Hallo Patrick,
vielen Dank für Deine Antwort und auch hier Danke für Deine Einschätzung. Wenn es nicht zu viel Aufwand macht würde ich Dein Angebot gerne annehmen.
Viele Grüße
Peter
Hallo Patrick,
vielen Dank für Deine Antwort und auch hier Danke für Deine Einschätzung. Wenn es nicht zu viel Aufwand macht würde ich Dein Angebot gerne annehmen.
Viele Grüße
Peter
Hallo Patrick,
vielen Dank für Deine Einschätzung!
Viele Grüße
Peter
Hallo Zusammen,
ich bearbeite im Moment Aufsammlungen von einer alten Sandsteinmauer an der eine beträchtliche Anzahl von Flechten zu finden waren. Gestern waren zwei gelbe Flechten an der Reihe, ich würde euch gerne meine Bearbeitung vorstellen und würde mich sehr über Feedback freuen.
Bei Wirth kommt man hier natürlich immer irgendwo an "schwierige Gruppe" vorbei. Nichtsdestotrotz möchte ich es probieren, das Kind braucht ja einen Namen.
Bei der ersten Flechte komme ich sowohl mit Wirth (2013) und Italic zu Calogaya arnoldiiconfusa, mit LGBI3(43) zu Calogaya oblitterata die ähnliches oder sogar evtl. das gleiche von der Insel meint. Dazu scheinen mit die zentral weiß werdenden Teile zu passen; in den unterschiedlichen Schlüsseln wird sie teils als tief orange bis rot beschrieben, diese hier ist eher "orange". Auch Sporenmaße und Form scheinen mir passig. Variospora flavescens hat wohl auch diese weißen nekrotischen Bereiche, Sporenmaße,- form und Cortexdicke passen aber nicht wirklich zu V. flavescens. Chemie war wie erwartet K+ intensiv rot, C-, P-
(1) Übersicht, an der Seite einer kleinen Mauer entlang eines Felds.
(2) Querschnitt durch Ap, (makroskopisch)
(3) Querschnitt mikroskopisch
(4) Sporen exemplarisch
(5) Cortex, um die 20µm dick.
Die zweite Flechte fand sich in unmittelbarer Nähe am Sockel einer Scheune. Beim Schlüsseln komme ich sowohl mit Wirth (2013) als auch mit Italic8.0 auf Variospora aurantia. Hier passen mir vorwiegend die Sporen nicht die von der Länge her ok sind aber wohl deutlich zu dünn. Die restlichen Merkmale scheinen mir zu passen.
(6) Habitat
(7) Großflächiger Bewuchs mit einer gelben Flechte mit zahlreichen kleinen Apothecien.
(8) Makro
(9) Ap. im Querschnitt
(10)
(11) Sporen, neben zahlreichen verschrumpelten finden sich einige mit guter Morphologie. Eher rhomboid würde ich sagen.
(12) Sporen
(13) Cortex ebenfall in der Größenordnung 20-30 µm, Kein guter Schnitt im Foto, aber so war es überall.
Wie schon geschrieben würde ich mich sehr dafür interessieren was ihr von diesen Funden haltet. Es sind wirklich verflixte gelbe Flechten.
viele Grüße
Peter
Hallo Matthias,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Das hilft mir wirklich sehr bei der Einordung.
12 ist auf jeden Fall ein Fremdobjekt und erinnert mich spontan an einen Ascus von Helicogonium sp. Wäre interessant, ob sich sowas vermehrt finden lässt, es gibt bei Helicogonium Arten, die im Hymenium anderer Pilze parasitieren, z.B. bei Orbilia. Ist aber nur ein spontaner Hinweis und muss nichts heißen.
Ich werde die Probe bei Zeit nochmal in die Hand nehmen und genauer nachsehen - und natürlich auch berichten. Es bleibt spannend!
Viele Grüße
Peter
Hallo Martin,
ich werde es nochmal versuchen. Der Grund warum ich keinen Dünschnitt zeige ist, dass mir dieser noch nicht gelungen ist...
Zu dem Hof: Ich habe Proben von Lokalisationen mit Hof und ohne. Sie zeigen einen gleichartigen mikroskopischen Befund.
Wie immer Danke für Deinen Input!
Peter
Vielen Dank Ingo,
ich habe dann mal das Thema angepasst. Bin gespannt ob jemand noch eine Idee hat um was es sich bei der 2. Probe handeln könnte.
Gruß
Peter
Hallo zusammen,
ich möchte euch einen Fund vorstellen der mir im Moment Kopfzerbrechen bereitet.
Auf einer nicht mehr ganz jungen Eiche fand ich gestern reichlich kleine Apothecien von ca. 1 mm Länge und "Kaffebohnen"-artiger Gestalt die mich zunächst an etwas aus dem Kreis Opegrapha denken ließen (erste Überlegung O. atra).
Die Ap sind unbereift und scheinen manchmal von einem grauen Lager umgeben. Beim schlüsseln (nach WHS) komme ich zu Hysterium pulicare u.A. da das Hymenium nicht oberflächlich blau ist. Bei weiterer Beschäftigung dann zu Hysterium angustatum da die Sporengröße deutlich unter der für H. pulicare beschriebenen liegt. In der Umgebung liegen reichlich Algen, insb. auch Trentepohlia sp. (die hier aber im Moment massiv an den Bäumen "blühen") und auch andere Grünalgen sodass ich einen richtigen Flechtenthallus nicht ausmachen kann. Die Ap. sind aber gut von einem grauen Schleier umgeben.
Lichens marins - Hysterium angustatum Alb. & Schw. ex. Mér.
https://fungi.myspecies.info/all-fungi/hysterium-angustatum
Soweit so gut, findet sich aber in einer zweiten Probe ein (makroskopisch) etwas deutlicheres Lager mit kleinen schwarzen Punkten die ich erstmal für Pyknidien halten würde, sich für mich aber mikroskopisch nicht so sicher fassen lassen. Die Ap. sind hier auch deutlich kleiner und in der Quetschprobe kommt ein konfuses Bild raus. Hier weiß ich nicht was ich davon halten soll. Zudem hatte ich gesehen, dass Hysterium sp. nur in Kultur anamorphe Formen mit Pyknidien bilden sollen.
Könnt ihr meine Einordnung zum ersten Teil nachvollziehen oder bin ich auf dem Holzweg und stehe doch vor einer Opegrapha sp?
Was haltet ihr von der zweiten Probe?
Vielen Dank schon einmal und viele Grüße
Peter
(1A,B,C) Haufenweise kleine schwarze längliche Apothecien in Borkenrissen von Eiche. Teilweise von grauem Schleier umgeben (A), teilweise nicht (B).
Probe durch das Stereomikroskop (C).
(2) Querschnitt durch eine Apothecium mit reichlich pigmentierten Sporen und geschlossenem Excipulum. Epihymenium ohne für mich wahrnehmbare Farbe und auch ohne K-Reaktion. Im Randbereich teils reichlich Algen. Wilde mischung aus Trentepohlia sp. und was anderem (Chlorococcus?).
(3) Weiterer Querschnitt
(4) Sporen
(5) Hymenium I+ rot (in Wasser). Epihymenium farblos bis grau.
(6) Die zweite Probe, Übersicht (A) udn Detial (B).
(7) Schnitt durch einen kleinen schwarzen Punkt
(8) Kleiner schwarzer Punkt (DIC, Wasser)
(9) Kleiner schwarzer Punkt in LCB
(10-15) Quetschpräparate durch Apothecium 2. Probe (Wasser)
(11) (Wasser)
(12) (Wasser)
(13) (Wasser)
(14) (in I) fungi.myspecies.info schreibt "one ascospore had dimensions of 45 x 11 µm" ggf. liegt hier auch eine Riesenspore vor.
(15) (in I)
(16) Habitat: eine Eiche an der Böschung zum Mittellandkanal in Hannover. Vermehrt im Regenschatten.
Noch mehr nützliche Tipps von der Insel:
Sections, Staining, Ascus tips and chemicals | The British Lichen Society
Gibts auch als PDF
Hallo Martin,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin gespannt ob Du auch etwas findest. Von der Ferne (und auch von nahem) gesehen sieht es ja unansehlich schmutziggraugrün aus. Erst mikroskopisch zeigt sich die Schönheit ;-).
Im UK Forum habe ich es mal eingestellt. Mal sehen ob es eine Reaktion gibt.
gruß
Peter
Liebes Forum,
über social media und das fungi UK forum bin ich auf Psoroglaena stigonemoides aufmerksam geworden. Heute habe ich meinen Kandidaten dazu gefunden. Auf einem Steinpfeiler am Mittellandkanal in Hannover. Etwas regengeschützt an der Seite, Moos überwachsend eine schmutzig grüne Kruste.
Italic schreibt "certainly not common, but probably also overlooked". Andere schreiben es sei häufig und teil der nitrophtischen Flora.
Was meint ihr?
Viele Grüße und eine schöne Zeit zwischen den Jahren
Peter
(1) Habitat an der etwas regengeschützten Seite eines Steinpfostens.
(2) Übersichtsaufnahme meiner Probe mit dichtem grünen Belag auf Moos.
(3) Detail durchs Steromikroskop. Technische Anmerkung: Stacken von per Hand am Stereomikroskop gemachten Stapeln in Helicon klappt erstaunlich gut.
(4) Schnitt durch das Moospolster
(4B) Schnitt durch das Moospolster im Detail
(5) Mikroskopie. DIC zeigt die Papillen auf den Pilzzellen wunderbar. Auch ohne SEM
(Italic: 1 μm high papillae best visible under SEM)
(6) Perithecium zum Quetschen in Wasser
(7) Perithecieninhalt
(8) Überwiegend unreife(?) Sporen
(9) Einige reife Sporen mit 3-4 transversalen Septen. Nicht mauerförmig.
Das habe ich schon vorbestellt. Ich bin gespannt.
Hallo Martin,
es freut mich, dass Du einen Namen für deine Flechte gefunden hast und das die Bestimmung nicht klappt. Ich glaube manchmal hilft es die Sachen ein paar Tage liegen zu lassen und ggf. mal für ein Forum zusammenzuschreiben. Erst dann bemerkt man die Unstimmigkeiten oder kommt auf neue Ideen - ich habe da auch noch so Kandidaten liegen.
Interessant finde ich die K Vorbehandlung aus WHS wo doch alle anderen sagen; bloß kein K wenn man was messen will.
Zu dem Text: Mir geht es genau so, habe ja seit kurzem den WHS und störe mich auch immer wieder an den manchmal recht unübersichtlichen Aufzählungen (ähnlich in die Flechten Mitteleuropas). Dürfens' ein paar Adjektive mehr sein?`
Viele Grüße
Peter
Hallo Peter,
ich schließe mich den Vorpostern an: Wow! Tolle Bilder und ein tolles Video.
Und auch ogni volta möchte ich mich anschließen - wie hast Du das gemacht? An Einzelbildern hätte ich ja auf einen Mikroblitz getippt - aber das Video - große Klasse.
Peter
Hallo Patrick,
eine gänzlich unwissenschaftliche Herangehensweise mit "Fahndungsbildpathologie Fahndungsbildmykologie" a.k.a. Google Bildersuche bringt mich zu Pestalotiopsis sp. die auf den Abbildungen auch 3-septierte Sporen mit auf einer Seite verzweigten Geißeln zeigen. (z.B. hier). In wie weit ich jetzt einem Trugschluss aufsitze weiß icht nicht, vielleicht ist diese Morphologie im Pilzreich weiter verbreitet und uncharakterisitsch und ich weiß das bloß nicht.
Eine Beschreibung zu Pestalotiopsis als LF habe ich hier gefunden (Fig2): Alexander Ye. Khodosovtsev 2016 New species of lichenicolous fungi for Ukraine
vielleicht ist das ein Ansatzpunkt.
Gruß aus... nicht ganz so weit im Norden aber auch nicht wirklich aus der Mitte.
Peter
Oh schick. In der letzten Zeit habe ich auch wieder einige mit Konidien/Konidiophoren gefunden. Muss wohl das Wetter dafür sein...
Kennst Du zufällig irgendeinen morphologischen Bestimmungsschlüssel dafür? (nicht das ich darauf eine Diagnose aufbauen würde, aber mal gegen die Sequenzierung halten wäre spannend).
P
Hallo Peter,
tolle Bilder!
Kreuzblick geht mir auch intuitiver von der Hand als Parallel.
Kennst Du den Stereo Pair Viewer von Rik? Der Benötigt einfach eine URL zu einem Bild (steropaar in einem Bild).
Dann kann man vergrößern und verschieben.
gruß
peter
Hallo Martin,
danke für Deinen tollen Beitrag. Kann hier keine Erfahrung beisteuern, musste aber an den Artikel denken, den ich neulich in der Übersicht verlinkt habe. Dort wird beschrieben, dass sich insbesondere die Wandverdickung erst nach "stabilisieren" der Sporen verlässlich messen lässt und auch ein vorschlag für ein Protokoll gemacht. Vielleicht hilft das ja weiter.
Aus Vondrak 2013, Methods for phenotypic evaluation of crustose lichens with emphasis on Teloschistaceae
Gruß
Peter
Eine Empfehlung zu einem Paper auf das ich neulich hingewiesen wurde:
Jan Vondrak et al. (Chernomorski Botanical Journal, 2013) Methods for phenotypic evaluation of crustose lichens with emphasis on Teloschistaceae.
Das Paper beschreibt im Detail was und wie gemessen wird und was unter den Begrifflichkeiten zu verstehen ist.
Hallo Marcel, es freut mich das Du Deinem Fund einen Namen geben konntest! Die BLS xls tools muss ich auch noch ausprobieren.
Viele Grüße
Peter
Hallo Ingo, Martin
Vögel klingen auch wahrscheinlich. Es sieht wie systematisch umgedreht aus - manchmal auch nur Moos, jetzt eben auch Peltigera Wucherungen. Auf frischer Tat ertappt habe ich noch niemanden. Auf die Kanickel kam ich nur durch Korrelation. Die sitzen da immer wenn ich Nachts rein muss. Tagsüber ist still. Was in der Vogelzeit am frühen morgen passiert weiß ich nicht.
Peter
Jetzt würde mich interessieren ob es an den anderen Stellen auch Kaninchenfraß gibt. Bei uns wuaren die vorkommen auf einmal wild zerpflückt. Immer wider Thalli ausgerissen und verstreut.
Wir haben nachts Recht viele Kaninchen auf dem Campus - das waren meine ersten verdächtigen auch wenn ich sie nie auf frischer Tat ertappt habe.
Habt ihr sowas auch gesehen?
Hallo Martin,
wir haben auf dem Campus auch ganze Peltigera Rasen. Diesen Sommer/Herbst muss es für sie ideal gewesen sein. Auch kurz und wiederholt geschorener magerer Rasen entlang von Parkplätzen sowie zwischen Rasenpflaster. "Plötzlich" auch überall nachdem ich zunächst im Frühjahr nur einige Lager gefunden habe. Das war letztes Jahr definitive noch nicht da - ich hatte da schon einmal nach Peltigera gesucht aber nichts gefunden.
Nach meiner Einschätzung alles P. rufescens und wenig eingestreute P. didactyla.
(1) Größere Einzellager. Teilweise aber auch über m² konfluierende Bereiche
(2) in feucht
(3) Teilweise unterschiedlich gefärbt, oliv vs. grau. Beim schlüsseln bin ich aber bei beiden zu P. rufescens gekommen, hatte gehofft auch mal canina zu finden
Mein Fehler?
(4) Zwischendrin auch mal P. didactyla
Gruß
Peter
Hallo Marcel,
Cladonien können echt tolle Formen annehmen - so auch Deine!
zumindest mit den Schlüsseln die ich gerade zur Hand habe (Wirth und Italic) wird ziemlich schnell die K und P Reaktion abgefragt. Um einen "educated guess" zu machen bin ich nicht firm genug und muss mich auch immer von Anfang an durch arbeiten (bei mir ist doch häufig noch jeder fund ein Erstfund...). Nur Mikromerkmale wirst du bei Cladonien eher nicht brauchen.
Ich bin gespannt was du raus bekommst!
Peter
Hallo Martin,
danke, dass Du uns auf den Ausflug mitgenommen hast! Ich glaube das ganze muss ich mir wie üblich drei bis vier mal anschauen.
Viele Grüße
Peter
Hallo Martin,
danke für die tolle Vorstellung. LGBI3 kennt die Art auch. Auf dem Weg dahin muss man bei 56 mal annehmen, dass sie auf Erde wächst. Soweit kam ich mit deinen Angaben.
Dann wird dort noch UV abgefragt (sollte negativ sein) und dann noch das.
Die Punkte sollten wahrscheinlich schon aus Deinen Beobachtungen erschließbar sein.
Gruß
Peter
