Beiträge von KaMaMa

    Hallo Argus,


    sag mal, ist dei 3. Pilz nicht eher ein Trüffel als ein Bovist? Wenn ich die hier finde, haben die noch nie gestäubt und sind immer komplett geschlossen (Krytothecium?). Dein Exemplar entwickelt sich doch auch hypogäisch, oder? ==Gnolm7


    LG, Martin

    Vielen Dank für den schmeichelhaften 3. Platz für die kleinen Flechten!

    Das freut mich sehr!

    Der 1. und 2. Platz waren eigentlich klar, Glückwunsch natürlich auch von meiner Seite!


    LG, Martin

    Hallo Lyd, Stefan, Ulla!


    Vielen Dank für eure Bestätigung.

    Auch ich habe mich sehr über den Fund gefreut, wie ein Schneekönig. Einfach toll, diese bunte Farbkleckse zu entdecken! :gbravo:

    Den Dörfelt muss ich mir vielleicht jetzt doch mal zulegen, ich liebäugele schon eine Weile damit.

    Wobei Erfahrung sicher wichtiger als Bücher für die Zuordnung sind. Deshalb wird wohl auch gerne auf den Beitritt in einen Pilzverein hingewiesen.


    LG, Martin

    Hallo!


    Heute bin ich in einer feuchten und eher schattigen Klinge (Bachtal) auf einen umgeknickten Kirschbaum aufmerksam geworden, der auf der Oberseite trametenförmige Fruchtkörper aufwies.

    Die meisten davon normale Striegelige Trameten (T. hirsuta)...

    Bild 1 Fundsituation


    ...aber eine Gruppe in intensivem Orangerot ==Gnolm11 :

    Bild 2 Orangene Porlinge!


    Bild 3

    Bild 4

    Bild 5


    Meine Neugier hat gewonnen und ich habe einen der hübschen Pilzchen gepflückt und mitgenommen:

    Bild 6

    Bild 7


    Die Stelle auf der Unterseite, die mein Daumen beim Pflücken gedrückt hat uznd auch der unberührte Rand, ist dunkler, röter verfärbt.

    Die Poren sind rund bis länglich; ihre Dichte liegt bei geschätzt 3-4/mm:

    Bild 8


    Der Fruchtkörper ist schwamm-weich und triefend feucht/saftig.

    Mein Objektträger, auf dem der Fruchtkörper für den Sporenabwurf liegt ist nassgeschwitzt.

    Beim Schneiden musste ich allerdings zweimal ansetzen, um den dickeren Bereich durchzubekommen.

    Im Querschnitt ist das Fleisch intensiv orange.

    Auf der Hutoberseite erkennt man spätestens im Querschnitt einen feinen Filz:

    Bild 9 Querschnitt


    Der Test mit 20%iger KOH ist nicht ganz eindeutig (ich dachte zuerst an Aurantiporus cocreus, der sollte purpurrot reagieren).

    Es tritt eine Farbreaktion auf, aber ob das nun schwärzlich mit orangenem Unterton oder Purpurrot sein soll, kann ich nicht sagen:

    Bild 10 Huthaut mit 20% KOH


    Bild 11 Querschnitt mit 20% KOH


    Pycnoporellus fulgens hat deutlich andere und etwas größere Poren und mag eher Nadelholz. Seine Oberseite ist gerne striegelig. Tritt eher im Sommer-Herbst auf.

    Pycnoporus cinnabarinus kann scharlachrote runde (bis irreguläre) Poren haben, aber mag wohl sonnenexponierte Orte.


    Ein Sporenabwurf läuft gerade übernacht.

    Die in Frage kommenden Porlinge überlappen natürlich im Sporenmaß, so dass ich glaube, das wird nicht wirklich weiterhelfen.

    Natürlich hilft auch die Porendichte nicht, da sie im Überlappungsbereich liegt.


    Aufgrund des Wirtes, der Porenform und dem Funddatum tendiere ich zu P.cinnabarinus.

    Könnte das stimmen?


    LG, Martin

    Hallo Radelfungus,


    die Flatterulme hast du wohl in einem Park gefunden?

    Hat die Flatterulme nicht auch (manchmal) Brettwurzeln und wirkt dadurch recht exotisch?


    LG, Martin

    Hallo Karl,


    deine Insel sieht wirklich toll aus!

    Was wächst denn da neben dem Sonnentau noch auf deiner schwimmenden Insel?

    Jedenfalls super, das Inselchen! ==Gnolm8


    LG, Martin

    Hallo Josef, hallo Stefan!


    danke für eure Stellungnahme. Es muss ja eigentlich so und wie könnte es auch anders sein!

    Josef, natürlich gibt es noch andere anthropogene Substanzen und Einbringpfade neben Spritzmitteln und Dünger aus der Landwirtschaft, die sich in den Böden und im Wasser anreichern und die Umwelt verändern. An was wichtigeres denkst du denn hier (Flächenverbrauch? Hormone/Medikamente? Aufräumwahn wie zB. Totholzentorgung?)


    LG, Martin

    Hallo Pilzfreunde!


    Ich möchte heute einmal eine Frage an euch richten, die mich schon seit einiger Zeit beschäftigt. Ihr, die ihr schon seit Jahren und Jahrzehnten die Funga in Wäldern und Wiesen kennt und beobachtet:

    Lässt sich - ähnlich wie zum Beispiel bei den

    Gliedertieren - auch bei den Pilzen ein Rückgang in der Individuen- und Artenzahl erkennen? Gab es früher mehr Pilze und mehr unterschiedliche am gleichen Standort?

    Ich befürchte, dass dem womöglich so ist.

    Gelesen habe ich bisher nichts darüber.


    Wenn man alt genug ist, erinnert man sich: Vor 40 Jahren waren noch die Windschutzscheiben der Autos nach einer kurzen Fahrt in den nächsten Ort voll zerschmetterter Insektenleichen. Heute kann man 100 km und weiter fahren, ohne dass auch nur ein Käfer sein Leben an der Frontscheibe verliert.

    Und vor 15 Jahren noch hat es im Garten an den Blüten gebrummt und gehummelt - auch hier wird es von Jahr zu Jahr weniger, eigentlich ist schon tote Hose. ==Gnolm6


    Diese Entwicklung ist vielen Leuten leider nicht bewusst und/oder egal: Eine Nachbarin wünscht (!) sich sogar einen insektenfreien Garten. Das muss man sich mal vorstellen! Solch ignorante Menschen keine Ahnung, was das in Konsequenz bedeutet...==Gnolm21


    Im Gegensatz zu den kleinen, bestäubenden Leuten im Garten leben die Pilze bewegungslos und versteckter und springen einem, wenn man sie nicht gerade sucht, nicht ins Auge. Auch machen sie keine Geräusche, was ihr Auffinden weiter erschwert. Das kann man ja an diversen Such- und Nichtfinde-Berichten gut erkennen.


    Reagiert auch die Pilzwelt auf die Anreicherung von Gift- und Schadstoffen in der Umwelt?

    Fungizide werden in der Landwirtschaft ja in nicht unerheblichen Mengen auf den Nutzflächen ausgebracht und verteilen sich anschließend weiter.


    Eure Erfahrung und Meinung hierzu würde mich und bestimmt viele andere auch interessieren.


    LG, Martin

    Hallo Phil!


    Ja, die Erfahrung habe ich auch gemacht. Schnell findet sich unter der Lupe ein Mikrokosmos an Pilzen, Moosen, Flechten auf einem kleinen, gammligen Ästchen.

    Je länger man sucht, desto mehr entdeckt man.


    LG, Martin

    Hallo,


    gerade stoße ich auf dieses alte Posting mit dem noch ungeklärten letzten Fund mit dem grauen, unterseits eingedellten Sporangium aus der Feuchtkammer.


    Mittlerweile habe ich in den "Fungi of Temperate Europe" einen sehr gut passenden Pilz zu den letzten Aufnahmen gefunden: Der Zygomycet Rhizopus stolonifer stimmt vermutlich recht gut überein mit dem Fund vom 24. Juli überein.


    Schade, jetzt hätte ich ein Mikroskop!


    LG, Martin

    Hallo Pilzgemeinde!


    Heute stand ich vor einer stattlichen Hainbuche, deren Stamm über große Bereiche - vom Wurzelbereich bis auf vielleicht 3-4m Höhe in die Äste - von einer rosa Kruste überzogen war.

    Es wirkte so, als ob rosa Farbe von oben herabgelaufen und angetrocknet sei.

    Dieser Rindenpilz schien in seiner Ausbreitung dem ablaufenden Regenwasser am Stamm zu folgen.

    Bild 1 Blick nach oben


    Bild 2 Stamm in Kopfhöhe mit rosa Ablaufspuren


    Offenbar handelt es sich um Pilzliches.

    Bild 3 Detail der Kruste


    Auch noch im Wurzelbereich ist der Pilz vorhanden. Der Schnecke schmeckt es.

    Bild 4 Wurzelbereich des Baums mit rosa Kruste


    So etwas habe ich bisher nicht gesehen. Ich dachte an eine Zystidenrindenpilz oder ähnliches.

    Also nahm ich ein Stückchen Borke aus dem Wurzelbereich des Baums mit.

    Unter der Stereolupe wirkt die Kruste glatt, brüchig und dünn, im Randbereich fädig-weiß.

    Bild 5 Stereolupenaufnahme


    Bild 6 Randbereich der Kruste ist weiß


    In Wasser etwas eingeweicht und mit der Pinzette ein Stück für das Mikroskop entnommen.

    Die Kruste ist nass butterweich und zieht sich in die Länge wie Kaugummi.

    Mit ein wenig Kongorot eingefärbt lassen sich einige Strukturen besser erkennen:

    Bild 7 Mikroskop-Übersicht nach Kongorot


    Im gefärbten Randbereich des Quetschpräparates einzelne Hyphen und sehr viele freie, runde Zellen (Konidien?).

    Es stechen kreisförmige, transparent wirkende Bereiche heraus, die in Kongo kaum angefärbt wurden.

    Es lassen sich keinerlei hymeniale Strukturen wie Basidien, Zystiden, o.ä. in den Proben auffinden.

    Es scheint nur ein Hyphentyp vorzuliegen (Durchmesser 3-4µm) mit schnallenlosen Septen.


    Folgende typische Strukturen lassen sich mikroskopisch erkennen:

    1) Einzellige Sporen/Konidien gibt es in allen Größen zwischen etwa 3 - 10 µm, rund bis elliptisch.

    Bild 8 Sporen/Konidien


    2) Dazwischen finden sich aber auch zwei- bis mehrfach septierte, länglich-gekrümmte Sporen/Hyphenfragmente.

    Die Hyphen haben eine Breite von 3-4µm, ebenso die länglichen Sporen.

    Bild 8


    3) Die Sporen könnten eventuell von folgenden Strukturen gebildet worden sein:

    Bild 9 Hyphenenden mit mehrfach-septierten, verdickten, in Kongo färbbaren Enden


    4) In der Matrix eingebettet sind große Strukturen mit Durchmessern um 30µm.

    Sie wirken wie kompakte Hyphen-Zusammenballungen.

    In Lugol werden sie kräftig gelb angefärt.

    Bild 10 In Kongo (gespült)


    Bild 11 Kongo (gespült) + Lugol


    Ich habe hier leider kaum eine Vorstellung, um was es sich hier handeln könnte.

    Anamorphe von Erthricium? Oder Corticium?

    Was könnte das denn in etwa sein?

    Bestimmt hat jemand von euch so eine Kruste schon gesehen und kann mir sagen, wie ich vorgehen muss.


    LG, Martin

    Hallo Erich T ,


    da sich schon so lange niemand deiner Frage annimmt, will ich's mal versuchen.


    Die K+ gelbe Reaktion der Rinde weist auf die Gattung Physcia hin, die ähnlichen Phaeophyscia-Arten (K-) wäre dann wohl raus.

    Wegen der fehlenden fleckigen Bereifung kommen die ebenfalls Ap.tragenden Physconien nicht weiter in Betracht.

    Die Apothecien bei Physcia haben typisch eine braun/schwarze Scheibe und einen lecanorinem, also lagerfarbenem und algenenthaltendem Ap.Rand, die Scheibe kann aber weiß bereift sein und damit weißlich wirken - so wie es hier das Fall ist.

    Da keine Sorale vorhanden sind, muss man in erster Linie an die beiden häufigen Flechten P. stellaris oder P. aipolia denken.

    Ap. sind auf den ebenfalls häufigen Physcien P. adscendens und P. tenella nicht ungewöhnlich, aber diese Flechten besitzen immer auch Sorale an den Lappenenden.


    Die Reaktion K+ gelb auf der Oberfläche, wie du schreibst, ist allen Physcien gemein und für die Gattung typisch.


    Makroskopisch lassen mich die weißen Flecken (Pseudocephyllen) auf der Oberrinde eher in Richtung P. aipolia als P. stellaris denken; sie sind für P. aipolia typisch. Am besten sind sie im feuchten Zustand erkennbar.

    Auch die starke Bereifung der Ap. weist in die Richtung P. aipolia.

    P. aipolia ist bei mir im Neckartal (allgem. in Süddeutschland) ziemlich häufig, bzw. in der Ausbreitung begriffen, P. stellaris finde ich eher selten.

    P.stellaris ist, glaube ich, eher im nördlichen D häufiger.

    Ein anderes, manchmal angegebenes, makroskopisches Merkmal zur Unterscheidung von von P. stellaris und aipolia, ist die Krümmung der Läppchen. Bei P. stellaris sind sie eher gewölbt, bei P. aipolia flach anliegend.


    Zur Unterscheidung zwischen P. stellaris und P.aipolia solltest du die Reaktion des Marks auf KOH prüfen!

    P. aipolia würde im Gegensatz zur ähnlichen P. stellaris im Mark mit K+ gelb reagieren.

    Dazu am Besten die unberindete Unterseite betüpfeln, wo das Mark frei liegt.

    Bei K- => P. stellaris, K+ gelb => P. aipolia


    Mikroskopieren brauchst du erst mal nicht - macht aber Spaß, weil die Physcien gute Objekte hierfür sind.

    Die Sporen von P. aipolia sind - wie bei den meisten anderen Physcien auch - zweizellig und braun, so wie du sie bei deiner Flechte findest.


    Kurz und gut, ich denke, dass hier P.aipolia vorliegt aber zur Untermauerung oder zum Verwurf dieser Hypothese wäre noch die KOH-Färbereaktion des Marks nötig.


    Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiter helfen. :gzwinkern:


    LG, Martin


    PS: Im Übrigen ein hübscher Querschnitt durch das Apothecium, den du oben zeigst!

    Hallo zusammen!


    Bei meinem letzten Spaziergang bin ich am Waldrand in Bachnähe auf einen weiß schimmernden Eichestamm aufmerksam geworden.

    Bild 1 Waldweg mit locker stehenden Laubbäumen: Eichen, Buchen, Ahorn,..


    Bild 2 Eiche mit tief rissiger, weißlicher Borke (Quercus cf. rubor)


    Auf den weiß überzognen Borkenschuppen sind bei genauer Betrachtung grünliche Bereiche mit stecknadelförmigen Fruchtkörpern erkennbar.

    Mit bloßem Auge wie schlecht rasiert wirkend.

    Der weiße Hintergrund-Thallus weist immer wieder kleine orangenen Flecken (Anwesenheit von Trentepohlia-Algen?) auf.

    Bild 3 Grünlicher Flechtenthallus auf Südseite des Baumes


    An einer abgestemmten Borkenprobe sind die winzigen Fruchtkörper unter der Stereolupe erheblich besser zu erkennen:

    Bild 4 Flechte mit grüngelbem Thallus und stecknadelförmigen Fruchtkörpern


    Der weiße Thallus bricht stellenweise grünlich-leprös auf (oder sitzt der grünliche Thallus auf einem weißlichen Fremd-Thallus auf ? :gneutral: )

    Nur aus dem gelb-grünlichen Thallusbereich erheben sich die gestielten Fruchtkörper.

    Bild 5 Schrägansicht


    Ritzt man den weiß bereiften Thallusbereich, kommt eine orangene Färbung zutage, was auf Algen der Sorte Trentepohlia hinweisen könnte.

    Bild 6 geritzter, weißer Flechtenthallus


    Beobachtungen:

    In einem flächigen, weißen Thallus eingebettet oder aufgelagert befinden sich gelb-grünliche Thalli mit Fruchtkörpern.

    Der gelb-grünliche Thallus ist leprös und unbereift, die coniocarpen Fruchtkörper ragen aus ihn hervor.

    Der Chemikalienfärbetest ergibt für den weißen Thallus K-, C-, L-, P+ gelb, für den gelbgrünen Thallus K-, für das Mazaedium K-.

    Der Fruchtkörper-Stiel an der Basis eher hellbraun, in Richtung Fruchtkörper dunkler werdend.

    Die Unterseite das dunkelbraunen Apotheciums ist weiß bereift, die Bereifung greift auch auf den oberen Teil des Stiels über.

    Auf dem Apothecium sitzt eine mittelbraune, körnige Masse, i.w. aus freien Sporen, Ascusresten und Paraphysen bestehend, auf (Mazaedium).

    Die Stiellänge beträgt um 600-1000µm.

    Die Apothecien weisen einen Durchmesser vom um 300µm auf.


    Bild 7 Abgelöster Flechtenbrösel mit Fruchtkörper, Stiel und Thallus


    Unter dem Mikroskop erweisen sich die Sporen als einzellig - kugelig bis leicht elliptisch geformt.

    Sie sind gelblich/bräunlich (in Wasser).

    Die Oberfläche wirkt glatt und strukturlos.

    Bild 8 Sporen in Wasser


    In Wasser bleibt die Flechtenprobe zäh und kaum quetschbar.

    Die Algen schimmern unscharf und grün aus der Tiefe.

    Bild 9 Flechte ungequetscht in Wasser


    Nach Zusatz von KOH unter das Deckglas lässt sich die Flechte leicht planarisieren.

    Bild 10 Flechte in Wasser + KOH (20%) Zusatz; gequetscht - keine Farbreaktion von Rinde, Mark oder Mazaedium erkennbar


    Die einzelnen Algenzellen werden erkennbar, bleiben allerdings unscharf (wachs-/gallertartige Umhüllung?).

    Die Algenzellen liegen in lockeren Clustern und Ketten vor.

    Ihre Größe liegt bei etwa 5 x 10-12 µm.

    Die länglichen Algen sind elliptisch oder zylindrisch, was für Trentepohlia sprechen sollte.

    Die Zuordnung passt auch zur den orangenen Flecken auf dem Thallus und dem Ritztest.

    Bild 9 Algenzellen der Flechte


    Zuordnung:

    Beim Schlüsseln lande ich bei der Gattung Chaenotheca.

    (Schlüssel nach Wirth: Ap. deutlich gestielt; Flechte auf Rinde; nicht auf Alnus & Populus; Sporen einzellig; Ap.Köpfchen oberseits mit braunem oder hellerem Mazaedium, unterseits schwarz, weißlich bereift. Sporen kugelig, seltener ellipsoid bis zylindrisch, farblos bis braun; Thallus deutlich)


    Innerhalb der Gattung Chaenotheca lande ich bei Chaenotheca cf. stemonea.

    (Schlüssel nach Wirth: Sporen kugelig; Ap-Köpfchen nicht (grünlich)gelb bereift; Ap-Köpfchen nicht rotbraun bis braun bereift; Thallus deutlich; Thallus nicht stellenweise gelblich bis rostfarben und K+ rot, Sporen glatt; Algen nicht kugelig, sd. länglich .. oft in kurzen Ketten; Sporen größer als 2,5-3µm, +/- braun, Ap. weniger als 2mm hoch; Ap.Köpfchen kugelig, 0,2-0,3mm breit, unterseits leicht weißlich-bräunlich bereift, Stiel unten braun-schwarz. Ap. 0,6-1,4mm hoch. Thallus dünn, fein-mehlig h.bläulichgrün; P+ gelb bis rötlich, K-, C-; Sp. 3,5-4µm).


    Zur C. stemonea heißt es bei Wirth: ... an älteren Bäumen mit saurer Rinde ... Quercus, tief in Borkenrissen oder Höhlungen und Nischen an der Stammbasis, meist an lichtarmen, völlig regengeschützten Kleinstandorten im Inneren von Wäldern, bis in montane .. Lagen, meist ohne Begleiter oder mit C.furfuracea.


    Wo ich mir beim Schlüsseln unsicher war, sind folgende Punkte: :gkopfkratz:

    1) gehört der weiß bereifte Thallus überhaupt zur gesuchten Flechte? Die Farbreaktionen P, L, K und C wurden an dem weißen Flechtenthallus vorgenommen. (K zusätzlich unter dem Mikroskop an der Probe.)

    2) die Form der Apothecien: ob nun "kugelig", "linsenförmig" ist mir nicht ganz klar.

    3) die Farbe der Bereifung des Apotheciums ist schwierig zu erkennen, mal wirkt sie weiß, mal grünlich


    Lichtarm erscheint mit der Fundplatz nicht wirklich, da die Flechten an eher exponierten Stellen, auf den Leisten der Borke gefunden wurde, nicht im Inneren tiefer Winkel.


    Das ist mein erster Fund von coniocarpen Flechten.

    Könnte die Zuordnung C. cf. stemonea stimmen?

    Vielleicht kennt sich jemand mit dem Thema aus und kann und möchte Rat geben?

    Ich würde mich über Rückmeldung sehr freuen! :gnicken:


    LG, Martin

    Hallo Tuppie,


    Das Programm (Händi-App) Birdnet kommt zum Ergebnis Mönchsgrasmücke, wenn auch nicht sicher.

    Ich verwende das Programm sehr gerne zur Vogelstimmenbestimmung - kann ich empfehlen!

    Es wird mit dem Vogel in natura sicher besser funktionieren.

    Zumindest nicht unwahrscheinlich, das Vögelchen ist ja auch nicht allzu selten...


    Pieppiep, Martin

    Hallo Peter ( Habicht (†) ),


    Danke für deine Anregegung für einen effektiv Sporenabwurf, um reife Sporen zu finden.

    Ich habe das so ähnlich gemacht, hatte allerdings keine Abstandshalter unter den Pilzen.

    Diese Idee hatte ich nicht, sieht gut aus und macht Sinn.

    Auch das Papier bei größeren Fruchtkörpern gegen Verschutzung der Unterlage ist clever!


    Einen Sporenabwurf hatte ich schon gemacht, wenngleich die Sporenausbeute nicht riesig war, die Sporenabmessungen hatten zumindest nicht ganz schlecht gepasst.

    Die Asci, die ich im Quetschpräparat fand, waren noch ohne Sporen.


    Mir ging es jetzt hauptsächlich darum, ob sich die Sporen nach der Ernte durch Nachreifung bilden und in welcher Zeit.


    Du schreibst, auf den Fotos mit dem neuen Quetschpräparat keine reifen Sporen erkennen zu können.

    Die Sporen auf dem Bild S1/S2 befinden sich im Ascus - das ist natürlich richtig!

    Die Asci enthalten jetzt jedenfalls Sporen.

    Vielleicht habe ich etwas falsch verstanden, aber wenn ich richtig verstehe, dann sind die Sporen von Gyromitra (ancilis et al.) elliptisch, wirken durch die Anhängsel spindelförmig, und besitzen einen großen und zwei kleinere Öltropfen im Inneren. Solche Sporen dachte ich - in den Asci - erkennen zu können.

    Wenn diese Sporen nicht reif sein sollten, frage ich mich, wie reife Sporen von Gyromitra auszusehen haben?


    Vermeintlich reife Sporen mit drei Öltropfen und spitzen Anhängseln - noch im Ascus befindlich


    Sind diese Sporen noch nicht vollständig reif, weil sie noch nicht ausgeworfen wurden?

    Vielleicht wachsen sie noch ein wenig? Wahrscheinlich ist das so. Ist der Apfel reif, so fällt er vom Baum.

    Die Größe darf ich wegen der Lichtbrechung sowieso nicht im Ascus messen.

    Dann kann nur ein Sporenabwurf reife, vermessbare Sporen zeigen!


    Nicht alle Sporen des Abwurfes erschienen mit reif zu sein, im Sporenabwurf fand ich auch unreife Sporen.

    Das liegt vielleicht daran, dass ich keine Abstandshalter verwendet hatte? (=> Schläuche kleben fest, reißen auf, hinterlassen unreife Sporen)


    Jedenfalls, einen Sporenabwurf kann ich mit der Lorchel jetzt nicht mehr machen, da sie verschwunden ist! :gaufsmaul:

    Sie hat wohl einer Gartenmaus gut geschmeckt! g:D


    LG, Martin

    Hallo!


    Nach einer Woche im schneckenfreien Flaschengarten (vgl. Bild 2 oben) ist die Scheibenlorchel zwar schlabbrig weich angegammelt, sie stinkt noch nicht, riecht aber etwas muffig unangenehm. Dafür hat sie jetzt aber üppig Schläuche und viele reife Sporen ausgebildet! ==Gnolm7

    Es hat für mein Empfinden sehr gut geklappt, die Lorcheln in geschützter, feucht-warmer Umgebung nur ein paar Tage nachreifen zu lassen.


    Bild S1 Quetschpräparat in Wasser mit Schläuchen


    Bild S2 reife Sporen in Ascus


    Vielleicht hatte ich auch nur nur Glück und der Fruchtkörper war schon hinreichlich vorgereift - aber hier hat eine Woche Nachreifung offenbar genügt.

    Den Schwabbel mitsamt aller Untermieter habe ich im schattigen Garten abgelegt, vielleicht fühlen sich ihre Nachfahren irgendwo dort wohl...


    LG, Martin

    Hallo,


    auch von mir Frohe Ostern an alle hier!

    Ich bin sehr froh, dieses wunderbare Forum entdeckt zu haben.

    Nobi, ich habe schon den Eindruck, es gibt hier noch immer viele Mitglieder, die viel wissen, viele, sehr interessante Beiträge schreiben und vor allem sich freundlich der Anfragen von Neulingen wie mir annehmen.


    Danke euch allen!


    Martin


    Die Blauholzeier übrigens sind genial, deine Erklärung dazu habe ich gefunden, Tuppi.

    Mal schaun, vielleicht machen wir nächstes Jahr auch welche...

    Hallo.


    Am Ostersamstag geht's nach einiger Zeit wieder am Flüsschen entlang, wo ich schn einige Zeit nicht mehr war.

    Es ist hier etwas geschützter und feuchter als im Umland ist und weil es hier auch Eschen gibt, dachte ich, könnte ich vielleicht meine erste Morchel entdecken.


    Bild 1


    Schon nach ein paar Metern der erste Fund an einigen rocken Laubholz.

    Ich vermute hier Ceriporus squamosus gefunden zu haben.

    Ganz schön dicke Wäscher!

    Und die sind erst in der Entwicklung.

    Bild 2


    Bild 3


    Zwar an einem anderen Holzstamm gefunden, aber schon ein großes, hübsches Exemplar, das sich unter der Rinde hervorzwängt:

    Bild 4


    Einen Stubben weiter hinten fallen mit weitere Baumpilze auf.

    Eine größere Menge pechschwarzer, eingetrockneter Ohrlapppilze (Auricularia mesenterica).

    Beim Nähertretzen erkennt man die pelzigen, grau-gezonten Oberseiten der Hütchen.

    Bild 5


    Bild 6


    À propos Stubben: Mein Lieblingsbach ist kaum wiederzuerkennen. In den letzten Wochen waren Baumsachverständige und die Holzfäller hier unterwegs.

    Das Reinemachen (hier grassiert das Eschensterben) lässt die Gegend abschnittsweise schrecklich aussehen! Zum Heulen... :gheulen::gheulen::gheulen:

    Bild 7 Kahlschlag an Bachlauf


    Der Vorteil hingegen ist, man kommt besser an manche Stellen ran...

    Ein weiterer Stubben wird von einem ziemlich großen Lackporling geziert ,den Zitzengallen auf der Unterseite nach wohl Ganoderma applanatum.

    Bild 8


    Bild 9


    An einer geschützen Stelle in der Hecke entdecke ich zu meiner Überraschung eine kleine, wuschelige Bartflechte (Usnea spec.).

    Wo anders nichts besonderes, hier aber selten!

    Und mit Abstand die größte, die ich bisher hier finden konnte, bisher konnte ich nur einzelne Ästchen entdecken:

    Bild 10


    Mein Weg führt vorbei an einer weißen Schachbrettblume

    Bild 11


    Am Baumstamm hier etwas weißes - ein Schleimpilz?

    Ich tippe auf Enteridium lycoperdon, den Stäublings-Schleimpilz.

    Er scheint schon reif zu sein. Ich nehme eine kleine Probe mit.

    Bild 12


    Bild 13


    Auch die Pfaffenhütchen wurden beim Großreine-Machen auf den Stock gesetzt.

    Zum meinem Glück erkenne ich dadurch die Porlinge knapp über dem Boden, die ringsum an den Stämmen wachsen.

    Die Oberseiten sind richtig dick braun-filzig, die älteren Hüte dicht übermoost.

    Im Querschnitt erkennt man eine dunkle Linie (Hutkruste?) unter dem braunen Filz.

    Das könnte gut Phylloporia ribis, der Stachelbeer-Feuerschwamm sein:

    Bild 14


    Bild 15


    Neben einem Stumpf liegt einer der Porlinge im Gras.

    Auch nicht wirklich klein.

    Bild 16


    Ach ja, der Frühling ist vollends da!

    Bild 17


    Und ja - eine Morchel (oder doch eine Verpel?) habe ich vielleicht entdeckt - direkt am Wegesrand, von Schnecken schon angeknabbert.

    Da es nur eine einzige war, habe ich sie natürlich stehen lassen und habe sie auch nicht durchgeschnitten.

    Ein Stückchen vom brüchigen Hymenium habe ich mir aber mitgenommen, die Schnecken mögen mit verzeihen!

    Bild 18


    Von oben kann man durch ein Fraßloch ins Innere hinein blicken.

    Bild 19


    Mir hat der Spaziergang Spass gemacht. Ich hoffe euch auch!


    LG, Martin

    Hmmm,


    da könntest hast du, Philipp, natürlich Recht haben!


    Wobei ich dazu sagen muss, dass die Rinde nicht so über dem Moos lag, sondern von mir aus dem Laub geklaubt, umgedreht und für das Foto auf des Holz gelegt wurde.

    Und vom Baum daneben ist sie wahrscheinlich nicht heruntergefallen, da stehen im Moment nur noch Rotbuchen und eine Kirsche d'rum 'rum.

    Dazwischen aber jede Menge Nadelholzstubben, und ein paar Dekameter weiter wachsen noch jede Menge Fichten. Auch Kiefern und Lärchen sind nicht fern.

    Auch scheint das Holz schnell gewachsen zu sein, da die Jahresringe für mich recht breit wirken.

    Wahrscheinlich anhand der Fotos nicht zu klären, aber so wichtig ist das nun auch wieder nicht. g:-)


    Bild vom Holzhaufen


    Bild mit Holzstapel unter Rotbuche