfer Saftling):


Sowie Hygrocybe coccinea (Kirschroter Saftling):





Differezialdiagnostisch (habe ich bewusst nur an einer Stelle gesehen bzw. nur diese Kollektion bestimmt) noch Hygrocybe insipida (Gelbrandiger Saftling):

Die "Braunen" mache ich mal eben noch komplett. Da fehlen nur noch zwei Arten, beide weder rötend noch mit auffälligem Geruch.
Erstens Hygrocybe irrigata (Graubrauner Schleimsaftling, deutscher Name muss nicht stimmen):



Hygrocybe fornicata (Blassrandiger Saftling):

Im krassen Gegensatz zu Hygrocybe irrigata komplett trocken, Ht und Stiel unglitischig und Stiel sogar deutlich trocken-faserig.
Und als letzten von mir für heute noch Cuphophyllus flavipes (Gelbfüßiger Ellerling):


Die beiden jungen Fruchtkörper wurden vorhin schon mal gezeigt. da war allerdings die gelbe stielbasis nicht sichtbar. Neben eben der sind die kurzen, oft beinahe kugeligen Sporen ein wichtiges Merkmal zur Abgrenzung von Cuphophyllus lacmus und Cuphophyllus colemanniana.
LG; pablo.