Beiträge von Beorn

    Hallo.


    Also das Wichtigste mal zuerst:

    >Übers Netz gibt es keine Verzehrfreigaben<

    Hin und wieder gibt es schon Leute, die dir sowas in der Art übermitteln im Netz, das ist aber immer ein ganz deutliches Anzeichen, daß jemand von Pilzen keine Ahnung hat.
    Wenn du also von jemandem im Netz eine Verzehrfreigabe bekommst, weißt du vor allem eins: Der Typ kennt sich nicht aus und du kannst alles, was der dir schreibt einfach ignorieren.


    Zu den Pilzen: Ja, für's einfrieren unbedingt durchschneiden, wie Nimrod schon schrieb. Gerade bei so dicken Röhrlingen wie hier (ja, sieht aus wie ein >Steinpilz<) ist das unbedingt nötig, um schadhafte Stellen auszuscheiden und entfernen zu können. Insofern: Ich würde diesen Eisklops nicht mehr verwenden. Sollten da zB Maden eingeschlossen sein, bilden sich um die herum beim Einfrieren unangenehme Toxine.


    Die Pilze im Eingangsbeitrag sind schon Filzröhrlinge der Gattung Xerocomus s.str., ein Schnittbild zu sehen wäre sehr wichtig (kleines 1x1 der Röhrlingsbestimmung: IMmer mit vollständigem Schnittbild).

    Mit dem leuchtend gelben Basismycel ist das eher keine Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) sondern entweder ein Brauner Filzröhrling (Xerocomus ferrugineus) oder Xerocomus silwoodensis (wegen den rotbraunen Farben am Hut).



    LG, Pablo.

    Hallo, Pilzfreunde!


    In einem Stadtrandgestrüpp bei Mannheim ist mir vor einigen Tagen eine Gruppe Trompetenschnitzlinge in die Hände gefallen, die einigermaßen aus dem Rahmen fallen.

    Im Gedöns zwischen Ein- und Ausfallstraßen, Bahngleisen und Radwegen finden sich kleine Waldfetzen, einigermaßen vermüllt und auch angereichert mit allerlei Grünschnitt aus umliegenden Siedlungen.
    Hier sind neben Laub, Zweigen auch reichlich abgeladene Holzhäcksel feine Beute für allerhand Streuzersetzer.


    Die Kollektion ist sehr üppig, besteht aus mehreren Dutzend teils nahezu büschelig wachsenden und ganz schön großen Fruchtkörpern. Die größten Hüte waren schon recht verfallen und wurden nicht mitgenomen, dürften aber so um 60 bis 70 mm im Durchmesser gehabt haben. Erstaunlich auch die feste, zähe Konsistenz der gesamten Fruchtkörper. Velum erkennbar, aber eher spärlich, wobei sicher auch durch wiederholte Niederschläge abgewaschen; Hutränder meist gar nicht, bei älteren, gut durchfeuchteten Exemplaren kurz und fein gerieft.


    Mikroskopisch fallen vor allem die recht kleinen Sporen (max. bis ca. 8µm lang) und die superbreiten Lamellentrama - Hyphen (bis 25µm) auf, die Cheilozystiden sind innerhalb einzelner Fruchtkörper so variabel, daß sich daraus eigentlich garnichts ableiten lässt. Und das Zusammenspiel von eher kurzen Sporen und breiten lamellentramahyphen torpediert im grunde jeden Versuch, da was anderes draus zu backen als eine ganz normale TuFur.
    Nur das der makroskopisch halt total aus dem Rahmen fällt, jedenfalls ist mir so eine Kollektion noch nicht begegnet.


    Bilder kann man anklicken und in externem Fenster / Tab öffnen, für anständige Großansicht.











    Am liebsten hätte ich ja eine Tubaria praestans draus gebacken, was aber mit der Breite der Lamellentramahyphen nicht hinhaut.

    Blieben die irgendwie diffusen und morphologisch nicht sinnvoll trennbaren Taxa wie Tubaria hiemalis und Tubaria romagnesiana, aber auch da wollen die Ecken und Kanten nicht rund werden und in irgendein Konzept passen. Und Tubaria furfuracea s.str.: Sollte halt etwas größere Sporen und nicht solche massiven Klopper von Fruchtkörpern haben, oder?


    Was denkt ihr so zu dieser Kollektion? Hat jemand schon mal so was gefunden und beobachtet, und wo habt ihr den dann hingesteckt? Und weiß jemand aktuelle (möglichst auch genetisch unterstützte) Literatur zu der Gattung?



    LG; Pablo.

    Hallo, Stefan!


    Von anderen Trametes - Arten ist der morphologisch im grunde nur durch die Ausprägung des Hymenophors zu unterscheiden - was aber in dem Bereich ein relativ schwaches Merkmal ist. Genetisch kann man da meines Wissens auch nichts zusammenspekulieren, was eine Trennung auf Gattungsebene rechtfertigen würde.

    Man kann da gerne bei Lenzites bleiben, wird glaube ich in PD nd Mykis auch so geführt.



    LG; Pablo.

    Hallo!


    Bei -4- könnte ein Blick auf die Unterseite für eine Überraschung sorgen: Mit den Farbverläufen sollte man auch an Birkenblättlinge (Trametes betulina) denken.

    Nr. 8 halte ich mal vage für einen klein gerratenen und ziemlich frostgeschädigten Außenseitling.



    LG; Pablo.

    Guten Abend!


    Denn mal weiter mit ein paar Porlingen.


    5.)
    Ein Fund vom 23.09.2018
    Kaiserstuhl am Nordhang unterm "Totenkopf", Rotbuchenwald auf vulkanischem Löß;
    liegender, optimalmorscher Rotbuchenstamm und vergesellschaftet mit Phlebia nothofagi.

    Der Fall sollte eigentlich klar sein, jedenfalls sehe ich keine Alternativen zu Skeletocutis kuehneri, auch wenn die normalerweise eher an Nadelholz wachsen sollte und die Fruchtkörper hier unverhältnismäßig dick und knubbelig sind.

    ---> Bestimmung von Frank: Skeletocutis odora (hat nix zu tun mit Sidera vulgaris, naturalement)!
    Skeletocutis kuehneri demnach an Nadelholz und mit noch etwas schmaleren Sporen







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    6.)

    Nun wird's interessanter.
    Die folgenden drei Porlinge stammen allesamt von einer MAK - Exkursion am 27.10.2018
    Langental bei Altleiningen / Höningen; ein relativ naturbelassener Talgrund mir recht guter Durchfeuchtung und wechselndem Baumbestand
    Der erste gehört in die Gruppe von Arten um Antrodia serialis, aber:
    Die Fruchtkörper fühlen sich zunächst mal ungewöhnlich an, nämlich in der Haptik im Frischzustand eher wie Rhodonia placenta, warum ich anfangs auch an eine farblose Kollektion dieser Art dachte. Auch im makroskopischen Habitus ist die Ausprägung der Knubbel nicht ganz passend, denke ich, weil auch bei sehr jungen antrodia serialis s.str. schon oberseits blassbräunliche und anders Strukturiete Hutkanten gebildet werden - sobald der Fruchtkörper nicht mehr komplett resupinat wächst.
    Mikroskopisch ist das ein schwieriges Pflaster. Nach "Studies in the Antrodia serialis group" von Spirin, Vlasak & Miettinen in Mycologia 2017 käme ich mit dem makroskopischen Aussehen, nahezu fehlenden kristallbeschopften Zystidiolen und zumindest Ansätzen von Bindehyphen im subikulum am ehesten zu Antrodia primaeva, wobei ich die Sporenmerkmale nicht so ganz nachvollziehen kann (auch "typische" Antrodia serialis sind so variabel, daß die da gut passen können).
    Ökologisch passt aber Antrodia primaeva nicht wirklich. Das ist halt kein borealer, unberührter Urwald dort...
    Also erstmal Antrodia cf serialis, aber schon eiine seltsame Kollektion und wie weit Antrodia primaeva wohl tatsächlich verbreitet ist, und ob immer und überall sauber von Antrodia serialis s.str. getrennt...?
    ---> Bestimmung von Frank: Antrodia serialis

    Wenn auch makroskopisch etwas wunderlich ausgeprägt, was man dem Pilz aber durchaus mal zugestehen sollte in so einem ungewöhnlich trockenen und warmen Jahr.






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    7.)

    zwei Wochen vor der MAK - Exkursion war ich schon mal mit Freunden in dem Tal unterwegs. Der Folgende Porling fiel mir da auch auf, aber wir waren schon auf dem Rückweg und beim Kratzen wurde es dann auch zögerlich rötlich / rotbraun, also habe ich den mal einfach makroskopisch als Physisporinus sanguinolentus links liegen gelassen. Bei der MAK - Exkursion dann wieder kurz gekratzt, kein Röten mehr feststellbar und irgendwie sah der stellenweise schon komisch aus.

    Also eingepackt und reingelinst, und tja... Zystiden soll halt Physisporinus nicht haben. Bei Oxyporus sind die Zystiden eher hymenial ausgeprägt und die Farbverläufe sind anders. Also Rigidoporus, und dann wirds heikel.

    Das Substrat ist unbestimmt, ein stark verrotteter Baumstumpf im Talgrund, ziemlich feucht, Laubholz, würde ich sagen, Erle wäre naheliegend, aber das ist Spekulation.

    Nach Vampola & Vlasak in Czech Mycology 2012 bin ich irgendwie bei Rigidoporus pouzarii hängen geblieben. Auch, weil Makroaufnahmen in der Erstbeschreibung einfach so gut passen. Was nicht ganz passt, sind die Sporengrößen; bei Rigidoporus undatus und R. ulmarius hatte ich aber auch jeweils irgednwelche Porbleme. Kein Wunder, das sind alles ziemlich seltene Arten, zu denen man kaum schöne Dokumentationen findet.

    Also als persönlicher Arbeitstitel erstmal Rigidoporus cf pouzarii.
    Bestimmung von Frank: Physisporinus vitreus

    Oha. Demnach hatte ich bisher nur deutlich jüngere Kollektionen untersucht, und die Ausprägung der zystidenartigen Elemente darf nach Ryvarden wohl fakultativ so vorkommen. Interessant, macht aber die Erkennung einiger Rigidoporus - Arten nicht unbedingt leichter.








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    8.)

    Der Dritte von der Exkursion am 27.10, auch unten im Talgrund, diesmal oben auf einem liegenden, stark morschen und teils bemoosten Nadelholzstamm.
    Den würde ich im Grunde ziemlich sicher für Oligoporus floriformis halten, auch wenn die Fruchtkörper oberseits etwas komisch ockerbraun sind.

    Der hat - vor allem mikroskopisch - aber seine Tücken, und sieht durch die Linsen ja aus wie...

    ...aber erstmal zum Oligoporus floriformis aus dem Langental im Pfälzer Wald.
    Bestimmung von Frank: Passt, trotz ungewöhnlich brauner Färbung, was aber bei dem wohl beim Antrocknen passieren darf, und Trockenheit gab's da ja mehr als reichlich.







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    9.)

    Mikroskopisch erinnert mich das total an zwei Funde, die ich zugeschickt bekommen habe. Und zwar der erste mal von Beli 1, den ich hier nochmal im Bild zusammenfassen will.

    Also Belis von vom 06.09.2018;

    Gaden bei Waging am See, an liegendem "Zaunpfahl" in einem Waldstückchen.

    Da bleibe ich schon wieder irgendwie bei Tyromyces cf wakefieldiae hängen. Interessant, daß der sich von Oligoporus floriformis mikroskopisch kaum unterscheidet, sondern vorwiegend durch Farbverläufe, Fäuletyp und eine möglicherweise etwas andere Konsistenz.

    Die Aufnahmen vom Frischmaterial sind von Beli, habe ich nur mal ein wenig "zusammengefasst".
    ---> Bestimmung von Frank: Oligoporus balsameus
    Hatte sich ja schon angedeutet, siehe weiter unten wegen übersehenen Zystiden.








    Mikroskopisch erkenne ich als einzigen, signifikanten Unterschied die durchgehend (in Kontext und Trama) überwiegend dickwandigen Hyphen, sowie makroskopisch eine etwas andere Haptik und ein anderes spezifisches Gewicht im Exsikat, nach den Bildern fällt auch eine andere Farbgestaltung der frischen, vitalen Fruchtkörper auf.

    Kann natürlich trotzdem sein, daß beides das Gleiche ist, aber irgendwie glaube ich schon, daß 8.) und 9.) zu verschiedenen Arten gehören.


    Zu 9.) gehört meiner Ansicht nach übrigens noch ein anderer Pilz, den ich vorletztes Jahr zugeschickt bekommen hatte, und den ich fast schon wieder vergaß.

    Und zwar das, was Matthias >im Nachbarforum< gefunden hatte. Die Angabe des Finders zur Größe ("30cm") müsste man in Gedanken wohl mit einem "cf" versehen, das Stückchen Pilz, das ich habe, lässt doch auf einen etwas kleineren Pilz schließen. Mikroskopisch ist es ein Zwilling von Belis Fund, farblich können die Frischen Pilze jeweils schon Extremausprägungen von unterschiedlichen Enden der Variationsbreite einer einzigen Art sein.

    ---> Bestimmung von Frank: Da passt Tyromyces wakefieldiae.

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    10.)

    Also, einer wäre da noch, den mir Joe geschickt hatte, nur leider fürchte ich fast, daß der seine Identität nicht presigeben wird, ohne mehr über Substrat und Begleitpilze zu erfahren (von denen wir nichts wissen). Die Gattung ist ziemlich klar, es ist eine Antrodiella spec., aber nach etlichen Stunden, die ich mit der kleinen Gattungsmonografie von Miettinen, Niemelä und Spirin in Mycotaxon 2006 gekämpf habe, ist mir der Kopf geplatzt, und ich schwimme verwirrt zwischen diversen Arten, die sich teils nur anhand Wirtspilz, Nuancen in den Hyphenstrukturen und Sporengrößen und Formen unterscheiden. Details, die schweirig zu beurteilen sind, ohne entsprechende Arten schon mehrmals selbst beobachtet zu haben.

    ---> Einschätzung von Frank: Antrodiella spec.
    Macht makroskopisch den eindruck einer Antrodia, gehört mikroskopisch aber zu Antrodiella. Durchaus wunderlicher Fruchtkörper, der aber vermutlich unbestimmbar bleiben wird.




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    Das also wären für's erste die übriggebliebenen Probleme des letzten Jahres...

    Vielleicht können wir da was rausreduzieren, Frank, was nicht zwingend untersucht werden muss (weil zB schon nach Bildern absehbar, auf was es hinausläuft oder weil absehbar, daß keine morphologische Bestimmung möglich ist).


    Andere Problemfälle sammeln sich leider schon wieder an, aber manchmal klären sich Funde auch auf, wenn man sie etwas sacken lässt und dann nochmal unvoreingenommen beobachtet. Pilze brauchen halt auch Zeit.



    Lg; pablo.

    Hallo, Rainer!


    Ja, in der Tat so einiges los in der Gegend. :thumbup:

    2b und 2c können schon auch Hypholoma lateritium sein, aber schwierig ist es natürlich schon, die sind doch einigermaßen mitgenommen durch den Frost.
    Bei 4 kannst du "Xylodon" gegen "Schizopora cf paradoxa" tauschen. Die Gattungen Schizopora und Xylodon sind allerdings nahe verwand, mit dem Aussehen kommt aber in den allermeisten Fällen Schizopora paradoxa (Veränderlicher Spaltporling) raus.



    LG, Pablo.

    Salut!


    Wenn's denn Austern sind...?
    Mein erster, spontaner Gedanke war Gelbstieliger Muschelseitling (Panelllus serotinus), ist aber auch freilich nur so ein Gefühl anhand der Bilder und muss nicht stimmen.



    LG, Pablo.

    Moin!


    Klar ist das jetzt alles nur Spekulation. Wenn durch Forst (siehe Beschreibung von Beli) die Farben so beeinflusst sind, kann das natürlich alles Mögliche sein.

    Auch Lepista - Arten mit dem Habitus gibt es eine ganze Reihe, Lepista personata (Lilastiel - Rötelritterling) kann nach frost so aussehen, sowie ein paar weitere, seltenere Arten.



    LG, Pablo.

    Hallo, Maria!


    Die Körnchen können zweierlei sein: Einmal Velum (bei jungen Tulostoma brumale ist die Endoperidie mit einer dünnen Velumhaut umgeben) oder aber frisches, austretendes Sporenpulver.

    Der mit dem langen, schlitzartigen Peristom sieht schon wunderlich aus. Man könnte sich aber vorstellen, daß es auch ein Winter - Stielbovist ist, wo bei der Entwicklung des Peristoms was schief gegangen ist. Vielleicht daß jemand draufgetreten ist, oder ein Hindernis im Weg war oder so.



    LG; Pablo.

    Ahoi, Harzi!


    Danke für die Aufnahmen. :thumbup: Makroskopisch also tatsächlich eine verkappte fimbriatum.

    Tulostoma fimbriatum gibt es hier an diversen Stellen, hin und wieder habe ich sowas auch mikroskopiert, einmal gab's schon auch eine Kollektion mit recht unregelmäßigen Sporen, wobei die dicken Ausreißer nur so etwa bis 7 oder 7,5 µm gingen:





    So richtig überzeugt war ich von dem Ding aber nicht, wobei die Sporen hier schon unregelmäßiger sind, als bei dem, was ich für einigermaßen "normale" Tulostoma fimbriatum halte:


    Ornament ist auch ungefähr gleich, nur anders fokussiert, Apertur beim zweiten weiter auf und so.


    Ich glaube, ich muss noch ein paar Kollektionen angucken, bis ich mal eine finde, wo das wirklich so aussieht, wie auf deinen Bildern.



    LG; Pablo.

    Hallo.


    genau, entweder wie Beli schrieb eine Lepista (mit frostschaden) oder eine Clitocybe (mit Frostschaden) aus der gruppe um die Nebelkappe (Clitocybe nebularis) oder Weichritterling (Melanoleuca), ebenfalls mit Frostschaden. Frostschaden deswegen, weil: bräunende Lamellen mit stark fleckiger Schneide, stark braun überlaufener Stiel. Im Fleisch würde man sicher auch komisch verfärbte, vermutlich auch irgendwie glasige Bereiche finden, die sich mit fast wattigen Zonen abwechseln.

    In dem Zustand sind Pilze allerdings generell sehr schwer bestimmbar.
    Aber schon bemerkenswert, daß solche Brummer im Schwarzwald jetzt noch rumstehen.



    LG; Pablo.

    Tach.


    Ja, da soll mal wirklich noch einer durchsteigen.

    Ob's denn Sinn macht, eine funktionierende Sache einfach immer weiter so zu verkomplizieren, bis nichts mehr funktioniert, ist eine Frage, die man auch gerne mal und immer wieder diversen Programmierern stellen kann - ändern wird sich's nicht, weil die halt auch immer den Lücken hiterherrennen und versuchen müssen, die Dinge sicherer zu bekommen und gleichzeitig noch gesetzliche Vorgaben erfüllen müssen, die sich Leute ausgedacht haben, die davon eigentlich nicht wirklich was verstehen.

    Jedenfalls: Solche komischen Bugs werden immer wieder vorkommen - und es gibt sie auch schon lange.

    Witzig sind dann die, wo echt niemand sagen kann, wie es eigentlich dazu kommt.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Meinetwegen darf's auch gerne besser werden in 2019. Auch wenn man mal so insgesamt schaut: So schlimm war's gar nicht. Jedenfalls nicht hier, wenn man ein paar eher spezielle Standorte ausgepickt hat.


    Die "Teufelsmauer" ist ein spektakulärer Anblick. Sicher in so einem Jahr ein besonders kritisches Biotop, aber diese Felsen an sich sind ja schon irre.


    Von der Tulostoma winterhoffii hast du nicht zufällig auch noch ein Makrobild?
    Irgendwie erinnern mich diese komisch unregelmäßig großen Sporen gerade an etwas...



    LG; Pablo.

    Hallo, Björn!


    Ich gucke mir den gerne an.

    Wenn du willst und es nicht eilig hast, kannst du aber auch noch ein wenig warten: Bei dem Tempo, mit dem du schicke, interessante Krusten neu einsammelst, gibt es bestimmt bald noch ein paar Sachen, die vielleicht auch noch mit wollen. :gzwinkern:

    Hast du eine Adresse von mir?



    LG, Pablo.

    Hi.


    Die großen, abgestorbenen Porlinge können sowohl Mumien von >FomFom< sein, als auch Ruinen von >FomPini<.

    >Birkenporlinge< sehen ganz anders aus und fühlen sich ganz anders an. Es gibt halt jede Menge an "Baumpilzen", die an Birke wachsen.
    Frische Fruchtkörper von Birkenporlingen (also solche, die auch verwertet werden können), werden ungefähr ab Frühsommer gebildet, bis hinein in den Herbst findet man immer wieder mal junge, frisch wachsende Exemplare. Im Winterhalbjahr dagegen wird das seltener und man findet vorwiegend nur noch alte, abgestorbene oder ebsterbende Exemplare.

    bei den Pilzen auf dem letzten Bild täte ich auch am ehesten an Schichtpilze glauben (Stereum hirsutum oder Stereum subtomentosum kämen in Frage), aber man muss immer die Unterseiten sehen. Wäre ja auch möglich, daß wir es da mit komisch gefärbten und gewachsenen Schmetterlingstarmeten (Trametes versicolor) oder einer Ockertramete (Trametes ochracea) zu tun haben.



    LG; Pablo.

    Hallo, Tanja!


    Also ich kann es jedenfalls nach wie vor nicht auflösen.

    Solche - und möglicherweise andere, aber sehr ähnliche - Athelias aus der epiphylla - Gruppe finde ich schon relativ regelmäßig.
    Einzelne Merkmale, denen je nach Autor mehr oder weniger Gewicht beigemessen wird (makroskopische Eigenschaften der Fruchtkörper, Basidiengröße, Breite der subbasidialen Hyphen, Sporen) verhalten sich dabei oft ziemlich variabel, vor allem passen da selten mal mehrere der Merkmale zusammen.

    Nach wie vor meine Meinung: Die Gruppe könnte eine gründliche Überarbeitung vertragen. Morphologisch bei gleichzeitiger genetischer Gegenkontrolle.


    Ein paar weitere Kollektionen aus der Gruppe und Gedanken dazu hatten wir auch >hier< gesammelt.

    Weiter bin ich da bislang auch nicht. Wenn man es nach Jülich auflösen kann, wäre das der ideale zu verwendende Name, wenn nicht (also in der Summe der Merkmale wiedersprüchliche Kollektionen) komme ich nie weiter als "epiphylla s.l.".



    LG; Pablo.

    Hallo, Bernd!


    Android - Gerät oder Laptop?
    Bei mir auf dem Laptop werden alle Smilies normal angezeigt. Gab aber schon mal damit bei jemandem ein ähnliches Problem, was aber nur temporär war. Wenn ich jetzt noch wüsste, wo das stand...



    LG; Pablo.

    Hallo, Björn.


    Hm. Irgendwas ist schon komisch mit dieser vermeintlichen Trechispora. Zumal da nun auch Hyphen mit Öltröpfchen zu sein scheinen.

    Finde ich verwirrend irgendwie, könnte helfen, selbst reinzulinsen. Kann aber auch damit noch rätselhaft bleiben.



    LG, Pablo.

    Buona sera!


    Ja, der Winter schreitet fort und fort, aber diesen Bildern nach hatte der letzte herbst auch wirklich Schönes zu bieten.

    "Kleines" Highlight: Maiskolbensporen (Pleospora spec.)! :thumbup:

    Ein bemerkenswerter Anblick.



    LG; Pablo.

    Hallo in die Runde!


    Im Laufe eines Jahres sammeln sich ja immer einige mehr oder weniger undefinierbare Funde an. Teils kritische Arten, teils untypische Kollektionen, oder man kommt halt einfach nicht auf die richtige Lösung.

    Einen Abnehmer haben meine persönlichen Rätselpilze ja schon (danke, Frank!), aber die Dokumentationen können ja immer noch ein paar Anhaltspunkte bieten (merkmale des Frischmaterials), und vielelicht lässt sich das eine oder andere schon mal so ganz gut eingrenzen.


    Alle Bilder im Folgenden sind anklickbar, und lassen sich in großer, schöner und vollständiger Ansicht in einem externen Fenster oder Tab öffnen.

    Fangen wir mal mit was Braunsporigem an.


    1.)

    Gefunden am 20.10.2018
    Nordschwarzwald, Eyachtal, feuchter bis nasser Satndort an liegendem, stark morschem Nadelholzstück

    vergesellschaftet mit Bulbillomyces farinosus


    Vorläufig habe ich das mal Tomentella atroarenicolor getauft.
    ---> Der darf seinen Namen so behalten

    Müsste eigentlich schon hinkommen, wenn das tatsächlich die richtigen zystiden sind und sich die Skeletthyphen in den Rhizomorphen einfach gut versteckt haben, so daß ich die nicht nachweisen konnte.






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    2.)

    Der nächste stammt vom 08.12.2018
    Gefunden im Odenwald bei Wachenheim (Poppental)
    an liegendem, noch größtenteils berindetem Fichtenstamm


    Optisch ist das erstmal eine glasklare Serpula himantioides. Aber auch da schaut man ja rein, und irgendwie stolperte ich dann über Leucogyrophana pulverulenta, und bin nun verunsichert: Die sollte sich nämlich vom wilden Hausschwamm (Serpula himantioides) dadurch unterscheiden, daß sie keinerlei Skeletthyphen entwickelt (auch nicht in den Rhizomorphen) und kleinere Sporen hat.
    Nun hat dieser Fund hier aber keinerlei Skeletthyphen (auch nicht in den Rhizomorphen) und ziemlich kleine Sporen.
    Mit Ursula Sauter habe ich mich auch darüber unterhalten, und auch sie meint, daß das vielleicht auch eine Frage der Fruchtkörperreife sein könnte, und ob L. pulverulenta nicht tatsächlich nur innerhalb von Gebäuden vorkommt, und ob die nicht auch makroskopisch noch mal anders aussehen sollte.
    Jedenfalls nenne ich das erstmal Serpula himantioides, wüsste dann aber nicht mehr, wie man solche Kolletionen von Leucogyrophana pulverulenta unterscheiden könnte.

    ---> heißt weiterhin Serpula himantioides, Sporen sind so schon zu groß für Leucogyrophana pulverulenta und bei juvenilen Kollektionen von S. himantioides sucht man Skeletthyphen wohl oft vergeblich.











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    3.)

    Im Folgenden wird es dann hellsporig.

    Ein Fund vom 01.11.2018
    Kaiserstuhl an den Osthängen zwischen Bahlingen und Endingen auf ehemals terassiertem, aber mittlerweile mit Rotbuchen, Ahorn, und einigen Weichhölzern bewachsenes Gelände, vulkanischer Löß
    an liegendem Laubholzstück
    Der Fruchtkörper ist ziemlich jung, hat aber schon reichlich Sporen und im Subikulum ziemlich auffallende, schlanke Skeletthyphen. Damit komme ich zu Fibricium, und wenn ich die zystiden weginterpretiere, dann wäre ich bei Fibricium subceraceum. Was schön passen würde, aber eigenltich würde ich einige Elelemte gerade im Bereich der Warzen doch lieber als Zystiden interpretieren.

    ---> nach Untersuchung von Frank Dämmrich so bestätigt








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    4.)

    Dann noch ein Fund aus dem Sommer, vom 12.05.2018
    Viernheimer Heide, dickes, liegendes Stammstück von Kiefer
    Hatte ich eigenltich schon als Aphanobasidium pseudotsugae abgelegt, aber im Nachinein erschienen die Sporen doch ein wenig abweichend (minimal länglicher), und die Basidien sind kurz, was dann auch zu Aphanobasidium subnitens führen könnte. Was Elia Martini >dazu abbildet<, könnte schon auch passen.

    Aphanobasidium pseudotsugae hatte ich allerdings auch erst zwei Mal, dann aber jeweils mit etwas längeren Basidien (bis ca. 25µm).
    Aber ob das wirklich ein tragbares Trennmerkmal ist? Oder vielleicht auch reife- bzw. wetterabhängig? Immerhin fand ich dieses Aphanobasidium cf pseudotsugae zu einer Zeit, als der Sommer schon damit beganan, alles Leben aus den Wäldern zu brutzeln.

    ---> Das Problem der Trennung von Aphanobasidium pseudotsugae und Aphanobasidium subnitens ist vorerst nicht lösbar. Wenn sich die Sporenform als signifikant erweisen würde, dann hier Aphanobasidium pseudotsugae, subnitens hätte demnach keine apikal verschmälerten Sporen.








    Womit die "Krusten" erstmal durch wären, morgen an gleicher Stelle kommen noch ein paar Porlinge.



    LG; Pablo.

    Tach!


    Also, einen hatte ich ja noch. Und mich nun entschieden, daß das eine ganz normale Ceriporia purpurea (Purpurroter Wachsporling) sein musss:








    "Ceriporia purpurea" im weiteren sinne ist eine recht komplizierte Artengruppe udn die Trennung der einzelnen Arten nicht leicht.
    Wenn ich das aber nun richtig interpretiere, dann ist das Substrat schon Laubholz (große Löcher im Querschnitt mit kleinen Löchern drumrum), und dann kann es im Grunde nur noch Ceriporia purpurea im strengen Sinne sein.



    LG; Pablo.