Beiträge von KaMaMa

    Hallo,


    an einem unter einem Haselbusch liegenden Stamm (Hasel?) wächst ein über einen Meter breiter Porling.

    Die Oberfläche ist glänzend schwarz und von Moos bewachsen, das Hymenium beige und feinporig.


    Ist das eine Feuerschwammart (Phinellus cf. lundellii)?

    Wie lang / breit können denn solche Fruchtkörper werden? ==Gnolm11


    Verbleibe mächtig beindruckt,

    Martin


    Bild 1 Fundstelle


    Bild 2 breiter Fruchtkörper


    Bild 3


    Bild 4 Oberseite


    Bild 5

    Hallo zusammen!


    Heute habe ich beim Erkunden einen Ast am Wegesrand unter Haselnussbüschen entdeckt, der mich aufmerksam machte.

    An einer Spaltfläche wirkte er intensiv türkis-grün. :gkrass:

    Jetzt bin ich mir sicher, dass es einen Holzzersetzer (Chlorociboria aeruginascens?) gibt, der das Holz grün färbt, und dieses grün gefärbte Holz auch für Intarsienarbeiten verwendet wird.

    Kann es sich hier um diesen Pilz Chlorociboria aeruginascens handeln? Corylus (Hasel) mag der ja.


    Fruchtkörper waren leider keine zu sehen. Scheinbar fruchtet er nur gerne zwischen August bis November lt. FoTE.

    Bin ich wohl zu spät dran? Ich hätte ihn gerne fruchten sehen!

    Wenn ich diesen Ast hole und mit in meinen Garten nehme, habe ich dann (nächstes Jahr) eine Chance, die Fruchtkörperbildung zu beobachten?

    Könnte doch klappen. Das wäre jedenfalls ganz toll!


    Kann mir jemand einen Tipp geben, ob das klappen kann?

    Hat das schon mal jemand gemacht?


    LG, Martin


    Bilder:

    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4

    Hallo miteinander!


    Bei einem Abstecher auf die Burgruine Hohenurach (bei Bad Urach) waren trotz der sehr feuchten Witterung tolle Flechten zu finden - viele für mich Erstbeobachtungen. :gfreuen:

    Es handelt sich um vom Wuchs her recht auffällige Flechten, die damit relativ leicht zu bestimmen sind oder sein sollten.

    Ich möchte deshalb einige Flechten, die ich zum ersten Male beobachten konnte, hier zeigen und zur Diskussion stellen.

    Bild 1: Hohenurach in leicht nebeliger Herbststimmung


    Bild 2: Viele alte, kalkige Steinflächen für Flechten


    Bild 3: Das alte Gemäuer ist dick überwachsen. Hier gibt es viel zu gucken! Da wird man leicht von der nächsten Regenwolke überrrascht. :gnicken:



    1.FLECHTE

    Beim Aufstieg zur Burg, am uracher Wasserfall gefunden, in unmittelbarer Nähe zum Bach.

    Hier waren folgende orangene Flechten in nicht kleiner Zahl zu finden.

    Mit ziemlicher Sicherheit - die Form ist zu typisch - handelt es sich hierbei um Gyalecta jenensis, die Jenaer Grubenflechte.

    Gut erkenntlich an ihren schüsselförmigen orangenen Apothecien mit hellen Rand. Teilweise ist sogar das orangefarbene Lager zu erkennen!

    Bild 4


    Bild 5


    Bild 6


    Bild 7


    Damit beginnt der Tag super - eine Erstsichtung für mich. :ghurra:



    2.FLECHTE

    Auf der unteren Burgmauer finde ich schnuckelige, kleine Cladonien-Rosetten.

    Höchstwahrscheinlich wegen der auffälligen Wuchsform als Cladonia pyxidata var. pocillum, als Rosettige Kalk-Becherflechte, anzusprechen.

    Warum die so heißt, erschließt sich sofort, wenn man sie sieht.

    Hatte ich auch noch nie in natura gesehen. Toll!

    Aber damit war es nicht getan!

    Bild 8


    Bild 9


    Bild 10


    3.FLECHTE

    An der Burgmauer einige Meter weiter ein interessanter, bläulich-grüner Farbton von Toninia.

    An den wenigen trockeneren Stellen ist eine starke Bereifung des Flechtenlagers erkennbar.

    Breite schwarze Apothecien, Thallus bläulichgrün und knubbelig, wo nass => Toninia ist gesetzt! :gverstanden:

    Aufgrund der relativen Häufigkeit würde ich für Toninia cf. sedifolia, die Blaugraue Blasenkruste, plädieren.

    Die Farbangabe im Artnamen stimmt erstaunlich gut, wenn man ein bisschen entfernt von ihr steht!

    Bild 11


    Bild 12


    Bild 13


    Am unteren Rand von Bild 13 ist auch die braune Collema (oder Enchylium ?) tenax, die Zähe Leimflechte, zu erkennen - auch recht häufig an den dortigen Mauern.

    Verwurschtelte Glibber-Klumpen mit vielen braunen Apothecien.


    4.FLECHTE

    Die vierte Flechte war eher ein zufälliger Beifang. Ich habe sie leider erst zuhause auf den Fotos als weitere Erstsichtung erkannt.

    Schade, sonst hätte ich vielleicht bessere Stellen gesucht und fotografiert.

    Diese Flechte wurde ebenfalls auf der Kalksteinmauer der Burg gefunden, unweit der Toninien.

    Mit dieser Flechte tue ich mich schwerer.

    Sie ist natürlich völlig durchweicht - wie die meisten anderen Flechten auf den gezeigten Bildern.

    Der Thallus besteht aus kleinen rosettigen grünlichen Schuppen, die flch am Substrat anliegen.

    Die großen, berandeten Apothecien sind bräunlich, der Rand grünlich (bereichsweise) bis schwärzlich.

    Die grünen Lappen besitzen weißliche Ränder.

    Nach einiger Recherche glaube ich aber mit Squamarina cartilaginea, der Dicken Schuppenkruste, eine passende Arbeitshypothese gefunden zu haben. :gidee:

    Einzig das Flächenverhältnis von Apothecien- zu Lagerfläche ist hier stark in Richtung Apothecien verschoben, im Vergleich zu den Abbildungen, die ich finden konnte.

    Bild 14


    Bild 15


    Bild 16


    Bild 16


    5.FLECHTE

    Auf einem Felsbrocken konnte ich noch den Schwarzen Tintenfleck, Placynthium nigrum, finden.

    Diese Flechten halte ich für eindeutig Placynthium:

    Die stiftförmigen Läppchen, der rissige Thallus, die schwarze Färbung deuten in diese Richtung.

    Sogar der bläuliche Vorthallus ist erkennbar! :grolleyes:

    Leider waren die gefundenen Flechten steril und besaßen keine Apothecien.

    Bild 17 Felsblock, überwuchert mit Tintenflecken


    Bild 18


    Bild 19


    Wenn jemand die Flechten und Flechtenzuordnungen kommentiern möchte, tut euch keinen Zwang an!

    Ich würde mich hierüber sehr freuen! :gnicken:

    Ich kann daraus nur lernen.


    LG, Martin

    Hallo zusammen!


    Letzte Wochenende war ich mit meinem lieben Anhang in der Schwäbischen Alb unterwegs.

    Das Wetter am Freitag war sehr feucht! Trotzdem sind wir einige Meter im Maisental entlang gewandert, später den Wasserfall hoch und rüber zur Burg. Leider musste ich feststellen, dass seit bei meinem letzten Besuch - der schon einige Jahre zurückliegt - der Baumbestand am Bach deutlich gelichtet wurde. Naja, wächst wieder, wenn man's lässt. Dafür gibt's 'ne Menge Totholz am Wegesrand - auch nicht schlecht!


    Stimmungsbilder


    Ich habe natürlich viiiel fotografiert und einige nasse, schöne Pilzlein am Bachrand entdecken dürfen.

    Der Regen lässt die Farben so schön rauskommen!

    Ich habe versucht Pilze zu bestimmen, so gut ich anhand der Wuchsformen kann und mich dabei auf vermeintlich auffällige und dadurch hoffentlich leicht zu bestimmende Pilze beschränkt.



    1. PILZ


    À propos Totholz:

    Den ersten Pilz, der an der Stirnfläche eines hohlen Baumstammes wächst, würde ich als violetten Knorpelschichtpilz (Chondrostereum) einordnen:

    Bild 1


    Bild 2



    2. PILZ


    Zufallsfund: Da wächst noch ein violetter Discomycet, vielleicht Ascocorgyne spec, ev. A.cylichnium (??) nebendran.

    Bild 3


    Die älteren Pilze sind eher braun gefärbt:

    Bild 4



    3. PILZ


    An einem Baumstumpf (Weide?) direkt am Bach wachsen mehrere Pilzarten:

    Bild 5


    Den Pilz unten im Bild ist mir im Moment zu schwierig (vielleicht krieg ich noch was dazu raus...).

    Aber der orangene Blätterpilz weiter oben hat es mir sofort angetan und ich könnte mir vorstellen, dass es sich um Flammulina cf. elastica handelt, einen Weiden-Samtfußrübling:

    Bild 6


    Bild 7



    4. PILZ


    Ob's am gleichen Stubben war, weiß ich nicht mehr, aber die kleinen Violetten fand ich auch ganz ansprechend.

    Eventuell junge Austernseitlinge.

    Bild 8


    Bild 9



    5. PILZ (und letzter)


    Und an einem Bündel Ästen am Wegrand fand ich eine Menge Spaltblättlinge - denke ich.

    Interessanterweise sind bei vielen die Fruchtkörper und nicht nur die Lamellen gespalten:

    Bild 10


    Bild 11


    Bild 12


    Ich hoffe, die Pilze sind relativ leicht zu bestimmen - wenn auch nicht unbedingt für mich - deshalb traue ich mich mal gleich fünf Funde auf einmal vorzustellen; ich hoffe das ist nicht unverschämt.

    Es würde mich freuen, wenn ihr mal d'rüber schaut und mir mitteilt, wo ich richtig liege und wo nicht.

    Bin gespannt, ob ich mehr als einen Richtigen habe. ==Gnolm23


    LG, Martin

    Hallo miteinander!


    Sehr schöner Beitrag über schöne Pilze in schönen Waldabschnitten! Da kann man richtig neidisch werden.==Gnolm6
    Und den Pablo habe ich jetzt auch mal gesehen, und sogar im "Fernsehen"! ==Gnolm8

    Tatsächlich hat man ja keinerlei Ahnung, wer sich so hinter den meisten Pseudonymen verbirgt.


    Eine Frage hätte ich allerdings - was soll das mit den Persern, wofür steht das? Exot? persönlicher Erstfund?


    LG, Martin

    Hallo, liebe Pilz- und Flechtenfreunde!


    Letztes Wochenende habe ich mit meiner Familie auf der schwäbischen Alb verbracht.

    Beim Abstieg durch Nebel und Regen von den Höllenlöchern hinunter nach Dettingen waren auf halber Höhe gerade Baumrückarbeiten im Gange.

    Bei den Höllenlöchern


    Nebel im Tale, Sonne in der Höh'


    An einem Stapel frisch gefällter Bäume (Rotbuchen?) habe ich beim Abstieg durch Nebel und Regen folgende, durchnässte Flechte entdeckt und fotografiert:

    Bild 1


    Die nass intensiv grüne Flechte(n) liegt flach am Substrat an und besitzt im Zentrum eine Vielzahl kleiner Läppchen, die wild durcheinader wachsen.

    Es sind keine Sorale oder Isidien, keine Pseudocephyllen, auch keine Apothecien erkennbar.

    Es könnte sich um eine Vielzahl kleinerer Flechten handeln, jedoch erkenne ich im oberen Randbereich größere, radial ausgerichtete Lappen, die dicht beisammen liegen.

    Schaut man sich die Flechte im Detail an, könnte es sich doch um eine einzige handeln:


    Bild 2


    Im Bild zwei scheint i.W. nur ein Thallus vorzuliegen, dessen Oberfläche man diagonal von links oben nach rechts unten lückenlos folgen kann.

    Die Flechte ist hier bereichsweise von einem schwarzen Pilz befallen und angefressen.

    Die schmalen, physcia-artigen Läppchen in der Mitte sind an den Enden heller, sie wirken weiß bereift, und erinnern an Physconia - nicht so jedoch die etwas breiteren Randlappen, die unbereift zu sein scheinen.

    Rhizinien lugen keine unter der Lappenrändern hervor.


    Bild 3


    Bild 4


    Die Randlappen könnte man eventuell sogar als parmeliaartig durchgehen lassen, die Braunflechten Melanohalea / Melanelixia können auch so dunkelgrün werden, wenn sie nass sind.

    Aber diese haben im Normalfall Isidien oder Apothecien. Melanohalea laciniatula kann man ja wohl ausschließen?!


    Bild 5


    Die Flechte habe ich leider nicht umgeklappt, um die Unterseite zu fotografieren. Ich musste schon wieder los, um meine vorausgegangene Familie einzuholen.


    Ich weiß nicht, in welche Richtung ich hier suchen muss. Der klatschnasse Zustand der Flechte erleichtert das Erkennen nicht wirklich.

    Vielleicht gibt es trotzdem hier jemanden, dem bereits ähnliches begegnet ist und mir einen Tipp geben kann, bei welcher Gattung diese Flechte einzureihen sein könnte.

    Bestimmt wieder so eine Allerweltsflechte, die ich nicht erkenne...


    LG Martin

    Hallo Rasmus!


    Vielen Dank für deine Antworten und das verlinkte Paper.


    Wenn lokale Varianten von T.coarctata so flüchtig auf Hypochlorid reagieren, wie du schreibt, verstehe ich deinen Einwand mit der von mir verwendeten Flüssigkeitsmenge. Das leider ist ein Punkt, den man als Flechten-Neuling mit Erstkontakt zu Trapelia nicht wissen kann, zumal - wie gesagt - so schöne Fotos mit flächig C+-gefärbten Trapelien im Netz zu bewundern sind.

    Vermutlich geht dann auch der nicht bereifte Thallusrand auf die Variationsbreite der Art und/oder Gattung zurück.


    Mit einer Bestätigung der Zuordnung zu Trapelia kann ich sehr gut leben, einer Zuordnung zu Trapelia cf. coarctata erst recht. Das war ja mein ursprünglicher Verdacht. :grolleyes:


    LG, Martin

    Hallo Pablo,


    alles gut! Da hängt mein Herz nicht dran.


    Wie gesagt, ich hatte dich zuerst nicht korrekt verstanden und gegrübelt, warum ich einen Beleg trocknen soll, wo ich ja zuhause keine Messmöglichkeit habe. Und zur Arbeit (Reinraum) nehme ich sowas natürlich nicht mit! Außerdem arbeite ich dort und kann da nicht meinem Hobby nachgehen.


    Ich hätte dir die Probe zugeschickt, falls du das selbst für irgendwas (Arbeit, Forschung, Interesse,...) haben wolltest. Das hätte ich natürlich gemacht, zumal ich und viele andere auch von euch ja allemal viele Tipps und Erklärungen bekommen! :ganbeten:


    LG, Martin

    Guten Morgen Pablo,


    jetzt ist bei mir, denke ich, der Groschen gefallen! Oh. :grotwerd:

    Du schlägst mir vor, da ich wahrscheinlich in naher bis mittlerer Zukunft mein Mikroskop aufrüste, dass ich eine Probe für die Tage, die da kommen, aufbewahre.

    DAS macht mehr Sinn!


    Auch in diesen Fall gilt bestimmt, dass frisches Material für Analysen besser geeignet sein wird. Bis der dicke Ast vom Pilz verzehrt sein wird, werden noch viele Sonnen und Monde über den Kirschbaum hinwegziehen.


    LG, Martin

    Hallo Pablo!


    Tja, das Material liegt im Moment offen auf meinem Schreibtisch zuhause und trocknet dort allmählich vor sich hin, weil ich dachte damit fertig zu sein.


    Ich bin gerade übers WE auf der Schwäbischen Alb: Flechten, Pilze, Regen, Herbst und bunte Blätter. Und Feuersalamander. Toll. :gstrahlen:


    Falls die Probe bis Sonntag vergammelt statt getrocknet sein sollte - ich weiß ja, wo der Pilz wohnt...


    Möchtest du etwa den Beleg zur Untersuchung haben? Lese ich das richtig zwischen den Zeilen heraus?


    LG, Martin

    Hallo Wutzi,


    das macht bestimmt Spaß!

    Die Formalitäten stehen oben und sind klar.

    Aber was heißt "schick ihr zu mir"?

    Läuft das über "Konversation starten", oder wie?


    Die Schnecken stehen schon in den Startlöchern!


    LG, Martin

    Hallo Rasmus!


    Bist du eventuell der Meinung, dass der schwarze Hof nicht zur Flechte gehört ("Vorthallusverwirrungen")? Ich behaupte ja nicht, dass es sich hier um einen Vorthallus handelt, sondern eher um einen jungen, noch nicht bereiften Thallus. So etwas habe ich bislang halt noch nicht gesehen, außer vielleicht bei Calopacae z.B. decipiens. Die hat aber auch keine Apothecien.

    Ich würde schon erwarten, wenn's im Trapelien-Trapeliopsis-Aiona-Schlüssel (Wirth, dFD) indirekt heißt "Thallus C+ rot", die Oberfläche des Lagers sich bei Kontakt mit einer hypochloridhaltigen Lösung rot färben sollte. Und dass ich durch den transparenten Tropfen hindurch die Reaktionsfront und eine Rotfärbung auf der Lageroberfläche mit der Lupe sehen sollte und nicht nur die grünen Algen durchschimmern, weil nass. Dein Argument, dass die Farbreaktionen verwischen, kann ich (so) nicht nachvollziehen. andere machen es genauso und das bereifte Trapelienlager färbt sich flächig orangerot (lichensmaritimes.org). Mag ja sein, dass hier "Mark C+ rot" vorliegt, das erkenne ich so wohl nicht, ist aber bei T.coarctata auch nicht so geschrieben sondern Lager C+rot.


    Dass es sich um Trapelie handeln sollte, würde ich am Habitus, insbes. der Apothecien, schon vermuten wollen. Aber Coarctata? :gskeptisch:

    Dem Schüssel nach mag's Coarctata wohl auch eher absonnig, kühl und feucht. Auf der Oberseite der Treppeneinfassung ist das nicht gegeben...

    Insofern weiß ich nicht recht, ob T.coarctata hier wirklich passt - vielleicht einen lokale Abnormität? Oder eine andere Trapelie, die nicht im Schlüssel steht?


    LG, Martin