Beiträge von KaMaMa

    Hallo,


    hier das Wettergeschehen von gestern.

    Die üppige Regenprognose ist wieder völlig auf 0 kollabiert.

    Wie in den letzten Regenperioden auch, ist der Regen um uns herum ausgewichen, wabert nur um uns herum.

    Fruchtbar!

    Ich hebe hier (Neckarwestheim) in einer Trockenblase!

    Diese regenfreie Zone kannst du übrigens auch 1:1 auf deinem Regenradar erkennen, Radelfungus .


    Ich hoffe auch den Herbst...


    LG, Martin

    Hallo Pablo,


    ich behalte das im Hinterkopf und probiere es bei Gelegenheit aus (der nächste Winter kommt bestimmt).


    Ich kann mich an meinen Fund von Tectella patellaris erinneren, da hatten die Kleinen auch ein weißes Velum übergezogen, waren quasi noch im Strampler. g:D


    LG, Martin

    Hallo Sparassis,


    Fruchtansätze auf den Fruchtkôrpern!

    Das ist ja mal interessant.

    Danke für die Erklärung.


    Irgendwo hatte ich so etwas ähnliches, glaube ich, schon mal gelesen. Jetzt, da ich deine Erklärung lese, erinnere ich mich.


    LG, Martin

    Hallo Pablo!


    Oh je, jetzt hatte ich tatsächlich zuerst Björn geschrieben, bestimmt von Beorn inspiriert. :girre:

    ...aber zur Antwort:


    Das ist also mal ein hautenges Velum!

    Wie eingeschweißt wirkt der Pilz darin.

    Erstaunlich.

    Reißt das Velum auf? Dann müsste ich doch Rückstände sehen können. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal Velumrückstände beim Austernseitling gesehen zu haben. Oder wird es vielleicht vollständig resorbiert? Weiß man das was dazu?


    LG, Martin

    Hallo liebes Forum!


    Im vergangenen Winter fand ich an einer liegenden Rotbuche Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus), das zumindest das, was ich hierfür halten würde:

    Bild 1


    Bild 2


    Jetzt zu meiner ersten Frage:

    An einem der Fruchtkörper waren seltsame Strukturen auf der Hutoberseite zu beobachten - was könnte das sein?

    Bild 3


    Am gleichen Baumstamm, nicht weit entfernt, wuchsen schneeweiße Pilzchen.

    Zwischen den großen Fruchtkörpern gabe es auch kleine, ebenso grau, aber auch folgende weiße Pilzchen.

    Bild 4


    Ist das eine Seitlings-Variante, beginnt der Austernseitling so schneeweiß, wenn er zu wachsen beginnt?

    Vielleicht hat jemand eine Erklärung für die ein oder andere der beiden Beobachtungen, die ich nicht zuordnen kann.

    Vielen Dank fürs Anschauen und eure Meinung!


    LG, Martin

    Hallo Björn,


    das ist doch mals was!

    Vielen Dank für den Link, zum Reinschuppern ist ein PDF immer gut.

    Wenn es auf Dauer interessant wird (wird es vermutlich), muss natürlich das Buch her!


    LG, Martin

    Hallo Timm,


    was für eine tolle Aufnahme! Zur Bestimmung aber vielleicht suboptimal...

    Der Schleimer ist doch bestimmt noch nicht reif,so feucht wie er glänzt...



    Hallo Pablo,


    da zeigst du ka wieder einen tollen Rindenpilz!! Eine Phlebia wohl, ist das eventuell P. zentrifuga?


    LG, Martin

    Hallo Christoph,


    du meinst sicher dieses Paper: "Hahn: Die Gattung Leccinum s.l. in Europa" - bestimmt sehr interessant!

    Leider ist für Privatleute ohne Unibibliothek-Zugang aber nur das Abstract einsehbar...


    LG, Martin

    Hallo Chrisptoph,


    danke für die Bestätigung.

    Natürlich war das nur eine flappsige Redewendung!

    Deine Beschreibung deckt sich völlig mit meiner Vorstellung zum Thema.

    Prima, ich bin mit meinem Verständnis nicht auf dem Holzweg.


    Dass es sich natürlich auch um eine Unterart oder selbstständige Art handeln kann , die auf dem betrachteten Substrat sehr erfolgreich ist, mag natürlich auch immer sein!

    Wobei das klassisch Artkonzept, wie vor 30-40 Jahren in der Schule gelehrt wurde, mMn völlig überholt, womöglich sogar falsch ist.

    Das sieht man den Pilzen von außen ebenso wenig an z.B. vielen Insekten, die sich nur mikroskopisch (z.B. im Genital) oder gar nur genetisch oder lediglich in der Präferenz der Partnerwahl voneinander unterscheiden, die für uns Menschen gleichen wie ein Ei dem anderen!


    LG, Martin

    Hallo Christoph und Alis,


    ich bin so frei und frage mal etwas unqualifiziert dazwischen, weil ich beim Mitlesen über die Wortwahl stolpere "was bleibt dem Pilz denn übrig..." oder "was soll der Pilz denn machen...", nämlich wenn sein Substrat nicht vorrätig ist - soll die Spore denn zum Nachbarbaum hüpfen (ja, mache Sporen versuchen tatsächlich sowas ähnliches).

    Zu dem Zeitpunkt der Sporenkeimung gibt es ja noch keinen Pilz, nur eben Sporen, von denen die allermeisten ja irgendwo ungünstig landen (Substrat nicht besiedelbar, schon besiedelt, Spore wird gefressen, Spore verdorrt, ...) und untergehen wird.

    Entweder kann die Spore mit dem Substrat oder eben nicht. Wenn sie mit dem Substrat kann, dann muss doch die nächste Frage lauten, wie gut kann die Spore mit dem Substrat und kann die jetzt und hier vorhandene Konkurrenz besser? Ist Konkurrenz vorhanden, oder nicht.

    Wenn in einem bestimmten Habitat zur Zeit des Ausporens die Konkurrenz hinreichend gering ist, hat die Spore u.U. auch auf ungünstigerem Substrat Erfolg. Sonst halt nicht.

    Bei jeder Spore geht es um Sein oder Nichsein, und wenn die Konkurrenz schwach genug ist und das Substrat geeignet genug, wird die Spore erfolgreich auskeimen, ein Myzel bilden und letztlich fruchten können.


    Verstehe ich das falsch? Kann es nicht eventuell auch an der fehlenden Konkurrenz liegen, ob ein Pilz auf einem sonst untypischen Substrat gefunden werden kann?


    LG, Martin

    Hallo!


    Vor einer starken Woche war ich am Rande des Odenwaldes an einem alten, aufgelassenen Weinberg spazieren und entdeckte neben einer Sitzbank auf einem Kalkstein ein interessantes Objekt.

    Direkt neben dem Sitzplatz an der Vertikalfläche (Süd-Ausrichtung, 1/2m über Boden), zwischen Moosen, eine Schwarze Schuppenflechte (Placynthium nigrum oder ein "Tintenfleck").

    Bild 1 Flechte am Fundort: Schwarze Schuppenflechte - Placynthium nigrum


    Die Schwarze Schuppenflechte ist durch ihren gefelderten, graubraun-isidiösen Thallus und den eigenartigen, schwarzblau bis blaugrün schimmernden Vorthallus gut erkennbar.

    Gelegentlich finden sich bei ihr schwarze Apothecien.

    Das eigentlich Interessante für mich ist der hellbraune Aus-/Aufwuchs darauf, den ich zuerst für eine andere Flechte hielt.

    Bild 2 Blaugrüner Vorthallus der Schwarzen Schuppenflechte ist gut erkennbar - und hellbraune, buschig verzweigte Strukturen darauf. Der Bildeinsatz zeigt ein Apothecium.


    Der thallöse Epiphyt erweist sich trocken als sehr spröde.

    Unter dem Mikroskop zeigt sich, dass er keine Flechte ist. Aber was ist das:



    Bild 3abc: Aufwuchs trocken und nass, sowie ein Thallusläppchen geplättet in Wasser


    Unter dem Mikroskop erscheint die Oberfläche des Thallus von eckigen Pflanzenzellen gebildet zu sein.

    Bild 4 Thallusoberfläche


    Die Zellen wirken teilweise gelb, teilweise farb- und strukturlos, leer.

    Der Thallus selbst wirkt hohl und mit ist mit Blaualgen gefüllt:

    Aus einem Quetschpräparat treten die Blaualgen, die in kurzen Ketten vorliegen, in großer Zahl aus.

    Pilzhyphen sind definitiv nicht zu finden.

    Ich denke, es handelt sich um eine Pflanze, eventuell ein strukturloser Moos-Thallus.

    Bild 5 Nostoc-artige Algenzellen in kurzen Ketten treten aus dem gequetschen Thallus aus (in Wasser)


    Auf der Thallusoberfläche des Epiphyten lassen sich blasenartige Zellkomplexe in grün-gelben bis roten Farbtönen finden, gerne an geschützteren Stellen, wie in Achseln zwischen Thalluslappen.

    Hier könnte es sich um andere Cyanobakterien handeln (wie Gloeocapsa) oder vielleicht wiederum um Nostoc-Zellen in Gallertkugeln - können die auch in bunt?

    Bild 6 Rötliche Algenkugeln in Wasser


    Die nämlichen, gelb-grünen bis roten Algenkugeln treten auch in und auf dem Flechtenthallus des Placynthiums auf.

    Das Placynthium erweist sich mikroskopisch als eine erstaunlich bunte Flechte: derartig bunte Algen und blaue Hyphen (!) hatte ich bisher noch nicht gesehen, schon gar nicht in Kombination.

    Diese Farbenpracht liese denken, die Probe wäre eingefärbt, was sie aber nicht ist.

    Die Cyanoflechte Placynthium gilt als mit Nostoc assoziiert; in Nicht-Gallertflechten liegt Nostoc, wie ich lese, nicht in Kettenform vor, sondern geballt in kleinen Gallertkugeln, was hier passen könnte, wenn die Farbe nicht stört.

    Bild 7 Die gleichen Algenkugeln finden sich bei der Placynthium-Flechte (in Wasser)


    Bild 8 Blaue Flechtenhyphen im Flechtenthallus (1000x in Wasser), passend zum bekannten blauen Vorthallus von Placynthium.


    Nun habe ich gelesen, dass Hornmoose, ähnlich wie lichenisierte Pilze, eine symbiontische Beziehung zu Cyanobakterien eingehen können.

    Dabei dringen die Bakterien durch Spaltöffnungen in den gallerthaltigen, hohlen Inneraum der Hornmoose ein und vermehren sich im Hornmoos.


    Die gefundene Pflanze ist hohl und mit Cynabakterien gefüllt!

    Ähnliche Bakterien finden sich in und auf dem Flechtenthallus.


    Mein Verdacht ist deshalb, dass sich hier ein Hornmoos auf der Oberfläche der Cyanoflechte niedergelassen hat, dort den Phycobionten der Flechte in sich aufnehmen konnte und auf der Flechte weiterwächst.


    Hat jemand hier eine Idee, ob der Flechten-Epiphyt hier tatsächlich ein Hornmoos ist? ==Gnolm23

    Über eure Vorschläge werde ich mich sehr freuen!


    LG, Martin

    Hi Alis,


    deine Pilze im Bachbett erinnern mich an die Pilze auf dem Boden des ausgetrockneten Bergsees, wie von Clavaria beobachtet - wenn ich mich nicht irre.

    Womöglich wächst das Myzel beim Austrocknen des Baches/Sees einfach dem Wasser hinterher.

    Ansonsten heißt es doch, dass die Mykorrhizapilze den Gehölzpartner mit Wasser versorgen, selbst aber Zucker von ihm abschöpfen. Vielleicht reichen die Myzele ja hinreichend tief hinab in den Boden, da ist's ja noch feucht, wenn man mehr als einen Meter tief gräbt - laut Bodenfeuchtekarte zumindest...

    Streckt der Pilz aber erst den Kopf aus dem Boden, ist er der trockemen Luft ausgesetzt. Das war's dann und er schrumpelt und bekommt seinen Trocknungsschaden.

    So stelle ich mir das vor.


    LG, Martin

    Hallo Ulla,


    vielen Dank, dass für deine Gedanken teilst!


    Das Thema Stabilisierung ist sicher wichtig, wobei ich bei derart kleinen Strukturen, wo die Schwerkraft nicht mehr so dominiert wie in der Makrofauna-Welt in der wir leben, ich noch einen anderen Sinn dahinter vermute.

    Auch wir haben ein riesiges Kalziumlager in unseren Knochen - u.a. zur Stabilisierung - zum anderen auch als Ca-Puffer für das Aufrechterhalten von lebenswichtigen Membranpotentialen (Nerven, Muskeln, Mitochondrien, ...), wofür immer Ca wichtig ist.

    Ich hätte jetzt naiv erwartet, dass der Schleimpilz schon als Plasmodium eine große Menge an Ca benötigt (z.B., um sein Zytoskelett effektiv nutzen zu können - das ist jetzt nur geraten), und er es später los werden muss, da er es nicht mehr braucht, es ev. sogar stört, es deswegen ausscheidet und hier die Ausscheidung noch maximal nutzbringend durchführt.

    Da das ganze Kalzium bereits im Plasmodium in gelöster Form vorhanden gewesen sein muss und anschließend nicht mehr vonnöten ist, kann/muss es andersweitig verwendet werden, also zur Kalzifizierung der Peridie, des Stiels etc.


    Aber wer weiß...


    LG, Martin