Beiträge von frank2507

    Guten Abend allerseits,


    der Waldspaziergang rund um die Clingenburg am Main war pilztechnisch mager. Frohen Mutes angesichts der Regenmengen der vergangenen Tage gestartet, machte sich alsbald Ernüchterung breit.


    Auf dem Rückweg zum Auto dann noch ein einziger interessanter Fund, nämlich dieses schöne Pärchen. Einen Zwergchampignon hatte ich bei der Draufsicht von oben zunächst gar nicht in Erwägung gezogen. Als ich den angenehm süßen Duft und das Gilben selbst bei vorsichtigem Anfassen bemerkte, ist mir dann wieder die Sektion Minores in die Erinnerung gekommen, die ich selber noch nicht gefunden hatte.


    Auf Foto Nummer eins sieht man den Abdruck meiner Finger auf der rechten Huthälfte. Sofort intensive Gelbverfärbung, obwohl ich sehr vorsichtig mit den Winzlingen umgegangen bin.


    Kann man die ohne Mikro und Spezialliteratur weiter eingrenzen?


    Fundort Waldweg unter einer abgestorbenen Kirsche, magerer Buntsandstein-Boden, Weinbauklima bayrischer Untermain.


    Beste Grüße,


    Frank


    Hallo Garfix!

    Eine Bestimmung war das nicht, eher eine Mutmaßung. Wenn du unbekannte Pilze bestimmt haben möchtest, sind detailreiche Fotos sehr hilfreich: Oberseite, Unterseite, Längsschnitt und Angaben zur Ökologie (Begleitbäume etc.).


    Der Geruch der Pilze ist bei der Bestimmung mitunter hilfreich und in einigen speziellen Fällen auch der Geschmack. Das bedeutet aber keinesfalls, dass man jeden unbekannten Pilz verkosten darf. Mit "Kostprobe Geschmack" ist ein etwa erbsengroßes Stückchen Pilz gemeint, welches man für einige Sekunden kurchkaut und dann vollständig (!) ausspuckt.


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo Garfix!

    Mit dem einen Foto nur von oben und ohne nähere Angaben wird eine zuverlässige Bestimmung schwierig. Auf den ersten Eindruck würde ich den Pilz eher bei den Milchlingen (Pfeffermilchling, wolliger Milchling o.ä.) verorten. Hast du mal ein Exemplar durchgeschnitten, tritt dabei Milchsaft aus?


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo Wunderwalde,


    deine Beobachtungen kann ich weitgehend bestätigen. Hier im Mittelhessen ist richtige Flaute, und das seit zwei Monaten. Es gab zwar einen tollen Frühstart und schon Ende Mai und im Juni reichlich Pfifferlinge, aber seit Ende Juli/Anfang August ist Ebbe.


    Nach den reichlichen Regenmengen von Oktober 2023 bis Frühsommer 2024 ist das schwer nachvollziehbar.


    Allerdings haben wir dieses Jahr eine extreme Schneckenplage.


    Die haben dieses Jahr sogar die Pfifferlinge vertilgt, obwohl die sonst von Schnecken eher gemieden werden. Hier im Forum waren Fotos von regelrechten "Schleimlöchern" zu sehen, wo Pilze standen.


    Insgesamt war der Regen in den letzten Wochen sehr ungleichmäßig über Deutschland verteilt. Nicht nur die Gesamtmenge, sondern auch der Zeitpunkt dürfte da eine Rolle spielen. Von daher vermute ich mal, dass es in den nächsten Wochen große regionale Unterschiede gibt. Holzbewohnende Pilze findet man derzeit noch am ehesten, ein paar Krause Glucke konnte ich schon einsacken.


    Beste Grüße,


    Frank

    Danke für deine Bemühungen!

    Insgeheim hoffe ich ja (wegen dem ungewöhnlichen Gesamteindruck) auf etwas "Besseres". Da Werner seine Prognose abgegeben hat und in 99,x % der Fälle richtig liegt, stehen die Chancen nicht so gut.


    Ich muss mal gucken, ob ich den Buchenstumpf wieder finde. Morgen oder übermorgen werde ich die Stelle suchen.


    Gruß,


    Frank

    Hallo Frank,


    vielen Dank für deine Hinweise. Für einen Löwengelben Stielporling finde ich die Wuchsform und Habitus ungewöhnlich. Allerdings habe ich schon öfters deformierte und ungewöhnliche Wuchsformen bei den verschiedensten Arten gesehen, weshalb ich mir alleine deshalb keine belastbare Aussage zutraue.


    Mikroskop habe ich leider nicht, kann man mit Chemie eine zuverlässige Aussage treffen? Also entweder Stielporling mit einem chem. Reagenz positiv nachweisen oder ausschließen?


    Alternativ könnte ich zuehli eine kleine Probe fürs Mikro vorbei bringen, wenn man damit sicher differenzieren kann.


    Beigefügt noch ein paar Handyfotos vom Fundort. Der Fruchtkörper ist nicht an der Oberfläche vom Buchenstumpf gewachsen, sondern etwas unterhalb seitlich.


    Beste Grüße,


    Frank



    Servus Werner!


    Vielen Dank für deinen Hinweis. So konsolenartig bw. fächerförmig ineinander verwachsen habe ich Löwengelbe Stielporlinge noch nicht gesehen und dementsprechend nach Alternativen gesucht. Der Bergporling hat ja so einen Habitus und auch der Geruch würde passen, aber nicht das Substrat.


    Gruß,


    Frank

    Guten Abend allerseits,


    heute war ich im Eichen-Buchen-Kiefern-Mischwald unterwegs. An einem Buchenstumpf konnte ich diesen augenscheinlich noch recht jungen Porling finden, den ich nicht identifizieren kann. Markant ist die etwas runzelig-zerfurchte Oberfläche und der angenehm bis schwach würzige Geruch, den ich irgendwo zwischen frisch angeschnittenen Steinpilz mit einer kleinen Prise Krause Glucke beschreiben würde. Breiteste Stelle ca. 8 cm, Dicke der Fruchtkörper knapp 1 cm.


    Die Fruchtkörperkonsistenz ist etwas zäh bis knorpelig und ein kleines Stückchen entfaltet nach einigen Sekunden Durchkauen einen leicht bitteren Geschmack.


    Namensvorschläge und sonstige Hinweise/Anmerkungen sind willkommen.


    Freundliche Grüße,


    Frank


    Ja, im Moment sieht es auch in Mittelhessen nicht so gut aus. Dafür hast du zwei interessante und nicht alltägliche Arten gefunden. Ganz im Süden der Republik hat es ja diesen Monat deutlich mehr geregnet, ob dort die Hauptsaison schon begonnen hat?


    Ein sehr merkwürdiges und - nach einem fulminaten Frühstart - mageres Pilzjahr, was so gar nicht zu den Regenmengen der vergangenen Monate passt.


    Gruß,


    Frank

    Einen schönen guten Abend allerseits,


    der Titel ist schon ziemlich starker Tobak. Nicht nur, weil das sinngemäß die Überschrift von dem Artikel auf Seite 3 in der heutigen Ausgabe von PrimaSonntag ist.


    Sondern vielmehr, weil dies sinngemäß die Aussage des Leiters des Rothenbucher Forstamtes ist.


    In dem Artikel werden die Bemühungen der Behörden zur Eindämmung der ASP beschrieben und darauf hingewiesen, dass sich immer mehr Experten sicher sind, dass das am Ende nichts helfen wird.


    Den Schuldigen hat man schon jetzt (!) ausgemacht, Zitat:


    Grund: Pilzsammler aus Hessen. "Diese kommen gerne im Herbst zum Pilzesuchen in den Spessart", so der Leiter des Rothenbucher Forstamtes, Florian Vogel, im Prima-Sonntag-Gespräch.


    Zitatende.


    Wow.


    Die ganzen "Experten" können also schon jetzt mit Sicherheit sagen, dass andere Infektionswege (Wildvögel und Aasfresser, Waldarbeiter mit großen Harvester, Jäger, Spaziergänger etc. etc.) von vornherein als Infektionsquelle ausscheiden.


    Klar, denn die Waldarbeiter desinfizieren sich sicher pausenlos die Schuhe und fahren mit den Harvestern regelmäßig durch die Waschstraße, was die doofen Pilzsammler aus Hessen natürlich nicht machen.


    Hier kann man den Artikel als e-Paper lesen:


    E-Paper – Prima Sonntag


    Falls der Link nicht finktioniert, findet man das auch mit einer Suchmaschine.


    Ja, das ist "yellow press". Sowas stecke ich für gewöhnlich ungelesen in die Altpapiertonne. Meine Schwiegermutter ist aber Rentnerin, hat genug Zeit und mir das mit einem Grinsen im Gesicht heute unter die Nase gehalten, weil ich aus Hessen komme.


    Gruß,


    Frank

    Hallo Beli! Hier zum Vergleich mein gestriger Fund. Die Schüppchen sind dezent und ich könnte mir vorstellen, dass das Foto vom Cognacmeister den Hut wegen dem etwas dunkleren Bildhintergrund überbelichtet hat, wodurch feine Details verloren gegangen sind. So ist es mir bei meinen Fotos schon öfters ergangen.


    Gruß,


    Frank


    Habe gerade in der DGfM-Datenbank nachgeschaut. Die Anzahl der gemeldeten Funde ist sehr übersichtlich, Schwerpunkt Südwesten - so wie meistens, wenn es um wärmeliebende Arten geht. Der nördlichste Fund war in Wolfenbüttel.


    In Wiesbaden war ich vor 10 Tagen unterwegs, da konnte ich weder Ölbaumpilze noch Kaiserlinge sichten.


    Gruß,


    Frank

    Wow, den würde ich auch gerne mal finden. Vorkommen hauptsächlich im mediterranen Raum, sonst sehr selten. Nordhessen ist ja nicht gerade die wärmebegünstigte Region in Deutschland.


    Und ja, den kann man mit Pfifferlingen verwechseln.


    Gruß,


    Frank


    P.S. Den solltest du trocknen und herbarisieren, die Uni Marburg würde sich bestimmt darüber freuen.

    Ja, das ist schon sehr erstaunlich und für mich nicht nachvollziehbar. 2021 hatten wir einen ähnlich verregneten Frühsommer und reichlich Pilze Ende Juli, letztes Jahr jedenfalls in den ersten beiden Augustwochen.


    Und dieses Jahr?


    Seit Oktober 2023 alle paar Tage Regen, die höchsten Regenmengen seit vielen Jahren.


    In meinem Lieblingsrevier gab es einen fulminanten Frühstart und reichlich Pfifferlinge im Juni, dazu vereinzelt ein paar Täublinge. Die Röhrlinge halten sich zumindest im Wald zurück, in Parks und Freiflächen gab es zwar schon ein paar schöne Funde, aber nur ein Bruchteil verglichen mit 2023 und 2021.


    Ob die Unmengen an gefräßigen Nacktschnecken schneller als unsereins ist? Schleimlöcher habe ich reichlich in den vergangenen Wochen gesehen ?(


    Beste Grüße,


    Frank

    Sehr gute Frage!


    Das gleiche könnte ich nämlich bezüglich Fransiger Wulstling Amanita strobiliformis fragen. Den habe ich das erste Mal vor über 10 Jahren im Botanischen Garten Gießen gesehen und seitdem immer häufiger.


    Den WuBi habe ich auch etwa zu diesem Zeitpunkt erstmals gesehen.


    Beide Arten sind nach meinen Beobachtungen häufiger im "urbanen Gebiet" und weniger in unberührten naturnahen Wäldern zu finden. Der WuBi scheint Linde zu mögen, jedenfalls finde ich den dort öfters mit Netzhexen und vereinzelt glattstieligen Hexenröhrlingen.


    Der Fransige Wustling scheint auch Haselnuss zu mögen.


    Hier wurde ja schon die Hitze- und Trockenheitsresistenz sowie der pH-Wert des Bodens als wahrscheinliche Parameter genannt. Ich könnte mir vorstellen, dass daneben noch andere Faktoren wie z.B. der Stickstoffeintrag in den Boden eine Rolle spielen könnte, die im urban beeinflussten Gebiet typischerweise vorkommen. Den Fransigen Wulstling finde ich auf Streuobstwiesen, neben geschotterten Wegen, unter wild wachsender Haselnuss und sogar im Entwässerungsgraben einer Landstraße.


    Zusammenfassend würde ich beide Arten als Gewinner der klimatischen Veränderungen und Kulturfolger des Menschen bezeichnen.


    Beste Grüße,


    Frank

    Guten Abend allerseits,


    vorgestern war ich in Wiesbaden unterwegs und habe ein paar Satansröhrlinge gefunden. Bei einem Exemplar sind an den Röhrenmündungen vereinzelt kleine weiße Anhänge vorhanden. Was ist das? Irgendwelche Insektenlarven ?




    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo! Na, dann möchte ich mal meine "Parkausbeute" von vorgestern präsentieren:




    5 x Satan aus Wiesbaden und einmal legaliae dort . Im Bad Homburg 2 x legaliae und 2 x queletii. Letztes Jahr um diese Zeit gab es deutlich größere Stückzahlen.


    Alle diese Exemplare werden herbarisiert und der Uni Marburg gespendet.


    Legaliae war ausschließlich bei alten Eichen zu finden, gerne in der Nähe von WuBi und auch gerne in der Nähe von Wasser (Teich bzw. Entwässerungsgraben).

    Netzhexen gab es auch ein paar, aber die habe ich stehen lassen. Insgesamt ist die Halbwertszeit für Boleten in solchen Habitaten nicht allzu groß ☹️

    Ansonsten gab es vereinzelt Raustielröhrlinge, Täublinge, ein paar Mehlräslinge und Risspilze. Eine kleine und angetrocknete Amanita war nicht mehr sicher zu bestimmen, da vermute ich franchetii ( habe letztes Jahr genug Exemplare gesehen, um die erschreckende Bandbreite zu erkennen. Ich könnte wetten, dass der schon mehr als einmal mit dem Perlpilz verwechselt und verspeist wurde).


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo Hilmi!

    Ja, das erschließt sich mir auch nicht. Ich habe aber etwas im Netz herum gestöbert und an verschiedenen Stellen gelesen, dass die Kreuzotter seit jeher ausschließlich in Osthessen (insbesondere Fulda/Rhön und Spessart) vorkommen soll. Der Vogelsberg, Westerwald, Siegerland etc. , also der gesamte mittel- und westhessische Raum, wäre ohne Kreuzotter-Vorkommen:


    joger_nicolay_mertensiella_2004.pdf


    Ich habe Hessen-Forst über meine Beobachtung informiert und bin mal gespannt, ob sich irgendjemand der Sache annimmt ...


    Beste Grüße,


    Frank