Beiträge von Beorn

    Hallo, Ulla!


    Sagenhaft! :thumbup:

    Eigentlich hatte ich es mir ja auch mal vorgenommen, und tatsächlich letztes und dieses Jahre beim Osterurlaub in den Südalpen hier und da sporadisch Ausschau gehalten. Aber irgendwie passen zwei Dinge nicht zusammen: Wandern / Bergsteigen mit Tourencharakter (wo man dann auch vor hat, irgendwann irgendwo anzukommen) und das Auffinden von kleinen Myxos an den Gräsern und Pflanzenresten am Rande der abtauenden Schneefelder. Ich glaube, da muss man sich tatsächlich mehr Zeit nehmen, den Gipfel vielleicht einfach weglassen...

    ... wenn man nach drei Stunden steilem Aufstieg da oben ankommt, ist man (ich) erstmal etwass platt und hat nicht so den Blick für's Detail.



    LG, Pablo.

    Hallo, Fionn!


    Glückwunsch zu dem tollen Fund - das ist eine der Arrhenia - A'rten, die sich mir noch nicht gezeigt hat.

    Wunderbar in Szene gesetzt außerdem. :thumbup:


    Die beschriebenen Unterschiede zu >Arrhenia spathulata< kann ich absolut unterstreichen, immerhin der ist bei mir sehr häufig. Weil trockene Standorte mit den entsprechenden Moosen gibt es hier viel reichlicher als die zu lobata passenden feuchten Standorte.



    LG, Pablo.

    Hallo, Claudia!


    Da schreibst du was Wahres! Bei einigen Krusten, speziell die mit etwas dickeren, wachsartigen Fruchtkörpern, sieht es ja mikroskopisch teils noch ganz gut aus (spannende Zystiden und so), aber viele andere (und dann ganz besonders die elastischen, festfleischigen Porlinge), sind sehr mühselig zu präparieren und zudem auch noch eher arm an prägnanten Merkmalen.

    Die meisten Ascos sind schon "pflegeleichter", aber auch nicht alle. Sehr viele Kernpilze zB haben zwar tolle Mikrostrukturen (vor allem geniale Sporen), sind aber nicht eben einfach zu präparieren. Kleine, inoperculate Becherlinge, wie Dermataceae oder Hyaloscyphaceae sind allerdings auch oft fisselig, die Strukturen sehr klein und die Präparierung nicht eben einfach.

    Aber ich glaube, es ist in jedem Spezialgebiet irgendwann eine Frage der Übung, und womit man am meisten umgeht, das kann man eben am besten.



    LG, Pablo.

    Hallo, Alex!


    Das werden eher >Kelchförmige Sägeblättlinge< als Schuppige Porlinge. Die Kelchförmigen sind hier entlang des Rheins gar nicht so selten, in dem Gebiet habe ich sie auch schon an mehreren Standorten gesehen.


    Die Becherlinge am Holz werden zur Gattung Peziza gehören. Die Pezizas aus dem gebiet, die ich bisher untersucht hatte, waren irgendwelche ganz undankbaren Gesellen aus der Peziza - varia - Fraktion.


    Das auf dem letzten Bild könnte sich mal zu einem Weiden - Feuerschwamm (Phellinus igniarius / Phellinus trivialis) entwickeln. Oder zu einem FomFom (Fomes fomentarius), der in der Gegend halt sehr viel häufiger ist.



    LG, Pablo.

    Hallo, Claudia!


    Nun bin ich aber froh, daß noch andere Leute (also du) verstanden haben, was richtige Pilze sind: Nämlich solche, die an Holz wachsen und dort +/- flache Beläge entwickeln und / oder Poren bilden. :thumbup:

    Aber keine Sorge: Phantompilze findest du früher oder später auch noch. Manchmal reicht es, mal mitgenommen zu werden, eine Pilzart gezeigt zu bekommen, und anschließend findet man die immer wieder, auch alleine und ohne jemanden, der einen zu den Standorten führt.



    LG, Pablo.

    Moin, Chris!


    Echt, alle verwurmt? Das ist ja schade. Aber klar, bei dem Wetter. Normalerweise wachsen die ja auch nicht im Hochsommer, sondern im Frühjahr. Nur wenn's halt kein Frühjahr gibt, weil der Winter direkt in den Hochsommer übergeht, geben die Würmchen halt auch extrem Gas.

    Also mal gucken, wenn nächste Woche der Hochsommer wieder etwas mehr in so eine Art "Nachfrühling" (kühler und feuchter) über geht, ob's dann noch einen weniger wurmigen Schub gibt.



    LG, Pablo.

    Hallo, Abeja!


    Wenn du nicht zwischenzeitlich noch so einen Douglasienzapfen - Fund einsammeln und trocknen konntest, so daß man auch mikroskopisch reingucken und ggfs. eine Sequenzierung machen kann, wird es wohl bei "Strobilurus spec." bleiben. Was schade wäre, weil die Möglichkeit halt durchaus besteht, daß es eben die entsprechende nordamerikanische Art sein könnte. Jedenfalls sind solche Farbverläufe wie bei deinem Fund zu sehen, auch bei Strobilurus esculentus absolut im Rahmen der normalen Variationsbreite, wäre sie auch noch (wenn auch nicht ganz "as usual") für die beiden Kiefernzapfenbewohner, aber an einem Doglasienzapfen wäre vermutlich wenn überhaupt eher ein "fremdgehender" esculentus als ein tenacellus / stephanocystis möglich.


    Darum also auf jeden Fall einsammeln und Beleg anfertigen, wenn dir nochmal einer begegnet. :thumbup:

    Da findet sich mit Sicherheit jemand, der das untersuchen mag und sich (also: euch) eventuell auch einen europäischen Erstnachweis ans Revers heften kann.



    LG, Pablo.

    MoinMoin!


    Also, ich würde >bei so einem Kartierungsbild< schon von "häufig" sprechen, zumal man bei einigen (nicht allen) Areallücken davon ausgehen kann, daß die Art dort zwar vorkommt, aber nicht kartiert wurde. Bzw. die Daten (noch) nicht an PD übertragen sind. So machen die "kartierungslücken" in größeren Teilen Bayerns keinen Sinn, ebensowenig wie die im Norwesten von Rheinland-Pfalz. Ich bin ziemlich sicher, daß der Pilz auch dort einigermaßen flächendeckend vorkommt.
    Aber wenn du in einer Ecke lebst, wo der nicht an jedem dritten älteren Baum zu finden ist: Sei froh drüber. g:-)



    LG, Pablo.

    Hallo, Abeja!


    Wie schon im ersten Teil: Wunderschöne Eindrücke einer schönen (trotz Bedrohung!) Tropenlandschaft.

    Solche Berichte und Präsentationen machen immer wieder deutlich, von wie großer Bedeutung der Schutz und Erhalt dieser Paradiese ist.


    Die "exotischen" Pilze kann ich bildlich wunderbar genießen, auch ohne mich damit auszukennen. g:-)



    LG, Pablo.

    Ahoi!


    Das machen Organismen einer Art ja gerne, daß sie gleichzeitig "Sporenreif" werden. Die Verbreitung und Vermehrung aller Blütenpflanzen funktioniert ja so, um die Wahrscheinlichkeit der gegenseitigen Befruchtung zu erhöhen. Pilze machen das also ähnlich wie Pflanzen, wenn auch nicht immer bzw. nicht immer konstant. Beim Brandkrustenpilz (eine sehr häufige Art übrigens) muss man auch noch mal zwischen Hauptfruchtform und Nebenfruchtform unterscheiden. Ich glaube nicht, daß die Hauptfruchtform jetzt um diese Zeit gerade aktiv Sporen bildet.
    Und die Nebenfruchtform bildet ja keine Sporen zur geschlechtlichen Vermehrung, sondern Konidiosporen, die sozusagen den Organismus "klonen". Da sollen die Sporen also kein geschlechtlich passendes Pendant eines anderen Organismus der gleichen Art finden, sondern es geht wohl in erster Linie darum, weitere Standorte zu besiedeln. Das macht der dann gerne jetzt zur Zeit, vermutlich weil die Bedingungen günstig sind, um sich an weiteren Standorten anzusiedeln.

    Möglicherweise sind die frisch austreibenden Bäume empfindlicher, können sich chemisch nicht so gut gegen den Pilz wehren. Dazu kommt günstige Witterung, also doch schon warm und meistens auch ausreichend feucht.



    LG, Pablo.

    Moin!


    Wie Felli und Malone schon geschrieben haben, wäre natürlich ein wenig mehr Input hilfreich.
    Wenn man einen Fund am Anfang gar nicht einordnen kann, erfährt man schon durch das Anfassen eine Menge, auch haptisch. Und wenn man dann mal einen Fruchtkörper abmacht, durchschneidet und beobachtet, dann findet man mehr und mehr heraus.


    Ich würde mich hier rein vom Optischen (was halt auch etwas unsicher ist) der Daldinia - Idee anschließen. Also einer der Gezonten Holzkohlenkugelpilze. Wenn der locker und "staubig" innen wäre, dann ist der Vorschlag natürlich hinfällig.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ralph!


    Da schließe ich mich an, eine famose Doku dieses schön speziellen Pilzes. :thumbup:

    Auch das ist ja wieder eine eigene Welt, die Flechten, mit vielen sehr spannenden Details. Lässt sich so vorsgestellt auch schön genießen.



    LG, Pablo.

    N'Abend!


    So isses, Stirnlampen, Auwald, Frosch, Stolpern am Holz!


    Gelb vor Neid werden die meiner Erfahrung nach übrigens erst im Alter. Jung (und bei Nacht im Schein der Stirnlampe) sind auch die gelben Katzen Morcheln grau.






    LG, Pablo.

    Hallo, Chris!


    Ach, da ist ja der erwähnte Beitrag. :thumbup:

    Ja, bei den Faserlingen zum Ende denke ich auch, daß die in die Gruppe um Psathyrella spadiceogrisea gehören (die wir ja heute auch wiederholt gesehen hatten).

    Der unkekannte auf den Bildern 3 und 4 müsste auch ein Rötling sein, aber den kann ich makroskopisch nicht bestimmen. Vielleicht eine Art aus dem Umfeld von Entoloma cetratum, aber nur so als ganz vager, flüchtiger Gedanke...



    LG; Pablo.

    Hallo, Karl!


    Das erinnert aber schon sehr an die Fundorte hier in der Gegend. Wenn auch keine reinen Standortbilder, aber die gerne besiedelten Waldränder im Bereich einigermaßen junger Kiefernwäldchen sehen so aus:





    ...oder so ähnlich.
    Kommt auch mal an Wegrändern innerhalb geschlossenerer Waldsysteme, aber auch da am liebsten auf +/- offenem Sandboden. Wenn ich's mir recht überlege: Irgendwelche jüngeren Kiefern sind da schon immer in der Nähe. Auffallend, und wird mir auch eben erst durch deine Beschreibung bewusst.



    LG, Pablo.

    Salut!


    Das kann sich aber auch ohne Morcheln wirklich sehen lassen. Die Pilze wie auch das sonstige Wildlife!

    Auf dem ersten Bild sind toll gewachsene FomPinis (Ratrandige Baumschwämme, Fomitopsis pinicola), mit schicker Ausprägung von Geotropismus.

    3tes Bild sollten wie schon erwähnt Maiporlinge (Polyporus ciliatus) sein.

    4tes Bild sehr wahrscheinlich FomFoms (Zunderschwamm, Fomes fomentarius).

    5tes Bild umberbraune Borstenscheiben (Hymenochaete rubiginosa).



    LG; Pablo.

    N'Abend, die Damen & Herren!


    Nur müsste man auch ein paar Details wie Ringanatomie, Farbe des Sporenpulvers (ist was anderes als Farbe der Lamellen) und Texturen der Stieloberfläche beurteilen, dann sollte man hier eher zu >Stropharia rugosoannulata forma lutea< kommen. :gzwinkern:

    Edit: Wie auch Felli eben feststellte, das überschnitt sich. :thumbup:



    LG, Pablo.

    Hallo, Kogge!


    Das ist ein Brandkrustenpilz (Kretzschmaria deusta = Ustulina deusta = Hypoxylon deustum). Das schwarze, bröckelig - harte Zeigs ist die Hauptfruchtform und das graue, flaumige die Nebenfruchtform.

    Ziemlich aggressiver Schwächeparasit übrigens.



    LG, Pablo.

    Hallo, Beli!


    Ich glaube auch, daß das nun etwas anderes ist. Schwer zu beschreiben wieso, aber die Farbe passt nicht so richtig, in erster Linie. Dein Heteroradulum oben ist ja mehr so violettbraun, der hier eher ockerfarbig.
    Die Oberflächenstruktur sieht auch noch mal anders aus. Was das hier nun sein könnte, werden wir aber in der Tat ohne Beleg nicht herausfinden.


    Wenn du den Heteroradulum aber bei Gelegenheit wiederfindest, das wäre super!

    Das ist ein sehr schöner Pilz, spannend - eben weil ja seit einiger Zeit Heteroradulum kmetii von Heteroradulum deglubens unterschieden wird - und eben auch alles andere als häufig.



    LG, Pablo.

    Hi.


    Oh, die chinesische Küche ist ja durchaus ein Exportschlager. Und damit meine ich nicht das, was so in Deutschland unter "Schnellimbiss" asiatisch / chinesisch sein soll. Aber ein paar mal war ich in Ludwigshafen schon bei einem "richtigen" Chinesen (also nix von wegen "zum Mitnehmen"), das hat schon ziemlich gut geschmeckt. Nur den Vergleich zu chinesischem Essen in China hatte ich natürlich nicht. Das dürfte nochmal ein Unterschied sein.
    Andererseits: Wenn man in Indien gut ausländisch essen will, kann man auch jederzeit zum Chinesen gehen.

    Aber jetzt kommt der Witz: Ich habe in Kolkata richtig, richtig gute Pizza gegessen. Allerdings zu nahezu europäischen Preisen, mit Zutaten von den lokalen Märkten, aber: Teig (ohne Bier) Soße und belag erstellt von einem emigrierten Italiener. Der konnte sein Rezept, und das einzige, was er aus Italien importieren musste, war das Olivenöl. Und der Wein natürlich (was die Sache halt tuer macht, weil Indien rasante Einfuhrzölle auf solche Waren hat). Allerdings ohne Bierteig, weil sonst hätte er noch Hefeweizen aus Deutschland importieren müssen, dann wäre es eine Pizza zu amerikanischen preisen geworden.



    LG; Pablo.

    Hallo, Romana!


    Gleich trocknen ist eine Möglichkeit, aber irgendwie machen diese Phlebien das auch nicht immer. Was genau dieses "aushyphen" auslöst, habe ich noch nicht herausgefunden, es ist mir allerdings auch schon beim Sporenabwurf passiert (obwohl das Abdeckglas absichtlich "schräg" stand für etwas Luftzirkulation. Manche Phlebien hatte ich auch schon zwei Tage im geschlossenen Döschen, ohne das irgendwas passiert ist. Ich glaube (kann es aber nicht beweisen), daß ein Moospolster hilfreich ist. Die Pflanzen scheinen durch ihren Stoffwechsel die Luft im Döschen so zu beeinflussen, daß die Pilze sich weniger gestört fühlen. Auch gut ist es, den Deckel vom Döschen nicht oder jedenfalls nicht ganz zu schließen, so daß es etwas Zirkulation gibt. Auch die Lage der Probe scheint eine Rolle zu spielen: Beim Wachstum werden die Fruchtkörper ja geotrop ausgerichtet (auch bei resupinaten Pilzen, jedenfalls haben auch diese ein "Positionsbewusstsein"). Wenn sich die Lage des Substrates fundamental ändert, werden die Fruchtkörper wohl eher dazu angeregt, sich untypisch zu verändern. Drum versuche ich immer, die Porben im Döschen +/- so zu positionieren, wie es ihrer ursprünglichen Lage am Substrat enstpricht.


    Funfact am Rande: Diese "Hyphidien" sind nicht immer welche. Manche sind Basidiolen, die sich in Hyphen "zurückverwandeln". Daher sehen die oft auch etwas flaschenförmig aus, und damit "echten" Zystiden täuschend ähnlich. Passiert übrigens auch bei diversen Nabelingen und ähnlichen Lamellenpilzen gelegentlich.



    LG; Pablo.

    Hehe...


    Das erinnert mich soeben an gewisse Spiele, die wir spielten in ganz kindlichen Jahren. Alle Küchenschränke auf und alles, was nicht direkt giftig war in einem Glas gemischt. Und dann reihum davon trinken.
    Spannend waren solche Sachen wie Milch, Muskatnuss, Salz, Kaba, Zitronensaft, Himbeergelee und Teewurst. Muss man aber gut durchrühren, weil manche Bestandteile komische Konsistenzen entwickeln (Zitronensaft + Milch + Teewurst nämlich).


    Aber das schweift ja nun ein wenig ab, ganz so sonderbar muss es für meinen gealterten Gaumen nun doch nicht mehr sein.



    LG, Pablo.