Beiträge von Beorn

    Hallo, Connie!


    Sieht schick aus. :thumbup:


    Zu den Rotkappen: Jein. Die sind momentan sowas wie eine "geschlossene Baustelle".
    Seit der letzten Bearbeitung von Noordeloos und denBakker ging da niemand mehr dran, obwohl noch dringender Forschungsbedarf besteht. Ein Resultat von der fehlenden Bearbeitung ist das taxonomische Wirrwarr:
    "Leccinum aurantiacum" halte ich mittlerweile für ein schwer interpretierbares Taxon, und es wurde von unterschiedlichen Autoren auch schon für unterschiedliche Pilze verwendet.

    Die Rotkappe hier dürfte aber das sein, was im Sinne der Originalbeschreibung damit gemeint war: Nämlich die Eichenrotkappe (Leccinum quercinum, die halt auch bei anderen Bäumen wachsen kann. Esskastanie ist für klasssische Eichenbegleiter sowieso nie ein Problem, ob Eiche oder Esskastanie ist nahezu allen Pilzen langfrisch. Vgl. zB auch Eichenwirrling oder Leberreischling (beide gehen auch an Esskastanie).



    LG, Pablo.

    Grüezi mitenand!


    An den Bären (Lentinelllus ursinus) m ag ich da nicht so recht glauben, denn dazu sind die Fruchtkörper hie schon zu deutlich gestielt.
    Auch wenn der aus Holzspalten rauswächst, ist der Habitus schon noch anders. Wie auch beim Biber (Lentinellus castoreus), wo ich immer noch kein schlüssiges Konzept kenne, um die beiden zu trennen...

    Übrigens: Wenn der hier Lentinellus inolens sein kann, dann wäre der, den wir bei der MAK - Exkursion hatten, vermutlich auch inolens. Denn der roch ja auch nicht, und war in der Fruchtkörperform sehr ähnlich.

    Was ich aufs Alter geschoben hatte, aber hm...?


    Die Porlinge am Ende dürften zwei Arten sein: Einmal Tyromyces kmetii (der Flauschige mit den orangenen / aprikosenfarbenen Stellen) und der andere, der nicht so gefärbt ist (und vermutlich etwas glatter auf dem Hut?) enteder Tyromyces chioneus (Kurzröhriger Saftporling, Länge der Röhren ist für die Bestimmung egal) oder Oligoporus lacteus (Milchweißer SAftporling) oder Oligoporus stipticus (Bitterer Saftporling, schmeckt wirklcih bitter und lacteus sowie chioneus sind mild).



    LG; Pablo.

    Hi.


    Diese "Linie" ist die Subkutis, also eine feine Schicht zwischen oberer Huthaut und Hutfleisch.
    Es gibt Filzröhrlinge, da kann diese Schicht rötlich sein (muss aber nicht). Als Merkmal ist das manchmal ganz nützlich, aber auch nicht immer konstant bei den jeweiligen Arten.

    Schnittbilder sind bei fast allen Pilzen und ganz besonders bei Röhrlingen extrem wichtige Basisinstrumente für Bestimmungen.

    Daraus lässt sich oft fast mehr ableiten als am "äußeren Erscheinungsbild", jedenfalls sind da regelmäßig sehr wichtige und auch konstante Merkmale zu finden.
    Wichtig dabei ist allerdings auch, daß die Schnittbilder vollständig sind: Vom Hutscheitel bis ganz runter zum untersten Ende der Stielbasis. Stielbasis ist ja auch für alle Pilze immer ganz wichtig bei der Bestimmung.

    Hier sind im Schnittbild (auch wenn es unvollständig ist) wichtige dinge zu sehen, wie zB das blauende Stielfleisch, die Fleischfarben im Fruchtkörper (überall gelb) und natürich auch die rote Linie.



    LG, Pablo.

    Hej.


    Ich kann nicht einschätzen, ob Hypsizygus tesselatus (Shimeji, Buchenrasling) und Hypsizygus ulmarius (Ulmenrasling) zwei verschiedene Arten sind, oder nur Formen einer einzigen, sehr variablen Art darstellen.
    Aber auch wenn das zwei Arten wären, dann könnte jede von beiden an diversen verschiedenen Laubhölzern vorkommen. Ob Buche, Ulme oder Haselnuss dürfte da relativ egal sein. :gzwinkern:



    LG; Pablo.

    Servus!


    Ich hätte da noch den Gedanken, daß da Holz im Boden ist, und diese Pilze Hypsizygus tessulatus (Buchenrasling) sein könnten. Wären allerdings ganz schöne Brummer, aber solche "Kulturarten" sehen in freier Wildbahn schon gerne mal anders aus als im gut sortierten Gemüsefachhandel.



    LG, Pablo.

    N'Abend!


    Ich würde mich da Uwe anschließen, und da auch ausschließlich Bereifte Rotfüße (Xerocomellus pruinatus) erkennen. Stielfarbe ist bei der Art übrigens variabel, kann auch rot sein. Struktur und Farben der Hutoberfläche sind wichtig, aber vor allem die Schnittbilder (durchgehend gelbes Fleisch, auch im Stil nicht rot), sowie das langsame, aber dann deutliche Blauen im Stielfleisch + Stielrinde (nicht aber Hutfleisch und Röhren / Poren).



    LG; Pablo.

    Guten Abend!


    Pilzor hat nebenan noch ein paar Details zu den Pilzen beschrieben, ich stelle das mal hier auch dazu:



    LG, Pablo.

    Salut!


    Möglicherweise bin ich einfach nur etwas schwer von Begriff. Weil bisher habe ich noch nicht verstanden, warum denn nun Rhodocollybia maculata (bzw. ein anderer, ähnlicher Rosasporrübling) mit so absoluter Sicherheit auszuschließen wäre?
    Ich halte den nach wie vor für eine Möglichkeit.
    Farblich ist das Ding ja sehr variabel, und Rhodocollybia maculata wäre ja eben eine Art mit oft (nicht immer) deutlch wurzelndem, verdrehtem Stiel und arg gedrängten Lamellen.

    Ich meine, solche Ansichten von Rhodocollybia maculata:


    ...sind jetzt rein optisch nicht so weit weg von Pilzors Pilzen. Geht auch ohne die Flecken auf meinem Bild, die sind ja optional für die Art.
    Soll jetzt auch keine Bestimung sein, sondern aus meiner Sicht eben nur eine weitere Möglichkeit, bzw. die Frage, warum das denn hier so ausgeschlossen ist?



    o. t.: @Pablo, dein weißer krass maipilzartig riechender Ritterling kann auch was ausgeblasstes sein, schon mal in Betracht gezogen? Tricholoma album kenne ich persönlich als eben nicht stinkend, sondern ganz leicht mehlartig riechend.

    Hallo, Stephan!


    Ja, hatte ich überlegt. Aber auch da: Ich wüsste nicht, was es sein soll. Diese komischen Pilze kenne ich inzwischen von drei Finden (Itzhehoe, Offenbach, Heidelberg). Es gibt ja eine Tricholoma albidum, die nach manchen Autoren eben diesem Pilz ensprechen soll. Andererseits soll das aber eine weiße Form von Trich.terr. sein, was aber ja Quatsch wäre, wenn der Pilz nach Mehl riechen soll.
    Aber das Problem vertiefen wir bestimmt an anderer Stelle noch mal. Ich wollte den wenigstens einmal noch einsammeln und auch mit etwas Chemie bepinseln und mikroskopieren. Wenn es tatsächlich eine weiße Form irgendeines Erdritterlings (speziell inocyboides oder argyraceum) sein sollte - was ich angesichts der Struktur der Hutoberfläche nicht glaube - wird man das am Guajak sofort sehen.



    LG, Pablo.

    Moin!


    Dem würde ich mich anschließen (Entoloma sinuatum = Riesenrötling), solange niemand eine mediterrane Art mit dem Aussehen aus dem Hut zaubert.

    Sporenpulver könnte man sich noch angucken (das wäre dann bräunlich mit fleischrosa Farbton), um umso sicherer allerhand Arten der Gattungen Lepista, Leucopaxillus etc. ausschließen zu können.



    LG; Pablo.

    Tach!


    Das finde ich jetzt ziemlich passend, Dieter.
    Vor Kurzem hattest du ja das, was Beli vorschlägt: Also Amanita excelsa var. spissa.
    Das hier würde ich jetzt als Eingesenkten Wulstling (Amanita excelsa var. excelsa) bezeichnen.

    Den Eingesenkten finde ich im Vergleich zum "normalen" Grauen (var. spissa) mit schlankem Wuchs, langem Stiel (im Verhältnis zur Hutbreite), Stielbasis oft tief im Boden eingesenkt und Knolle undeutlich, teils fehlend und oft mit +/- deutlichen Resten einer Scheide umgeben. Das Velum auf dem Hut beobachte ich bei var. excelsa oft vergänglicher und weniger "brockig" als bei var. spissa. Was auch noch oft zur UNterscheidung eine Rolle spielt (aber bei deinem Fund nicht zutrifft): Der Ring von var. excelsa ist viel schwächer gerieft, manchmal kaum erkennbar. Auch beim Geruch soll es einen Unterschied geben, den ich bei meinen Funden aber noch nicht nachvollziehen konnte (riechen für mich beide nach Kartoffelkeller, beim Reiben am Stiel).



    LG; Pablo.

    Servus zusammen!


    Was man schon mal festhalten kann: Wirklich ein spannendes Pilzchen.
    Da hoffe ich natürrlich jetzt, daß vielleicht noch ein paar fruchtkörper dazu kommen, die noch weitere Hinweise bringen können.



    LG, Pablo.

    Moin!


    Wo nebenan auch Veronika ja schon an Tricholoma stiparophyllum dachte, muss ich mal vesuchen zu erklären, warum ich da nicht so recht dran glaube.

    Erster Anhaltspunkt sind für mich nach wie vor die Lamellen. Mag schon sein, daß die beim Birkenritterling (Tricholoma stiparophyllum) etwass weniger entfernt stehen las bei den anderen weißen Stinkerittern. Aber so gedrängt wie hier, das sollte meiner Ansicht nach nicht mehr in die Variationsbreite von T. stiparophyllum passen.

    So gedrängt sollte das höchstens bei sehr jungen fruchtkörpern aussehen:



    Aber: Die Fruchtkörper oben sind nicht jung. Die sind voll aufgeschirmt, siehe Hutform, und in dem Engwicklungsstadium sehen die Lamellen von Tricholoma stiparophyllum dann eher so aus:




    Plus: Habitus. T. stiparophyllum ist ein ziemlich großer Pilz, eben mit oft gerippten Huträndern. Im Alter, bei aufgeschirmten Fruchtkörpern zumeist mit Stiellänge gleich oder wenig größer Hutbreite.

    Plus: Farbverläufe. T. stiparophyllum kann flecken, noch lieber sind die Hüte aber nach und nach gelbbraun, ockergelb oder grauocker überlaufen. Hier sind vor allem kleinere Flecken in olivbraunen, graugelben Farben zu sehen. Kann natürlich auch ein Beurteilungsfehler meinerseits wegen unpräzisen Bildfarben (Monitoreinstellungen usw.) sein.

    Plus: Hutoberfläche. T. stiparophyllum hat eine jung samtigen, matten, bald feinfilzigen und alt gerne schülferig aufbrechende Huthaut. Die Huoberfläche hier wirkt für mich zu glatt, vor allem in der Hutmitte, so als ob man da beim Drüberstreichen mit dem Finger ein ganz unsamtiges haptisches Erlebnis hätte.

    Plus: Stielanatomie. Solche teils verdrehten Rinnen, auch die verdrehte Struktur der wurzelnden Stielbaen habe ich bei T. stiparophyllum noch nie beobachten können.
    Klar, das sind alles nur Details, kleinigkeiten, und für sich genommen wäre keines davon ein Ausschlusskriterium.
    Nur ergibt das - für mein Verständnis - in der Summe der Merkmale ein Gesamtbild, das ich in mein Bild von Tricholoma stiparophyllum (beruhend allerdings nur auf ein paar Dutzend Funden) nicht recht einordnen kann.


    Das betrifft - je nach Merkmal mehr oder weniger, vor allem aber wegen dem Lamellenabstand - auch die anderen weißen Stinkritterlinge, die ich kenne, also Tricholoma album:


    Tricholoma lascivum:


    Und den, der wie Tricholoma album aussieht, aber eklatant krass nach Maipilz riecht, und für den ich bisher noch keinen geeigneten Namen gefunden habe:


    Aber wenn wir schon über Ritterlinge nachdenken:
    Die Art aus der Gruppe, die sich bisher erfolgreich vor mir versteckt, wäre Tricholoma inamoenum, also die Nadelwaldart mit dem lt. Lit. tatsächlich gasartigem, schwefelritterlingsartigen Geruch.
    Nur hätte der ja auch ziemlich entfernt stehende Lamellen.

    Ein weißer Ritterilng mit ziemlcih gedrängten Lamellen wäre dagegen ja Tricholoma columbetta (Weißseidiger Ritterling), nur: Den kenne ich mit anderem Habitus, viel kräftiger, nicht derart wurzelnd und ebena auch anderer Hutoberfläche (fein seidig / radialfaserig):



    Welche Art mir aber noch einfällt, die ich aber auch nicht "persönlich" kenne, was aber zumindest teilweise bei Pizors Pilzen denkbar wäre:
    Tricholoma umbonatum
    Das soll allerdings eine Art bei Rotbuchen auf basischen Böden sein mit deutlich gebuckeltem Hut.
    Was wieder dagegen sprechen würde. Immerhin ist der in FNE4 mit relativ gedrängten Lamellen, deutlich wurzelndem Stiel und weißlichem bis olivgrau, olivocker usw. überlaufendem Hut beschrieben.

    Könnte man sich mal noch genauer angucken, ob das möglicherweise eine Option sein könnte.



    LG; Pablo.

    Hallo, Stefan!


    Genau, bei Basidiomyceten nutze ich generell Melzer (für amyloide / dextrinoide Reaktionen), bei Ascomyceten generell Lugol (weniger tödlich und aggressiv).

    Was da bei dir im Bild so rotbraun erscheint, sieht für mich auch sehr nach Basidien / Basidiolen aus. Aber ich bin nicht sicher (ist über Bild oft schwer einzuschätzen), ob das nun schon tatsächlich eine dextrinoide Reaktion ist, oder die Zellen einfach die Farbe der Reagenz besonders starak aufnehmen.



    LG, Pablo.

    Hi.


    Und wenn die (zumindest nach kräftigem Rubbeln der Stieloberfläche) nach Lepista nuda (Violetter Rötelritterling) riechen, dann ist es Lepista nuda. Wenn nicht, wird's irgendwie komplizierter, dann kämen noch Arten wie zB der Blassblaue (Lepista glaucocana) in die Auswahl.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Tja, mit den Bildern ist wohl was schief gegangen. Es kann sein, daß du selbst auch die ersten Bilder (1-8) sehen kannst, Connie.

    Weil sie bei dir im Cache gespeichert sind. Aber: Wenn du auf "Beitrag bearbeiten" gehst, dann auf "Dateianhänge", dann müsste das erkennbar sein, daß die ersten Bilder es irgendwie "nicht geschafft" haben. ich glaube das passiert manchmal beim Hochladen von vielen Bildern auf einmal, wenn es eine große Datenmenge ist.
    Das ausbessern kannst du aber selbst, wenn du magst: Eben den Startbeitraag bearbeiten und die fehlenden Bilder nochmal hochladen. das sollte eigentlich dann funktionieren, eventuell zur Sicherheit in kleineren Portionen hochladen (zB 5 Bilder, warten bis die komplett geladen sind, dann die nächsten 5 Bilder usw.).


    Zu den Bildern - soweit sie sichtbar sind:
    Klar, Pilze sind unheimlich vilefältig in Formen und Arten. Die "Bestimmung" nur nach BIldern ist immer schwierig und nicht immer zuverlässig.

    Für dich selbst kannst du mehr erkenntnisse gewinnen, wenn du weniger Kollektionen auf einmal beobachtest, diese aber dafür ausführlicher. Ein paar Anregungen, wie das funktionieren kann, findest du zB >hier<.
    Aber kein Problem, alles nach und nach und kein Stress.

    Ich versuche mal ein paar Ideen zu einzelnen Funden zu geben, wobei das als Vergleichsvorschläge zu verstehen ist, nicht als Bestimmungen.


    8: Mit dem Habitus und den gelben Lamellen könnte ich mir da einen Riesenrötling (Entoloma sinuatum) vorstellen. Kann natürlich sein, daß das mit einem Bild vond er Oberseite wieder ganz anders aussieht.

    9: Erinnert vom Aussehen her stark an Seifenritterlinge (Ticholoma saponaceum s.l.)

    10 & 11: Würde ich auch für verschiedene Arten halten, aber einordnen kann ich die leider nicht.

    12: Schaut interessant aus. Für enen Schwefelritterling (Tricholoma sulphureum s.l.) halte ich das nicht. Wenn es ein Ritterling sein sollte, dann eher was Ungewöhlniches (Tricholoma bryogenum oder so?), aber vielleicht gehört das auch in eine ganz andere Gattung. Auch sehr schwierig einzuordnen nur nach Bildern.

    13: Sieht sehr nach Buntstieligen Helmlingen (Mycena inclinata) aus.

    14: Ja, sicherlich ein eichenwirrling (Daedalea quercina)

    16: Mit dem Habitus, an Holz und den blassgelben Astspitzen möglicherweise eine Art aus dem Umfeld de Steifen Koralle (Ramaria stricta s.l.)

    17: Die großen, hellen kann ich nicht einorrdnen, aber das andere sind schon recht eindeutig >Pantherpilze<.



    LG; Pablo.

    Salut!


    Oh, ja der sieht auch schick aus.
    Zumal der Fund von Joe ja schon eher den eindruck eines kleinen, zierlichen Pilzchens macht. Die Cuphophyllus - Arten sind ja meist schon eher kräftige Pilze. Nur Cuphophyllus russocoriaceus kenne ich auch ganz schön klein.



    LG; Pablo.

    Hallo zusammen!


    Zunächst mal an AnkH:
    Das gefällt mir jetzt übrigens sehr gut, daß du dich der Geschichte stellst und dabei bleibst. :thumbup:
    Danke für deine Stellungnahme, die man einfach auch mal so stehen lassen kann, meine ich.

    Dann könnten wir die Anfrage, die halt Ausgangspunkt für die Diskussion war, mal zu den Akten legen.


    Die Fragen und Überlegungen, die jetzt daraus entstanden sind, betreffen ja nämlich nicht speziell diesen einen Fall. Im Gegenteil: Hier stelle ich ja schon ein steigendes Verständnis eben für die Gefahren der "kulinarischen Pilzkunde" an sich und die "Online - Beratungen" im Besonderen fest.
    Und das kann und soll meiner Ansicht nach auch ein Ziel dieser "Beratung im Forum" sein.


    ein paar strukturelle Anmerkungen:
    Ein eigenes Unterforum zu schaffen, macht aus meiner Sicht wenig Sinn (ist eh schon durch zu reichliche Rubriken aufgebläht, das Forum).
    Alternativvorschlag (stelle ich gerne auch unter den Mods zur Diskussion):
    Das Thema >hier rein<, und den Titel des Unterforums etwass anpassen. zB "Pilzberatungen, Vergiftungen, Pilzgifte". Das würde thematisch passen, kann dann acuh gerne angepinnt werden. Hier ist die Pinnwand schon so voll, daß die so langsam ihren Sinn zu verlieren droht.


    Zu den Beiträgen von Claudia und Rotfüßchen:
    :thumbup:

    Finde ich auch wichtig, das zur Sprache zu bringen.
    Dazu muss ich alelrdings sagen, daß das oft ein Balanceakt ist. persönlich halte ich wenig davon, eine vermeintliche Einfachheit vorzuspielen, die nicht existiert.
    Auch das ist ein generelles Problem, und auch das ist ein Punkt, wo dieses Forum einiges an Aufklärung leisten kann.
    Es besteht in großen teilen der Gesellschaft nach wie vor der völlig falsche Glaube, "Pilzkunde" wäre sowas wie ein recht einfach zu durchschauender Seitenzweig der Botanik.
    Was natürlich totaler Quatsch ist. Mykologie (= Pilzkunde) ist nicht Botanik und erst recht nicht "Teil der Botanik".

    In Wirklichkeit ist es eben so, daß im Pilzreich die Arten - und Formenvielfalt der Organismen um ein Vielfaches größer ist als im Pflanzenreich.

    Die Thematik ist eben so wie sie ist: Gewaltig und unheimlich komplex. Warum sollte man diese Tatsache verheimlichen oder verschleiern?
    Dennoch ist es wichtig, das auch so zu vermitteln, daß es auch Einsteiger irgendwie vestehen können. Dazu gehört eben auch die Verwendung von deutschen Namen - so es denn solche gibt. Idealerweise natürlich beides, das vereinfacht nachher die eigene Recherche extrem, wenn man einen botanischen Fachbegriff nachgoogeln kann.


    Weniger ist mehr:
    Die sinnvollste Option ist meiner Ansicht nach drauf zu verweisen, daß man es mitunter mit "Artengruppen" zu tun hat. So zB daß "Parasol" im wissenschaftlichen Sinn halt nicht eine Art ist, sondern mehrere, die man aber nicht wirklich untescheiden muss, wenn man eher ein kulinarisches Interesse verfolgt, oder sich erstmal einen groben Überblick verschaffen will. Gleiches gilt für "die Rotfußröhrlinge" oder "die Schafchampignons" der "die Steinpilze".


    Ich fürchte, viel einfacher kann man es nicht machen, sonst wird es fachlich unseriös.

    Speziell wenn es halt nicht mehr relativ einfache Artengruppen sind, wie oben angeführt, sondern wenn Fragen nach Risspilzen, Schleierlingen, Becherlingen und (mein Thema) Porlingen gestellt werden, dann geht es oft gar nicht mehr ohne fachchinesisch, weil dann halt oft auch schlichtweg garnichts mehr geht ohne "Velumstrukturen", "Amyloidität", "Zystiden" oder "Sporenornament".


    Trotzdem: Fragen, Nachhaken, wenn Kauderwelsch gesprochen wird: Nochmal nachfragen und Übersetzung verlangen. Man kann immer Fehler machen beim Erklären, aber der größte Fehler wäre, wenn gar niemand fragt. :gzwinkern:

    Die "Profis" (die hier übrigens zu 99% auch nur Amateure sind) brauchen die Fragen ebenso wie die Einsteiger die Antworten. Man muss sich nur zusammenraufen und nachhaken, wenn was unverständlcih ist.


    Zu deiner Frage, Stephan:

    Zitat

    soll ich das dann so verstehen, dass ihr meint, in dem hier diskutierten Fall (zur Erinnerung: es hatte jemand überalterte und auch von der Art her schwer bestimmbare Pilze zur Bestimmung eingestellt, daraufhin diese benannt und abgeraten bekommen, und anschließend gekontert, er habe aber einige davon gegessen) wäre es richtiger gewesen, das alles unkommentiert stehen zu lassen und keine kritische Gegenmeinung dazu zu äußern?

    Da wäre ich ganz klar nicht bei euch, denn was hier im öffentlichen Bereich diskutiert wird und worin das Ergebnis der Diskussion besteht, lesen möglicherweise auch solche Leute mit (z. B. Anfänger), denen nicht immer klar ist, wie frag- und diskussionswürdig solche Vorgehensweisen sind. Wenn dies aus Rücksicht auf spezielle persönliche Befindlichkeiten unkommentiert bliebe, käme schon der eine oder andere auf die Idee, dass hier alles seine Richtigkeit habe, d. h. hier: Pilze zu essen, über deren Artzugehörigkeit man sich nicht klar ist, und danach im Pilzforum.eu anzufragen, was man da eigentlich gegessen hat.


    Ich würde die Moderatoren dieses Forums bitten, dazu Stellung zu nehmen.

    Die verstehe ich nicht so ganz. Wozu soll ich nun Stellung beziehen?
    Falls sich das auf den ersten Absatz bezieht, ist die Antwort ganz klar: Natürlich nicht! Kommentare in der richtung sind doch wichtig.

    Hatte ich aber auch schon weiter oben geschrieben. Mir als Anfragendem würde es allerdings reichen, eine berechtigte Warnug / Kritik einmal zu lesen. Womit ich Verständnis für die Reaktion von Ankh geäußert hatte, ohne dabei aber in Frage zu stellen, daß deine oder Christophs Kommentare inhaltlich richtig und berechtigt waren.


    So...

    Zurück zur Online - Pilzberatung.

    Aus meiner persönlichen Sicht: Was ich hier mache, wenn Leute irgendwelche Pilze aus irgendeinem Interesse anfragen (Mißbrauchsabsicht mal außen vor, denn da habe ich wirklch ein Problem mit, wenn wissentlich und beabsichtigt gefährliche Giftpilze verzehrt werden), ist denen Hinweise zu geben, wie sie ihren Fund selbst einordnen können. Das kann ein einfacher name sein, zum Vergleichen. Das geht aber oft ja auch weiter zur Diskussion einzelner Merkmale, was wo für die Abgrenzung wichtig ist.
    Ich würde das als Hilfe zur Selbsthilfe bezeichnen. Habe ich das Gefühl, daß diese "Bestimmungshilfen" jemand als Verzehrfreigabe herhalten, erwähne ich, welches Risiko das beinhaltet.

    Da spielt aber auch mein eigener Weg in die Pilzkunde eine Rolle: Als Kind war das ein Hobby, wo es um's Sammeln und essen ging. In den ersten Jahren, als ich das so mitte/ ende 20 wiederentdeckt habe auch. Nur war ich nie bei einem Sachverständigen mit irgendwelchen Funden, habe auch nie im Netz irgendwelche Bilder zur Bestimmung eingestellt.

    Sondern mir einfach Sachen selbst beigebracht, von den gängigen Röhrlingen und Leistlingen nach und nach zu den einfacheren und dann immerr komplizierteren lamellenpilzchen.
    In einigen Fällen hatte ich vielleicht sogar Glück. In anderen war's halt einfach viel intensive Beobachtung von Pilzen - und vergleichen mit Büchern (mehreren, aber nicht unbedingt guten).
    Heißt also: Ich habe immer auf eigene Verantwortung bestimmt und gegessen.
    Und das wäre auch nicht anders gewesen, wenn ich früher in einem Forum aufgeschlagen und da Bestimmungsanfragen mit kulinarischem Hintergrund eingestellt hätte. Ich vermute eher, daß es vielen Teilnehmern ähnlich geht wie mir vor einigen Jahren: Klar will man Pilze sammeln und essen, aber auch selbst bestimmen. Der Austausch über das Forum kann dazu in mancher Hinsicht hilfreich sein. Die Warnungen: Klar, das Verständnis für die umfangreichen Schwierigkeiten muss sich ja auch erstmal entwickeln. Zudem helfen Diskussionen zu einzelnen Funden aber auch einfach weiter, die sich mit den Merkmalen, der Morphologie und ählnichen Arten beschäftigen.
    Meiner Einschätzung nach ist es so - mit der Unterstützung aus einem Forum - schon leichter und auch ein Stück weit sicherer, sich in der Thematik zurechtzufinden.


    Die Überlegungen von dir finde ich in der Hinsicht aber wirklich wertvoll, Christoph.

    Da steckt ja die Frage drin, ob es für geprüfte Pilzsachverständige & Pilzberater rechtlich gesehen (und ethisch natürlich auch!) sowas wie eine Garantenstellung gibt.

    In dem Zusammenhang kann es wirklich schwierig sein zu differenzieren, ob schon eine "Bestimmungsidee" ausreicht, weil die als Verzehrfreigabe missverstanden werden kann (unabhängig davon, daß das schon in den Forenregeln explizit ausgeschlossen wird). Auf der anderen Seite: Wenn jemand einen Rauhkopf anfragt, mit dem Kommentar ob das "ein essbarer Pfifferling" sei, ist es ja sehr unproblematisch: Antwort = "Nein, ganz gefährlicher Giftpilz," und das Thema ist erledigt. Schwieriger wird's wenn jemand zB Schleierlinge zeigt, die aussehen wie Schleiereulen, nichts dazu schreibt, man diese Bestimmungsidee notiert, und die Pilze dann als Schleiereulen in der Pfanne landen, und nachher aber irgendwas anderes sind. Und die Kotzerei geht los.

    Ich würde mal behaupten: Hast du dazu ein explizites "vielleicht" geschrieben, und auch noch vom Verzehr abgeraten, zB mit Hinweis auf die Vergiftungsgefahr in einer so komplizierten Gattung, dann kann dir niemand an den Karren fahren, wenn es nachher ein Unglück gibt. Ich würde sogar sagen: da träfe dich auch moralisch keinerlei Schuld. Ebensogut könnte man dich für jeden beliebigen Vergiftungsfall verantwortlich machen, auch wenn du mit den Leuten nirmals Kontakt hattest (egal ob direkt oder im Netz).


    Leute sammeln und essen Pilze, mit oder ohne Beratung. Kompetente Beratung verringert allerdings das Risiko von Vergiftungen dabei extrem.
    Vermutlich verhindert auch die "Beratung" über Foren schon die eine oder andere Vergiftung. Vielleicht aber nicht nur in konkreten Fällen, sondern mehr noch vorbeugend, schon alleine indem man Leute berät, auf was sie beim Beobachten und Bestimmen von Pilzen achten können, welche Merkmale wo wie wichtig sind, und - last but not least: Wie komlex das Thema eigentlich wirklich ist.



    LG, Pablo.

    Hi.


    Hm, es gibt ein paar weiße "Nabelinge", ich habe derzeit keine Ahnung, in welcher Gattung die gerade gelandet sind. Arrhenia eher nicht, das wären ja alles Arten mit pigmentierten Lamellen (also nicht weiß). Die klassischen Omphalina - Aren allerdings auch (wenn auch anders pigmentiert).

    Ich glaube aber: Das hier ist eher ein irgendwie komisch verwitterter Ellerling, Hutoberfläche ist komisch angeknorzelt, aber darunter sieht's wie eine Art aus dem Umfeld von Cuphophyllus virgineus (Schneeweißer Wiesenellerling) aus.



    LG Pablo.