Beiträge von PBR

    Hallo Martin,

    guten Morgen


    Du hast recht. Auf kalkiges Substrat bin ich dadurch gekommen das die meisten Flechten an dieser Stelle auf den Mörtelfugen wachsen. Das kann ich gerne noch einmal prüfen. Ich


    In der Tat findet sich im Subhymenium eine inkonstante Blaureaktion.


    Ich bin ja noch mit Wirth (1994) unterwegs. Da sind O. ochrochelia und O. demutata beide unter einem Schlüsselpunkt (13).

    ... wenn Ap. weiß bereift, K-, Exc. K-, Pyknosp. unseptiert Ap. 0,7(1)x0,2mm O. demutata)


    Was heißt in dem Kontext Pyknosporen unseptiert?


    Also noch ToDo: Substrat Prüfen, Ap. messen.


    Danke

    Peter

    Hallo zusammen,


    angespornt vom letzen Fund einer (wohl) Opegrapha demutata habe ich mich an eine Flechte aus dem Urlaub gemacht.


    In einer Burgruine in Nordhessen habe ich innerhalb des Gemäuers (wohl meist bis dauerschattig) eine etwas unter Handtellergroße graue sehr in den Stein eingesunkene Flechte mit lirelliformen Apothecien gefunden die überwiegend sternförmig gruppiert waren. Ich habe eine ganz kleine Probe mitgenommen, in der Hoffnung sie irgendwann einmal bestimmen zu können. Mein Versuch möchte ich mit euch teilen. Wie immer hoffe ich auf Feedback (und schiele mal freundlich zu KaMaMa - aber auch allen anderen Flechtenbegeisterten)!


    Ich sehe eine vorwiegend endolithisch wachsende Krustenflechte mit lirelliformen schwarzen Ap die das Lager überragen. Ich bin mir bei der Ansprache des Steins nicht sicher. In der Gegend findet sich hauptsächlich Kalkstein. Das muss aber nicht heißen das dieser dort in der Burg verbaut wurde.

    Chemie (an sehr kleinen Stücken) C-, K-?, KC wie K, P-.

    Sporen sind 4 Zellig/3-Septiert mit 12.7-13.9 x 3.4-3.8 µm Größe.

    Ap. Länge 415 µm (min-max 288-598) (Ende zu Ende ohne ggf. Krümmung mit einzubeziehen)

    Ap. Breite 136 µm (min-max 103-160)


    Nach Italic und Wirth (1994) komme ich zu Arthonia calcarea. Bzw. Opegrapha calcarea bei Wirth.


    Könnt ihr das nachvollziehen?


    Vielen Dank

    Peter


    (1) Flechtenlager mit vielen lirelliformen Apothecien. Darum einige weitere vor dem Hintergrund einer weiteren staubig gelben, weitgehend soridiös aufgelösten Flechte.


    (2) Übersichtsaufnahme des Lagers.


    (3) Detail. Die Apothecien stehen etwas über, der Thallus sinkt überwiegend zwischen kleine Steinchen (Quartz?) ein.


    (4A) An Teilen dieses Fragments lief die Chemie

    (4B) Weitere Fragmente (hier nicht verwendet). Ich wollte eigentlich nur ein Fragment in Größe 4A entnehmen. Der Stein ist so mürbe gewesen, dass sobald ich ihn mit der Taschenmesserspitze berührt habe diese 3 Fragmente abgeplatzt sind. Manche Flechten begünstigen Verwitterung.


    (4C) Vorwiegend habe ich auf diesem Brösel gearbeitet der sich noch im Tütchen fand. Dieser wurde in Wasser unter einem Deckglas zerrieben.

    Oben links noch unter dem Stereomikroskop, oben rechts ein erster Blick durchs Mikroskop.


    (5) Die Probe war immer noch recht körnig, also wurde ein gutes Fragment mit einer Präpariernadel (Akupunkturnadel) auf einen neuen OT abgeschoben.

    Das Hymenium ist farblos. Das Excipulum wohl geschlossen pigmentiert (auch unter dem Subhymenium der Bruchstücken ist Pigment). Die Asci sind sehr dicht gepackt. Sehen interessant aus.

    (6) Wie die Sporen nun aussehen ist mit noch ein Rätsel.


    (7A) Nach Zugabe von KOH Keine Farbreaktion, es entpackt sich aber zur Freude ein Ascus.


    (7B) Ich sehe 3-fach septierte Sporen, keulig. Mit etwa 12.7-13.9 x 3.4-3.8 µm Größe, eingeschränkt beurteilbar da ich nur 3-4 Sporen messen konnte.


    (8A) Nach Zugabe von J färbt sich das gesamte Hymenium, zumindest die Paraphysen.


    (8B) Detail zu 8A


    (9) Photobiont ist Threntepohlia sp. (Grünalge mit organgenem Pigment)

    Hallo Martin,

    Deinen Foto nach würde es mich wundern, wenn die Apothecien keine weißen Scheiben hätten. Der Bildausschnitt ist doch voll damit, oder was sehe ich da sonst?

    Da weiß ich wirklich nicht von Du meinst. Ich lege Bilder nach an denen wir besser diskutieren können.

    Ein Bild durch die Lupe habe ich noch. Da mein kleiner langsam groß wird (schon 3!) ändert sich im Moment die Routine meines Wochenend-Mittagschlafspaziergangs und ich komme nicht mehr so viel mit Kamera raus (schlechte Entschuldigung, ich weiß ;)


    (11) Noch ein Bild durch die Handlupe.


    Deine Quetschprobe reagiert also farblich negativ auf KOH?

    Genau. Das Epihymenium hat sich gelöst und das Hymenium war "weicher" bzw. ist teilweise zerfallen. Zur Tiefe konnte ich keine Farbänderung bemerken.


    [...]

    Die blasige Struktur in Bild 7 könnte ein junger Ascus in der Entwicklung sein, ich wüsste nicht, was sonst in Frage käme.

    [...]

    Danke!


    VG PB

    Vielleicht ist die Spezies einfach nur untererkannt oder in der vielzahl von Namen untergegangen.


    Unter O. demutata findet man in der tat nur sehr wenige Einträge für D, GB und I

    Opegrapha demutata

    Verbreitung Opegrapha demutata Nyl. | Flechten | Verbreitung, Beschreibung | Zentralstelle Deutschland

    Opegrapha demutata Nyl.
    Thallus crustose, thinly episubstratic, continuous to rimose-areolate, white, grey-white or cream-white. Apothecia lirelliform, black but usually…
    italic.units.it


    Für NL wird die Flechte wahrscheinlich als Alyxoria demutata geführt. Da gibts schon deutlich mehr einträge. Wie tief die bestimmt wurden kann ich nicht ablesen.

    NDFF Verspreidingsatlas | Alyxoria demutata - Witberijpt muurschriftmos


    Mit ein bisschen Googlen habe ich auch noch eine recht aktuelle Kartierung aus Darmstadt gefunden auf der es auch mehrere Fundorte gibt

    https://www.zobodat.at/pdf/Bot…essen_BH_12_0001-0239.pdf (Seite 158)


    Die Funde laufen teils so, teils dann wieder unter Bemerkenswert.

    https://www.bryolich.ch/pdfs/m…10_16_Dietrich_Buergi.pdf (Seite 3)

    https://www.lwl.org/wmfn-downl…dlungen/Abh_73(4)2011.pdf (PDF Seite 29 / Bzw. Seitenzahl 27)


    Wenn man die LWL Publikation und meinen Fund herannimmt (sollte die Bestimmung halbar sein) scheint O. demutata eine gewisse Assoziation zu Eisenbahnanlagen aufzuweisen.


    Peter


    Hallo Martin,


    vielen Dank für Deine Antwort.

    Auf Bild 3 meine ich auch weiße Apothecienscheiben zu erkennen; aber sind sie eventuell weiß bereift oder unbereift? Du schreibst leider nichts dazu. Wenn du das gezielt unter der Lupe prüfst, müsste eine Bereifung feststellbar sein. Was jeweils auf Bild 4 mit der Kratzprobe zu sehen ist, ist etwas schwer zu erkennen (Oberseite, Unterseite, Apothecium, Mark, ...). Jedenfalls erkenne ich dort nirgends weißliche oder weiß bereifte Apothecienscheiben.

    Weiße Apothecienscheiben meine ich nicht gesehen zu haben. Ich habe aber nicht speziell danach gesehen. Ich hoffe am Wochenende noch einmal mit der "guten Kamera" vorbei gehen zu können um bessere Fotos zu machen. Das Makrobild der Kratzprobe kann ich auch nicht zweifelsfrei deuten (orientierung). Aber im Tütchen habe ich nichts gefunden das an weiße Ap. erinnert.


    Hast du das Apothecium im Querschnitt unter dem Mikroskop mal mit KOH 20% traktiert? Sollte bei O. demutata reaktionslos bleiben (Wirth, Opegrapha-Schlüssel, #24).

    Geschnitten habe ich es ja leider nicht, es sind erstmal reine Quetschproben die aber überraschend gut geworden sind.

    Deinen Vorschlag mit KOH habe ich aufgenommen. hier die Ergebnisse:


    (9) Obere reihe (Kontrolle) in Wasser, vor einziehen von KOH 20%. Untere Reihe nach einziehen von KOH 20% unter das Deckglas.

    Die Stücke sind leider geschwommen und ich konnte nicht genau die gleichen finden. Balken sind 20µm.


    Außer ein auflösen des Hymeniums konnte ich nicht wirklich was feststellen. Bin mir bei der starken Pigmentierung aber nicht 100% sicher. Ist das grisselig braune schon Excipulum? In dem Fall wäre es eine negative Reaktion.


    Erlaube mir noch eine Frage: Die ballonierte Struktur in (7) kann ich nicht identifizieren. Was ist das?


    Zum Abschluss noch eye-candy. Nach der KOH Behandlung habe ich noch LCB einwirken lassen:


    (10) Quetschpräparat nach Aufbringen von LCB (Lactophenol Baumwollblau+Fuchsin)


    Grüße und Danke

    Peter

    Hallo zusammen!


    In der letzten Zeit beschäftigt mich eine Flechte aus der Nähe. Ich würde gerne meine Bestimmungsversuche mit euch teilen und um Mitbeurteilung bitten.


    Fundort ist eine ältere Bahnbrücke über einen Feldweg (Nordseite) aus Kalksandstein(?) am Standtrand von Hannover. Dort auf den Steinen und auf den Mörtelfugen findet sich nicht selten eine Krustenflechte mit indistinkt auslaufendem weißen Thallus und schwarzen lirelliformen Ap. Die Sporen sind keulenförmig, 3-septiert 14-16 µm lang und 4.5-5.0 µm breit. Die Paraphysen zum teil deutlich verzweigt. Das Hymenium im oberen Teil J+ blau, unten orange. Exipulum scheint unter dem Hymenium geschlossen zu sein. Photobiont ist Trentepohlia sp. Nicht abgebildet ist C-, K-, P- (jeweils nur an sehr kleinen Stücken getestet).


    Sporenmaße 14-16 µm lang und 4.5-5.0 µm breit.

    Ap. Länge 366 µm (255-532)

    Ap. Breite 119 µm (83-166)


    Dies führt mich sowohl mit ITALIC als auch mit Die Flechten B-W in ähnliche Richtungen: ITALIC: Opegrapha demutata, DFBW: O. ochrocheila / O. demutata. Die Bilder passen auch ganz gut. Italic: Opegrapha demutata Nyl. (units.it).

    Ich hatte noch an O. calcarea gedacht, aber dort soll das Hyymenium komplett J+ blau sein. Das ist hier nicht der Fall.


    Viele Grüße und vielen Dank schon einmal für eure Einschätzung.

    Peter


    (1) Fundort, Nordseite einer Eisenbahnbrücke


    (2) Makroskopische Gestalt (Graue Flecken auf Stein und in der Fuge)


    (3) Durch die Lupe.


    (4) Kratzprobe unter dem Stereomikroskop.

    (5) Photobiont Grünalge mit orangem Pigment = Trentepohlia sp.


    (6) Ascus mit Sporen (ich zähle 7-8). (Quetschpräparat in Wasser)


    (7) Weiters Bild des (Quetschpräparat in Wasser)


    (8) J+ oberer Teil blau, unterer Teil orange/braun. (Quetschpräparat in Wasser)

    Einer noch. Der Pilz steckt hier bis in kleine Atemwege (was nochmal die nicht-invasivität unterstreicht):

    In diesem Fall ist es übrigens Aspergillus fumigatus.


    10. Aspergillus in einem aufgeweiteten kleinen Atewmeg (der sollte normalerweise nur so groß sein wie das Blutgefäß oben re.)

    Ich bin gerade noch auf der Arbeit und Räume vor einer Woche urlaub ein wenig den Tisch auf.

    Dabei habe ich noch ein Fall der euch vielleicht interessiert. Wenn das jemand zu viel wird sagt bitte bescheid, dann versuche ich das anders zu posten.


    Das letzte mal habe ich invasive Mykosen gezeigt. Im Sinne von der Pilz dringt in das Gewebe ein, bzw. hat in einem Fall schon Zugang zum Gefäßsystem gefunden (hieraus wird dann eine Fungämie - also Pilze im Blut resultieren, je nach Ausprägung dann bis zur Sepsis).


    Dies ist ein ziemlich exemplarisches Aspergillom (leider habe ich keine Bilder vom Präparat, wer wissen will wie sowas aussieht: Wikipedia).

    Ein Aspergillom ist gekennzeichnet durch (zunächst) nicht invasives Wachstum der Pilze. Hier in einem erweiterten Atemweg. Durch den dauernden Entzündungsreiz kommt es zu einer destruktion der lunge (im Bereich links ist nur noch Narbe, oben ist Emphysem, die Alveolarsepten "Lungenbläschen" sind also schon ziemlich kaputt).


    1. Übersichtsbild. 1/4 der aufgeweiteten Bronchiektase (Erweiterter Atemweg) mit umliegender vernarbter Lunge


    2. Man erkennt den Atemweg hier noch an der typischen Epithelauskleidung (mit Flimmerhärchen). Unter dem Epithel (also hier oben) ist ein "rundzelliges" Entzündungsinfiltrat. Also vorwiegend Lymphozyten und Plasmazellen - träger der chronischen Entzündung. Im Luftraum selber sind Pilzhypen.


    3. Der Hohlraum ist aber nicht überall durch "Atemwegsepithel" ausgekleidet. Hier sieht es anders aus. Das ist Plattenepithel. Eine Metaplasie -> Das Epithel hat die Differenzierung geändert um dem dauernden Reiz besser entgegenstehen zu können.


    4. Stellenweise ist das Epithel ganz weg. Hier haben zu Riesenzellen fusionierte Makrophagen (also Zellen des Immunsystems) eine Barriere gebildet. Das finde ich Spannend.


    Nota bene: An keiner Stelle zeigt sich ein eindringen der Pilze in den Körper!



    5. Es kommt aber was aus dem Körper in den Pilz: Neutrophile Granulozyten (also Träger der akuten Entzündung), kommen und "kämpfen" gegen den Pilz.


    Das Aspergillom ist also quasi ein Zeichen einer noch Immunkompetenz - der Prozess kann zumindest auf eine Stelle beschränkt werden. Der Kollateralschaden ist aber hcoh.


    Ich habe für euch nach Konidiophoren gesucht aber keine gefunden. Daran könnte man ggf. Artdiagnosen wagen, aber wie ich zuvor schon geschrieben habe - das überlasse ich den Mikrobiologen. Patho-morphologisch geht es da über "vereinbar mit Aspergillus sp." nicht hinaus. Ggf. könnten wir eine PCR machen, aber die behandelnden Ärzte wissen mit sicherheit schon wie der heist.


    Noch weitere Impressionen aus dem Pilz. Was er hier genau macht kann ich euch nicht sagen. Vielleicht weis ja jemand von euch die Spielarten anzusprechen?


    6.


    7.


    8.


    9.


    Viele Grüße

    Peter



    Sind das was sich bei 11 abzeichnet ggf lirelliforme Ap.? Dann ggf mal mit Lithographa tesserata vergleichen?

    (Ich habe da gerade was am Wickel das in diese Richtung geht, bin aber mit der Bearbeitung noch nicht fertig).

    Lieber Martin,


    danke für Deinen tollen Bericht. Das inspiriert immer wieder los zu gehen!


    viele Grüße

    Peter

    Guten Abend zusammen! Pilze - aber mal an Stellen wo sie nicht sein sollen:


    Aspergillus sp. in einem Erguss. (PAS Färbung).


    Pilzorganismen - Wahrscheinlich Hefen, invasiv in einem abgestorbenen Blutgefäß der Bronchialschleimhaut. (PAS)



    Aspergillus, nicht invasiv aus dem Bronchialsystem. (PAS) Zusammen mit Schleim und Bronchusepithelien (Oben links bei ca. 11 Uhr)


    Konidiophor zum Fall oben. Sieht man recht selten. (HE)


    Pilzbestimmung in der Histologie ist selten Zielführend da bestimmungsrelevante Merkmale entweder nicht auftauchen (bzw. nicht vollständig abgebildet sind) oder die Morphologie nicht immer typisch ausgeprägt ist. Wenn nötig (z.B. wenn bei einem Zufallsbefund kein Material an die Mikrobiologie gegangen ist) wird sequenziert. Schimmelpilz vs. Hefe ist erstmal das höchste der Gefühle.


    Arbeitstiere der Färbungen sind neben PAS auch PAS nach Diastase Verdau (D-PAS) und Versilberung nach Grocott (beide Zeige ich gerne wenn entsprechende Präparate vorbei kommen).


    Viele Grüße

    Peter


    Challenges and Pitfalls of Morphologic Identification of Fungal Infections in Histologic and Cytologic Specimens: A Ten-Year Retrospective Review at a Single Institution
    Abstract. Despite the advantages of providing an early presumptive diagnosis, fungal classification by histopathology can be difficult and may lead to diag
    academic.oup.com

    Diagnosis from Tissue: Histology and Identification
    The diagnosis and initiation of appropriate treatment against invasive fungal infections depend upon accurate identification of pathogens by pathologists and…
    www.mdpi.com

    Hallo Martin,


    danke für die Worte. Fuscidea kochiana sieht zumindest plausibel aus. Ich habe keine Probe genommen da ich nicht (zer)stören wollte und noch nicht so viel Übung im an kleinen Bruchstücken bestimmen habe. Das übe ich erstmal an den Häufigen die ich in meiner Umgebug finde.

    Wenn ich das nächste mal da vorbei komme ist es sicher soweit. Dann bringe ich etwas zum zeigen mit.


    Gruß

    Peter

    Hallo Martin,


    danke für Deinen tollen Bericht. Ich schaue auf Deinen Bildern die ganze Zeit neben die Flechten. Trentepohlia sehen ja sehr flauschig aus T. aurea? - Die will ich schon die ganze Zeit mal finden, aber hier in Hannover und in den anderen Lokalisationen in denen ich war ist es doch nur die körnige T. umbrina. Hast Du sie mal unters Mikroskop gelegt?


    Peter

    Hallo Vivien,


    ich habe in Hannover in einer Brache nahe der Eisenbahn recht ausgedehnte Peltigera die ich als P. rufescens ansprechen würde.


    Zudem habe ich aus dem Urlaub in Nordhessen noch P. rufescens aus einem alten Steinbruch. Kann Dir bei Interesse auch Herbarproben+Dokumentation zur Verfügung stellen.


    LG Peter

    Wirklich tolle Bilder! Vielen Dank.


    "Stecknadeln" möchte ich auch noch finden und klebte dafür an mancher Eiche (hier wurde mal versucht sie mir zu zeigen). Nadelholz muss ich dann auch noch mal probieren. Das nehme ich als Inspiration mit.


    viele Grüße

    Peter

    Das Buch ist jetzt angekommen. Vielen Dank für den Tipp (und den Blick ins Buch von Martin).


    Wirklich tolle Übersicht - irgendwo zwischen Übersichtsarbeit und Coffetable Buch. Zu dem Preis hätte ich nicht so ein Format und eine Qualität (rein physisch) erwartet. Bei den Autoren stimmt dazu auch noch sicher die Qualtät des Inhalts.


    Viele Grüße

    Peter

    Hallo,


    wir sind in Nordhessen, wieder im Urlaub, und ich hatte Zeit einmal alleine und zweimal mit Kind auf eine kleine Exkursion zu gehen.

    Ziel war ein lange aufgelassener Kalksteinbruch auf deren Halde es noch einige Spurenfossilien zu finden gibt. Darüber hinaus ist dort ein kleiner Fleck Kalkmagerrasen zwischen Feldern und Gebüsch. Dort hat es mich hin gezogen um nach Flechten zu sehen.


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    1. Übersicht


    Auf den ersten Blick wirkt es kahl, auf zweiten Blick ist hier richtig viel los. Zentral Cladonien, viel Peltigera und anderes. Auf Bild 2 zentral C. rangiformis. Daneben noch eine größere von der ich nicht sicher bin ob es nicht doch noch eine echte Rentierflechte ist (möchte morgen nochmal schauen gehen).

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    2. C. rangiformis (zentral), Peltigera etc.


    Zwischen Peltigera und Moos war dann noch etwas das ich spontan nicht zuordnen konnte (man erahnt es schon auf dem 1. Bild)

    AP1GczO50do5ZSEQOz5evWMKWLSVSCRj2OX4iowbYUAlhp5d32zo6YztohvzVzf4Vhd2aChaLqiQ_LKleoZ8dKDPtRIRxgkmmfiKp0ct791o_tY9KZCmp05C5lEp80MYMz6IO7fk93KYuRNDwmeXP3v3W2JMpfVfh5QtQxUSK_BBIOeQYPoTRamyeHeQhOZmtxk173aJtA04eyljGwgMpTPKuNU-yzYIlRzHodp27OqBFsfcPf05VXoQNYEo1LsaWLfz15ROZXm7kam3owoVh2YAKg5B0OkXOCOkG6c8agFMTQMYGx9sTl63QwtgeGcUjkT8QR78Cz-NTIPtoxefa_jBQQVe4_08MYdiRgK52-Eo6KPjMM4VVKBgIbkOBPZ5mfP6Md7MwSQrAcw9EgMC5M0q_b-2QCNykYjxVm2931vS_VV-1gozrk5yY2OHDA_q073VYtcJBLEEuKRaAZuQl-YWEjdMK-IyjK7gDfzKuj_6V9DlQjfRTkfFNrs_vmtVh1-AN3mTOaK5i7ntj4ihsyu_1rnctWxrbHhUNzxyXardHLFUmeUyaqRVoCq9LVHIF_Wjs3NR4_oz1PIPff8JicuA2BFu4VJI5HpqK8uJs2i_BzorKeTgsC0ojLGruuJfD9WeF3UA-mfzMyIPckI5i04cK-FwUpUv3Df1536jcdZfuMTkGnrQiVvl0zugTeCvV4OJrB2W_1YjSSHgYm8Us8InINrjn86ivSThtAAFwxBeFHVyj9KyJx-M3nO8IA8QmG7UbpX6lAT44Kw1FvZMV27RURlucH-B1Rf3JuaYp4wBZToO1E-HvSAZItu9EaKL_IaPvja078wYa6UabZB2cl7_OP09l98tY639VmInEYTxRSOgK681PVZfRHcFAQZegSBoYsD9-uxgd-oKlPv2HQ=w1258-h1676-s-no-gm?authuser=0

    3. Kleine hohle Gewächse die ich spontan nicht zu Pflanze, Pilz oder Flechte zuordnen konnte. Anschnitt zeigte aber ein flechtentypischen Aufbau mit Algenschicht (siehe 3A) Social media haben über Nacht weiter geholfen und mich in Richtung Thalloidima bzw. Toninia gebracht, erscheint mir plausibel - fürs weitere Schlüsseln werden aber direkt mikroskopische Merkmale abgefragt die ich so nicht weiter bedienen kann.


    3A. Schnitt durch einen "Bobbel" von oben. (Striche = 0.5mm)


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    4. C. rangiformis


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    4A Freipräparierter teil der Cladonie welches nach oben einen Aufbau wie bei einer Rentierflechte aber nach unten Schuppen zeigt


    Zusätzlich aber in geringerem Ausmaß habe ich noch Cladonien mit Bechern auf dem Boden gefunden:

    5) Cladonien mit Bechern. Bin zu C. fimbriata gekommen, aber nicht ganz sicher - jedoch keine wirklichen Gegenargumente gefunden.

    Das möchte ich mir in Ruhe noch einmal anschauen.


    6. Bei den Peltigera gab es unterschieldiche Stadien des Wachstums und Zerfalls. Ich habe ein paar Porben mitgenommen (wo ich das gefühl hatte nicht zu viel zu (zer)stören. Bei allen bin ich beim Bestimmen zu P. rufescens gekommen. Haben die so eine große Bandbereite (Oberfläche grau bis dunkelgrün, unterschiedliche stark aufgeworfen)? Wäre sehr über input dankbar (mache gerne auch einen separaten Thread zu)!


    7. Weitere Peltigera.


    Zudem gab es noch einiges an epi- und endolithischen Flechten - mit denen habe ich mich aber noch nicht mal oberflächlich auseinandergesetzt (auseinandersetzen heißt bei mir immer noch meist hinsetzen und von Grund auf schlüsseln).

    Es bleibt also wie immer noch viel anzuschauen und nachzuarbeiten. Vielen Dank, dass ich mich hier mit euch austauschen darf.


    Viele Grüße

    Peter

    Hallo Martin,


    Vielen Dank! Das interessiert mich auf jeden Fall. Ich erarbeite mir das ja gerade selber.


    Mein Ansatz ist ähnlich. Ich mache meist Bilder mit dem Mobiltelefon für Übersicht und Habitat (und GPS!) und mit der Kamera für die Details.

    Ich merke nur, dass es Übung braucht dieses Schema immer durchzuziehen.


    Vornummerierte Probendöschen sind eine super Idee. Die schaue ich mir ab. Sonst habe ich auch eine Sammeltüte und packe kleinere Proben in einen (abgerissenen) Kassenzettel - das war mal ein Tipp von einem Bryologen. Das geht aber nicht immer gut aus.


    Was würde Dir denn für eine Präsentation der bestimmungsrelevanten Merkmale gefallen? Einzelbilder (wie hier) oder eine multi-panel Abbildung eher wie in einer wiss. Arbeit?


    Peter

    Ich würde mich dir anschließen. Da ich mich gerade in das Thema reinfuchse kann ich überall noch was lernen.

    Und ich war überrascht wie viele andere Flechten es im Urlaub in Hessen gab (z.B. Evernia prunastri auf fast jedem baum - strauchige epiphytische Flechten kenne ich von Hannover überhaupt nicht).


    Viele Grüße

    Peter

    Hallo Sandra,


    ich wäre auch gerne dabei - allerdings wird 2025 für mich interessant. Wir haben zum ersten mal ein Schulkind in der Familie und damit ganz neue Bedingungen was Terminplanung angeht.


    Peter