Beiträge von Peter

    Hallo Helmut,


    Günter hat auf die aktuellste Literatur verwiesen.

    Dort findet sich auch der Hinweis auf einen vorbereiteten Artikel der Zonarii (Nuytinck et al., in prep.). Ich dachte, der sei zwischenzeitlich bereits erschienen.

    Die Teilnehmer vom AK Hornberg waren mit involviert, weil wir einen Zonenmilchling nicht bestimmen können, den wir seit Jahren in großer Anzahl in der Nähe von Lossburg finden. Wir bekamen die Rückmeldung, dass die Art bislang unbeschrieben war, es aber auch in anderen Regionen entsprechende Funde gibt.



    Unsere Pilze stehen im reinen Nadelwald, haben aber nicht die Merkmale von L.zonarioides.

    Ich hoffe, dass der Artikel doch noch erscheinen wird.


    Freundliche Grüße

    Peter

    Hallo,


    um zur Ausgangsfrage zurück zu kehren. Dass die im Laden gekaufte Trockenware der Steinpilze ein "stärkeres Aroma" verströmen als zu Hause getrocknete Fruchtkörper ist eigentlich ganz leicht zu erklären.

    Gekaufte Ware enthält viele ältere Fruchtköper und mehr Wasser im Pilzfleisch als rascheldürre, eigene Trockenware.

    Dadurch wiegen sie mehr und Gewicht ist schließlich Geld.


    Der Vergleich mit dem Geruch länger getragener Socken passt ganz gut. Noch etwas feucht entwickeln sie deutlich mehr "Aroma" als getrocknet. :saint:


    Gruß

    Peter

    Hallo Thiemo,


    "früher" heißt vor den Lactarius-Büchern von Heilmann-Clausen, Verbecken & Vesterholt und Basso.


    Das hält aber auch "modernere" Autoren nicht davon ab, ältere Namen zu gebrauchen. Das ist auch nicht schlimm, solange man weiß, in welchem Sinne sie diese verwenden.


    Freundliche Grüße

    Peter

    Hallo Stefan,


    mit deinen beiden Büchern musst du dich mit der Bestimmung "Zonenmilchling" zufrieden geben. Das ist vollkommen in Ordnung.


    Würdest du mikroskopieren, könntest du L. acerrimus aufgrund der Sporengröße und zweispriger Basidien eindeutig identifizieren oder ausschließen.

    Es bliebe noch L. zonarius und L. evosmus. Dazu müsstest du die Pilze makroskopisch genauer beschreiben (Hutrand, Haare, Sporenpulverfarbe) und ökologische Daten erfassen (Begleitbäume Pappel, Weide ausschließbar?).

    Zugeben muss man, dass dies trotzdem nicht trivial ist. Zudem wurden in der Gruppe vor Kurzem sogar neue Arten beschrieben.


    Freundliche Grüße

    Peter


    PS: Der Name L. insulsus wurde früher von Neuhoff (und vielen anderen) für L. zonarius verwandt. Er wurde komplett verworfen.

    Und um die Verwirrung perfekt zu machen: Was früher als L. zonarius bestimmt wurde, entspricht dem heutigen L. evosmus.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass professionelle Pilzsammler sehr strenge Kriterien anwenden bei der Entscheidung, was sie mitnehmen oder stehenlassen. Entsprechend wird das wohl auch der ein oder andere olle Schlappen bei sein.


    Und schon ist die Frage beanwortet, weshalb bei gekaufter Trockenware das "Aroma" stärker ist. ;)


    Gruß

    Peter

    Hallo,


    Täublinge sind wahre Verwandlungskünstler. Deshalb taugt die Huthautfarbe nur selten zur Artbestimmung.

    Täublingsbestimmung beginnt grundsätzlich zuerst mit der Feststellung der Farbe des Sporenpulvers (von weiß - creme - bis "dunkelockergelb" ). Da gibt es Farbtabellen zum Vergleich als Hilfe (z. B. bei Romagnesi). Farblose Sporen gibt es nicht bei Täublingen.


    Geruch, Geschmack und chemische Reaktionen sind weitere Hilfsmittel.

    Dann mikroskopiert man die Huthaut (Zystiden, Inkrustationen, ....) und Sporen (Größe, Ornamentik,...).

    Mit all diesen Merkmalen kann man dann die Bestimmung vornehmen.


    Deine Fruchtkörperreste wurden bei Kunstlicht aufgenommen. Ohne Kenntnis weiterer Merkmale bleibt es wildes Raten.


    Gruß

    Peter

    Kann jemand mehr zur Garzeit bei Pfifferlingen sagen?


    Hallo Daniel,


    die Empfehlung der 15 Minuten Garzeit ist eine Vorsichtsmaßnahme allgemeingültiger Art für "alle" Pilze. Das solll dafür sorgen, dass alle Pilzteile genügend erhitzt und "durchgegart" werden.

    Umgekehrt gesagt, je kleiner die Pilzstückchen, je kürzer diese Zeit.


    Wenn - wie oben angegeben - die kleingehäckselten Pfifferlinge sogar weichgedünstet werden, bevor sie in die Tortellini kommen, sehe ich da kein Problem.


    Das Rezept macht Lust auf eigene Versuche.


    Gruß

    Peter

    Hallo,


    seid mir nicht böse, aber sich mit so einer Ruine zu beschäftigen, kann doch zu keinem vernünftigen Ergebnis führen.


    Gruß

    Peter

    Heute wollte ich mich damit beschäftigen und musste feststellen, dass der Pilz an der Schnittkante eine Art Schimmel oder auch Myzel gebildet hat.

    Daher lautet meine Frage, ob dies normal ist oder man jetzt lieber die Finger von dem Pilz lassen sollte.


    Hallo Manicx,


    es kommt ganz darauf an, was du mit dem Pilz vorhast. Für das Bestimmen spielt der Belag keine Rolle. Auch nicht, wenn du damit färben möchtest.

    Ein PSV kann dir evtl. den Fund bestätigen - wobei dies nicht zu seiner Ausbildung gehört.

    Aber ob das "Myzel" Eigenmyzel ist oder irgendein Schimmel, das wird dir niemand beantworten können.


    Gruß

    Peter

    Hallo Steffen,


    eigentlich in erster Linie ein eindeutigeres Ergebnis. Dem ist aber nicht so. Ich hätte subappendiculatus favorisiert - rein "aus dem Bauche heraus".


    Mit Hilfe der Pilz-Sequenzierungen entstehen viele neue "Artenkonzepte". Je nachdem, welche Artauffassung man vertritt, werden neue Gattungen und Arten "produziert". Durch verbesserte Sequenzierungsmethoden wird sich in Zukunft auch wieder einiges davon ändern. Aus neuen Erkenntnissen zieht man andere Schlüsse. Dies ist Wissenschaft.


    Wenn sich bei der Sequenzierung Unterschiede zwischen "Arten" zeigen, dann wird versucht, auch andere Trennmerkmale zu finden, seien sie makroskopisch, mikroskopisch oder durch den Einsatz von Chemikalien. Und da beginnt die Krux. Die in unserem Beispiel angegebene Trennung der Arten mit Hilfe des Q-Wertes funktioniert nicht.


    Wir werden damit leben müssen, dass nicht alles, was sich bei der Sequenzierung trennen lässt, durch herkömmliche Methoden nachvollziehbar ist.

    Es bleibt also spannend. :)


    Gruß

    Peter

    Hallo,


    nachdem Steffen so freundlich war, mir auch ein Stückchen Pilz zukommen zu lassen, habe ich die Sporen untersucht.




    Meine Messergebnisse (> 20 Sporen) sind recht ähnlich zu denen von Sebastian.

    Sporen: Lm x Bm 11,9-12,6 x 4,7-4,8 µm Q: 2,5-2,7


    Ich gebe zu, dass ich anderes erwartet habe. Die Sporengröße passt zu appendiculatus, der Q-Wert passt zu keiner der beiden Arten richtig rein.

    Ich hatte zwar einen Favoriten, aber das ist nicht eindeutig. Entweder ist der Q-Wert untauglich für die Artentrennenung, oder es gibt da tatsächlich noch eine Art dazwischen. Aber für solche Aussagen ist es zu früh. Mal sehen, was die Sequenzierung dazu meint.


    Gruß

    Peter

    Hallo Schrumz,


    einige Fruchtkörper kommen mir bekannt vor. Ich würde sogar soweit gehen, dass ich ihnen heute morgen selbst begegnet bin. Da war so ein Typ, der betont unauffällig nach Pilzen Ausschau hielt. ;)


    Wir hatten einen Pilzfreund zu Grabe getragen, der vor vielen Jahren dieses Kleinod mit den vielen schönen (nicht nur) Röhrlingen als erster entdeckt hatte. Viele hervorragende Pilzfotos sind in der Folgezeit entstanden. Seine Funde flossen in die Kartierung der Pilze Baden-Württembergs mit ein. Nun liegt er friedlich bei "seinen" Pilzen.


    Gruß

    Peter

    Hallo,


    so schleimig wie der aussieht, mit den engen Lamellen und der Milch, die mit KOH gelb/orange wird (getestet?), sollte es L. trivialis sein.


    Gruß

    Peter

    Hallo Steffen,


    ich finde es bemerkenswert, dass es Experten gibt, die die Art nach Bild bestimmen können - und das mit Ausrufezeichen. :daumen:

    Du brauchst die Sporen nicht auszumessen. Aber ich würde es gerne tun. Ich möchte nämlich dazulernen.

    Bitte schicke mir doch ein getrocknetes Stückchen des Pilzes im Brief.


    Liebe Grüße

    Peter