Beiträge von Beorn

    Hallo.


    Das ist so auch nicht ganz richtig.
    Ein roter Rand bildet sich - je nach Wachstumsgeschwindigkeit - auch schon nach wenigen Tagen (davor weiß, rosa und / oder gelb).

    Der verschwindet aber auch bald wieder, sobald der Fruchtkörper nicht mehr aktiv weiterwächst (an Volumen zulegt). Die finale Farbe der Hutkruste ist halt schwarz bzw. grau.
    Das heißt, wenn ein Fruchtkörper aufhört zu wachsen, verschwindet nach einiger Zeit (Tage bis Wochen) der rote Rand. Das Mycel ist aber bestrebt, den Fruchtkörper für eine weitere Wachstumsperiode wieder zu reaktivieren, und dann geht das Spiel von vorne los mit einem neuen Rand bzw. einer neuen Zuwachszone, die ebenfalls wieder erst weiß, gelb, rosa und dann rot ist. Und wenn das Wachstum der Periode abgeschlossen ist, wird bald aus dem Rot wieder schwarz.

    FomPini ist auch außerhalb der Wuchsperioden gut bestimmbar (solaange die Fruchtkörper nicht völlig abgestorben sind) durch das relativ blasse Hutfleisch und vor allem die Harzhaltige Hutkruste (Brutzeltest).



    LG; Pablo.

    Hallo, Maria!


    eine Thelephora palmata, die nicht 3 Meilen gegen den Wind nach fauligem Kohl stinkt, sondern gar unbedeutend riecht (auch alt und beim Knautschen und so) ist meistens Thelephora anthocephala.
    Der Geruch ist das wesentliche Merkmal (makroskopisch), das die beiden trennt, makroskopisch überschneiden sich die Variationsbreiten der beiden Arten zu großen Teilen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Maria!


    Aus meiner sicht sind das alles Rötlinge.

    Mit leichter Unsicherheit beim letzten Fund: Der könnte mal einen Sporenabwurf gebrauchen.
    Und auch die "Braunen" könnten Leptonien sein: Bei vielen Arten verschwinden die blauen bzw. violetten Farbtöne im Alter.
    Leptonien sind extrem kompliziert und es gibt eine Vielzahl von Arten, die auch je nach Entwicklungsstadium der Fruchtkörper immer wieder anders aussehen können. Darum braucht man da in der Regel nicht nur Mikroskopie, sondern auch gute Kollektionen, wo nach Möglichkeit neben älteren, voll aufgeschirmten Exemplaren auch ganz junge dabei sind. Bei Fund 2 und Fund 3 wäre es zB möglich, daß die Lamellen von gaaaaaaaaaanz jungen fruchtkörpern einen himmelblauen Schimmer haben, was dann ein Hinweis auf entoloma chalybaeum sein könnte.

    Bei Fund 1 wäre entoloma serrulatum schon möglich, allerdings kenne ich den nur mit wirklich sehr dunkel blauem Stiel. Es gibt noch eine ganze Reihe weitere (meist insgesamt blassere) Leptonien mit bläulichen Lamellenschneiden.
    Ist wirklich ein schwieriges Kapitel...



    LG; Pablo.

    Allright. :thumbup:


    Relativ typische cisalpinus würden für mich so aussehen:


    Könnte also schon irgendwie hinkommen. Ist halt nur nach einem Bild erschwert, aber wichtig ist daß ihr wisst, wass ihr gefunden habt.

    Und mal ganz im ernst: Einzelgänger von Filzröhrlingen ignoriere ich selbst auch immer. Wenn's keine Kollektion gibt, wo man auch merkmalsverläufe beobachten kann, mag ich mich damit nicht befassen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Uwe!


    Danke für die tollen Bilder und die Info zu Amanita battarae vs. umbrinolutea.

    Dann muss ich wohl mal Bilder umbenennen die Tage - ist aber wenig aufwand gemessen an der Tortur, da die Kartierungsdatenbanken aufzudröseln.

    Gut zu wissen, daß das bei Ludwig schon so drin ist, dann machen wir das heute abend gleich richtig mit den Daten unserer Funde vom Samstag (umbrinolutea, bei Fichte mit genattertem Stiel, wenn ich mich recht erinnere).



    LG, Pablo.

    Salve!


    ich muss zugeben, jetzt nicht alle Beiträge gelesen zu haben (bin etwas knapp in der Zeit), lasse aber dennoch mal eiine Einschätzung hier:
    1 = kerbrandiger Trichterling (Clitocybe costata)

    2 = Galerina spec. (mikropflichtig)

    3 = sehr wahrscheinlich Cortinarius (subgen. Dermocybe) spec., davon bräuchte man vor allem auch jüngere Fruchtkörper und ein Schnittbild. Wenn Lamellen jung grünlich, dann doch besser Leprocybe.

    4 = Hymenipellis radicata. :gzwinkern: Ich sehe da auch keinen Schimmel, sondern das Gespinst von irgendwelchen Tierchen; Raupen machen sowass und auch einige Spinnentiere.

    Velum dürfte das nicht sein, denn erstens bildet Langunddünn keines, zweitens sind da auch Fusseln zwischen den lamellen und da gehört niemals Velum hin, und da lassen die Pilze auch nicht mit sich verhandeln.

    5 = Ähnlicher Fall, nur daß das schon eher auch ein Schimmel sein könnte, und der Pilz daraunert wohl ein Milchling sein will.

    6 = Hymenopellis / Xerula radicata

    7 = Kuhmaul (Gomphidius glutinosus)

    8 = Galerina spec (mikropflichtig)

    9 = Psathyrella candolleana s.l.



    LG, Pablo.

    Hallo, Pilzator.

    Jein. Es gibt auch rötende Riesenschirmlinge (Macrolepiota), aber die röten dann nur in der Stielrinde und die Farbe ist etwas anders (trübes weinrot, nicht sattes safranrot wie hier).

    Allerdings verweigern auch Safranschirmlinge oft das Verfärben, wenn sie zB zu trocken und / oder zu alt sind.

    Einen ablösbaren Ring hast du bei beiden Gattungen, da ist eher die Rinsgtruktur wichtig: Die giftigen SAfranschirmlingsarten haben einen einfachen, keinen doppelten Ring.
    Das Leitmerkmal zur Trennung von Macrolepiota und Chlorophyllum ist (neben ein paar mikroskopischen Details) die Stieloberfläche: Die ist bei Macrolepiota genattert (wenn auch manchmal sehr fein und schwach), bei Chlorophyllum nie, sondern längsfaserig bis glatt.



    LG; Pablo.

    Hallo, Stuggi!


    Nummer 2 ist recht interessant.
    Mit den langen Stielen und dem dunklen weinrot bis ganz zum untersten Ende der Stielbasis sollte das Xerocomellus poederi sein.

    Die Art ist noch nicht lange beschrieben, wurde zuvor nicht von X. chrysenteron getrennt. Ist aber schon was eigenes.
    Einen deutschen Namen gibt's dafür wohl noch nicht, ich würde da mal "Langstieliger Rotfußröhrling" vorschlagen.


    Nummer 7 müsste man mal noch durchschneiden, also ein ebenso schönes und aussagekräftiges Schnittbild erstellen, wie du es bei den vermuteten Xerocomellus poederi gemacht hast. Wird aber voraussichtlich nichts anderes raus kommen, als was Beli schon vermutet.

    Auch in allen anderen Punkten unterstütze ich Belis Einschätzungen.



    LG; Pablo.

    Servus!

    wachsen tut der schon noch. Aber so jung sieht der gar nicht aus. Ich glaub der hat schon eine Wachstumsperiode hinter sich.

    Ganu so sieht's aus: FomPini (Fomitopsis pinicola, Rotrandiger Baumschwamm) ist mehrjährig. Guttationstropfen bildet er nur, wenn er frisch anbaut (oder die erste Wuchsperiode beginnt), und so eine schwarze Kruste wie hier findet man nur bei älteren Fruchtkörpern, die mindestens eine Wuchsperiode längst abgeschlossen haben.
    Ist also beides: Ein älterer Fruchtkörper und gleichzeitig im Beginn eines "zweiten Frühlings", wobei die Wuchsphase gerade eben erst beginnt, sonst hätte man hinter dem weißen Wulst mit den Tropfen schon eine gelbe, rosane oder rötliche, junge Kruste.



    LG; Pablo.

    Hallo, Maria & Beli!


    Seltenheit ist bei Pilen immer relativ.

    Zum einen beobachten wir ja normalerweie nur die Fruchtkörper, können dadurch also nur bedingt Rückschlüsse ziehen, welche Mycelien sich in einem Boden befinden ohne Fruchtkörper zu bilden.

    Zum anderen können manche Pilze gebietsweise durchaus häufig sein, während sie großflächig in anderen Gegenden komplett fehlen.

    Und zum Dritten: Alle verfügbaren Kartierungsdaten sagen vorwiegend eins aus: Wer wo kartiert hat. :gzwinkern: Dazu ein beispiel: Wenn irgendwo im Umkreis von 100-200km niemand kartiert, die oder der sich mit Risspilzen auskennt, kannst du in die Gegend mal prophylaktisch einen Risspilzspezialisten schicken, die / der auf Ansage locker mal zwei Dutzend "extrem seltene" Arten dort findet. Die waren natürlich auch vorher schon da und auch vorher in der Gegend schon häufig, es hat sie nur niemand beachtet / bestimmen können.



    LG; Pablo.

    Hallo, Alex!


    Du kannst dann auch mal versuchen, ein paar Schrippen oder Rundstücke statt Weckle zu kaufen. :gzwinkern:

    Man macht sich da schon gerne einen Spaß draus.
    Tief im Süden kann's sogar mir so gehen: Aus deiner Sicht bin ich ja in Mannheim ein Südeuropäer (alles südlich von Kassel oder Frankfurt = irgendwo am Mittelmeer).

    Wenn ich aber ganz in den Süden fahre, so Region Freiburg / Kaiserstuhl / Rheinknie, und dann sage ich komme aus Mannheim, dann heißt's gleich: "Ach ein Norddeutscher!"



    LG, Pablo.

    Hallo, Maria!


    Ich denke, mit Sarcodon liegst du schon richtig.
    Hydnellum ist das nicht, Sarcodon und Bankera sind als Gattungen leicht zu unterscheiden: Sporenpulver im Abwurf bei Sarcodon braun, bei Bankera weiß; Geruch der getrockneten (!) Fruchtkörper bei Bankera deutlich nach Maggi, bei Sarcodon alles Mögliche, aber nicht Maggi.



    LG, Pablo.

    Hallo, Mischa!


    Stimmt, das ist Suillus luteus, und die Kiefer in der Nähe hast du übersehen.
    Aber du wirst die Kiefernnadeln am Boden auf deinen Bildern erkennen, wenn du noch mal hin guckst. :gzwinkern:


    An Zappenduster:
    Jetzt geht was durcheinander. Butterpilz (Suillus luteus) ist natürlich nicht dein Fund.
    Du hast da einen Goldröhrling (Suillus greivillei, auch als Goldgelber Lärchenröhrling) bekannt.
    Wenn dein Pilzbuch einen Index hinten dran hat, schau bei "Suillus grevillei" nach.

    Dann da mal die Bescheibung durchgucken, und die verwirrenden Punkte hier notieren, da kann bestimmt jemand erklären, warum dein Pilz dann doch der Goldgelbe Lärchenröhrling ist.

    Wenn kein Index vorhanden ---> Neues Buch kaufen. :gzwinkern:



    LG, Pablo.

    Hallo, Björn!


    Wunderschöne Eindrücke. :thumbup:

    Die Phlebia (Mycoacia ist da jetzt eingemeindet) ist ja echt spektakulär gewachsen!

    Bin mal gespannt, ob's die häufige uda ist, oder eine der selteneren Arten mit dem Aussehen.



    LG; Pablo.

    Hallo, Dodo!


    Traumhafte Ausbeute bei dir.

    Und vor allem alles in solch einem Top Zustand, dan kann man nur herzlichsten beineid ausdrücken.

    Der Birkenpilz ist ein Hainbuchenröhrling (Leccinum carpini). :gzwinkern:



    LG, Pablo.

    Salve!

    .............eher..............eher.........

    soll heißen, sicher bist Du auch nicht?


    LG

    Nö. Ich denke nur, daß es Hautköpfe sind und keine Rauköpfe, warum, das hatte ich ja schon geschrieben.


    Das vergleichsbild von Craterellus aurora / lutescens mit Craterellus tubaeformis ist wirklich famos, Alex. :thumbup:

    Ist mir leider noch nie gelungen, die beiden an einem Tag zu finden, so daß man sie nebeneinander legen kann.



    LG, Pablo.

    N'Abend!


    Wegen dem Fehlen irgendwelcher signifikanten Verfärbungen würde ich sogar sagen, das ist der Birkenpilz (Leccinum scabrum s.str.).
    Bei einer Nacht in einer Dose im Kühlschrank beginnt das Pilzfleisch sich zu zersetzen und zu verwesen, daher kommt dann der unangenehme Geuruch.



    LG; Pablo.

    Hallo, Maria!


    Ganz genau das ist eine fachgerechte Kauprobe. :thumbup:

    Also alles in Ordnung und du hast einfach eine unbittere Kollektion erwischt.


    Man stolpert im Netz immer wieder über sogenannte "Zungenproben", wo Leute kurz die Zunge an einen Pilz halten, und meinen, sie könnten dadurch etwas erkennen.

    Was natüröilch nicht funktioniert. Das hätte mich aber auch sehr überrascht, wenn du das so gemacht hättest. :gzwinkern:



    LG; pablo.

    Hallo, Leo!


    Stimmt, man muss nicht, aber man kann.
    Denn deine Dokuemntation ist durchaus sehenswert, finde ich.
    Demnach wäre der erste ein Eingesenkter Wulstling (Amanita excelsa var. excelsa) und der zweite ein ganz normaler "Grauer" (Amanita excelsa var. spissa).

    Wie Jörg schon sagt: Muss man aber nicht trennen, wenn man es nicht will. Ist ja auch nicht immer so deutlich wie hier, die Unterschiede.



    LG; Pablo.

    Hallo, Maria!


    Die Ausprägung des Bitteren Geschmacks (ich gehe mal davon aus, daß du schon eine fachgerechte Kauprobe gemacht hast) ist bei der Art offenbar variabel.
    Einen Anhängselröhrling kann man hier auch schon durch die fette, gedrungene Form der Fruchtkörper ausschließen.



    LG; Pablo.

    Hallo, Alex!


    Ein wichtiges Merkmal wäre die Struktur des Velums auf dem Hut: Bei Amanita virosa bleibt selten was vom Velum auf dem Hut zurück, und wenn dann ist es nicht so wattig aufgebauscht und graulich wie hier. Eine wirkliche häutige Scheide um die Stielbasis ist hier nicht erkennbar, sondern nur bröckelige Velumreste.

    Die Konsistenz vom Teilvelum (unterm Hut) ist interessant, denn das wäre bei Amanita virosa fest und häutig, bei Amanita strobiliformis aber von einer sehr weichen, lockeren Konsistenz - fast wie Rahm oder: Körniger Frischkäse. :)



    LG; Pablo.