Beiträge von Beorn

    Hallo, Leute!


    heidi, ich freue mich, daß du noch erfolgreich diese traumhaften Wiesen begehen konntest. :thumbup:
    Schade, daß du nciht dabei sein konntest: Aber wenn du willst, kannst du ja trotzdem hier noch ein paar Bilder von deiner Exkursion anhängen. Vielleicht ist ja sogar was dabei, das wir nicht gefunden hatten.


    ich lege nochmal nach mit ein paar weiteren Bildern.
    Zunächst mal schulde ich euch noch die Mikrodoku von Hygrocybe reidii (Honigsaftling), falls das jemanden interessiert:


    Gegen ende auf der großen Wiese hatte Wolfgang noch eine kleine Kollektion von sehr hübschen, schuppigen Saftlingen gefunden.
    Trotz den nur schwach herablaufenden Lamellen kam da nichts anderes raus als Hygrocybe cantharellus (Pfifferlingssaftling):


    Die etwas kleineren mit den herablaufenden Lamellen auf der unteren "Nacktwiese" sind trotz teils verkahlter Hüte ebenfalls Hygrocybe cantharellus.
    zwei Kollektionen durften da in die "ominösen Döschen":





    Ein weiterer sehr interessanter Fund war für mich Hygrocybe citrinovirens (Grünlichgelber Saftling).
    Da fand sich an zwei Stelllen jeweils nur ein Einzelfruchtkörper, die ich für ein Bild irgendwann zusammengelegt hatte:




    Sowie der Rest vom Schützenfest.
    Hygrocybe psittacina (Papagaiensaftling):



    Hygrocybe intermedia (Feuerschupppiger Saftling):


    Hygrocybe punicea (Granatroter Saftling):




    Hygrocybe calyptratiformis (Rosensaftling):




    Irgendwie...

    ...kann man diesen Vierbeinern aber auch nicht länger als 2 Sekunden böse sein. :D


    Leccinum quercinum (Laubwaldrotkappe):

    Irgendwie ja auch bunt und rot. Aber kein Saftling, wie ich dann feststellen musste.


    Für Verena und alle anderen, die noch ein paar Mikrobilder vertragen, noch der Samtschneckling des Tages:
    Camarophyllopsis cf schulzeri (vermutlich Hellblättriger Samtschneckling):



    Nach Gröger passt das nicht ganz mit den Huthautstrukturen, aber stellenweise ist da ja schon so eine Schicht aus liegenden Hyphen noch drüber. Und mit FN gibt es keine sinnvolle Option, bleibt dennoch mit Vorbehalt, weil ich mich in der Gattung gar nicht auskenne und ordentliche Literatur fehlt.


    Egal, ein Spaß war's so oder so.


    Und die Rötlinge und Keulchen kommen noch. :)



    LG; Pablo.

    Hallo, Abeja!


    Das Gebiet, wo ich die Kollektion aus diesem Thema gefunden hatte, hat eigentlich einen sauren Boden (viele Flockis, Fichtensteinpilze, Maronen...). Allerdings ist die Fundstelle direkt an einem Wegrand mit aufgehäuftem Schotter, das kann sehr gut ein basisches Material sein.


    Die Dokumentationen bei den italienischen Kollegen sind interessant. Die erste und dritte Kollektion zeigen mikroskopisch übrigens eben diese "aushalsenden Basidien", die ich selbst schon nicht nur bei Clitopilus, sondern auch bei einigen tricholomataceae (insbesondere Nabelingen) nach längerer Döschenhaltung frischer fruchtkörper beobachtet habe. Das HDS - Bild der ersten Kollektioon lässt leider nicht viel erkennen, aber ein inkrustierendes Pigment sehe ich da eigentlich nicht.
    Die zweite Kollektion schaut interessant aus, vor allem weil die Gestalt der Zystiden da eine ganz andere ist und die so dicht gedrängt sind, als wäre die Lamellenschneide wirklich komplett steril.



    LG, Pablo.

    Hallo, Nobi!


    Ein Augenschmaus, was da noch so rausgekommen ist. :)
    Andererseits ist das auch interessant, daß es anscheinend gar nicht so einfach ist, solche Proben wieder zu beleben. Vielelicht brauchen einige Arten halt doch das Klima vor Ort, um richtig arbeitendes Mycel zu bilden, das auch fruchtkörper produzieren kann?



    LG; Pablo.

    Moin, Ice & Harald!


    Täuscht das auf den Bildern, oder sind die Hüte tatsächlich schülferig - schuppig?
    Weil wenn ja: Käme dann überhaupt noch eine Art aus der dryophilus - Gruppe in Frage, oder müsste man dann nicht eher mal bei den Schwindlingsverwandten (Marasmius s.l.) gucken?



    LG; Pablo.

    Hallo, Torsten!


    Da wird Christoph wohl ins "Schwarze" getroffen haben. So müsste diese Hygrocybe conicoides aussehen. Und das wäre tatsächlich mal einer aus der conica - Gruppe, den man auch getrost als eigene Art sehen kann.
    Bei "hygrocybe perplexa" bin ich mir da weniger sicher, weil es da so fließende Übergänge zu "normalen" Papageien gibt. Zumindest finde ich öfters mal irgendwelche Kollektionen, wo diese trübroten Farbtöne zumindest teilweise ausgeprägt sind, dabei aber immer noch ein wenig grün mit rein spielt. Letzten samstag hatten wir auch solche Kollektionen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Mario!


    ich glaube, die Dextrinoidität der Sporen als trennmerkmal ist unzuverlässig. Wichtiger ist die makroskopische Gestalt, Dicke und Haptik der Fruchtkörper. Coniophora arida sollte wirklich nur ein dünner Belag sein, Hymenium nicht knubbelig, meistens etwas filzig oder samtig. nicht so dick, warzig und frisch irgendwie wachsartig wie Coniophora puteana. Das wären merkmale, die ich bei deinem Fund allerdings über Bilder nicht beurteilen kann.



    Lg; pablo.

    Hallo zusammen!


    Für einen normalen chrysenteron scheint der aber zu stark zu blauen (Hutfleisch im schnitt, da schon etwas ausgeblasst).
    Auf mich macht der den eindruck, als wollte er >Xerocomellus cisalpinus< heißen. Ist aber halt bei so einem alten Fruchtkörper und ohne vollständiges Schnittbild kaum mehr als eine Idee.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Ja, auch >Chlorophyllum olivieri< kann eine gerandete Knolle haben. Auch wenn ich es so deutlich und so extrem wie hier noch nicht gesehen habe.
    Christoph hat neulich meine aufmerksamkeit dafür geweckt: Bei Chlorophyllum brunneum müsste der Ring deutlicher einfach und dünner sein. Auch der standort passt wohl nicht so gut, das sieht nicht nach einem besonders stickstoffhaltigen Gelände aus.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Christoph!


    Diese Studie:
    A phylogenetic study of Boletus section Boletus in Europe  
    D.C.M. Beugelsdijk, S. van der Linde, G.C. Zuccarello, H.C. den Bakker, S.G.A. draisma, M.E. Noordeloos
    von 2008 war's glaube ich...


    Eine japanische oder chinesische Studie meine ich auch mal noch irgendwo gelesen zu haben.
    Das mit dem Typusmaterial hatte ich wohl überlesen. In der Tat ist das dann natürlich nicht wirklich astrein, das Taxon zu Boletus edulis zu stellen.


    Das mit dem gomerischen, oraangenen Ziestrosensteinpilz war mir noch gar nicht bekannt. :)
    ist ja witzig. Und ich dachte schon, daß diese var. citrina / Boletus persoonii so anders aussieht, mit diesen Gelbtönen die im Grunde ja einigermaßen ungewöhnlich für Boletus edulis sind. Irgendwie geht's mir da ja wie mit den Leccini: Da wurde ja auch vieles nach genetischen Untersuchungen zusammengelegt, wo ich dennoch sehr skeptisch bin, ob das tatsächlich auchjeweils eine art ist.



    LG, Pablo.

    Moin, Torsten!


    Das war gar nicht eine Tour. Das waren eher drei oder vier, wo ich halt nachmittags nach der arbeit noch raus bin, um Braunhütige Ritteringe zu beobachten. Und so wie's halt zur Zeit aussieht, sammelt sich dann eben was an.



    LG; Pablo.

    Hallo, Abeja & Christoph!


    Das war wohl auch mein Fehler: irgendwo mal was gelesen von wegen C. cystidiatus solle sich durch die Zystiden unterscheiden, aber dann halt auch festgestellt, daß das kaum konstant sein kann, weil man da wie bei vielen anderen Arten auch "Zystiden züchten" kann (Was in Wirklichkeit halt einfach lang aushalsende Basidiolen sind). und anschließend nicht weiter nachgeforscht (Typusbeschreibungen usw.), sondern einfach als "irgendwie komisch, eventuell Synonym" nicht weiter drüber nachgedacht.


    Ist aber ein Anhaltspunkt, wenn es eben weitere Merkmale gibt (HDS - Inkrustierungen), bei Gelegenheit genauer hinzugucken. Daß die Lamellen bei diesen Funden lange weiß gewesen wären, kann ich nicht bestätigen: Die waren schon auch bei kleineren Fruchtkörpern mit teils noch eingerolltem Hutrand schon rosig. Aber die Hüte eben sehr dunkel und die Form nicht so ganz wie ich es kenne.
    Lohnt sich also, doch geneuer hinzugucken.



    LG; Pablo.

    Ahoi, Hartmut!


    Das ist ja mal wieder so ein Kracherpilzchen!
    Nicht nur wegen der offenbaren Seltenheit, sondern auch in der gesamten makro- wie mikroskopischen erscheinung.
    Glückwunsch an euch alle, die das Ding in der Hand und unterm Glas hatten.



    LG; Pablo.

    Hi.


    ich bin mir ziemlich sicher, bei meinen vitreus - Funden nichts grünliches festgestellt zu haben. Sowass kenne ich eher von Ceriporia viridans (andere Sporenform).


    Ich gucke morgen mal meine Sporenbilder von vitreus und sanguinolentus an, das habe ich jetzt nicht im Kopf, meine aber, daß es da einen recht breiten Überschneidungsbereich bei den Sporen gibt.



    LG; pablo.

    Hai!


    Jaaaaa, den Selfie will ich auch sehen. Am besten mit einer deiner Nuntwiesen im Hintergrund, Torsten. weil die sind jaa auch nicht von schlechten Eltern. :thumbup:


    Notiz an Verena:
    Eine Dermoloma bekam ich gegen Ende unserer exkursion in die Hand gedrückt. Aber wer soll das ganze Zeuch denn mikroskopieren? Bei mir stehen ja immer noch die drei Keulchen auf der Liste...
    Im Feld dachte ich vage an cuneifolium, wobei ich nicht glaube, daß ich den ohne Kontrolle der Sporenamyloidität von pseudocuneifolium unterscheiden kann. Mitgenommen habe ich ihn nicht. Hätten wir etwas gezielter danach geguckt, hätten wir da sicher noch ein paar gefunden. Aber man musste ja wieder mal viel zu schnell von den Wiesen runter, obwohl es noch gar nicht ganz dunkel war!
    Ein einzelner Camarophyllopsis - fruchtkörper hat sich sogar irgendwie in meine Döschen verirrt. Auch wenn ich keine Standortbilder hatte und eigentlich keine Einzelfruchtkörper mehr untersuche, hab' ich ihn mir dennoch angeguckt, weil aus der Gattung hatte ich noch nix. Müsste Camarophyllopsis schulzeri (Hellblättriger Samtschneckling) sein, Bilder mit Mikrodoku sind aber erst morgen fertig.



    LG; Pablo.

    Hallo, Potestas.


    Klare Frage, klare Antwort: Nein.
    Auf die deutlich doppelte, gerandete Manschette solltest du achten und - noch wichtiger: Auf die Stielnatterung.
    Ablösbar ist sie beim >Chlorophyllum brunneum< auch. Also auch verschiebbar. Verschiebbar ist sie beim parasol aber nur dann, wenn sie nicht am Stiel festklebt.
    Aber schau dir doch den Gerandetknolligen (siehe Link) einfach an, dann müsste es im Grunde klar werden.



    LG, Pablo.

    Hallo, Stefan!


    Ganz so einfach ist das auch nicht. Ich habe die Festplatte mit den Bildern gerade nicht angeschlossen, da gab es wohl einen ziemlich geringen Unterschied in der Sporengröße und halt das verfärbungsverhallten. Allerdings hatte ich auch schon einen Physisporinus sanguinolentus, der nur zögerlich über rauchgrau nach grauschwarz verfärbte. Nix rot also.



    LG; pablo.

    Hallo, Marko!


    Das war ein astreiner Fichtensteinpilz. :)
    Übrigens auch keine "forma betulicola", weil eben anderer Habitus, andere Farben von Hut und Stiel und zu deutliches Stielnetz.
    Boletus edulis heißt ja vor allem deswegen Fichtensteinpilz, weil er hauptsächlich mit Rotbuchen, Hainbuchen, Linden, Lärchen, Hasel, Weide, Kiefer, Weißtanne, Birke, Eiche, Esskastanie, Pappel und Fichte Mykorrhiza bildet.


    In der erscheinungszeit unterschéiden sich Sommersteinpilz und Fichtensteinpilz auch, und zwar - achtung, Ironie - folgendermaßen:
    Sommersteinpilz vorwiegend von Juni bis November
    Fichtensteinpilz vorwiegend von Mai bis Dezember



    LG, Pablo.

    Hallo, Mischa!


    Nur: Die Farbe des Sporenpulvers ist ja höchstwahrscheinlich unteschiedlich. Der erst kann zumindest optísch eigentlich kein Champignon sein, diesen Wuchs und ohne Velum partiale aber mit deutlicher Scheide findet man halt bei den Scheidlingen. Und das passt auch zu deiner Beschreibung des Bruchstückes vom ausgereiften Pilz: Altrosa Lamellen (Sporenpulverfarbe bei Scheidlingen: rosabraun).
    Beim zweiten sehe ich erstens mal keine Scheide, zweitens sowas wie einen Velumgürtel am Stiel, drittens um die Löcher auf dem Hut braunes Sporenpulver (ohne Rosaton), und das passt ja auch zu deiner Beschreibung. Kann also schon mit der Sporenpulverfarbe kein Scheidling mehr sein.
    Wenn man ein stück Hut zwei Tage liegen lässst, dann hat man immer gute Chancen, daß Lamellen scharz werden, aber das liegt eher an zersetzungsprozessen als am Sporenpulver. ;)



    LG; Pablo.

    Guten Abend!


    Ja, cuphophyllus virgineus (Jungfernellerling), da schließe ich mich an. :thumbup:
    Schneckling ist aber natürlich eine naheliegende Option, aber die sind vor allem an der Stielspitze noch schmieriger und haben auch diese kleiigen Körnchen, die man auch makroskopisch sehen müsste.



    LG; Pablo.