Beiträge von Graubart

    Guten Abend,
    auch wenn einige meiner Themen noch nicht abgeschlossen sind, hier noch ein Feuerschwamm. Ich vermute den Pflaumen-Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus = Phellinus pomaceus).


    Fundort: Wettsaasen, Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg, ca 300 m hoch gelegen, kühl.
    Substrat: aus Samen gekeimte "wilde" Pflaume (Prunus spec.) oder nahe Verwandtes (Mirabelle etc) in einer Hecke aus Schlehe, Weißdorn, Holunder, Pfaffenhütchen - Schlehe und Weißdorn dominierend. Dazwischen steht auch mindestens 1 Kirschbaum.


    Konsistenz des Fruchtkörpers: hart, aber spröde. Es war kein Problem, Proben abzubrechen. Ph. igniarius ist wesentlich härter und vor allem zäh.


    (1) Hier ein Bild von der Hecke als Rand einer Ackerterrasse.


    Im Februar / März hatte ich die Pilze vom Weg aus fotografiert. Leider waren die Bilder unbrauchbar. Heute habe ich vom Acker aus fotografiert. Einige Fotos haben Probleme mit der Farbe, da der Kontrast zwischen Schatten und von der Sonne beschienenen Stellen sehr stark war.


    (2) Ein paar Bilder von oben


    (3) Der / die Fruchkörper auf der Oberseite des Astes ist ca 50 cm lang.


    (4) Auch weiter oben sind noch Fruchtkörper


    (5) Es gibt +- pileate Fruchtkörper


    (6) Das Bild täuscht: der rechte Fruchtkörper ist nur 4 cm breit


    (7) Eine originelle Form


    (8) An der Unterseite wachsen resupinate Formen


    (9) Die einzelnen Elemente sind auch nur ca 5 cm lang. Beim Fruchtkörper auf der Unterseite hatte ich ein Stück abgebrochen, daher die rotbraune Farbe.


    Heute Abend / Nacht komme ich nicht mehr dazu, Fotos von Schnitten oder der Porenschicht zu machen. Ich kann das noch nachholen, vermutlich aber erst nach Ostern.


    Kann es sich um den Pflaumen-Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) handeln?


    Viele Grüße
    und allen Lesern ein frohes Osterfest


    Lothar

    Guten Abend,
    "and now to something competely different" :P - heute keine Porlinge von mir, sondern ein Drüsling. Ich vermute, Exidia truncata.


    Fundort: Bernsfeld, Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg, ca 300 m hoch gelegen, kühl. (Eisenkaute, jetzt Angelteich oberhalb des NSG Eisenkaute von Bernsfeld).
    Substrat: eine relativ junge Stieleiche, abstorbener Ast in ca 1,60 m Höhe.


    Die Gattung Exidia hat den Vorteil, dass sie überschaubar groß ist. Arten mit +- schwarzem Fruchtkörper auf Laubbäumen gibt es laut Jülich nur zwei:
    Exidia truncata und Exidia plana.


    Exidia truncata heißt offiziell Exidia glandulosa sensu orig. Da aber bis zu einer Änderung der Nomenklatur-Regeln Exidia glandulosa (Fries) der Name von Exidia plana war, verwende ich wegen der Eindeutigkeit lieber die Namen E. truncata und E. plana.


    (1) Die Eiche, auf der ich die Pilze gefunden habe (beim unteren Ast, links)



    (2) Da die Fruchtkörper einzeln stehen, sollte es sich um Exidia truncata handeln. Außerdem gibt es Lupenmerkmale, die ich unten noch zeige, die für Exidia truncata sprechen.

    [Foto vom 3. April 2014]


    (3) Wenn man genau hinschaut, sind links kleine Warzen auf der Oberfläche zu sehen

    [Foto vom 3. April 2014]


    (4) Hier Exemplare auf der Unterseite des Astes

    [Foto vom 3. April 2014]


    Am 27. Februar 2014 war ich schon mal dort gewesen, hatte eine kleine Probe abgebrochen und sie in eine Brottüte aus Papier gesteckt. Am 1. April habe ich die Probe wieder herausgeholt: sie war drastisch geschrumpft.
    Um sie genauer anzusehen habe ich sie in Wasser gelegt. Einen Tag später war sie gallertig aufgequollen, mit etwas festerer Haut, geschätzt 10 mal so groß wie das Exsiccat, schwabbelig.


    Achtung: die Bilder (5) und (6) sind mit Gammakorrektur aufgehellt worden. Im Original waren sie dunkler.


    (5) Oberseite: einzelne Warzen


    (6) Unterseite: viele kleine Gebilde


    Ich habe auch versucht, mit meiner Billig-Computerlupe Fotos zu machen. Dieses Mal kann man Details erkennen:


    (7) Oberseite: Warzen


    (8) Unterseite: "Stoppeln"


    (9) Unterseite: "Stoppeln" (Jülich: "filzig-zottig")


    Noch eine Anmerkung:
    Exidia truncata wächst auf abgestorbenen Ästen.


    Die Frage ist für mich: warum sind die Äste abgstorben? Ist das evtl. so, dass der Pilz den Ast zum Absterben bringt und nach dem Erfolg Fruchtkörper bildet?


    Beim Flachen Lackporling ist das noch drastischer: er soll oft erst dann Fruchtkörper bilden, wenn der Baum völlig vermorscht umgefallen ist.


    Soviel für heute :)


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Alina,
    zum Grünzeug kann ich sagen:
    Bild 6: Sauerklee (Oxalis acetosella).
    Sagt was über die obersten Zentimeter vom Boden aus: sauer. Das muss nicht am Erdboden liegen, sondern kann auch von der Nadelstreu kommen oder von Stubben von Fichte.


    Bild 7: Schaut wie ein Buschwindröschen (Anemone nemorosa) aus. Um sicher zu sein müsste man die Blätter sehen.


    Bild 5: schönes Porträt von einem Veilchen (und darum ging es ja).


    Zur Bestimmung, die ja nicht das Ziel war, muss ich den Spruch von Ingo W. abwandeln:
    "Veilchen nur von vorne ist wie Pilz nur von oben."
    Man braucht ein Bild der Blüte von der Seite, damit man die Form und Farbe vom Sporn sehen kann. Falls das Foto im Wald aufgenommen wurde kommen in Frage:
    Waldveilchen (Viola reichenbachiana),
    Hain-Veilchen (Viola riviniana) und die Kreuzung zwischen beiden,
    das Bastard-Waldveilchen Viola x bavarica Schrank (= V. reichenbachiana x V. riviniana).
    Hain-Veilchen: weißlicher Sporn, Wald-Veilchen: dunkelvioletter Sporn, Bastard-Waldveilchen: dazwischen.
    Die Unterscheidung ist oft nicht eindeutig.


    Viele Grüße und weiter gute Besserung
    Lothar

    Hallo Pablo,
    vielen Dank für Deinen Kommentar.


    Beim Pilz von Bild (1) bis (3) hatte ich keine Zweifel, dass er Poren hat, habe es aber nicht überprüft. Ich werde nächste Woche noch mal nachschauen.


    Bild (7) stammt von Fruchtkörper von Bild (6), sie gehören zusammen. Ich habe eine Probe mitgenommen. Der Pilz in Bild (8) sah sehr ähnlich aus: Felderung des Fruchkörpers in Art der Borke, aber ich hatte ihn nicht näher angesehen.


    Bei Bild (4), (5) und (9) hast Du sicher recht, dass ein Rindenpilz ist. Mir war bisher nicht klar, dass die Arten, die so aussehen, keine Poren haben. Man lernt nie aus. Leider habe ich gar keine Idee, wie ich einen Zugang zu dieser Gruppe bekomme. Ich werde das mindestens auf den nächsten Winter verschieben. :rolleyes:


    Seit Januar hatte ich mit anderen Pilzen als Porlingen & Co leider keinen Erfolg, keine Morchel, keine Lorchel, :( , nicht mal ein kleiner brauner Lamellenpilz. Deshalb nerve ich ständig mit diesen Porlingen und Rindenpilzen. Immerhin habe ich dadurch doch einige Feuerschwämme kennen gelernt.


    (10) Einzige Ausnahme war eine Tintlingsgruppe in der Nähe der beschriebenen Funde vom gleichen Tag.

    Ich mache aber keinen Versuch, die Art zu bestimmen. Das wäre genauso frustrierend wie bei den Arten in diesem Thread.


    Ich melde mich wieder, wenn ich zu Bild (1) bis (3) bzw. (6) bis (8) mehr weiß.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Habicht,
    ich habe mal nach Buchhandlungen in Klagenfurt geschaut, bin auf die Buchhandlung Heyn gestossen und habe dort gesucht:
    http://www.heyn.at/list?cat=&q…UME+STR%C3%84UCHER+WALDES


    In Österreich kostet das Buch (bei allen Buchhandlungen) 30,90 Euro statt 29,95 in Deutschland, Barzahlung möglich. Der Preis wird vom Importeur festgesetzt, nicht vom Verlag, aber vermutlich unterscheidet sich der Steuersatz, der im Preis inbegriffen ist.


    Man sollte auch daran denken: der Buchhändler beschäftigt Leute aus Deiner Gegend und zahlt dort Steuern! Die Versandbuchhändler nicht.



    Der Verlag Neumann-Neudamm hat in den 90er Jahren ganz tolle solide Bücher herausgegeben zu Schmetterlingen etc., die leider nicht mehr lieferbar sind. Hier das Buch kommt aus einer Reihe, die sich mehr an Anfänger wendet.
    http://neumann-neudamm.de/naturfuehrer


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    vor kurzem hatte ich einen Thread zu einem Phellinus, der unter anderem auf Grund seiner Kissenform zu Phellinus punctatus geführt hat. >LINK<


    Fundort: Bernsfeld, Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg, ca 300 m hoch gelegen, kühl. (Rand des NSG Eisenkaute von Bernsfeld).
    Substrat: alte Weiden (Salix spec.), abgebrochene Stämme oder dicke Äste, am Boden liegend.


    (A)
    Vor drei Tagen habe ich ca 50 m entfernt von dem oben verlinkten Fund, an einem liegenden Weidenstamm bzw. dicken Ast einer Weide wieder einen kissenförmigen, rotbraunen Rindenpilz entdeckt, den ich auf Grundlage des vorigen Threads für Phellinus punctatus halte. Eventuell spricht dafür, dass am Rand Schichten zu sehen sind, die den Wachstumsschüben entsprechen könnten. (Bin mir nicht sicher).


    (1) aus der Nähe, der schönste Fruchtkörper, lebendig, an der Seite.


    (2) ein weiterer rotbrauner an der Unterseite


    (3) Oberhalb der Mitte befinden sich auch Fruchtkörper, die mit den ersten beiden mehr oder minder verbunden sind. Da es dort hineinregnet, stammen sie vermutlich aus der Zeit als der Stamm noch nicht am Boden lag. Sie erinnern stark an Borken-Stücke.


    Auf Grund der kissenförmigen Struktur vermute ich Phellinus cf punctatus.




    (B) Am oberen Rand der Eisenkaute gibt es ebenfalls abgebrochene Äste von Weiden (Salix spec.).
    Was wächst hier?
    Auch ein Phellinus?


    (4) Der Stamm ist bemoost, liegt also schon länger hier.


    (5)


    (6) Weiter oben am ursprünglichen Stamm gibt es graue, resupinate Fruchtkörper, ähnlich denen auf Bild (3). Die Poren stehen sehr eng, ca 5 pro cm.


    (7) So schaut es aus, wenn man Stücke des Fruchtkörpers herausbricht


    (8) Ein anderer Stammbereich oder anderer Stamm, nahe dabei


    (9) und noch einer mit stärker farbigen Fruchtkörpern


    Hier bin ich ziemlich ratlos.


    Habt Ihr eine Idee, um welche Art(en) es sich handelt?


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    da der Habitus anscheinend eindeutig auf Phellinus punctatus hinweist, habe ich oben meinen Beitrag geändert und die Änderungen gekennzeichnet. Ich bin gespannt, ob ich Phellinus ferruginosus auch noch zu sehen bekomme.


    Eigentlich hatte ich vor, mir zunächst einmal hymeniale Setae bei Phellinus ingniarius anzusehen, da der hier häufiger vorkommt. Es war schon schwer, jetzt außerhalb der Wachstumsphase ein Tortenstück mit Porenschicht herauszuschneiden. Inzwischen ist es noch härter geworden. Da die Seten nur ca 20 µ groß sind, muss man das mit dem Mikro machen. Es gibt gelegentlich im Netz auch Bilder hierzu mit Blick in einen dünnen Schnitt quer zur Röhre. Aber:


    Wie macht man einen Schnitt quer zur Röhrenschicht bei so hartem Material? Lange in Wasser einweichen und dann mit der Rasierklinge?



    Herzlichen Dank an alle Kommentatoren :thumbup:


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    naja, in Deutschland außerhalb der Alpen gibt es da nicht so viele:
    Teichmolch, Bergmolch, Fadenmolch, Kammmolch, dann noch den Feuersalamander, wobei Männlein und Weiblein unterschiedlich aussehen, vor allem in der Paarungszeit.


    Kammmolch und Feuersalamander kann man ausschließen, dann warens nur noch drei. Zur Bestimmung müsste ich dann selbst nachschauen, ich habe da keine Erfahrung.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Frank,
    hm, dunkelbraune Gebilde? Dann muss ich noch mal schauen und nehme alles zurück.


    Was waren dann aber die glänzenden, schmalen und langen spitzen Gebilde, die ich mit dem "richtigen" Binokular (56-fache Vergrößerung) in den Röhren deutlich gesehen habe (In der Masse dann weißlich wirkend)? Sie sehen aus wie die Glashaare bei manchen Moosen. So habe ich mir die hymenialen Seten vorgestellt.


    Ok, ich schaue sie mal unter der Lupe an und messe sie auch noch, aber vermutlich erst Montag ff.


    Dass man auf den Bildern die Seten selbst nicht erkennen kann, war mir klar. Ich war der Meinung, die weißlichen Schichten seine ein Hinweis darauf. Leider haben weder Bino noch Mikroskop einen Fototubus. Ich hätte auch keine passende Kamera. :rolleyes:


    Viele Grüße und vielen Dank für den Hinweis
    Lothar

    Guten Abend zusammen,
    gestern war ich wieder mal an der Eisenkaute von Bernsfeld, wo ich vor knapp 2 Jahren meinen ersten Stäublings-Schleimpilze gefunden hatte >LINK< . Ich wollte nachschauen, ob dort wieder welche zu finden sind.


    (16) Am selben Baumstamm wie damals waren gestern zwei kleine Exemplare


    Etwa 20 m weiter, am Hang, war eine umgestürzte Weide mit jungen Exemplaren, noch nicht mit der glänzenden Hülle.
    (17)


    (18) Die Oberfläche ähnelt Reisbrei.


    (19) Ich habe mal hineingestupst: ganz weich, fast nichts. Beim Foto wurden mit Gammakorrektur die Farben intensiviert, damit man mehr erkennen kann.



    Die Beobachtungen der vielen Exemplare im Erlenwäldchen (im vorigen Beitrag) setzt voraus, dass dort über mehrere Jahre Stäublings-Schleimpilze fruktifiziert haben und sich so ausgebreitet haben, also zumindest in der näheren Umgebung standorttreu sind. Aber auch bei hier dem Beitrag ist zumindest in Bezug auf die Umgebung der Standort erhalten, bei Bild (16) sogar am gleichen Baum.


    Heuer scheinen die Bedingungen besonders gut für die Art gewesen zu sein. :)


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    gestern habe ich es geschafft: ich konnte einige Bröckelchen herausbrechen, auch vom Rand.


    Anzahl der Poren pro mm: ca 5


    Unter der Lupe (56 fach):
    1. die Röhrenschicht hatte einen Bruchrand. Die Röhren sind voll mit hymenialen Seten , die unter der Lupe sichtbar sind Edit: mit einer weißen Substanz, in der einzelne nadelförmige Gebilde zu sehen sind. Laut Beitrag #9 von Frank (Tomentella) kommt das bei Phellinus-Arten vor.. Das erinnert sehr an Mineralien, wenn sich in Einschlüssen solche kleinen dünnen Kristalle bilden.


    (5) Mit einer billigen PC-Lupe :shy: sieht es so aus.

    Entschuldigung, ich habe nichts besseres.


    (6) + (7) In der Trama oberhalb der Röhrenschicht gibt es viele weißliche Bereiche, die auch aus Seten bestehen (setale Hyphen) .



    Nach den GPBW sowie Jülich ergibt sich:
    Rostbrauner Feuerschwamm (Phellinus ferrugineus)
    auch ohne mikroskopische Messungen (die könnten nur verwirren ;) )


    Edit: Auf Grund der Argumente in den folgenden Beiträgen handelt es sich um Phellinus punctatus


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    ich habe die weitere Entwicklung verfolgt. Die neuen Fotos stammen vom 25.3.14, am späten Nachmittag zwischen 17:40 und 18:10 bei tief stehender Sonne.


    A) Zunächst zum Stäublings-Schleimpilz von Bild (1) vom 16.3. in Beitrag #1 und Bild (6) vom 19.3.14 in (Beitrag #4)


    (7) Die Hülle (Cortex) ist nur beim kleinsten der Fruchtkörper noch vorhanden (Foto vom 25.3.14)


    (8) Am gleichen Stamm haben sich zwei weitere Fruchtkörper gebildet (weiße Pfeile). Rechts sind die Reste der alten Fruchtkörper (roter Pfeil).


    (9) Der obere aus der Nähe. Die orangene Farbe hängt vermutlich mit dem noch flüssigen / schleimigen Zustand im Inneren zusammen? (vgl. das dritte Bild im Beitrag von Pablo in Beitrag #10


    (10) und hier der untere:


    Unten in der Mitte ist der Rest vom einem größeren Porling zu sehen.
    Was mich noch mehr wundert ist der gelbe Belag auf der Rinde. Der war mir vor ein paar Tagen schon aufgefallen. Hat der Belag etwas mit dem Schleimpilz zu tun?



    [hr]


    B) Den Stäublings-Schleimpilz von Bild (2) bis (5) in Beitrag #1 habe ich auch am 25.3. besucht. Er ist jetzt aufgeplatzt, der Sporenstaub ist ausgetreten.
    (11)


    Soweit nichts Besonderes.


    [hr]


    Auf dem Weg zu diesem Exemplar habe ich in dem angepflanzten Erlen-Bruchwald zahlreiche Exemplare des Stäublings-Schleimpilzes gesehen. Wenn man mal den Blick dafür hat, entdeckt man immer mehr Exemplare, wor allem, wenn sie schon / noch weiß sind.


    Hier ein paar Beispiele:


    (12) Mit orangenen Tropfen außen auf der Hülle


    (13) Mehrere Exemplare auf zwei Erlenbäumen


    (14) Oder im Inneren eines morschen Baumstumpfs


    Hier noch ein Bild von diesem Erlenwäldchen.
    (15) Durch den Regen war der Boden sehr feucht.


    Ich habe zum ersten Mal so viele Stäublings-Schleimpilze gesehen. Ich weiß nicht, ob dieses Jahr ein besonders gutes Jahr ist. In anderen Jahren mache ich um diese Jahreszeit einen Bogen um diese Wäldchen wegen der blöden Erlenpollen. Dieses Jahr war es kein Problem.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    hier noch eine Ergänzungen zur würfelförmigen Braunfäule = Würfelbruch des Rotrandigen Baumschwamms (Fomitopsis pinicola) und mein bisher größter Fund.


    1. Würfelförmige Braunfäule


    (1) Erlen-Baumstumpf mit Fomitopsis pinicola und Stäublings-Schleimpilz (Enteridium lycoperdon)

    Foto vom 17.3.2014


    (2) Blick von oben auf denselben Baumstumpf: würfelförmige Strukturen der Braunfäule

    Foto vom 25.3.2014
    Hatte leider nicht vorher aufgeräumt, Fläche war in Augenhöhe.



    2. Großes Exemplar mit 40 cm Breite
    (3) Auch wieder auf einem Erlenstumpf


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    hier noch ein Schnittbild von einem älteren Flachen Lackporling mit weißen Streifen in der Huttrama:


    (1)


    Auf der (in Blickrichtung) linken Seite habe ich eine Ecke abgeschnitten.


    (2) Schnitt parallel zum Stamm


    (3) Schnitt senkrecht zum Stamm:


    Substrat: Weichholz (Weide oder Zitterpappel), Ort: Rand des NSG Eisenkaute von Bernsfeld (Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg).



    RÖHRENSCHICHT-ANALYSE
    Altersbestimmung und Körpersprache mehrjähriger Pilzfruchtkörper
    K. Weber, C. Mattheck


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    auf Grund der Anfrage von Enrico (Enno) hatte ich mal in Bibliothekskatalogen nach Literatur über Ascomyceten geschaut. Dabei bin ich auf das folgende Buch gestossen:


    Ulla Täglich: Pilzflora von Sachsen-Anhalt : Ascomyceten, Basidiomyceten, Aquatische Hyphomyceten. Bearb. von Torsten Albrecht et al. - Hrsg: Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie [in Zusammenarbeit mit den Naturschutzbund Sachsen-Anhalt e.V.] - Halle (Saale) 2009. 718 S.
    Erhältlich beim Weissdorn-Verlag Jena gegen eine Schutzgebühr + Porto.


    Inzwischen ist das Buch bei mir angekommen. Alle Achtung für Ulla und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (über 20), das Buch ist beeindruckend. :thumbup::thumbup::thumbup:


    Das Buch ist umfassender als eine Rote Liste:
    1. Es enthält alle in Sachsen-Anhalt nachgewiesenen Großpilze, nicht nur die gefährdeten Arten.
    2. Bei allen Arten wird nicht nur angegeben, wie häufig die Art ist, sondern auch, wie die Entwicklungstendenz ist. Das entspricht den Anforderungen, die von der BfN für Rote Listen gestellt werden.
    Zusätzlich werden die klassischen Gefährdungsstufen für Sachsen-Anhalt und für Deutschland (1992) angegeben.
    3. Zu allen Arten werden Angaben zum Vorkommen in den Regionen Sachsen-Anhalts gemacht, bei seltenen Arten auch Fundnachweise.
    Ebenso enhält das Verzeichnis Angaben zum Habitat und zur Ökologie.


    Bemerkenswert ist, dass auch Ascomyceten nachgewiesen werden.


    Bestimmungsschlüssel sind keine enthalten, Fotos von Pilzen in einem Anhang auf 48 Tafeln, die jeweils ca 3 Fotos umfassen.


    Da das Buch auch die Funktion einer Roten Liste erfüllt, ergänze ich es oben. Leider hatte ich es bisher übersehen.


    Ich finde das Buch auf Grund seiner Angaben zur Ökologie und Häufigkeit der Arten für mich nützlich, auch wenn sich die Landschaften von meinen hessischen sehr unterscheiden.


    Das Buch wurde im Forum seinerzeit (2009) >hier< vorgestellt, aber da es viele neue Mitglieder im Forum gibt, lohnt es sich, nochmals darauf hinzuweisen.


    Die Autorin Ulla Täglich gehört in unserem Forum mit dem Namen "lamproderma" zu den Experten, die uns Nicht-Experten entscheidend weiterhelfen. :thumbup:


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Ulla und alle anderen Schleimpilzfreundinnen und -freunde,


    Ist diese Art relativ standorttreu, kann ich also in der Umgebung damit rechnen, dass sie immer wieder mal auftaucht? Es bleibt dann immer noch die Frage, ob man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort vorbeikommt, und dann noch auf der richtigen Seite vom Baumstamm, wie beim zweiten Standort.


    In der deutschen Wikipedia steht "Das Plasmodium ist weiß." Ich wüsste gerne, wie das in der Zeit vor dem Zustand in Bild (2) aussieht. Wie in dem bekannten Film? >hier<


    (6) Gestern war ich noch mal am ersten Standort (Bild 1). Es hat dann so ausgeschaut (etwas schräg fotografiert):

    Die Hülle wird etwas dünner.



    Wühlmull:
    Wenn mal Marshmellows im Haus sind, dann sind sie längst gegessen, bevor sie in der Mikrowelle landen könnten :D


    Viele Grüße
    Lothar

    Vor ca 2 Wochen an Fomitopsis pinicola gerochen: angenehmer Geruch "nach Pilz" mit säuerlichem Anteil,
    Heute an bisher unverletztem Exemplar: angenehm säuerlich. Jetzt, nach 8 Stunden: kein Geruch mehr.


    Erscheinung im Wesentlichen unverändert.


    Damaliges Exemplar: Exsiccat borstige Oberfläche, ähnlich Borsten-Tramete


    Neues Exemplar, frisch: filzige Oberfläche mit rauhen Borsten vor allem entlang der Obefläche, Borsten auch zwischen zwei Schichten im Inneren des Knubbels.

    Guten Abend,
    gestern war ich zu einem kleinen Spaziergang unterwegs. Dabei bin ich an zwei Erlenwäldchen entlang gekommen. Die Erlen waren sehr dicht gepflanzt worden, aber lange Jahre nicht ausgelichtet worden, so dass ein Teil der Bäume abstirbt, mit oder ohne Hilfe von Pilzen. Die Spechte haben zur Zeit noch ein schönes Leben. Einige Baumruinen sehen aus wie Orgelpfeifen, jedenfalls in Bezug auf die Löcher.


    Beim ersten Erlenwäldchen war ich an dem Baum schon vorbei, dann bin ich noch mal zurück, weil da was Komisches war. Beim näheren Hinsehen war es ganz klar. Da waren die Fruchtkörper vom Stäublings-Schleimpilz (Enteridium lycoperdon).
    Es ist das zweite Mal, dass ich ihn gefunden habe.


    Den ersten Fund vom August 2012 hatte ich >hier< kurz vorgestellt.


    (1) Im unteren Bereich des Stamms, Totholz, Erle, ca in 50 cm Höhe.


    Ich hatte die Haut ein wenig angekratzt, um sicher zu sein. Unter der Haut war die schön kakaobraunen Sporenschicht zu sehen.


    Der Weg ging weiter auf die andere Seite des Seenbachs in Merlau. Dort ist das Erlenwäldchen, in dem ich im Herbst den Erlen-Schillerporling gefunden hatte: >hier<.


    Im Sommer hat dieser Wald an seinem Rand einen breiten Saum der Großen Brennnessel. Ohne Machete oder Gummistiefel hat man keine Chance, ins Innere zu kommen. Im Winter steht da oft viel Wasser, zur Zeit aber nicht.


    Ich habe an den Baumstämmen nach Pilzen geschaut. Die häufigsten waren Fomitopsis pinicola und Daedaleopsis confragosa.


    An einem abgebrochenen Baumstamm, etwa 5 m vom Weg entfernt, waren große Pilze zu sehen: schöne Fomitopsis pinicola. Aber die Rückseite war eine Überraschung: Ein Pilz der aussah, wie Reisbrei, aber regelmäßig geformt. Schleimpilz ist in so einem Fall immer eine Idee, aber welche Art?
    Heute früh kam ich darauf:


    (2) Stäublings-Schleimpilz (Enteridium lycoperdon), noch ohne silberne "Haut"


    In der Wikipedia ist ein ähnliches Foto, aber auch hier:
    http://www.geograph.org.uk/photo/914784



    (3) Heute war ich am Nachmittag noch mal an diesem Standort:


    (4) Die "Haut" hatte sich jetzt gebildet:


    (5) Und so sieht er von der Seite aus:


    So viel für heute!


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Mentor,
    die Bilder
    http://www.pilzforum.eu/board/…nder?pid=218783#pid218783


    machen es eindeutig: die relativ breiten Blätter mit der Kapuzenspitze sind typisch für den Wald-Goldstern / Gelbstern (Gagea lutea).


    Diese Woche hatte ich bei uns den ersten Wald-Goldstern in diesem Jahr blühen gesehen, an einem Bachufer, unter Bäumen, aber außerhalb vom Wald. Die Art scheint in Bezug auf den Standort flexibel zu sein. An diesem Standort hatte ich voriges Jahr ca 60 blühende Exemplare gefunden, etliche nicht-blühende waren schon zu erkennen.


    An einem anderen Standort war auch dieses Jahr ein Einzelexemplar vom Wiesen-Gelbstern Gagea pratensis, auf einer eher trockenen, mageren Wiese im nördlichen Vogelsberg, 300 m hoch, in Mittelhessen.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Mentor 1010,
    Die Blütenpflanze Bild Nr. 6:
    Ein Goldstern (Gagea spec.), auch Gelbstern genannt. Im Wald am wahrscheinlichsten ein Wald-Goldstern Gagea lutea. Leider sind die Blattspitzen für mich nicht deutlich zu erkennen, dann wäre es eindeutig. Gagea lutea hat kapuzenförmige Blattspitzen.


    Das Moos auf Bild Nr. 5:
    Erinnert mich an Polytrichum piliferum, eventuell auch Polytrichum juniperinum. Beide lieben trockene Standorte. Sie gehören zur Gattung des aus Wäldern bekannten Frauenhaarmooses Polytrichum formosum.


    P. piliferum und P. juniperinum kann man an der Farbe des Glashaares unterscheiden, das an der Blattspitze austritt. Wie? Müsste ich nachschauen. Gegebenenfalls noch mal bei mir nachfragen.


    Viele Grüße
    Lothar


    Bilder von P. piliferum z.B. hier:
    http://www.wildaboutbritain.co…showphoto.php/photo/76882

    Guten Abend,
    beim Rundgang um das NSG Eisenkaute von Bernsfeld bin ich auf einen +- resupinaten Rindenpilz gestossen, der mir wie fast alle Rindenpilze völlig unbekannt ist.


    Standort: Bernsfeld, Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg, ca 300 m hoch gelegen.
    Oberer Rand des NSG Eisenkaute von Bernsfeld: Weidengebüsch mit alten Weiden, daneben auch Zitterpappeln, Eichen, einzelne Kirschbäume.
    Substrat: (Sal-?)Weide (Salix cf caprea)


    (1) Hier wird nur eine relativ kleine Fläche am Ast belegt, an lebendem Holz


    (2) etwas näher dran


    (3) Einige Äste sind stärker überdeckt (leider Kontrast zu stark)


    (4)


    (5) Zum Teil in den Vertiefungen der Rinde. Ist das noch resupinat?


    (6) An der Unterseite eines Astes


    (7)


    Ein bischen erinnert er mich an "Scytinostroma portentosum = Mottenkugel - Lederrindenpilz" in Pablos Exkursionsbericht 5. 2014 Bild 14.


    Das Stück, das ich abgepflückt hatte, hatte gar keinen Geruch. Es war aber auch völlig trocken. Auffällig war, dass ich nur die oberste Schicht erwischt hatte. Darunter war nicht das Substrat, sondern Pilz.


    Für Vorschläge bin ich dankbar. Ich werde ihnen nachgehen.


    Viele Grüße
    Lothar

    1. Nachtrag:
    Da hier das Foto innerhalb einer halben Minute nach dem Foto (11) gemacht wurde, war es sicher am gleichen Stamm.
    Daher halte ich das für junge Exemplare von Phellinus conchatus (Muschelförmiger Feuerschwamm).


    (12)


    (13)


    Bei der blaugrauen Schicht auf der Rinde handelt es sich um eine Flechte.


    Viele Grüße
    Lothar



    (Die Frage von Pablo habe ich per PN beantwortet).

    Guten Abend,


    Nach den Erfahrungen der letzten Zeit mit der Gattung Phellinus bin ich mir vom Gefühl her sicher, dass es sich auch hierbei um eine Art der Gattung Phellinus handelt. Dieses Mal ist es eine echt resupinate Art.


    Fundort: Bernsfeld, Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg, ca 300 m hoch gelegen, kühl. (Rand des NSG Eisenkaute von Bernsfeld).
    Substrat: eine alte Weide (Salix spec.), abgebrochener Ast, aber noch am Stamm hängend, im oberen Bereich in ca 2 m Höhe.


    (1) Blickrichtung vom Stamm in Richtung Astende (auf der Erde)


    (2) Bildausschnitt. Der Fruchtkörper wirkt auf mich feinporig.


    (3) Der Aststummel war schon auf Bild 1 zu sehen


    (4)


    Dem ersten, vorsichtigen Versuch einer Probennahme hat der Pilz sich widersetzt. Der Rand liegt fest an. Da ich heute schon einiges gefunden hatte, hat mein Ehrgeiz nachgelassen. Ich kann es die nächsten Tage aber noch mal versuchen.


    Es gibt in den GPBW eine Reihe von resupinaten Feuerschwämmen. Die meisten scheiden auf Grund der Ökologie aus, z.B. wenn sie es warm mögen oder nicht auf Weide (Salix) vorkommen.


    Die beiden Kandidaten, die auf Grund der Ökologie nach den GPBW meiner Meinung nach vor allem in Frage kämen, sind:


    - der Polsterförmige Feuerschwamm (Phellinus punctatus), und
    - der Rostbraune Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus), beide mit kleinen Poren


    An sich ganz einfach: P. ferruginosus hat hymeniale Setae, P. punctatus hat keine. Also: mikroskopieren! 8| (wenn man nicht weiß, wie das aussieht, was man finden bzw. nicht finden soll).


    Oder gibt es andere Anhaltspunkte?


    Viele Grüße
    Lothar
    [hr]
    In den GPBW steht im Bestimmungsschlüssel bei P. punctatus: "die jüngeren Schichten bedecken die alten Schichten am Rand nicht völlig".
    Damit ist vermutlich sowas gemeint:
    http://www.naturgucker.de/?bild=1308900964


    Dann kommt P. punctatus nicht in Frage.


    Viele Grüße
    Lothar