Beiträge von Graubart

    Hallo,
    gestern habe ich nach dem Eichen-Feuerschwamm (Phellinus robustus) und dem Gemeinen Feuerschwamm (Phellinus igniarius) einen weiteren Feuerschwamm entdeckt.


    Er ist zwar neu für mich, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich um den
    Muschelförmigen Feuerschwamm (Phellinus conchatus) handelt.


    Fundort: NSG Eisenkaute von Bernsfeld in Mittelhessen (nördlicher Vogelsberg), ca 300 m hoch gelegen (wie bei Phellinus igniarius).


    (1) An dieser Weide (Salix spec.) war er zu finden


    (2) An dem Ast, in ca 2,30 m Höhe, auf ca 1-2 m Länge. Der unberindete Ast steckt in einer Astgabel von diesem Ast (oder war es mal ein Stamm?)


    (3) Astgabel, mit dem unberindeten Ast dazwischen


    (4) Von unten fotografiert, Rand vom Moosbewuchs ist ungefähr die Horizontale.


    (5) An der Unterseite des Astes. Wuchsform scheinbar resupinat.


    (6) Ich kanns nicht lassen, ein Foto hab ich noch:


    (7) Am Rand der Fruchtkörper ließen sich kleine Blättchen abbrechen. Die Farbe ist nicht ganz genau: es war richtig rostfarben.


    (8) Hier noch Aufnahmen auf grauem Karton. Oberseite:


    (9) Unterseite mit winzigen Poren


    Heute hatte ich auf einer anderen alten Weide (Salix spec) Pilze entdeckt, die ich für die pileate Form halte, mit Moos auf der Hutoberseite.


    (10) von weiter her


    (11) Ausschnitt


    Bei den Bildern (3) - (9) kam ich auf Phellinus conchatus, da eine Hut-Oberseite vorhanden war, wenn auch nur sehr schmal bei fast resupinatem Wachstum. Das Muster der Oberseite passt zu den Beschreibungen in diversen Büchern (müsste ich nachschauen).


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    hier noch ein Schnittbild von einem älteren Flachen Lackporling mit weißen Streifen in der Huttrama:


    (1)


    Auf der (in Blickrichtung) linken Seite habe ich eine Ecke abgeschnitten.


    (2) Schnitt parallel zum Stamm


    (3) Schnitt senkrecht zum Stamm:


    Substrat: Weichholz (Weide oder Zitterpappel), Ort: Rand des NSG Eisenkaute von Bernsfeld (Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg).


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Enrico,
    die für Anfänger geeigneten Bücher wurden schon genannt. Nur ein ergänzender Hinweis:


    Ich bin bei Pilzen auch noch Anfänger (und werde es bleiben), trotzdem habe ich mir Bestimmungsbücher gekauft, dh solche mit Bestimmungsschlüsseln, die möglichst vollständig sind. Alle oben genannten Bücher sind Auswahlbücher, die die häufigen Arten und eine Auswahl der weniger häufigen bis seltenen Arten zeigen. Die Unterschiede liegen auch in dieser Auswahl, weshalb es immer gut ist, mehrere Bücher davon zu haben.


    Weitgehend vollständig für ihre Region sind zum die Großpilze Baden-Württembergs (GPBW) (da hatte ich noch Glück, alle zu bekommen). Hier in Hessen kann es sicher die eine oder andere Art geben, die dort nicht vorkommt, aber ein hoher Anteil wird abgedeckt. Weiter im Norden Deutschlands sieht das natürlich anders aus.


    Die anderen beiden habe ich antiquarisch beschafft:


    Röhrlinge und Blätterpilze in Europa : Bestimmungsschlüssel für Polyporales (p.p.), Boletales, Agaricales, Russulales / Egon Horak. - 6., völlig neu bearb. Aufl. - München [u.a.] : Elsevier, Spektrum, Akad. Verl., 2005. - XVII, 555 S. : Ill. ; 25 cm


    und, wenn auch schon in die Jahre gekommen:


    Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze / von Walter Jülich. - Stuttgart [u.a.] : Fischer, 1984. - IX, 626 S. (Kleine Kryptogamenflora / begr. von Helmut Gams : 2, Pilze : b, Basidiomyceten ; Teil 1). - ISBN: 3-437-20282-0
    Das Buch erschien auch (oder zuerst?) in Jena. Beide Ausgaben sollten auch im Druckbild identisch sein.


    Als neueres Buch habe ich noch gekauft:

    Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa / Frieder Gröger. - Teil 1. Hauptschlüssel, Gattungsschlüssel, Artenschlüssel für Röhrlinge und Verwandte, Wachsblättler, hellblättrige Seitlinge, Hellblättler und Rötlinge / von Frieder Gröger. - Regensburg : Regensburgische Botanische Ges., 2006. - 638 S.
    (Regensburger mykologische Schriften ; 13)


    Der zweite Band ist angekündigt, meines Wissens aber noch nicht erschienen.


    Horak, Jülich sind nur noch antiquarisch zu bekommen. Manchmal werden da astronomische Preise genannt. Da braucht man Geduld. Zumindest Horak wird von Einigen in Bezug auf den Schlüssel kritisiert, aber man hat zumindest eine Liste der Arten, die in einer Gattung vorkommen.


    Horak, Jülich und Gröger, aber auch die GPBW behandeln nur Basidiomyceten (Ständerpilze). Für die Ascomyceten kenne ich keine vergleichbaren Schlüssel.


    Ascomyceten kommen aber in den oben genannten Einführungen in Auswahl vor.


    Viele Grüße
    Lothar


    PS: Bei antiquarischen Büchern nicht nur an Amazon oder Ebay denken, sondern auch an Portale wie das Zentrale Verzeichnis antiquarischer Bücher ZVAB, ABE-Books, booklooker. Sie bündeln die Angebote von Antiquariatsbuchhandlungen, was die Suche erleichtert.


    Daneben gibt es Spezialbuchhandlungen (vor allem für neuere Literatur, aber z.T. auch für antiquarische Titel), z.B. den myko-Shop von Andreas Gminder oder die Versandbuchhandlung Andreas Kleinsteuber.


    Es gibt sicher noch weitere Anbieter.


    Bei aktuellen Büchern aus "normalen" Verlagen kann man die Bücher auch über die örtliche Buchhandlung bekommen.

    Hallo zusammen,
    der Flache Lackporling (Ganoderma applanatus syn. G. lipsiense) ist sicher einer der häufigsten Porlinge in unseren Breiten. In den letzten Tagen hatte ich ihn wieder mal gefunden und Schnittbilder gemacht. Diese wollte ich zeigen und einige andere Funde dazu, als Ergänzung zum Pilzportrait des Flachen Lackporling


    Standort: Rand des Naturschutzgebiets Eisenkaute von Bernsfeld, ca 300 m hoch gelegen, nördlicher Vogelsberg, Mittelhessen.
    Substrat: ein Weichholz (Weide Salix spec. oder Espe Populus tremulus).

    Guten Abend,
    vorgestern war ich am Rand eines Naturschutzgebietes unterwegs (Eisenkaute von Bernsfeld). Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg, ca 300 m hoch gelegen. Der Bergbau (über Tage) wurde in der 50er oder 60er Jahren d. 20. Jhdts. eingestellt. Die Tagebaugruben sind ca 10 -20 m tief gegenüber der Umgebung, in den beiden oberen Gruben befinden sich Angelteiche, über deren Tiefe ich nichts weiß.


    Kaute = Grube, z.B. auch Sandkaute, Lehmkaute.


    Am Rand und am Hang der Gruben stehen vor allem Weichhölzer, vor allem Weiden, Espen, am oberen Rand auch Eichen. Da die Weiden zum Teil ihr zu erwartendes Lebensalter erreicht haben, sind sie ein gefundenes Fressen für Pilze, vor allem Porlinge.


    An einer umgestürzten Weide (Salix spec.) habe ich, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, Porlinge aus dem Aggregat "Gemeiner Feuerschwamm" gefunden, also Phellinus igniarius, P. trivialis. Die Diskussion in verschiedenen Foren darüber, ob es sich nur um eine Art handelt oder um mehrere, die zum Teil makroskopisch und mikroskopisch nicht getrennt werden können, finde ich interessant. Von meinem Kenntnisstand aus kann ich dazu natürlich nichts beitragen und ich habe auch keine Meinung dazu.


    Falls ich mich in der Art geirrt habe: damit muss ich rechnen. Es wäre nicht mein erster Irrtum im Leben ;)


    Hier sind die Bilder. Vor Ort sah die Unterseite der Fruchtkörper rein grau bereift aus, ohne den rötlichen Ton. Es war aber schon 17:20 Uhr bis 18:00 Uhr, stark bewölkt. Vielleicht sieht der Fotoapparat mit Blitz die "Realität" genauer als das menschliche Auge?



    (1) Das war der erste Anblick des Feuerschwamms, am Hang zwischen Angelteich und oberem Rand.


    (2) Sehr aktiv bei der Fruchtkörperbildung.


    (3) Nahe beim ersten Stamm ältere Fruchtkörper


    (4) Hier aus der Nähe: schwärzliche Hutoberfläche




    (5) Hier die befanden sich, wenn ich mich richtig erinnere, auf der Rückseite des Stamms von Bild 1. Die Fruchtkörper sind entstanden, als der Ast noch schräg stand und noch nicht auf dem Boden lag.


    (6) Hier aus der Nähe: schwarze Hutoberfläche


    (7) Mit dem Fingernagel kann man im Reifbelag schreiben





    (8) Auch die hier stammen aus Tagen, als der Ast noch schräg stand.



    (9) Auch der hier fing mal am aufrecht stehenden Stamm an


    (10) Er hat die Wuchsrichtung geändert. So kenne ich das bisher vom Zunderschwamm


    So viel für heute. Ich fand es interessant, wie unterschiedlich die Formen sein können.


    Viele Grüße und ein donnerndes Helau :D


    Lothar

    Guten Abend,
    da ich gestern bei einem Waldspaziergang das Auto neben dem Standort von Pilz 4 = Bild 4-8 (einzeln stehender Ziegelroter Schwefelkopf Hypholoma lateritium) abgestellt habe, habe ich noch mal dort hin geschaut.


    Zu meiner Verblüffung wächst dort schon ein junges Exemplar. Vom alten Exemplar sind noch die schwarzen Reste zu sehen. Es ist erstaunlich, wie lange die Zersetzung von Pilzen im Winter dauert.


    (10)


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Pablo,
    inzwischen habe ich gesehen, dass die Farbe der Oberfläche stark vom Feuchtigkeitsgrad abhängt.


    Tja, jetzt muss ich mich nur noch entscheiden, ob ich den Pilz als Ischnoderma spec. oder als Ischnoderma resinosum s.l. bezeichne.
    Meine Probleme möchte ich haben ;)


    Vielen Dank an alle Kommentatoren,
    Lothar

    Hallo Matze,
    ich arbeite mit Dateiordnern: zuerst das Datum (z.B. 2014-02-27) und dann der Ort + etwas genauere Angabe, z.B. -Merlau-Burgwald. Das ergibt:
    2014-02-27-Merlau-Burgwald.


    Bei den Dateien verfahre ich analog, lasse aber am Anfang den Dateinamen aus der Kamera stehen, die bei mir fortlaufend hochzählt.
    Ich haenge dann noch die Art an. Wenn es geht, sowohl den deutschen als auch den wiss. Namen, z.B. -Auricularia-auricula-judae. Die Datei würde heißen:


    101_4321-2014-02-27-Merlau-Burgwald-Judasohr-Auricularia-auricula-judae


    Wenn die Kamera immer wieder bei Null anfangen würde oder wenn ich mit verschiedenen Kameras arbeitet würde, würde ich das Datum an den Anfang setzen.


    Bei mehreren Orten am Tag lege ich mehrere Verzeichnisse an (Datum + a, b, ...).


    Je nachdem lege ich auch noch Textdateien an, z.B. zu Gerüchen, Substraten etc.


    Wichtig: die Namen (Pfad + Dateiname) dürfen nicht zu lang werden, sonst macht Windows Zicken beim Kopieren z.B. auf eine externe Festplatte (zumindest Windows 7 und früher).


    Bisher habe ich mit diesem Verfahren die Artenbilder gut wiedergefunden. Ausnahme: ich hatte einen provisorischen Namen vergeben, z.B. "-aromatisch-riechender-Porling" und dann vergessen, das durch "-Ischnoderma-spec" zu ersetzen, nachdem ich im Pilzforum die Art genannt bekam.


    Hilfsprogramm, ohne das es nicht gehen würde:
    das Programm "Joe" von Tools&More: ein Programm, mit dem man Dateien als Block umbenennen kann: sowohl Namensbestandteile ergänzen als auch Suchen und Ersetzen sind möglich. Auch Nummerieren kann das Programm, kommt bei mir aber nicht zum Einsatz.


    Auf Grund meines fortgeschrittenen Alters (über 60 Jahre) ist klar, dass ich keine Funga (Flora) von meiner Umgebung erstellen werde. Daher stelle ich Funde und (ausgewählte) Fotos bei der Datenbank Naturgucker ein:
    http://www.naturgucker.de
    Ich würde mich freuen, wenn die Daten nachgenutzt werden. Wenn nicht, dann ist das halt so, als wenn sie bei mir auf dem PC schlummern würden.


    Beispiel von neulich mit dem Eichen-Feuerschwamm:
    http://www.naturgucker.de/?bild=1647956704


    Man kann bei der zugehörigen Beobachtung den Fundort markieren und Kommentare eingeben. Und: man kann sich alle seine Daten als CSV-Tabelle schicken lassen und z.B. in Excel oder andere Tabellenkalkulationsprogramme laden.
    Neulich hatte ich mal solche Daten (von Pflanzen) an ein Kartierungsprojekt geschickt. Diese können am besten mit Exel-Tabellen arbeiten.


    Datenbanken oder Excel-Dateien verwende ich nicht. Ich hatte bei der Pflanzenkartierung hier in der Region FLOREIN verwendet, das bundesweit eingesetzt werden sollte. Das lief unter DOS mit 16bit-Rechnern. Eine Weiterentwicklung gab es nicht direkt und ich habe die Daten nicht migriert. Diese Daten sind verloren. Daher tendiere ich dazu, meine Funde generell nicht in lokalen Datenbanken unterzubringen. Das erfordert eine regelmäßige Programmpflege.


    Für Pilze gibt es auch eine spezielle Software für den PC, die auch die Artenlisten vorhält.


    Interessant wre es auch, die Fundmeldungen in eine überregionale Datenbank einzubringen, z.B.
    http://brd.pilzkartierung.de/ , oder
    http://www.pilze-deutschland.de/
    allerdings habe ich mich nicht genauer damit beschäftigt. Man muss dann schon sehr sicher sein, um welche Art es sich handelt.


    Was ich noch nicht probiert habe: man kann bei jpg-Dateien Informationen in den IPTC-Daten unterbringen (die leider genauso wie die meisten EXIF-Daten beim hochladen gelöscht werden). Ich könnte mir vorstellen, dass eine Datenbank damit arbeitet und ich meine, so was gibt es auf JAVA-Basis. Ich hatte noch keine Zeit, mich damit zu beschäftigen.


    Übrigens: bei Dateinamen verzichte ich auf Umlaute und Leerzeichen - ich hatte halt mal mit Unix gearbeitet, und finde das Verfahren immer noch gut.


    Viele Grüße zunächst mal
    Lothar

    Hallo liebe Ischnoderma-Interessierte,
    dem Versprechen, ich schaue in einem Monat noch mal nach, ob die Porenschicht noch weiß ist oder ob sie braun geworden ist, bin ich gestern und heute nachgekommen. Am zweiten Tag nach dem Motto: was man nicht im Kopf hat, muss man in den Füßen haben ;) , ich hatte keine Schnittbilder gemacht.


    Immer noch angenehm: der Geruch nach Anis- / Fenchel- Bonbons, wenn man vor dem Baumstamm steht. Er ist zwar schwächer geworden, aber noch deutlich vorhanden, sogar für meine Nase.


    Auch die Fruchtkörper sind noch vorhanden, die Veränderungen sind aus der Entfernung relativ gering:


    Die Hutoberfläche hat ein sehr helles Braun (?) mit deutlichen schwarzen Flecken, nur am Hutrand ein schwarzes Band.
    Ist der Hut radial runzelig gerieft, wie Jahn das für I. resinosum bezeichnet? (Bild 13, obere Hälfte, am deutlichsten).


    Die Porenschicht ist weißlich bis hellocker, aber nicht tabakbraun, wie dies für I. benzoinum von Jahn beschrieben wird.


    Die Farbe von Huttrama (Cortex) und Röhrentrama hat sich gegenüber den ersten Bildern kaum verändert: ein helles Hellbraun (Bild 13, untere Hälfte). Bei Jahn steht bei I. benzinoides im reifen Zustand "braun", bei I. resinosum "hell holzbräunlich" - kommt auf das Holz an. Aber ich denke, dass "braun" nicht zutrifft. Frank (Tomentella) schreibt oben "hellbraun". Ich denke, das trifft es.


    Dieses Mal habe ich die Maße des Fruchtkörpers, von dem ich das Schnittbild gemacht habe, aufgenommen:
    18 cm x 10 cm x 2,5 cm
    Röhrentrama ca 1 cm
    Huttrama ca 1,5 cm


    Die Dicke der Huttrama würde besser zu I. resinosum passen (1-2,5 cm dick gegenüber 0,6-1 cm).


    Sprechen die Argumente für Ischnoderma resinosum ? Eindeutig? Also Chips würde ich keine verwetten wollen. Ich kenne ja nur die Beschreibungen, aber habe selbst Null Erfahrung, nicht einmal mit I. benzoineum.



    Hier die Bildergalerie von gestern und heute:


    (10) Zahlreiche Fruchtkörper. Wie nennt man die helle Farbe auf dem Hut?


    (11) Hutoberfläche mit schwarzen Flecken, Grundfarbe helles rotbraun bis fast weißlich?


    (12) Eine beachtliche Breite


    (13) Schnittbild (Achtung: Röhrenschicht oben, Huttrama unten!)


    (14) Die Unterseite bei einem anderen Exemplar. Da ist der Wurm drin!
    Kennt sich da jemand aus?


    (15) Unterhalb der Fruchschicht: schaut fast nach Schleimpilzen aus :/


    Hübscher Beifund:
    das Zweizähnige Kammkelchmoos (Lophocolea bidendata), vermutlich das häufigste beblätterte Lebermoos, trotzdem wenig bekannt:


    (16)


    (17) sogar mit Sporogonen: die schwarzen Kügelchen auf hellem Stiel. Der Stiel steckt in dem Kelch, der im Namen vorkommt.


    Viele Grüße
    Lothar




    Ergänzung am Rand: ich habe in der Zwischenzeit in einer Datenbank 5 Datensätze zu Ischnoderma resinosum bzw. I. benzoinum gefunden:
    ]>hier<
    Ist natürlich nicht viel.

    Hallo Pablo,
    vielen Dank für den Tipp mit dem Eichen-Feuerschwamm (Phellinus robustus). Der schaut so aus wie der unterste in diesem Thread:
    http://www.pilzforum.eu/board/…chwamm-phellinus-robustus
    Und natürlich auch vielen Dank für die Bestätigung der Rötenden Tramete.


    Feuerschwämme sind anscheinend sehr variabel, von sehr ordentlich mit Kante und harmonischen Kurven bis zu diesen knubbeligen Gesellen. Vor kurzem hatte ich (meine ich) den Pflaumen-Feuerschwamm gefunden. Aber auf Schlehe oder Mirabelle / Pflaume können auch andere Feuerschwämme wachsen, und die Artbestimmung ist vermutlich mühsam. Leider sind meine Fotos kaum brauchbar, da die Fruchtkörper entweder zu hoch oder im Schlehen-Gestrüpp zu weit weg waren, jedenfalls für meine Kamera.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    gestern war ich nach längerer Pause wieder mal im Linnes, einem Wald nördlich von meinem Wohnort.
    Ich wollte mir noch mal einen Pilz anschauen, den ich für Daedaloidea confragosa, die Rötende Tramete gehalten hatte, und einen Standort hübscher kleiner Flechten.


    Dabei ist mir aber ein Porling begegnet, den ich als erstes vorstellen will. Ich habe keine Idee, worum es sich handeln kann, finde ihn naja, nicht besonders hübsch, aber interessant. Wahrscheinlich ist es aber ein häufiger Pilz, der nur alt geworden ist.


    Standort: nördlicher Vogelsberg (Mittelhessen). Untergrund: basicher Basalt, darüber Lehm, z.T. Löss. Laubwald, vor allem Rotbuche, aber dazwischen auch Eichen.


    Porling Nr. 1:
    Standort: Stirnseite eines liegenden Eichenstammes (Totholz) oder dicken Astes. Bisher habe ich den Pilz nur fotografiert und sonst nichts mit ihm angestellt.


    (1) Blick seitlich, schräg oben, Totale


    (2) Blick von oben mit Zuwachsring


    (3) Blick von vorne (leider etwas verrutscht und schepp)


    (4) Blick von der anderen Seite


    Kann mir jemand helfen?


    Porling 2:
    Standort wie oben, aber am Waldrand. Genauer: an den Bäumen, die den Weg auf der anderen Seite begleiten (Eichen und Salweiden). Hier: Salweide.
    Ich vermute Daedaleopsis confragosa, die Rötende Tramete = Rötender Blätterwirrling.


    (5) Standort (Pfeil)


    (6) Oberseite


    (7) Unterseite (mit Taschenspiegel fotografiert)


    Am 1. Dezember des letzten Jahres sah er noch so aus:


    (8) Oberseite


    (9) Unterseite (mit Spiegel fotografiert)


    Damals hatte ich noch keine Vermutung, worum es sich handeln kann. Auf Druck hatte ich nicht geprüft. Damals waren die Tintenfischpilze spannender. Hier der Baum stand auf dem Weg dort hin.


    Kann es sich um etwas anderes handeln oder ist Daedaleopsis confragosa ok?


    Ach ja, hier ist ein Bild der Flechten, die der Grund waren, in den Wald zu gehen:


    (10) Gattung Cladonia ist klar, aber die Art ist noch nicht ganz sicher. Der zugrundeliegende Pilz ist natürlich ein Ascomycet :)


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Gerd,
    Du hast gefragt:



    Mein Geruchssinn ist leider nicht sehr gut entwickelt. Vor allem, wenn jetzt die Pollen von Hasel + Erle und später Birke + Pappel fliegen. F. pinicola war für mich bisher meiner Meinung nach optisch klar zu erkennen, so dass ich daran nicht gerochen hatte. Es ist aber ein guter Tipp. Leider sind die Standorte, die mir zur Zeit einfallen, in Erlenwäldchen. :rolleyes:


    Wir müssen leider noch ein wenig warten.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Thorben,
    ich habe zwar keine Idee, was das sein könnte, aber ich finde die Pilze interessant. Die finde ich spannender als Steinpilze :)
    Was mich wundert:
    - Die Hüte sind alle (noch?) nach unten hin geschlossen, also entweder durch den Pilzbefall in der Entwicklung stecken geblieben oder eine der Arten, die nicht weit aufschirmen (z.B. Tintlinge, die nicht zu Tinte zerfließen).
    An Trockenheit kann es ja kaum liegen; Frostschaden?


    - Die Stiele sind unten viel dicker als oben. Beim normalen Trocknen würde ich ein gleichmäßiges Schrumpfen erwarten; wenn kein Artkennzeichen, dann vielleicht auch wegen dem Pilzbefall? Oder nur, weil das Moos feucht hält?


    - Im dritten Bild ist evt. im Hintergrund ein aufgeschirmter Pilz zu sehen?


    Ein Längsschnitt lohnt sich bestimmt.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    oje, wenn ich vor Petrus stehen werde und mir mein Sündenregister vorgehalten wird, dann heisst es "hat unbedacht mit Bildern das Zocken unterstützt". :evil:


    Da es in der Fülle der Beiträge eventuell unterging: in einem anderen Thread hatte ich die Pilze von einem 2 Meter entfernten Baumstubben (auch Birke) vorgestellt. Dort standen die Schmetterlingstramete (Trametes versicolor) und der Angebrannte Rauchporling (Bjerkandera adusta).
    http://www.pilzforum.eu/board/…f-baumstubben-und-wurzeln


    Hier im Thread hatten wir:
    - Schmetterlingstramete (Trametes versicolor)
    (Bild 12) und Rand von Bild (9). Ich hatte auch im ersten Beitrag von Schmetterlingstrameten geschrieben, weil ich in schwacher Erinnerung hatte, dass die Zonen-Tramete (Trametes ochracea, früher T. multicolor) keine schwarzen oder bläuliche Farben auf dem Hut hat.


    - Angebrannter Rauchporling (Bjerkandera adusta)
    Bild (3, 3a, 3b), Bild (10) und Bild (11) in Beitrag #13



    Zur späteren Überprüfung in den nächsten Wochen:
    - Bild (1), (2), (2a)
    Vermutungen:
    - Buckel-Tamete (Trametes gibbosa) (Ingo W) oder
    - Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) (Gerd)
    Gerd: es gibt noch 2 weitere, unbeschädigte Exemplare.


    Zur späteren Überprüfung im Sommer / Herbst
    (es sei denn, es gibt noch Exemplare, mit denen etwas eindeutiges zu machen ist)
    - Bild (4) bis (8)


    Uff!


    Herzlichen Dank an alle, die sich beteiligt haben, und viele Grüße


    Lothar

    Hallo Ingo, hallo Trino,
    @ Ingo W: Bild (10) - (13) sind dieselben wie (6) - (8).


    Trino:
    da die Röhrenschicht bei Druck schwärzt und dunkler ist als das Hutfleisch, gehe ich von Bjerkandera adusta aus.


    Man muss wirklich aufpassen, weil man immer damit rechnen muss, dass verschiedene Pilzarten munter durcheinander wachsen, auch solche, die sich sehr ähnlich sehen. Ich kenne das auch von Moosen und Flechten.


    Demnächst muss ich mir beim Fotografieren und der Probennahme von solchen Objekten eine bessere Dokumentation angewöhnen, aber zu Anfang sah das für mich ganz harmlos aus.


    Vielen Dank an Euch und die anderen Kommentatoren im anderen Thread,


    Lothar

    Hallo Gerd und Mitleserinnen und Mitleser,
    dass eine Software manchmal ihren Schluckauf hat, das ist halt so. -Die Systeme sind so komplex, dass das unvermeidlich ist, auch bei großen Anbietern. Hauptsache, es kommt nicht ständig vor und die Daten sind nicht weg. Und: man sollte das nicht persönlich nehmen und die Schuld auch nicht dem Admin anlasten. Der hat die Software nicht selbst geschrieben, sondern versucht, die fertige Software möglichst zuverlässig einzusetzen, neben dem, was er in seinem Leben sonst noch alles zu tun hat.


    Eventuell hängen manche Probleme auch mit den Browser-Einstellungen zusammen:
    Ich bin da ganz radikal (Firefox, bei anderen Browsern versuche ich analoge Einstellungen hinzubekommen):



    Alternative Einstellung: Firefox wird eine Chronik: "niemals anlegen".


    Dann reduziert man die Fehler, die dadurch entstehen, dass Seiten nicht neu geholt werden sondern aus dem Cache geholt werden. Allerdings legen manche Netzwerke und Provider eigene Caches an. Daran kann man nicht drehen.


    Umgekehrt: wenn Cookies aus irgendeinem Grund gelöscht werden, ist man natürlich aus der Sitzung draußen. Die Sitzungsdaten sind in Cookies gespeichert.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    etwa zwei Meter von einem Baumstubben mit eigenartig aussehenden Porlingen befindet sich noch ein Stubben, der von trametenähnlichen Porlingen besiedelt wird.


    Standort: Baumstubben (Birke), in einer kurz gehaltenen Rasenfläche. Mittelhessen (nördlicher Vogelsberg), Boden normalerweise basisch, lehmig. 300 m hoch gelegen.


    - Geruch bei allen: unauffällig
    - Reaktion auf Druck:
    Pilz 1 (Bild 1 - 5) schwärzend
    Pilz 2 (Bild 6 folgende) völlig ohne Reaktion



    Zunächst das "hässliche Entlein", Pilz 1:


    (1) von oben


    (2) Unterseite, wie die Oberseite auf Druck schwärzend


    (3) Poren, z.T. auch labyrinthisch


    (4 + 5) Schnittbilder: meiner Meinung nach eine dunkle Schicht oberhalb der Röhrenschicht



    Und hier die hübschen Pilze (Pilz 2)


    (6) Mal vornehm in samtigen schwarz, aber auch in braun


    (7) Mit Knubbeln unten rechts. Sie erinnern an die Knubbeln zur Art 1A (Bild 3) in diesem Beitrag , nur die Farbe ist anders. Der helle Fleck ist die Unterseite eines Fruchtkörpers, leider für die Kamera zu hell.


    (8) Mal bräunlich, aber mit dunklen Zonen


    (9) Mal mit weißer Wachstumszone, aber: der obere Fruchtkörper sieht fast so aus wie auf Bild (1) :/


    Hier ein paar Details von den schwärzlichen Fruchtkörpern


    (10 + 11) Oberfläche, eine haarige Sache


    (12) Und hier ein Schnittbild: keine Trennlinie oberhalb der Röhren


    (13) sowie die Poren: zum Teil ebenfalls labyrinthisch



    Übrigens: die Fruchtkörper waren bewohnt. Die Tierchen sahen der bekannten Steinlaus (Petrophaga lorioti) sehr ähnlich!



    Was mich irritiert: Bild (9) (evtl. beide Arten?) und die Ähnlichkeit der Struktur der Unterseite der Porenschicht (Bild 3) und Bild (13).


    So viel zum Birken-Baumstubben 2 an diesem Standort.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend zusammen,
    vielen Dank für die Kommentare.


    Zu Art 1 (Bild 1 + 2):
    Gerd: hat Deine Fomitopsis pinicola später einen normalen Fruchtkörper entwickelt oder ist sie in diesem Stadium steckengeblieben? Die Entwicklung könnte ich ja abwarten, der Standort ist nicht weit von mir entfernt, innerorts.


    An der Wette beteiligen kann ich mich nicht, dazu fehlen mir einfach die Kenntnisse.


    Zu Art 2:
    Die Proben, die ich mitgenommen hatte, stinken fürchterlich. Ich verschiebe die Bestimmung auf Sommer / Herbst, wenn frische Fruchtkörper da sind.


    Zu Art 1A:
    Zu den kleinen Konsolen kann ich sagen, dass deren Unterseite (Porenschicht) (trocken) hellgrau aussieht.


    Da auf dem benachbarten Baumstumpf ähnliche, größere, normal geformte Pilze wachsen, stelle ich die in einem anderen Thread vor. Vielleicht hilft das auch hier weiter, vielleicht auch nicht.
    >hier<


    Hier sind Ober- und Unterseite von einer der kleinen Konsolen. Leider kommt mein Fotoapparat da an seine Grenzen, bzw. ich :shy: .


    (10) Oberseite


    (11) Unterseite


    Aber auch hier auf dem Stubben wächst noch ein normal geformter, trametenähnlicher Porling:


    (12) Der helle "Fleck" rechts ist die Unterseite einer Konsole, die ich dort hin gelegt habe.


    Jetzt mache ich mich erst mal an den neuen Thread.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Ingo,
    vielen Dank für den Hinweis. Den Namen "Angebrannter Rauchporling" kenne ich seit 2-3 Jahren, aber ich habe noch keinen sicher ansprechen können, da mir die Unterscheidungsmerkmale zu anderen Trameten nicht präsent waren. Jetzt gibst Du einen Anstoss, mir das mal genauer anzuschauen.


    Die Baumart ist jetzt geklärt: dort standen Birken, wie sich jemand erinnert hat. Na klar: Birken stehen in diesem Dorfbereich auf vielen Grundstücken. Sie sind 2007 oder früher gefällt worden. Aus diesem Jahr habe ich ein Foto, auf dem sie schon fehlen.


    Zum Fotografieren kam ich heute nicht, ich hoffe, dass es morgen klappt.


    Vielen Dank erst mal und herzliche Grüße
    Lothar

    Hallo,
    im Herbst hatte ich Werner Pohl beim Flechtenkurs in Gießen kennen gelernt und fand ihn sehr sympathisch. Es ist wirklich traurig. Ich denke, es ist in seinem Sinn, wenn es trotzdem hier weiter geht, denn es war sein Interesse, dass sich mehr Menschen mit Pilzen beschäftigen, wie seine Homepage zeigt.
    Es wäre schön, wenn seine Webseite Aphyllophorales News
    http://aphyllopower.blogspot.de/
    erhalten bliebe. Es gibt zwar einen Datenabzug vom 13. Januar in der WayBackMachine des Internetarchivs:
    http://www.archive.org
    https://web.archive.org/web/20…aphyllopower.blogspot.de/
    Diese Seiten werden aber von den Suchmaschinen nicht erfasst.


    Lothar[hr]
    Hallo Ingo, Pablo, Markus,
    vielen Dank für die Kommentare.


    Art Nr. 1 = Bild 1-2: An die Buckeltramete (Trametes gibbosa) hatte ich einen Moment auch gedacht, aber nur als Knubbel, das konnte ich mir nicht vorstellen. Da habe ich wieder was über die Variabilität von Arten gelernt.


    Art Nr. 1A = Bild 3-3b: Ich habe die Art jetzt als (1A) bezeichnet. Ich sehe auch, dass die Hüte aus dem flächigen Teil herauswachsen. Heute war ich noch mal da: die Poren sind sehr klein, wie bei Stereum, z.B. Stereum hirsutum, der Striegelige Schichtpilz, den es in diesem Jahr häufig gab. Allerdings habe ich keine Idee, um welche Art es sich handeln könnte. Ich habe den Eindruck, dass sich die Farben beim Trocknen noch stark ändern.


    Art Nr. 2: Auch da ändern sich die Farben sehr stark. Morgen liefere ich noch Fotos nach.
    Welche Baumart: keine Ahnung, obwohl ich jahrelang da vorbeigegangen oder -gefahren bin. Tunnelblick!
    Esche kann sein, allerdings bin ich in Bezug auf den Eschenbaumschwamm / Eschenporenschwamm (Perenniporia fraxinea) sehr skeptisch, da er in wärmeren Gebieten wachsen soll. Das trifft hier sicher nicht zu. Er schaut auch nicht mehrjährig aus sondern eher wie in der Endphase.
    Ergänzung: Geruch "streng".


    Mal schauen, ob ich morgen noch was finden + fotografieren kann.


    Herzliche Grüße
    Lothar

    Guten Abend zusammen,
    gestern habe ich doch mal eigenartig wachsende Porlinge fotografiert, die mich schon länger irritiert haben. Bisher hatte ich sie erfolgreich ignoriert, aber die Neugierde ist doch da. Wenn niemandem was dazu einfällt, ist es auch ok.


    Standort: Baumstubben (Baumart unbekannt), in einer kurz gehaltenen Rasenfläche. Mittelhessen (nördlicher Vogelsberg), Boden normalerweise basisch, lehmig. 300 m hoch gelegen.


    Auf dem gleichen Baumstubben auch Schmetterlingstrameten und Ascocoryne spec.


    1. Ein schmutzigweißer Porling
    Beim Schneiden mit dem Taschenmesser: sehr zäh, wässrig wg Regen. Geruch: unauffällig, Temperatur: ca 3 Grad


    (1) Der größte Fruchtkörper


    (2) Kleineres Exemplar, angeschnitten, Umgebung: Moose, vermutlich Mauer-Drehzahnmoos (Tortula muralis),


    (2a) Ausschnitt


    Edit: 1A. Ein knubbeliger Porling
    Mir ist nicht klar, ob dieser Fruchtkörper zur gleichen Art gehört. Unten, schwarz mit weißem Rand, Schmetterlingstrameten
    (3)


    (3a) Ausschnitt 1


    (3b) Ausschnitt 2



    2. Ein brauner Porling


    Auf einer von Erde bedeckten Wurzel, die vom Baumstubben ausgeht, wachsen diese Pilze


    (4)


    (5)


    (6) Querschnitt



    Ich glaube, es sind die gleichen, die ich am 9. Oktober fotografiert hatte:
    (7)


    (8)


    Hier noch die Ascocoryne spec (meine ich jedenfalls). Spricht das für Laubholz?


    (9) Oben der Rand einer Schmetterlingstramete


    Leider hatte und habe ich keine Idee, worum es sich bei den Bildern 1-8 handeln könnte. Über Vorschläge würde ich mich freuen.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    der Film hat mich in seiner Art sehr stark an den Klassiker Die Wüste lebt erinnert. Manchmal zu schön, aber das ist Geschmackssache.


    Was mich nervt, nicht nur hier, sondern bei fast allen Dokumentationen aus der Natur: es macht ständig bumm, bäng, zisch. Hier im Film zum Beispiel, wenn eine Eichelhäherfeder auf einen Ameisenhaufen fällt: bumm, zisch. Wenn ein Wassertropfen gekonnt auf einen Erdstern fällt: bumm, zisch.


    Ich muss dann immer an den Schlager der 20er Jahre denken:
    Mein Bruder macht im Tonfilm die Geräusche :P


    Am Schluss des Filmes wünschen sich die Autoren, dass der Wald in Mitteleuropa wieder so wird wie "früher": natürliche Wälder, mit vielen Freiflächen, die von Großtieren freigehalten werden.


    Sicher sollten die Nationalparke, die so etwas ermöglichen, zahlreicher oder größer werden. Ob so ein "natürlicher" Wald aber wirklich artenreicher ist? Zumindest werden viele Arten fehlen, so im Flachland und im Mittelgebirge alle Arten, die auf Nadelbäume angewiesen sind. Für Pilzfreunde wäre das ein herber Verlust. Ohne Forstwirschaft und die Wirtschaftswege müssten wir uns durchs Dickicht schlagen, um Pilze zu finden. Damit würde der Altersdurchschnitt der Pilzfreunde sehr gesenkt. ;)


    Für Bauholz und Möbelholz wird auch die Forstwirtschaft benötigt, wenn es nicht von weit her eingeführt werden soll. In Bezug auf die Heizung mit Pellets und Hackschnitzeln bin ich ja ohnehin skeptisch. Ich fürchte, dass dafür Wälder in Nordeuropa und Sibirien fallen werden.


    Das Problem ist, dass auf den höheren Etagen der Forstbetriebs die Forstbetriebswirte das Sagen haben. Ein Hirschkäfer, der alte Eichen braucht, ist in deren Berechnungen nichts wert. Die digitale Erfassung des Waldbestandes ist weit fortgeschritten. Auch Förster, die naturverträglich arbeiten möchten und auch mal ältere Bäume stehen lassen würden, werden von oben kontrolliert. In einem Waldbereich hier in der Nähe habe ich den Eindruck, dass im vorigen Jahr alle Rotbuchen gefällt wurden, die älter als 60/70 Jahre waren, darunter weit über 100-jährige Bäume. Da braucht für längere Zeit nichts mehr gefällt werden, weil es sich nicht lohnt, aber da braucht auch kein Schwarzstorch mehr einen Nistplatz suchen. Und diese alten Bäume landen zum Teil in China für die Ess-Stäbchenproduktion, oder sie werden hier auf dem Land zum Brennholz machen angeliefert.


    Es geht anscheinend von einem Extrem ins andere: früher die Quadratkilometer großen, einheitlich alten Fichtenbestände wie im Rheinischen Schiefergebirge, jetzt Buchenwälder mit Naturverjüngung, Harvester, für die Schneisen geschlagen werden und die Bäume einzeln herausziehen, aber ohne alte Bäume. Vom Forstbetrieb wird dann nur argumentiert, dass die Menge an Festmetern Holz sogar zunimmt, also alle Kritik auf falschen Voraussetzungen basiert. Dass 10 Festmeter einer alten Eiche für die Natur etwas anderes bedeuten als 10 Festmeter Jungholz, das bleibt außen vor.


    So, jetzt habe ich mal meinen Frust heruntergeschrieben.


    Viele Grüße
    Lothar


    (Irrtümer vorbehalten)