Hallo, Tim!
Mycelien verändern sich immer, auch die von Mykorrhiza-Pilzen. Grundsätzlich wären solche Pilze mehr oder weniger "unsterblich", wenn die äußeren Bedingungen konstant bleiben - und die Mykorrhiza - Bäume lange genug leben. Mycelien könnenin gewisser Weise schon wandern, bzw. ihre Ausdehnung verändern. Die sexuelle Aktivität (= Fruchtkörperbildung) ist dann aber eher Koinzidenz als Kausalität: Auch das ist abhängig von den Bedingungen - wenn auch in anderer Weise: So regt zB das Absterben eines Mykorrhizapartners oder grundlegende Veränderungen der Bodenverhältnisse zu einer verstärkten Fruchtkörperbildung an (Massenfruktuation nach Baumfällungen sind auch bei Mykorrhizapilzen immer wieder zu beobachten).
Daneben folgen Mycelien auch oft eigenen Zyklen: Eine Pilzart produziert nicht jedes Jahr gleich viele Fruchtkörper, es gibt sogar Arten, die mal ein paar Jahre ganz aussetzen, bevor das Mycel wieder sexuell aktiv wird.
In deinem Fall wissen wir ja auch nicht, wie viele Mycelien von "Leccinum scabrum s.l." da mit den Birken verknüpft sind.
Eine Situation, die die Fruchtkörperproduktion in den letzten Jahren auch stark beeinflusst hat, war (ist!) natürlich auch die seit 2014 andauernde verheerende Dürrekatastrophe in Mitteleuropa, bzw. die Folgen davon in Kombination mit der generellen Abnahme der "Bodenbelebung" durch die immer katastrophaler werdende Organismen - Vernichtung (Düngemittel, Artenvernichtungsmittel wie Pestizide, Fungizide, Insektizide usw.). Das hat teilweise in den letzten Jahren einerseits zu einer Abnahme der Fruchtkörperproduktion geführt - andererseits auch zu vereinzelten "Panik-Reaktionen" von mycelien, wenn diese unter Bedrohung möglichst viele Fruchtkörper produzieren ("wenn's hier nicht reicht zum leben, dann hoffentlich woanders").
Wie sich das weiter entwickelt, bleibt abzuwarten.
LG; Pablo.