Beiträge von ogni volta

    Servus Felli, es gab keine Reaktion auf Iod, die Zwiebel hab ich nicht mit KOH gebeizt- macht man das so mit Zwiebeln? :P was kann man damit unterscheiden?


    Hypocrea passt doch wunderbar!
    … gibt aber nur 75 Arten mit Teleomorphen in Europa- da wird mir wohl die Gattung reichen. Cool dass du die erkannt hast! Merci!
    Ingo


    edit: cool ich sehe grad dass ich mit meiner irrsinnigen Vermutung es könnte irgendetwas aus der weiteren Trollhand Verwandtschaft sein gar nicht soo weit weg gelegen bin, die heißt immerhin Hypocreopsis. Hypocrea wird dagegen in keinem meiner Bücher aufgeführt.. Es wird doch langsam Zeit mir einen Ellis zuzulegen glaub ich;)

    Servus zusammen, vor 2 Wochen habe ich einen kleinen abgebrochenen Erlen- oder Kirschenast aus einem Entwässerungsgraben am Rande eines Erlenbruchs mitgenommen. Darauf befanden sich mehrere braune, kissenförmige, derbe jedoch nicht solide Fruchtkörper von 1-6mm Größe. Im Schnitt waren sie innen hohl und ungestielt. Eine Seitaufnahme ist mir nicht geglückt. Man kann sich das aber vielleicht so vorstellen als würde man in ein Fensterleder von unten eine Hand hineindrücken und von oben drauf schauen. Die Asci befinden sich wiederum in kleinen zwiebelförmigen Perithecien, wie man sie beispielsweise von Epichloe oder Cordyceps kennt. Leider wollten sie in den letzten 2 Wochen nicht nachreifen, sodass ich nur unreife Strukturen präsentieren kann. Vielleicht hat dennoch jemand von euch schon mal sowas gesehen? Meine Recherche ließ mich planlos zurück.



    beim Menschen würde ich sagen "Alterswarzen" ;)



    Quetschpräparat, die zwiebelförmigen Ascuslager (Perithecien) haben ihren Inhalt ausgespuckt


    "Zwiebel"


    Stroma


    (noch die reifesten) Asci



    ob das eine Spore ist oder was anderes kann ich nicht sagen, es war ein Einzelfund, ein Abwurf hat nicht geklappt


    Edit: Felli brachte die Gattung Hyopcrea Spiel, damit ist klar, dass das obige Bild keine Spore ist, zumindest nicht von den obigen FK, das untere jedoch schon eher...

    Ich war also mangels Erfahrung auf der vollkommen falschen Fährte:haue:

    und habe meinen Sporenabwurf in die Tonne gekloppt weil da nur Hyphen und winzige runde Sporen zu sehen waren, die ich für Schimmel-Konidien hielt- schliesslich war der Abwurf leider auch einige Tage zu lang im Kühlschrank und beim Öffnen der Tupper kam mir ein vertrauter Geruch von Biotonne entgegen...


    Zum Glück bin ich außerdem aber auch sehr faul und habe den Objektträger noch nicht abgewaschen sondern nur zu den anderen in ein Cocktailglas geworfen. (das gibt dann auch eine leckere Brühe wenn man das zulange stehen lässt) Naja, in dem Fall hatte ich tatsächlich Glück und konnte das richtige wieder herausfischen - und tatsächlich war noch alles da! Der Abwurf hat also doch geklappt:giggle:


    Ich hätte mir nicht vorstellen können dass das Ascosporen sein sollen- aber auch hier hats Felli durchschaut: es sind Teilsporen (60/100x10):




    Toll, ich freu mich sehr über die Auflösung!


    Viele Grüße,

    Ingo

    Hallo Martin, schön dass du da dran geblieben bist! Wenn der Geruch bei alten FK auftritt, könnte es natürlich auch ein Saprobiont sein der für den Geruch verantwortlich ist.

    Zu deinen kleinen Objekten (12): das sind Konidiosporen, wie du richtig vermutet hast, die hier als Sekundärsporen abgeschnürt werden. Wenn du dir gezielt die Sporenenden ansiehst wirst du bestimmt welche finden an denen sie noch anhängen.
    schönen Abend, Ingo


    edit W war schneller;)

    Servus Felli, für S cejpii passen die Sporenmasse in der Tat besser! die Apothecien sind zwar dafür recht klein gewesen (bei mir bis 3mm), die Haare sind auch etwas zu kurz und die Basis dürfte noch mehr Wurzeln haben aber im Endeffekt ist das eine Frage der Gewichtung der Merkmale und der möglicherweise variablen individuellen Ausprägung sodass da wahrscheinlich die Sporenmasse etwas stärker zu werten sind. (Abwurf in isotoner Lsg eines reifen FK vorausgesetzt). Ich belasse es mal wie nicht anders erwartet bei einem cf ;) LG Ingo

    Hallo Malone und Nobi, danke für Eure Kommentare! So richtig passt das ja nicht von der Sporenform, aber mit subhirtella haben sie zumindest die meisten Merkmale gemein. Was ich vergaß zu erwähnen war, dass einige wenige auch auf dem Erdboden direkt vor dem Stamm wuchsen- aber ich vermute dass sich dort auch abgewitterte Rinden/Holzbestandteile im Sandboden befanden.

    LG Ingo

    Servus liebe Becherfreunde,

    im September entdeckte ich erstmals diese Schildborstlinge auf einem teilentrindeten Kiefernstubben. Zunächst habe ich sie geflissentlich ignoriert... :gpfeiffen: Dann habe ich irgendwann doch mal aus Versehen welche eingesteckt. Erstaunlicherweise haben sie mindestens 6 Wochen im Kühlschrank überlebt bevor sie endlich geschimmelt sind!! Wow :thumbup:

    Letzte Woche kam ich wieder daran vorbei und habe all meinem Mut zusammengenommen und wieder welche eingesteckt, diesmal mit der festen Abmachung sie nicht wieder verschimmeln zu lassen. Ich finde sie ja so schön- aber leider halt auch nicht soo einfach für einen Beginner wie mich. Naja man wächst an seinen Aufgaben :gkopfkratz:

    Ich danke euch wie immer für euren Senf! und egal wie falsch ich lieg, ich freu mich dass ichs zumindest mal durchgezogen habe:)


    So wohnten sie (ich weiss... das krustige wär bestimmt noch spannender... aber nene, vergesst!!! es!!!)



    Haare 237-414 µm x 22-33µm mit 1-3 furcaten Wurzeln



    Paraphysen


    Sporen eher mittel bis großwarzig (?) relativ homogen verteilt, bis 1,2µm hoch und bis ca 2,2µm breit


    hier kann man die Höhe der Warzen abschätzen


    mit schiefem Finger

    (21.1) 21.3 - 23.8 (23.9) × (11.2) 11.6 - 12.9 (13.3) µm

    Q = (1.7) 1.8 - 1.9 (2) ; N = 16


    Aufgrund der kurzen Haare, den ellipsoiden, grobwarzigen, relativ gleichmäßig verteilten, nicht netzigen Sporen und 1-3 furcaten Wurzel lande ich am ehesten bei S. subhirtella? wenngleich die Sporen dafür etwas schlank sind und die Haare noch länger sein dürften... :grolleyes: jaja... oder halt doch eine gewöhnliche S.crinita mit Kurzhaarschnitt.


    viele Grüße Ingo

    Servus zusammen, ich habe gerade im Auto eine Reportage über Pilzleder auf BR24 gehört. Leider gibts die (noch?) nicht zum Nachhören auf der Website, ich möchts trotzdem kurz anreissen, weil ich die Idee gut finde. Ankündigungen alle möglichen Produkte aus pilzlichem Material herzustellen gab es in den vergangenen Jahren ja immer wieder- bis jetzt hat es allerdings meines Wissens noch kein Produkt (außer vielleicht Filzhüten aus Zunderschwamm) in den Massenmarkt geschafft. Laut dieser Reportage ist nun zumindest ein fränkisches Sportbekleidungsunternehmen daran einen Sportschuh aus einem myzelialen Kunstleder herauszubringen und hat den Launch für nächstes Jahr mit großem Tamtam angekündigt. Das stimmt mich mal zuversichtlich dass das nun vielleicht wirklich mal klappen könnte. Der Markenname des Werkstoffes lautet "Mylo" und soll aus in Bioreaktoren in großem Maßstab produziertem Fomfom-Mycel hergestellt werden. Zumindest Prototypen kann man sich auf der Website des US amerikanischen Unternehmens ansehen, die wirklich wie "echtes"... Kunstleder...8o aussehen. Wie ökologisch das Produkt dann letztlich wirklich ist ist die andere Frage. Aber immerhin schon mal ein Schritt. Ich bin gespannt ob man nächstes Jahr nochwas davon liest oder ob das nur mal wieder eine Greenwashing PR war..


    Ps: Werbung für kommerzielle Produkte lehne ich ab (selbst für Dinge die ich gut finde) daher ist dieser Artikel ohne Link vielleicht etwas nakt, aber ihr könnt ja bei Interesse selbst in einer Suchmaschine eurer Wahl nach den Schlagworten suchen.

    einen schönen Nachmittag,

    Ingo

    Servus Freunde des Kleinzeugs, nichts ahnend habe ich letztens dieses Kiefernästchen eingesteckt, in der Meinung es sollte eine häufige Allerweltsart sein, die bestimmt nicht schwer zu bestimmen sei. Das kann natürlich trotzdem sein ;) - aber irgendwie hab ich ein Brett vorm Kopf. Ich hätte die kleinen FK makroskopisch am ehesten bei den Pyrenomyceten verordnet. Allerdings haben sie hyaline riesige Sporen. Ich hielt sie zuerst für tote Nematoden:giggle: weil sie so lang ausgezogene Enden haben. Bis ich Sporen aus zerstörten Asci herauslugen sah die auch diese fädigen Enden hatten. Dürfen Pyrenomyceten so helle Sporen haben? Jedenfalls passt keine Spur.. Rosellinia die ich zunächst erwogen hatte, haben 1/10 so große Sporen ... :grolleyes:

    Hat jemand einen Gattungsvorschlag für mich?



    Das Ästchen ist ca 8-10mm stark


    Porus in Lugol eher -


    Paraphysen zylindrisch ohne Auftreibungen


    Aus abgerissenem Ascus herauslugende Spore


    Spore mit fadenförmigen Enden

    Maße ungenau da nur 5 freie Sporen halbwegs ausgestreckt zu liegen kamen, der Rest war geringelt oder nicht senkrecht zum Strahlengang: 140 - 145.8 × (3.9) 3.92 - 5.29 (5.3) µm


    Viele Grüße Ingo


    Ps: die Milbe (?) wohnte auch darin - hat sie wirklich 4 Augen? :cool::cool:


    Hallo Martin, danke für Deinen ausführlichen Beitrag und die interessanten Hintergrundinfos zu den gekräuselten Schilden! Toll dass Du die Flechte im Bokeh der Fotos bereits erspäht hast! Der Standort ist schon recht geschützt gelegen ohne grössere Strasse, Landwirtschaft oder Industrie in der näheren Umgebung sodass ich mir das schon vorstellen könnte, dass da auch mal was anspruchsvolleres vorkommt. Es ist übrigens nicht so dass mich Flechten nicht interessieren würden, sie sind ja sehr hübsch, ich halte die Bestimmung nur für (noch) schwieriger als bei den solitären Pilzen, sodass ich mich erstmal auf die konzentriere:saint:

    Aber ich freue mich wenn Du mit uns auch hin und wieder Ausflüge in die Lichenologie teilst oder auf die Flechten im Bild hinweist :)

    Viele Grüße an der Neckar, Ingo

    One thing in common, there is nothing exciting to see!
    Your image also fail to show distinct reproductive parts and spores.

    Hi Steve, come on, don’t be so hard! ;) did you have a jelly fungus beneath the mic? Its like playing pinball.. the specimen shoots from one side to the other as you are trying to flatten it with the coverglass.. once you managed it everything looks the same- if it looks at all.. hyaline like glass noodels. So you put dye on it and.. hyphae en masse in between the jelly, other stuff rare. So taking that in account i am pretty proud I finally found some basidia- which you can see in the center of mic pic 3 (head with 4 dreadlocks!). No spores though, you got me there :S

    But its irrelevant anyway.. as Andreas noted the cut fruitbody reveals: no real jelly..

    soo lets see what it looks like when it grows.. anything is possible.. on a hidden island far out…

    wurden sie dann im Topf schon schleimig. Angeblich soll es helfen, die Huthaut abzuziehen. Aber das steht in keinem Verhältnis zum Aufwand!

    Danke für die Warnung

    damit ist das Thema für mich durch… :)


    @ Schupfi die gelben Flocken habe ich kaum bemerkt, die haben mich mangels Kenntnis nicht gestört…Du könntest damit schon Recht haben so im Nachhinein sind sie schon auffällig.
    Lg Ingo


    PS: traut sich jemand noch was zum Letzten zu sagen?

    Servus Schupfi, du hast doch mittlerweile einen Lupensatz: tu dir den Gefallen und werf den Borstenscheibling mal drunter! Du wirst es nicht bereuen;) ==Gnolm7

    LG Ingo

    Hallo Corne, danke für deinen Erfahrungsbericht! Ich kann mir gut vorstellen dass auch mich eine süßliche Note stören könnte. Wie war’s mit der Schleimigkeit im gekochten Zustand? In der Hand war der vollkommen trocken- sonst wär ich gar nicht auf die Idee gekommen. Da bin ich empfindlich- Maronen zB kann ich nicht essen. Lieben Gruß Ingo

    Servus zusammen, nachdem viele von euch ja immer noch schöne Funde machen, hab ich nochmal Motivation gesammelt gen Süden zu fahren um einen Spaziergang auf einer Hochebene bei Greding in der Oberpfalz zu unternehmen. Zwischen den Feldern fanden sich immer wieder kleine Wiesenabschnitte die vermutlich aufgrund geringer Bodenauflage über den Riffkalkbänken nur extensiv genutzt werden. Sicherlich ist aufgrund der nahen Felder schon mit einem gewissen Stickstoffeintrag zu rechnen, sodass ich keine große Hoffnungen auf Saftlinge oder dergleichen hatte- die gabs auch nicht- aber doch ein paar abwechslungsreiche Sächelchen. Los gings mit mehreren großen Hexenringen von Lepista panaeolus und personata, die ich nicht photographiert habe, da sie dieses Jahr einen Lauf gehabt zu haben scheinen und ich sie schon genug ablichten konnte- die letzten Jahre habe ich bewusst gesucht und nie gefunden, dieses Jahr waren die Lilastiele überall. Am Parkplatz, am Bolzplatz, am Wegrand, auf der Verkehrsinsel, crazy.

    Doch ein Photo wert, und ein Erstfund, waren diese Schmierröhrlinge unter Fichte und Kiefer, die ich für ringlose Butterpilze (S. collinitus) halte:



    Interessant fand ich dass sich die Poren auf den Stiel herunter ausdehnen



    Vermutlich ein Hasenstäubling (Lycoperdon utriformis)


    den gabs auch spätern nochmal in Gelb:


    Lecker roch, wenn auch nicht ganz so intensiv wie der Marzipanfälbing (meine Nr 1 der Pilzgerüche bisher): der Marzipanschneckling unter Fichte, leider ein Einzelexemplar, sonst hätt ich ihn gern mal gekostet:



    Mycena pura s.l. mit tollen violetten Stielen:


    der Kaffee Gabeltrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis) mitten auf der Wiese?! gibts doch gar nicht. Eher doch ein Rötling mit seidigem Glanz. Leider nicht eingesteckt. Achja da fällt mir ein viele viele Weichritterlinge gabs auch, die ich nicht abgelichtet habe.


    Gezonter Adermossling (Arrhenia spathulata) klein aber fein:


    Goldmistpilz (Bolbitius vittelinus) im 70er Bob Stil, schon ein bisschen der Lack ab:


    Und zum Schluss einer, der mir sehr gut gefallen hat wegen seinen extrem entfernt stehenden Lamellen und dem gelbroten Stiel. Da sie leicht gescheckt waren denke ich es sollte ein Düngerling (Panaeolus) sein; mit den Sporenmaßen könnte sogar der gewöhnliche Heudüngerling gut passen. Wobei ich nirgends Aufnahmen mit so entferntstehenden Lamellen finden konnte... LBM oder doch L(B)MAA? Aber ja, vieleicht hat ers halt gern luftig unter den Achseln?




    Cheilozystiden


    gibts eigentlich noch Bowlinghallen in Deutschland? ich war seit Jahrzenten nicht mehr


    Sporen:

    (12.1) 12.8 - 14.1 (14.4) × (6.7) 6.8 - 8 (8.2) µm

    Q = 1.7 - 1.9 (2) ; N = 18


    Und da war sie auch schon wieder weg die Sonne


    Habe die Ehre,

    Ingo

    Aha also doch eine Milbe, na die waren dann wohl gerade auf Exkursion… war keine zu Hause als ich nachgesehen habe. Die orangenen Strukturen sollten dann also „Erineum“ sein, wenn ich das richtig verstanden habe, durch die Milben induziertes pflanzliches Gallgewebe in dem die kleinen Pimpfkes heranwachsen.
    Danke für den Tip.
    LG Ingo


    Ps: hier ist schön die Entwicklung übers Jahr dokumentiert. Ganz unten sind die Bewohner abgebildet. Sie haben ein extrem reduziertes Design: ein Schlauch mit ein bisschen Besteck vorne dran, das war’s.

    Hallo Björn,

    Diese relativ kräftigen, orangenen Gebilde sind tierischen Ursprungs.

    interessant was das wohl ist? es sind für mich keinerlei „Organe“ oder „Eistrukturen“ zu erkennen und dann war da dieser offensichtliche Stiel.. ob das vielleicht von Bakterien hervorgerufen wird :/

    Na ich werd nochmal reinschaun falls mir sowas wieder über den Weg läuft, falls es ein Mehrzeller ist könnte man den ja mal mit Glück erwischen in den orangen Gebilden.

    Grüße Ingo

    Hallo Ingo, danke fürs markieren der Haken. Puh das find ich echt schwer, ich hätte geglaubt es muss da wirklich so beulenartige Ausstülpungen über ein Septum, ähnlich der Schnallen haben... Na beim ganz rechten Pfeil kann ich das nachvollziehen. Da muss ich noch viel üben und werde euch weiterhin um Rat fragen damit ich das hoffentlich irgendwann mal hinbekomm.==Gnolm23.

    > Somit dann C. subherbarum? oder kommt noch was anderes infrage, Deiner Meinung nach?

    LG Ingo

    Servus zusammen, angeregt durch Thorben's Empfehlung bin ich gestern mal an die Pegnitz um Bestände von Japanknöterich, Springkraut, Brennessel und Goldrute nach Ascomyceten abzusuchen. Nach drei Stunden im Nieselregen und exakt 0 Bechern bin etwas missmutig wieder nach Hause getrottet. Als Übersprungshandlung habe ich aus dem Erlenlaub an meinem Fahrradparkplatz noch einen Rost und einen verschimmelten Springkrautstängel eingepackt. Mehr aus Trotz und weil ich eh die Calycina von letztens nochmal mikroskopieren wollte damit sichs ein bischen lohnt alles aufzubauen (ich habe leider keinen Platz wo ich das Teil stehen lassen könnte und muss immer alles auf und abbauen, was mit der Fotoausrüstung doch schon ein rechter Auffwand ist). Na aber es hat sich gelohnt, die Vergrößerung hat meine Laune schlagartig verbessert, denn so vermodert und melancholisch wie die vergammelte Botanik daherkommt, so hübsch ist sie doch im Inneren. Eine Identifikation habe ich aufgrund fehlender Literatur erst gar nicht versucht, aber vielleicht gefallen sie euch ja auch ohne Namensschild an der Tür-


    Ein Rost an Erlenblättern


    die knubbeligen Bäumchen erinnern mich irgendwie an ein junges, basttragendes Geweih




    "Schimmelpilz" unbekannter Gattung an Drüsigem Springkraut oder wars doch ein Knöterich? meine Erinnerung gibts nicht mehr her (gibts eigentlich einen Gattungsschlüssel für "Schimmel"? um "ihn" wenigstens in eine ganz große Schublade packen zu können?)


    beim Blick durchs Okular fühl ich mich als wär ich in Woodstock ==Gnolm26



    es lebe der Verfall! schönen Abend

    Ingo

    Hallo Namensvetter,

    Aha die hatte ich nicht gefunden, da sind die Vakuolen ja auch kleintropfig.


    *Zitat Ingo W: Wenn du Lugol genommen hast (nicht MELZERs!), und der Apikalring wird niedrig konzentriert blau, dann kann das Rot tatsächlich noch folgen, wenn die Konzentration sich erhöht.


    > Habs nochmal probiert, habe nur Lugol, diesmal nicht in Wasser sondern in reinem Lugol gebadet, hat nicht gereicht - wurde wieder nur blau.

    Ist das Substrat wirklich sicher? Ich weiß, die Rubus-Ranken können manchmal ziemlich täuschen, aber ich würde hier eher sowas wie Rainfarn oder so sehen.

    Ja, in dem Fall bin ich sicher weil ichs vom Himbeerstrauch abgerissen habe, das Endstück war noch dornenbewehrt.


    *Zitat Ingo W: Mach mal die Hakenfrage, da kannst du auch mit Kongorot ran für das bessere Auffinden.


    > Wäre ne Idee gewesen, ich hab das so drin, dass ich Ascos nicht färbe ausser mit Lugol da hab ich das gar nicht in Betracht gezogen...na jetzt isses zu spät, mit einer kleinen Restunsicherheit die meiner mangelnden Erfahrung geschuldet ist, bin ich der Meinung keine gefunden zu haben. Verbessert mich gerne wenn ihr doch welche seht.


    Bilder:

    Excipulum


    Basis junger Asci, mMn Haken-



    *Ps: entschuldigt das Layout, ich komm mit der Forensoftware nicht zurecht, beim "teil-"zitieren haut es mir immer wieder alles aus dem grau hinterlegten raus, das Spiel hab ich ein paar Mal mitgemacht, jetzt hatte ich keine Lust mehr:rolleyes:


    Grüße nach Sonneberg (wo ich schändlicherweise no nie war, obwohl der Regionalexpress, denn ich jahrelang täglich gefahren bin dort hinfärt. Das muss ich mal nachholen)

    Ingo

    Hi Thorben,

    Bitte schaue dir mal die Antwort von Zotto an, die er mir auf Ascofrance (Siehe hier) gegeben hat. Ich war mir auch unsicher bezüglich der blauen Iod Reaktion, aber Zotto konnte weiterhelfen.

    Ah ok, du warst da also auch unsicher... danke fürs Nachfragen:) da hab ich ja sogar richtig geraten, dass es an der Konzentration bzw an der Verwendung von Melzers liegen könnte. Dann passt das ja. Falls sie am Wochenende noch nicht verschimmelt sind schau ich vielleicht noch mal rein ob ich ihnen noch ein Rot entlocken kann mit entsprechend starkem Stoff. Und nach den Klauen schau ich auch nochmal, bei deinem C. subherbarum sind sie ja wirklich gut zusehen. Mich hat erstaunt dass du die an Goldrute gefunden hast, bei mir wächst Solidago nur an richtig trockenen Standorten wie Bahndämmen etc. - brauchen die Becher nicht mehr Feuchtigkeit?

    LG Ingo

    Hallo nochmal, also in die Richtung scheint es schon zu gehen, denn auch mikroskopisch ist das schon mal ähnlich. Es passt aber nicht alles, ich versuche mal die strittigen Punkte zu diskutieren:


    1) Substrat: FotE schreibt Vorkommen an "herbaceus stems and leaf petioles mainly urtica" also krautigen Pflanzen wie Brennnessel <> Jürgen Marqua hat eine Kollektion an Salix dokumentiert, scheint also doch mit verholzenden Substraten zurecht zukommen


    2) Sporen enthalten Öltropfen, bei Ingo W. jedoch wenige große, ich fand eher mehrere kleine <> ähnlich Thorbens Kollektion 1

    (12) 12.5 - 15.4 (15.9) × (2.5) 2.6 - 3 (3.2) µm Q = (4.2) 4.6 - 5.6 (6.2) ; N = 20


    3) der Ascusporus soll mit Iod rot reagieren, bei mir wars definitiv blau... allerdings weiss ich nicht ob ich mit dem Lugol vielleicht zu sparsam war, denn ich habe es nur runtergesaugt und nicht die Gewebeproben darin eingeweicht <> das scheint mir allerdings bei Thorbens Kollektion 2 an Springkraut auch so zu sein.


    4) Interessanterweise scheint er auch Konidien bilden zu können und das in meiner Kollektion auch reichlich zu tun (siehe Pfeile)

    cave: ich bin nicht sicher ob alle herumfliegenden Konidien auch wirklich vom Becher kommen, einge Schimmelhyphen siehe Bild 2 waren schon auch drin nach einer guten Woche in der Tupper. Aber einige sind ja definitiv inflagranti gerade am Abschnüren erwischt.

    Das sieht man übrigens auch auf Thorbens Kollektion 1 (Bild 1.4) sehr gut. Bei J Marqua sieht man's auch, er erwähnt es aber nicht, bei I. Wagner sind keine zu sehen.


    Tja ob das jetzt wirklich alles die selbe Art ist wage ich nicht zu beurteilen. J Marqua erwäht C. subherbarum, die Haken haben soll (ob das zur Abtrennung ausreicht?). Ich hab eher keine gefunden tu mich damit aber auch schwer.


    Viele Grüße Ingo