Hallo fllpstar,
die Nachfrage mit der Volva und ab wann man von einer Knolle am Stiel spricht, finde ich auch interessant! Bin gespannt, ob das jemand gut erklären kann.
LG, Martin
Hallo fllpstar,
die Nachfrage mit der Volva und ab wann man von einer Knolle am Stiel spricht, finde ich auch interessant! Bin gespannt, ob das jemand gut erklären kann.
LG, Martin
Hallo Werner!
Toll, das könnte wie die Faust auf's Auge passen - Danke für den sehr nützlichen Hinweis!
Auf den im Netz gefundenen Fotos von O. ravidus passt dieser vom Habitus sehr gut!
Die Beschreibung bei 123Pilze passt gut bis sehr gut: Die erwähnten Sporenmaße passen, Sporen sind hier sicher nicht kugelig, Gloeozystiden werden genannt; außerdem wird dort das Vorkommen auf der Rinde von Laub- und Nadelholz bestätigt! Nur die Sporenpulverfarbe hätte ich nicht reinweiß genannt - allerdings ist meine Ausbeute nicht besonders groß.
Meine Befunde passen allerdings nicht so super zu Oxyporus im Gattungsschlüssel (Dörfelt), da wäre ich gleich mehrfach falsch abgebogen:
1* nicht braun-rötlich verfärbend (klar)
4* effusofreflex, Hüte breit ansitzend (klar)
11* Hut ohne feste Kruste (auch ok)
15* Hymenophor eher weißlich (naja, ja)
23* effusoreflex (unter anderm)
26* zäh, korkig, ... hier wäre ich sicher falsch abgebogen in Richtung "frisch saftig, trocken bröckelig"
27 mehrjährig (war unsicher auch hier, da Alternative 1-3 jährig ist)
29* an Laubholz (!), Trama nicht reinweiß - hier wäre ich wegen Laubholz wieder gescheitert
30 3-4mm DM, subglobos (??), apikal geschwollene Zystiden mit Kristallschopf = Oxyporus
Angabe zum Durchmesser passt, aber Q = 1,6 ist für mich nicht wirklich kugelig; auch die Zystiden fehlen mir (noch); dafür sehe ich Gloeozystiden...
Wegen der kristallbesetzten Zystiden muss ich wohl nochmal nachmikroskopieren!
Danke jedenfalls für deine Mühe - O.ravidus, falls er es wirklich sein sollte, gilt als nicht sehr verbreitet.
Erkanntest du den womöglich von der Anschauung her?
LG, Martin
Hallo Gast#c2e7,
danke für deinen Vorschlag Climacocystis borealis!
Allerdings tue ich mich schwer diesen Pilz mit dem Fund zu identifizieren, da C.b. als borealer Pilz gilt, ein eher struppiges Tormentum besitzt, ferner einjährig sein soll, und sehr große Poren (1-2/mm) aufweist. Von resupinatem Wachstum lese ich leider auch nichts bei C.borealis. Auch die Fotos im Netz zeigen durchweg gleichen, ich meine, man sagt konsolenartigen Wuchs.
C. borealis besitzt Schnallen - die kann ich natürlich übersehen haben - und eine Duplex-Struktur im Hutfleisch, die ich ebenfalls nicht erkenne.
Allerdings kenne ich C. borealis nicht und kann ihn deshalb per se nicht kategorisch ausschließen. Die angegebene Sporengröße würde jedenfalls zum Fund passen...
LG, Martin
Hallo Freunde der Pilze,
leider bin ich am Sonntag wieder auf einen Porling gestoßen, der mir Kopfzerbrechen bereitet.
Vom Waldweg aus entdeckte ich in einem Fichtenhain im Wald einen verdächtigen, liegenden Baumstamm mit üppigem, hellgelblichem Porlings-Überzug.
Ist das eine Antrodia oder zumindest was aus der Richtung?
Ich kann ihn nicht recht zuordnen, insbesondere diese Farbe stört mich, und die Sporengröße scheint nicht zu den Porlingen, die ich finde, zu passen - z.B. für A.serpula passen die Sporenmaße überhaupt nicht.
Der Steckbrief folgt, die Bilder erst im Anschluss
Substrat: verm. Fichte
Wuchsform effusoreflex (bis imbricat), offenbar mehrjährig
sehr feucht-weich, zäh, im Schnitt krümelig
Hut: feinfilzig, gelblich-weiß
Poren gelblich/aprikosenfarbig, hellere Bereich gilbend bei Druck
Der Geruch ist frisch intensiv pilzlich (vielleicht mit Anis-Note?)
Keine Farbreaktion am Fleisch (C-, L-, K-)
Porengroße etwa 3-5 / mm
Poren erst rundlich, später labyrinthisch und in Zähne aufbrechend
Sporenabwurf in hellem Beige/Aprikose (nicht sehr ergiebig)
Sporen elliptisch, hyalin, glatt- und dünnwandig
Sporengröße (in Wasser): 5,9 - 6,3 - 6,7 x 3,8 - 4,0 - 4,2; Q=1,6; N=10
Sporen nicht amyloid, nicht dextrinoid
Mikroskopisch:
Septen ohne Schnallen
Dick- und dünnwandige Hyphen vorhanden
gelbliche Gloeohyphen, bzw. -zystiden finde ich auch
Falls jemand zum gefundenen und gesuchten Pilz erkennungs-dienliche Hinweise geben kann, möchte ich mich sehr bedanken!
(Ich bin wieder zu blöd, das alleine hinzukriegen )
LG, Martin
Bilder:
Bild 1 Porlinge auf Baumstamm
Die Fruchtkörper wirkten auf seltsame Weise zugleich frisch und doch alt und gammelig.
Zu alt kann der Pilz aber gar nicht sein, da ein Sporenabwurf funktioniert.
Am Stubben daneben die gleichen Fruchtkörper zwischen Moos und Algen.
Die Huthaut wirkt manchmal transparent und lässt grüne Algen im Inneren erkennen.
Bild 2 Zugehöriger Stubben (Baumstamm dahinter liegend)
Bild 3 Fruchtkörper teilweise ohne oder mit Hut (effusoreflex bis imbricat)
Ältere Fruchtkörper wirken gelborange bis aprikosenfarben und bilden tw. dicke Schichten, die Moos und Algen umwachsen. Die Poren scheinen in Zähne zu zerfallen.
Bild 4
Ein Keilschnitt zeigt 2 Algenschichten im Inneren des Fruchtkörpers und auch zwei ältere umwachsene Porenlagen. Man kann den alten Fruchtkörper-Kern herauspellen.
Das Hutfleisch ist nicht weiß, sondern wie die Poren eher aprikosenfarben.
Bild 5 Schnittbild
Am Waldausgang finde ich nochmals einen vom gleichen Pilz ebenso überwucherten Stubben.
Bild 6 filzige Huthaut
Bild 7 gelbweißliche Poren, gilben bei Druck, etwa 3-5 /mm
Bild 8 Poren
Bild 9 Sporen 1000x (hier in Lugol)
Bild 10 Sporenabwurf helles Beige (passend zu Pilzfarbe)
Hallo Annerose,
der eigenartigen Sporenform und dem Schrumpeln der Pilze nach könnte es vielleicht etwas aus der Parasola-Ecke sein?
Vielleicht kommt das hin: extern Scheibchentintling, und hier das Portrait von Thorben im Forum.
LG, Martin
Hallo Norbert,
ich dachte spontan beim Lesen von
"Habicht, Fundort war Südsteiermark, Großwalz, Heiligengeistklamm... Substrat Totholz", dass sich das schon auf die braunen Schläuche im Bild darunter beziehen würde und mit Totholz der Tisch gemeint sei...
Das hätte ja auch prima gepasst.
Auf jeden Fall tolle Fotos von tollen Sichtungen!
Da werde ich ganz neidisch, nicht selbst dort zu sein.
LG, Martin
... und bei Psathyrella weiterschlüsselnd, kommt man recht schnell zum Behangenen Mürbling.
Der Pilz wird derzeit in den Foren öfter genannt, da habe ich nicht gut genug aufgepasst. Offenbar ein Allerweltspilz, gerade oft zu finden ist.
Velumreste am Hut hatte ich bei meinem Exemplar leider nicht gesehen/erkannt.
Sehr schön! Jetzt habe ich Klaus-Udo auch kennengelernt.
Nochmals Grüße, Martin
Hallo Climbingfreak, Norbert und Thorben!
Ja, vielen Dank für eure einstimmige Benennung, das muss dann sicher stimmen!
Wobei Klaus-Udo auch nicht schlecht klingt, aber ich fürchte, wir würden den armen Pilz vergrämen.
Beim Rückschlüsseln hätte ich wohl nicht zu den "Braunsporern", sondern zu den "Dunkelsporern" abbiegen müssen.
Dann lande ich bei Psathyrella!
Also vielen Dank für eure Hilfe, und so schnell noch dazu!
LG Martin
Hallo Pilzefreunde,
am Wochenende konnte ich endlich mal wieder einige Pilze im Wald finden, darunter einen dünnstieligen weißen Pilz, der sich als Braunsporer erweist (Bilder siehe unten).
Mit der Gattungszuordnung stocke ich, da ich bei mir bislang unbekannten Gattungen lande und deshalb unsicher bin.
Beim Schlüsseln nach Bresinsky finde folgende Eigenschaften des Pilzes nach Prüfung als gegeben:
Stielbasis nicht gelblich oder gilbend; nicht amyloid,
keine Faserzone am Stiel (keine Cortina),
kein Velum universale,
Lamellen dünn und nicht spröde; Lamelletten vorhanden,
Stiel löst sich nicht leicht vom Hut,
=> typischer Blätterpilz (Habitusgruppe "Agaricus")
Braunsporer, Stiel zentral,
Sporen 6,5 - 7,0 - 7,5 x 3,7 - 4,0 - 4,3 µm², N=10, Q = 1,7
Lamellen nicht frei,
ohne dickwandigen Zystiden im Hymenium,
HDS nicht radialfaserig,
Stiel ohne Ring,
Stiel dünner als 4mm,
Sporen glattwandig,
kein Tran-Geruch (das sollte selbst ich riechen können),
HDS mit kugelig/keuligen Zellen, Hut trocken,
Cheilozystiden bis 30µm lang
Mein weißer Pilz landet jetzt zwischen den "Kleinen Braunen Pilzen" => Conocybe, Simocybe, Agrocybe oder Pholiotina und spätestens jetzt hakt es bei mir aus.
Irgend etwas scheint immer nicht zu passen, manchmal bin ich mir auch nicht sicher, ob ich den Schlüssel-Begriff richtig verstehe!
Ferner erkenne ich:
Lamellen verzweigen sich teilsweise
inkrustierte Hyphen in den Lamellen
leicht inkrustierte Zystiden an Lamellen(schneiden) und HDS
Bevor ich weiter einzugrenzen versuche, würde mich interessieren, ob ich bislang richtig liege im Umfeld der ganzen XXX-"Cyben".
Über einen Tipp eurerseits würde ich mich sehr freuen!
LG, Martin
Bilder zum Fund und zur Fundsituation:
Die Pilze wuchsen im Wald längs eines gestürtzten Baumstammes.
Der Pilz im Mittelgrund scheint aus dem Stamm zu sprießen (?), alle anderen sicher aus dem Boden daneben.
Bild 1 Fundort im Wald (deshalb helle Bereiche tw. überbelichtet)
Der kegelige Hut ist recht dünnfleischig und sitzt auf einem dünnen Stiel (max 3,5mm dick).
Bild 2 Verzwieselte Pilze
Beim Pflücken vom Boden bleibt Substrat und weißes Myzel am Stiel zurück, wahrscheinlich also ein Saprophyt.
Bild 3 Stielbasis
Die Lamellen sitzen am Stiel an und sind durch Sporen bräunlich verfärbt.
Nahe am Rand verzweigen sie sich.
Lamelletten sind zahlreich vorhanden.
Bild 4 Lamellen reißen mit Stiel ab => Lamellen nicht freie
Braunes Sporenpulver
Bild 5 Abwurf von Sporen
Bild 6 Braune, dick- und glattwandige Sporen mit Keimporus, in Wasser, 1000x
Die weiße Huthaut wirkt leicht schaumig/schuppig und ist trocken.
Unter dem Mikroskop lassen sich rundliche Zellen erkennen.
Bild 7 HDS in Kongorot
Bild 8 An den Lamellen(schneiden) dicke Zystiden, teilweise schwach inkrustiert (Kongorot).
Hallo Ahemi, hallo Ulla!
vielen Dank für eure Meinungen!
Genau den hätte ich mir auch ausgesucht...
Aber mir fehlt die Erfahrung, tue mich noch mit den Gattungen schwer.
Ulla, vielen Dank zudem für die Korrektur!
Wenn ich nicht aufgepasst hätte, hätte die Autokorrektur gerade aus dem Scheidenstreifling in der Überschrift ein "Schwimmtraining" gemacht.
LG und ordentlich Regen wünscht euch
Martin
Hallo Pilzfreunde!
Ich weiß, es ist ein bisschen blöd, denn von dem Pilz, um den es geht, habe ich genau ein Foto und sonst gar nix.
Es ist aber ein sehr schöner, aprikosenfarbiger Pilz, mit elegant geschwungenem Hut mit Buckel, prägnant geriffeltem Rand und einem fein-schuppigen Stiel.
Der Pilz ist Ton in Ton über Hut, Lamellen, Stiel...
Leider fehlt der Stielansatz.
Immer wieder bleibe ich an diesem Bild hängen und frage mich, was das wohl sein könnte...
Vielleicht kann man ihn zumindest die Gattung verorten?
Ich könnte mir vorstellen, es handelt sich eventuell um eine ringlose Amanita.
Gefunden habe ich den Pilz auf einer großen Wiese vor einem Wirtshaus im Harz, aber unweit der Rotbuchen am Wiesenrand.
Hat jemand vielleicht eine Idee?
LG, Martin
Hallo!
Echt? Zweiter Platz für meine Cladonien?
Da freue ich mich natürlich sehr!
Ein Hoch auf die Symbionten!
Klasse finde ich die Käferchen auf dem Schwefelporling und den Birnengitterrost.
Die Grauen Wulstlinge sind wirklich überaus fotogen - hoffentlich finde ich auch bald mal welche!
Toll!
LG, Martin
Hallo Murph,
da hast du sehr wohl Recht, dem Wetterbericht erst zu glauben, wenn seine Prognose eintrifft!
Ich hatte im Urlaub vor drei Wochen die Wettervorhersage (DWD) täglich genau beobachtet - meine Frau auch, aber in einer anderen Handy-App.
Immer wenn ich Regen vorhergesagt bekam, hatte sie keinen Regen vorhergesagt bekommen oder umgekehrt, und das teilweise für Zeitfenster in der nächsten Zukunft (nur 3-6 Stunden voraus).
Das war gar nicht sooo schlecht - einer der beiden Wetterdienste hatte Recht; aber welcher von beiden, das blieb allerdings immer bis zu Schluss hin offen...
Das finde ich ziemlich enttäuschend! Ich hätte eine ein wenig höhere Trefferquote schon erwartet!
LG, Martin
Hallo Nobi,
ich fühle mich zwar nicht als Flechtenexperte angesprochen, das bin ich natürlich nicht - aber Flechten sprechen mich an.
Da ich leider weiß, wie wenig Reaktion Flechtenanfragen hervorrufen, versuche ich gerne einfach mal meinen Senf dazu zu geben, ein bisschen davon mag ja stimmen.
Dein Fund einer belgischen Bierwürzflechte zählt meiner bescheidenen Meinung nach eher zu der guten alten Gattung Caloplaca = "Schönflecke".
Eine Bezeichnung, die ich für besagte Flechtengattung überaus treffend finde!
Hier sind viele farbenfrohe Krustenflechten versammelt, meist auf Steinoberflächen lebend.
Im Wirthschen Schlüssel von 2013 ("Die Flechten Deutschlands") gibt es allein 21 Bestimmungsfragen zu Flechten dieser Gattung lebend auf Erde/Moosen, 35 für Caloplacen auf Rinde/Holz und einen 114-teiligen Subschlüssel für Caloplaca auf Stein, der hier anzuwenden wäre.
Kein Wunder, dass Caploplaca mittlerweile in viele Gattungen, davon alleine 19 in Europa vorkommend, aufgesplittet wurde.
Der Übersichtlichkeit dient das aber auch nicht.
Ich könnte mir vorstellen, dass es sich bei deinem Fund um etwas aus der C. saxicola-Gruppe handelt, Caloplaca aurantia wäre mein Favorit oder eventuell C. flavescens.
Aber näheres ist nur durch mikroskopische Sporen- und Thallusanalysen und durch Färbereaktionen zu enthüllen, sonst ist der Fund nicht zu entschlüsseln...
Vielleicht schreibt tatsächlich noch ein Experte etwas zu deinem sehr schönen Flechtenfund, würde mich freuen selbst mehr darüber zu erfahren!
Tolle Bilder übrigens hast du von deinem Urlaub eingestellt!
Am beeindruckensten finde ich die Divertikelschnecke - so eine Schönheit!
LG, Martin
Hallo Frank,
ach, so, du bist tatsächlich Schmetterlingszüchter. Das klingt nach einem aufwendigem und schönem Hobby!
Gratulation auf jeden Fall zu deinen tollen Fotos!
LG, Martin
Hallo Frank_HH ,
es kommt hier immer wieder vor, dass ich regelrecht baff bin darüber, was manche hier so alles an Ungewöhnlichem vorstellen - was ich in keiner Weise negativ meine! Im Gegenteil!
Wau! Einen Hornissen-Glasflügler habe ich in natura noch nicht gesehen. Aber auf die Idee, ihn mit einem spezifischen Pheromonköder anzulocken, wäre ich nicht gekommen. Wie setzt man sowas um, wie kommt man denn an sowas, selber machen?? Nicht, dass ich das nachmachen wollte, aber wo kriegt man denn sowas her?
Ich hoffe sehr, du hast keine Weibchen in deine Pheromonfalle geschmiert!?
LG, Martin
Hallo nochmal,
nach dem Sichten weiterer Flechtenfunde aus dem gleichen Dunstkreis ergibt sich für mich ein klares Bild:
- alle mit gröber körnigen Lagerstielen/Podetien UND immer auch Schüppchen am Lagerstiel
- Größere Grundschuppen unterseits meist gelblich gefärbt
- Schuppen stark eingeschnitten
- alle K+ gelb/rotgelb und P+ gelborange
- meist überaus buschige Fruchtkörperknäuel
- mit gutem Willen Becher angedeutet (Bild 4 oben, linke Säule)
- Fundort immer auf alten Fichtenstubben
- bevorzugt niederschlagsreiche Lagen in Bergwälder
Nach Bertsch und Wirth kommen wegen des Tüpfel-Farbreaktion folgende Cladoniensorten in Betracht:
C. macilenta, C. digitata und C. polydactyla.
C. floereana ist raus durch die Färbereaktion! C.polydaktyla passt vom Habitus und Fundort sogar noch viel besser!!
Ich weiß gar nicht, warum ich das nicht gleich gesehen habe!
Damit ist die Zuordnung eigentlich klar, denn der Wirth-Schlüssel für Rotfrüchtige Cladonien führt mich zu C.polydactyla, wenn ich nur das "oder becherlos" gesehen hätte!
Sogar die Schuppen an den Podetien und die gelb-orangenen Unterseiten der Schuppen werden bei dieser Art erwähnt!
Schlüssel für Rotfrüchtige Cladonien
1) Grundschuppen und Podetien deutlich K+ gelb, P+ orange => 2
2*) Grundschuppen klein (3-4mm), meist eingeschnitten => 3
3) Gezähnte, fingerartig sprossende oder verunstaltete Becher ODER becherlos, Podetien grobkörnig, z.T. schuppig, Grundschuppen unterseits zur Basis hin orange => C.polydactyla
Puh, ich denke/hoffe, das Rätsel ist nach einem Irrweg nun gelöst und die Flechten als Cladonia polydaktyla bestimmt.
LG, Martin
Bilder:
Bild N1 Andere Kollektion der gleichen büscheligen, rotfrüchtigen Flechte
Bild N2 Probe
Bild N3 Vermutlich Pyknidien an kleiner Säule
Bild N4 Unterseite Grundschuppen immer kräftig gelb(-orange)
Hallo Murph,
ZitatGibt es auch ein zu viel Wasser für Pilze?
Nö, da fühlt sich z.B. der Fußpilz wohl... Den würd' ich aber nicht empfehlen zu essen!
LG, Martin
Hallo Pablo,
vielen Dank für deinen Bestimmungsversuch! Ein Lackporling wie G.australe käme bestimmt in die engere Auswahl.
Aber dann hört es natürlich schon auf, weiter kann man sich dem Pilz anhand von zwei Bildern schräg von oben wohl nicht annähern.
Zum Reinschneiden komme ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr, der Pilz wächst mir zu weit weg von hier.
Da muss er sich gedulden! Vielleicht in ein paar Jahren?
Ich weiß genau wo er wohnt und finde ihn sicher wieder!
***
Ah!
Die Route des cretes wäre eigentlich ein Ausflugs-Wunschziel von mir gewesen, aber mein "Kleiner" (15, aber 1,95 - oh Gott!) war erkrankt und ich musste dann alleine los und wollte nicht zu lange wegbleiben. Eigentlich waren wir hauptsächlich in der Ecke von Corcieux, da gibt es zwar eine dufte Käsefrabrik direkt im Städtle mit Direktverkauf , ich wollte dann aber mal auf einen hohen Berg in der Nähe. Richtung Arould ging's mir zu schnell bergab, und weil meine Ziele (Berge) nicht auf den Wegweisern standen, bin ich wieder umgedreht und Richtung Col de la Schlucht gefahren. Hinter'm Roche du diable (natürlich kein Parkplatz frei) bin ich dann mal links den Berg hoch, hab's Auto stehen lassen und bin dann zu Fuß bergauf:
Also, es ist schon richtig toll dort! Eigentlich überall.
Tja, nicht nur der Porling, auch die Route des cretes muss sich leider auch noch gedulden - aber wir kommen wieder, keine Frage!
LG, Martin
Hallo Ulla und Oerling,
ihr outet euch als pilzsachverständige Naschkatzen!
Meine rosa Pilzchen habt ihr ganz flugs entlavt.
Ullas Schokoteile habe ich bisher noch nirgends gesehen.
Sie wirken, als ob nur ein dünner Überzug über etwas anderem vorliegt - vielleicht echte Pilze am Schokoladenbrunnen übergossen?
LG, Martin
Hallo Matthias,
was ich unter dem Flockenstieligen Hexenröhrling nachlese, sollte tatsächlich gut passen:
braun-samtige, wildlederartige Hutoberfläche und orange-rote Poren. Im Schnitt sofort blauendes, gelbes Fleisch und blauende, gelbe Röhren. Unter den Röhren ist an den Fraßstellen das gelbe Hutfleisch erkennbar. Keine Trennschicht zw. Hutfleisch und Röhren. Leider fehlt die Aufsicht auf die Stieloberfläche (genetzt? geflockt?) und die Stielbasis im Schnittbild, um letzte Verwechslungspartner ausschließen zu können.
Da konnte ich wieder was lernen, vielen Dank, Matthias!
LG, Martin
Hallo!
Seitdem ich aus dem Vogesen-Urlaub zurück bin, habe schon ein paar Flechtenbestimmungen zur Kontrolle eingestellt.
Flechten gibt es in den Vogesen zu meiner großen Freude ehr viele und darunter auch etliche neue für mich.
Die Berge dort ist schön feucht, da der Westwind hier zu ergiebigem Steigungsregen führen kann.
Das mussten wir gleich zu Begin des Urlaubs erleben, als wir einen Aussichtsturm über dem Lac de Gérardmer ansteuerten und Regen einsetzte.
Und ich musste feststellen, dass meine Regenjacke nicht imprägniert war - ich war bald nass wie ein begossener Pudel!
So eine Regenjacke braucht man nicht wirklich!
Bild 1 Waldeslust
Bild 2 Aussicht auf Gérardmer durch Wolken und Regenschauer
In den sieben Tagen, von denen ich doch einige Zeit im Wald verbracht habe, bekam ich leider nur wenige Pilze zu Gesicht.
Darunter dieser klassische, sehr buntn Pilz mit Hut in Rot-Gelb-Blau, den offenbar kurz zuvor jemand ausgerissen oder umgetreten hatte.
Pilz 1
Leider kann ich ihn nicht zuordnen, mit so etwas habe ich mich bisher nicht beschäftigt.
Auf jeden Fall hat er toll geblaut beim Aufschneiden, 15min später war er noch ein wenig kräftiger blau. Ein schöner Kontrast zu den anderen Farben:
Pilz 1 unmittelbar nach dem Durchschneiden
Böser Fehler meinerseits: Vom Stiel war zwar nicht viel vorhanden, ich hätte ihn trotzdem genau anschauen müssen - was ich leider vergaß..
Das war auch schon das Highlight an Pilzlichem.
Ansonsten ein Porlingsfund (Porlinge mag ich!) am Fichtenstumpf, den ich für einen kleinen Phaeolus schweinitzii (Kiefernbraunporling) halten würde.
Der gelbe Randbereich war SEHR weich und hat sich schon bei der leisesten Berührung verfärbt.
Ein Erstfund für mich!
Pilz 2 Phaeolus schweinitzii, Kiefernbraunporling
Noch eine hübsche Gruppe Porlinge an einem liegendem Baumstamm, trotz der eher ungewöhnlichen Wuchsform würde ich hier Formitopsis pinicola sehen:
Pilz 3
An diesem stehenden Fichtenstumpf bin ich mir recht sicher mit F. pinicola richtig zu liegen - ein interessantes Exemplar!
Pilz 4
Am Waldausgang in einer Wiese noch ein rätselhaftes Objekt, das sich im Gras versteckte und aus der Wurzel eines Stubbens wuchs.
Pilz 5
Kann ich leider gar nicht zuordnen. Eine Probe habe ich nicht genommen, da ich sie vor Ort ohnehin nicht untersuchen hätte können.
Ich denke, dieser Porling wächst hier weich und frisch unter dem holz-harten, schwarzen, vorjährigen Fruchtkörper hervor.
Pilz 5
Das war's schon mit den Pilzen in einer kompletten Woche Wald!
Ok, ich muss zugeben, ich habe hauptsächlich nach Flechten geschaut, aber ich hätte doch wesentlich mehr an Pilzen erwartet.
Natürlich gab es ein paar Blutmilchpilze, die sind ja immer nett anzusehen:
"Pilz" 6
Das hier sieht fast aus wie Pilzchen, es sind aber nur die niedlichen Fruchtkörper von Baeomyces rufus, der Braunen Köpfchenflechte:
"Pilz" 7
Weil so wenig Pilze zu finden waren, gab's von meinem lieben Eheweib zum Trost rosa-weiße Pilzchen für mich!
Ich weiß nicht, woher sie die hatte, aber sie waren echt lecker.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich würde kleine Täublinge sehen.
"Pilz" 8
Natürlich haben die Berge, Bäche und Bäume, die Farne, Vögel und Flechten vollauf für das Fehlen der Pilze entschädigt!
Waldbach
Ausblick
Farn
Es war auf jeden Fall ein toller Urlaub und ich würde SOFORT wieder hin fahren!
Aber ich muss meinem Broterwerb nachgehen.
Zudem müssen die Flechtenfunde auch noch aufgearbeitet werden... Oh, süße Last!
Vielleicht hat euch der kleine Ausflug gefallen, das würde mich freuen!
LG, Martin
Hallo Flechtenfreunde,
auf einer Höhe von etwa 1170m in den Vogesen ist die Luft sauber, die Sonne scheint ergiebig, Regen fällt regelmäßig und entsprechend ist die Flechtendichte hier vergleichsweise hoch - insbesondere rotfrüchtige Cladonien konnte ich hier in größerer Zahl entdecken. Sowas gibt es zuhause nicht...
Bild 1 Lichtung im Fichtenwald auf 1170m Höhe
Da es langsam spät wurde, und ich schon für den Rückweg umgedreht hatte, entdeckte ich noch aus dem Augenwinkel im Halbschatten diese Cladonien auf Totholz.
So schöne, rotfrüchtige Cladonien finde ich bei mir zuhause im Flachland nicht.
Bild 2 Baumstubben (Fichte?) mit verm. gemischter Cladonienkollektion zwischen Preiselbeerbüschlein
Die Nahaufnahmen sind leider nicht gut geworden, ich hatte es schon zu eilig.
Aber ich habe eine Probe mitgenommen, zur späteren Analyse.
Es scheinen - für mein Dafürhalten vom Habitus her eventuell zwei Typen nebeneinander vorzuliegen:
1) schlanke, feinsorediöse Säulen mit kleinen roten Apothecien (z.B. C. cf. macilenta)
2) sich nach oben verbreiternde Potedien mit buschigen Apothecienansammlungen und Blättchen an becherlosen Säulen.
Um Variante #2 geht es mir hier in diesem Beitrag.
Ist das C. macilenta, oder vielleicht etwas anderes?
Bild 3 Rotfrüchtige Cladonienansammlung auf Baumstumpf
Die Apothecien sind sauerkirschrot und stehen in Büscheln an der Spitze von sich fingerartig verbreiternden Podetien.
Von Bechern würde ich hier nicht reden wollen, auch nicht von mißgestalteten.
Bild 4 Trockene Probe, an der großen, markierten Säule wurden später die Farbreagentien angewendet (s.u.).
Linke Bildhälfte mit Säulen teilweise ohne Schuppen, rechte Bildhälfte mit vollständig beschuppten Säulen.
Die Schüppchen sind unterseits weiß.
Die Grundschüppchen gelegentlich mit orangebräunlichen Stellen auf der Unterseite.
Bild 5 Unterseite einer gefiederten Grundschuppe, angefeuchtet
Die Apothecien und Schuppen sitzen dich gepackt an der Spitze mancher Säulen:
Bild 6 Angefeuchtete Säulenspitze mit Apothecien-Dolde und Schüppchen
Die Farbreaktionen wurden an der in Bild 3 markierten, für bessere Benetzbarkeit zuvor angefeuchteten Säule durchgeführt.
Bild 7 Reaktion K+ gelb (20% KOH)
Bild 8 Farbreaktion P+ gelborange
Der Fundort und die Farbreaktionen könnten mehr auf C. macilenta hinweisen (K+ gelb, P+ gel/orange).
Jedoch die Wuchsform würde ich anders erwarten.
Auf dem Stubben wachsen dicht benachbart auch viele einfache, feinkörnige Säulen, die ich sehr gerne für C.macilenta halten würde (Bild 3 oben vergrößernt betrachten!).
Vom Wuchs her könnte ich mir ev. sogar C. floerkeana vorstellen, da keine Becher vorliegen, aber büschelweise Apothecien.
Die Farbreaktion bei C.floereana sollte allerdings "fast immer" (Wirth) K-/P- sein... Was fange ich mit der Beifügung "fast immer" an?
C. floerkeana kommt selten auf Totholz vor, C. macilenta häufig!
Als wichtiges Unterscheidungskriterium zwischen C.floerkeana und C.macilenta wird neben der Farbreaktion auch die Körnigkeit des Flechtenlagers auf den Podetien genannt.
Bei C.macilenta soll ein sehr feines, kleinkörniges, fast samtartiges Flechtenlager an den Säulenstielen vorkommen, bei C. floerkeana ein gröberes, fast scholliges...
Bild 9 Trockenes Flechtenlager und Schuppen an Säule der zu bestimmenden Flechte - ein Hinweis?
Ich hoffe, jemand hier hat mehr Ahnung von Cladonien als ich (sollte nicht zu schwer sein), und kann mir raten.
Vielleicht Patrick? nupharlutea / Björn? boccaccio, oder sonst jemand?
Passen alle beobachteten Eigenschaften zu C. macilenta?
Liegt hier eine C. macilenta vor, oder doch etwas anderes?
LG, Martin
Hallo,
nach weiterer Recherche bzgl. Parmelina quercina/carporrhiza konnte ich heute lernen, dass die Unterscheidung u.a. durch Rhizinien unter den Apothecien wohl falsch interpretiert hatte:
wie auf den Abbildungen zu P. carporrhiza bei Lichens marins, bei Key to the Lichens of Italy und bei Ulrich Kirschbaums Flechtenbilder (unter Parmelina carporrhiza schauen) zu erkennen ist, befinden sich die besagten Rhizinien eigenartigerweise direkt am Rand der Apothecien, nicht auf der Unterseite des Thallus - sind also bereits von oben zu sehen, wie auf den verlinkten Bildern schön gezeigt wird.
Demnach handelt es sich bei den Funden oben wahrscheinlich doch um P. quercina, nicht um P. carporrhiza!
Ich korrigiere die Eintragung oben bei Gelegenheit entsprechend.
LG, Martin
Hallo, ich bin's noch mal!
Ich habe im Vogesen-Urlaub neben gut zuordenbaren Flechten auch einige Exemplare entdeckt, mit denen ich bis jetzt wenig bis nix anfangen kann.
Einen schwachen Anfangsverdacht habe ich, aber auch nicht immer; wenn mir wenigsten die Gattung klar wäre, käme ich vielleicht weiter...
Von 2-3 dieser Flechten habe ich noch Belege im petto, hoffentlich hilft das später weiter.
Vielleicht kann mir hier jemand auf die Sprünge helfen mit einem Tipp?
Fall 1 auf Silikatgestein - die Apothecien öffnen sich sternförmig wie bei Petractis clausa, das offenliegende Hymenium ist offenbar rot - eine Trapelia?
Fall 2 auf Eschenrinde, teilweise Moos überwachsend - ich vermute hier stark Lepra/Pertusaria albescens...
(Probe vorhanden, aber nur in der Tiefkühltruhe):
Fall 3 auf Silikatgestein - eventuell Lecanora cf. pannonica?
Fall 4 auf Silikatgestein - absolut keine Ahnung was das sein könnte...
Fall 5 auf Moos/Erde über Silikatgestein - Micarea? Gehören die hellen Soreale überhaupt zu den dunkelbraunen Apothecien?
(Beleg vorhanden, aber noch in der Tiefkühltruhe)
Fall 6 auf Silikatgestein (Alter Steinbruch, Aufschluss) - Buellia cf. saxorum?
Die Apothecien wirken eingebettet in den Thallus.
Die Thallusfarbe irritiert mich, blaugrün? Naja, die Flechten sind klatschnass und der Weißabgleich im Wald ist auch immer etwas fraglich.
Aber die anderen Waldbewohner-Fotos sind auch nicht grünstichig.
FALLS jemand eine Anregung für mich haben sollte, in welcher Richtung ich suchen muss, für diese Hilfe wäre ich sehr dankbar!
Vielen Dank für eure Geduld mit mir.
LG, Martin