Hallo, Ivan:
Sieht so aus aus wäre an den Pilzchen nocht die Haut dran. Lies mal in meinem Beitrag oben: alle Anisegerlinge haben eine gilbende Huthaut, die bei Verletzung, und das ist Kochen definitiv, zu Tage tritt. Nicht mit dem Fleisch verwechseln, das ist wieder was komplett anderes. Darum gilt: immer durchschneiden.
Der Anisegerling, egal welcher, riecht eigentlich immer nach Anis. Am besten zieht man ein Stück Huthaut ab und riecht dann an der frisch entblößten Stelle. Wenn einem dann nicht sofort Anisplätzchen in den Sinn kommen - Finger weg. Ok, ein Karbolegerling muß offenbar nicht immer nach Karbol riechen, aber wenn ein potentieller Anisegerling nach allem riecht nur nicht nach Anis, dann ist es auch keiner und somit ein Karbol-Kandidat.
Zum Thema Gerüche: das ist eine überaus subjektive Sache.
Beispiel 1: Brandiger Ritterling (giftig). Der Geruch wird oft (meistens) als neutral beschrieben. Ich empfinde ihn dafür als sehr aromatisch und kulinarisch anprechend. Die reinste Falle für Märchenfreunde.
Beispiel 2: Mehlräsing: Hier wird der Geruch als stark mehlartig angegen. Wenn ich lese, wie viele Pilze mehlartig riechen sollen und wie deutlich sie sich wirklich im Geruch unterscheiden, ist es wie die Sache mit dem Hühnchen: Immer wenn man einen Geschmack nicht definieren kann, wird er als "nach Hühnchen" definiert. Der Geruch des Mehlräslings empfinde ich eher wie der von Wandfarbe. Der Gifthäubling soll übrigens auch "mehlartig" riechen. Wahrscheinlich schmeckt er auch noch nach Hühnchen:D. Um übrigen rieche ich Mehl überhaupt nicht. Demnach riecht der Mehlräsling also stark nach nichts!
Morgen ist Pilzausstellung, vielleicht habe ich dann ja mal endlich die Gelegenheit, an einem Karbolegerling zu riechen.
Grüße
Holger