N'Abend!
Nu will ich nochhmal nachhaken.
Tanja, bitte nicht irritieren lassen, und die folgenden taxonomischen Fragen ignorieren. Reicht völlig aus, wenn du deinen Gartenfund als Gemeinen egerlingsschirmling (Leucoagaricus leucothites s.l.) abhakst.
Mein Problem: Wenn man tatsächlich Leucoagaricus holosericeus (und Leucoagaricus carneifolius dann natürlich auch) als eigenständige Arten trennen will, undd nicht als reine Formen von L. leucothites versteht: Gibt's da mittlerweile belastbare Studien, die das etwas erhellen können? Nach wie vorgeistert ja auch so eine "Trennung nach Tageslaune" durch das Netz, so daß L. leucothites und L. holosericeus anhand der Hutoberfläche und / oder anhand der Lamellenfarbe getrennt werden könnten?
geht das denn? Also ungefähr: Hutoberfläche fein seidig-faserig = Art A vs. Hutoberfläche fein faserig-seidig = Art B? 
Wenn's nach der Lamellenfarbe ginge, kenne ich nur eine einzige Art, das wäre dann die, wo die Lamellen generell weiß bis cremeweiß sind, und bei sehr alten, arg überstöndigen fruchtkörpern gelegentlich mal ein Hauch rosa rein kommt. Lamellenfarbe, natürlich. Sporenpulverfarbe ist ja immer weiß.
Wo sich also gelegentlich beim Vergehen die Lamellenfarbe ändert, von weißlich zu rosa. Verhält sich übrigens wie beim Rosablättrigen Helmling (Mycena galericulata), der ja so heißt, weil vereinzelt die Lamellen bei sehr alten, verwesenden fruchtkörpern rosa werden können.
Und dann soll es noch eine Art geben, die etwas früher und etwas deutlicher rosa färbt in den Lamellen? Und wo legt man dann wie eine Grenze, die eine morphologische Trennung rechtfertigt?
Mein letzter Stand wäre der, der auch in Ludwig III dargestellt ist, und wohl auf dem derzeitigen Stand von Else Vellingas Forschungen beruht.
Also L. leucothites der mit seidig-glatter bis fein faseriger Hutoberfläche, bei Verletzung nicht oder minimal verfärbend
L. holosericeus im Aussehen identisch zu L leucothites, aber bei verletzung deutlich gilbend
L. carneifolius im aussehen sehr ähnlich wie L. leucothites, aber mit fein körnig - schuppiger Hutmitte, dort auch deutlicher pigmentiert, bei Verletzng gelegentlich bräunend aber nicht gilbend.
Und im Hintergrund die Unsicherheit, ob das nicht alles Variationsbreiten einer einzigen, plastischen Art sind.
Aber der Status kann freilich auch veraltet sein, und man muss nun ganz anders trennen.
Darum die Frage.
LG; Pablo.