Beiträge von Tricholomopsis

    Servus romana,


    die Porenform an sich ist für mich hier ein nur untergeordnetes Merkmal, da Daedadelopsis confragosa s.str. auch zur lamelligen Ausprägung umswitchen kann. Allerdings sehe ich da dann immer Poren an der Anwachsstelle. Jetzt wurde aber auch bei D. cinfragosa var. tricolor offenbar eine poroide Anwachsstelle nachgewiesen. Ich hatte mich gewöhnlich auf die Hutoberseite (jung, frisch) und die Fruchtkörperform verlassen - und dann, wenn es passte, auch immer die Lamellen beim Umdrehen gefunden. Für mich sind es mehrere Makromerkmale, aber das heißt nicht, dass es deshalb eine Art sein muss. Die Natur macht, was sie will.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Zorox,


    falls du dir eine Kalilauge organisierst, kannst du ein Stück der Daldinia da hineinlegen. Für die Bestimmung wäre wichtig, welche Pigmente durch die Lauge extrahiert werden, wie sich die Lauge also verfärbt. Falls dir die Gattung reicht, brauchst du das natürlich nicht zu tun. Ohne Kalilaugenauszug ist eine Bildbestimmung m.M.n. allerings nicht möglich. Wie nobi schon schrieb - es gibt einige Daldnia-Arten.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Björn und Thomas,


    vielen Dank! Insbesondere für den Scan. Ich hatte bisher nur den Schlüssel von Lindblom et al. (2005), der aber nur Norwegen abdeckt. Da war mir immer unklar, ob es noch weitere, südliche Arten gibt. Da aber nur wenige Merkmale für diesen Schlüssel verwendet werden, war ich da sehr unsicher. So kann ich viel besser vergleichen.


    Hier der Schlüssel aus Lindblom et al. (2005) Artikel, falls jemand den noch nicht hat (steht natürlich in dem pdf, dessen Link ich oben angegeben habe):


    1. Thallus with soredia or soredious isidia; apothecia present or absent ............................................... 2

    1. Thallus without soredia or soredious isidia; often with abundant apothecia.................................... 3

    2. Thallus forming cushions or irregularly spreading; lobes ±raised, with soredia..............X. candelaria

    2. Thallus forming rosettes, small to medium sized; lobes adnate; with soredious isidia....X. sorediata

    3. Thallus forming cushions, less than 2 cm in diameter; lobes adnate to raised.......X. polycarpa

    3. Thallus forming rosettes, more than 2–3 cm in diameter; lobes adnate........................................ 4

    4. Lobes convex, up to 1–2 mm wide.......X. elegans

    4. Lobes concave, up to 6 mm wide........................ 5

    5. Apothecia present, usually abundant; lobes thin, upper surface smooth, without thin layer of crystals or pruina................................X. parietina

    5. Apothecia usually absent, or very few to abundant; lobes thick, upper surface rough, with layer of crystals resembling a yellow coloured pruina (visible with a hand lens)........................ 6

    6. Thallus with mostly abundant strap-shaped lobes; on seashore rock..................................X. aureola

    6. Thallus with coarse wrinkles or isidia-like projections; on various substrates......X. calcicola


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Erich,


    auch Konidien sind Sporen, also war es korrekt. Konidien sind Mitosporen (durch Mitose, also asexuell entstanden), die aus den Asci oder an Basidien sind Meiosporen (alsodurch Meiose entstanden, also sexuell). Beides sind aber Sporen. Konidien fasst es also nur genauer.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    das ist für mich ganz klar Encoelia furfuracea. Sclerencoelia fascicularis sieht, wie schon diskutiert wurde, anders aus (ist auch viel dunkler).


    Zudem ist der Ast für mich eigentlich ein typischer Haselast. An Weide glaube ich nicht, da passt die Rinde doch gar nicht. Auch diese oberflächlochen Längsrisse passen sehr gut zu einem toten Haselast.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus ihr beiden,


    könnt ihr mir einen Schlüssel der Gattung Xanthoria empfehlen? Ich bin selbst bei vorhandenen Perithecien in der Bestimmung unsicher und schreibe dann immer Xanthoria parietina s.l. auf. Falls es einen aktuellen Schlüssel gibt, wäre ich da sehr neugierig.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus abeja,


    die Originalbeschreibung von Guignardia hernandiae ist offen als pdf lesbar (open access): https://www.jstage.jst.go.jp/a…/3/36_3_195/_pdf/-char/en - da ist auch ein s/w-Foto und natürlich sind auch Mikrozeichungen zu finden.


    Guignardia ist eine polyphyletische Gattung, die auf mehrere Ordnungen verteilt wurde: ppq_4_1_6.pdf (auch open access). Die Autoren wollten auch G. hernandiae untersuchen, haben den Typus aber nicht bekommen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Claudia,


    ich sehe auch nicht alle Fotos - aber bei den letzten Bildern ist ein Becherling an einem Fichtenstumpf(?) - das ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Gyromitra ancilis, definitiv jedenfalls eine Gyromitra. Die werden auch erst sehr spät reif. Manchmal sind die schon am Vergammeln, wenn die die ersten Sporen bilden. Insofern würden die vollkommen leeren Asci gut dazu passen. Wenn sie reif ist, kannst du sie leicht bestimmen (anhand der Sporen und Art ihrer Anhängsel). Da die Anhängsel erst bei voller Reife richtig ausgeprägt sind, braucht man bei den Scheibenlorcheln oft viiiiel Geduld. Es gibt da aber eine ganze Menge an Arten. Ich habe einen Gyromitra-Schlüssel übersetzt, vielleicht ist der von Nutzen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Karl,


    tolle Funde. Byssonectria terrestris, die ja im Frühjahr verbreitet ist, hatte ich schon mehrfach gefunden. Byssonectria fusispora s.str. habe ich leider noch nie selbst gesehen. Man sieht schön, dass diese weiße Matte der Byssonectria terrestris hier fehlt. Toller Fund!


    Was die Gyromitra angeht - ich kopiere hier mal einen Ausschnitt des Gyromitra-Schlüssels rein, den ich im BMG-Forum gepostet habe (er ist nur hier nicht dichotom, sondern nur eine Auflistung) - deine sieht natürlich nach Gyromitra esculenta s.str. aus. Nur die Sporenmaße sollte man wohl immer prüfen.


    23. Hut braun-rot; Stiel weiß, gut ausgeprägt;Sporen 18-27 x 8-10 µm; Habitat variabel, bei Fichten oder Kiefern .............................. Gyromitra esculenta s.str.

    23* wie G. esculenta s.str., aber Sporen im Schnitt etwas kleiner, Hymenium gelbbraun bis falb ockerbraun ..............................Gyromitra esculenta var. fulva

    23** wie G. esculenta s.str., aber Sporen länger, bis 30 (-35) µm lang …..................................................................................…... Gyromitra esculenta var. bubaci

    23*** wie G. esculenta s.str., aber Hymenium auffallend orange ….......................................................................................... Gyromitra esculenta var. aurantiaca

    23**** wie G. esculenta s.str., aber insgesamt weiß bis elfenbein-weiß (albinotisch) ….................................................................... Gyromitra esculenta var. alba

    Bem.: Als rein albinotische Form wohl ohne taxonomische Bedeutung

    23***** wie G. esculenta s.str., aber insgesamt zierlicher; unter Laubbäumen ….........................................................................................…... Gyromitra neuwirthii

    Bem.: auch van Vooren & Morerau äußern große Zweifel, ob dieses Taxon Artrang verdient (bzw. ob man nur wegen des Habitats und der Zierlichkeit überhaupt etwas abtrennen kann)

    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus romana,


    ich habe auch noch nie einen Märzellerling gefunden (auch keinen Aprilellerling wie bei deinem Fund). Aber ich muss unbedingt nach meiner Gyromitra parma schauen (ich habe einen Fundpunkt in einem Kalkbuchenwald, weit weg von Auengesellschaften). Letztes Jahr viel sie aus, daher hoffe ich heuer auf schöne Exemplare.


    Deine Daedaleopsis finde ich interessant. Ich habe Daedaleopis tricolor noch nie auf Buche gefunden, sondern bisher nur auf Rosaceae. Jetzt ist Wien nicht nördlich, aber doch durchaus kontinental geprägt - hast du mal auf Daedaleopsis septentrionalis geprüft? Vielleicht kann man ja über irgendeinen Topf eine Sequenzierung anregen?


    Noch kurz zur Daedaleopsis tricolor - es gibt einen alten Thread im BMG-Forum, in dem diskutiert wurde, ob es eine Art oder eine Varietät ist (natürlich ohne eindeutiges Ergebnis). Vielleicht ist es interessant für dich. Es gibt auch eine Publikation aus der Czech Mycology - Koukol et al. (2014) - die auch genetisch dafür plädiert, das Taxon auf Varietätsebene laufen zu lassen (aber auch da sind alle Funde von D. tricolor von Rosaceae).


    Ich werde mich da dann wohl auch anschließen - jetzt gehen mir da die Gegenargumente langsam aus. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Stefan,


    Sons of Northern Darkness hat einige Perlen - Antarctica finde ich ist eine davon. Ich liebe ohnehin norwegischen Black-Metal (insbesondere Mayhem, aber auch Darkthrone).


    Dann mache ich mal mit Satyricon weiter - ihr Auftritt in Olso in der Oper mit großem Chor. Mother North ist quasi eine Hymne des Black Metal. Ich habe mir früher die Finger wund geübt, um den Song auf der Gitarre spielen zu können. Im Moment müsste ich wieder üben, bin da etwas eingerostet. Und diese knarzige Stimme bekomme ich auch nicht hin (ich singe eher im Stil von Darhthrone oder growle bzw. versuche zumindest ein bisserl die Techniken von Attila Csihar hinzubekommen).


    Wer es raushört: das Eingangsriff (bei dem Auftritt wird ein Teil aus der Songmitte als Intro vorangestellt) ist ein 23/8-Takt um dann in einen Walzer zu münden (3/4-Takt), dann Wechsel zum 4/4 um schließlich ein 20/4-Pattern einzupflegen, also 5-taktig statt 4-taktiges Muster. Am Ende kommt nochmal ein krummer Takt - für mich ist der Song ganz große Kunst. Mother North in Wacken live erleben zu dürfen, ist ein Eindruck, der mir auf Dauer bleibt (Satyricon-Konzert und danach Darkthrone live - zusammen mit Satyricon). Das waren Zeiten...


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    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus nobi,


    dann steige ich hier mal mit ein ;-). Ich habe Musik aus Islanf gewählt, die ich vorstellen möchte. Die Band heißt Solstafir und spielt eine Mischung zwischen Shoegaze und Post Rock / Post Metal.


    Ich liebe die Kraft, die die Musik gerade durch ihre Ruhe ausstrahlt. Ich kann da einfach die Augen schließen und genießen...


    Ich weiß allerdings nicht, wie man hier Youtube-Videos einbindet - ich habe hier im Forum gegoogelt und da hieß es, es gebe einen eigenen Button dafür. Den finde ich aber nicht (ist wohl durch die Umstellung weggekommen). Daher hier nur der Link auf das Video:


    Edit: das macht die Software also ganz automatisch - einfach den Link kopieren...


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    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Beli,


    der zweite Pilz ist für mich ein typisches Heteroradulum, vermutlich Heteroradulum kmetii (vergleiche das mal mit dem hier). Ich meine, an einer Stelle eine Hutkante zu erkennen und Pappel passt bestens. Es kann auch Heteroradulum deglubens sein (ehemals Eichleriella deglubens). Hast du einen Beleg? Ich kann den gerne anschauen, falls ja, denn ich hatte Heteroradulum kmetii ja bereits selbst gefunden und ausführlich mikroskopiert. Und Heteroradulum deglubens kenne ich auch vom Mikroskop.


    Falls Beleg vorhanden, kannst du sehr gerne etwas schicken.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    ich möchte hier eine im Mikroskop wirklich hübsche Anamorphe vorstellen, die ich neulich zusammen mit Boris Zurinski in Franken an Kiefernzapfen gefunden habe. Die Art ist häufig an Kiefern- und Lärchenzapfen zu finden, wird aber wohl wenig beachtet, was Thorben auch schon in einem Thread zu der Art ausgesagt hat. Im BMG-Forum habe ich auch schon über Trimmatostroma berichtet.


    Ich zeige erst eine Abbildung aus Ellis (1976) vor, da die Art hier sehr schön illustriert wurde und vorgestellt wurde:




    Hier nun der aktuelle Fund - so sieht ein völlig reifes Trimmatostroma scutellare unter der Lupe aus:




    Und so unter dem Mikroskop (die Fotos sind nicht so gut wie die von Thorben, man kann aber gut die dunklen Ränder der Konidien erkennen):




    Wer gerne mikroskopiert, sollte unbedingt mal auf den Pilz achten. Er sollte in jedem Kiefernbestand zu finden sein, in dem ausreichend Zapfen herumliegen.


    LG

    Christoph

    Servus Schupfnudel,


    gern geschehen - du erkennst die Kirsche hier an den breiten Streifen auf der Borke. Was rauszuschneiden lohnt sich sicher nicht. :gnichttraurig::gzwinkern:


    LG

    Christoph

    Servus Schupfnudel,


    der Baum ist eine Wildkirsche und das Schwarze kann alles mögliche sein. Chaga glaube ich nicht - falscher Baum und wenn, dann wäre die Nebenfruchtform noch sehr jung - so nicht bestimmbar (makroskopisch), fürchte ich.


    LG

    Christoph

    Servus beinand,


    ich sehe eher Grauerle... aber das ist ja Spekulation. Ich empfehle diese tolle Seite: hypoxylon_fuscum.htm

    (ich habe auf die Seite über Hypoxylon fuscum direkt verlinkt). Es wäre auch ein KOH-Auszug hilfreich, aber ich vermute, dass weder ein Beleg vorhanden ist, noch dass das Substrat näher bekannt wäre. Und so ist es ein reines Fotoraten. Hypoxylon fuscum ist mir da dennoch am wahrscheinlichsten, aber die Belastbarkeit dieser Bestimmung ist naturgemäß sehr gering.


    LG

    Christoph

    Servus Chris,


    ich würde den Austernpilz aus deiner Sammlung zu Saprobionten mal rausnehmen, da er zudem auch noch ein Nematodenjäger ist, also nicht rein saprob lebt, sondern recht fleißig Tiere tötet und frisst. Wenn du einen bekannten Speisepilz nennen willst, wäre z.B. der Parasol auch geeignet.


    LG

    Christoph

    Also sei eingeladen, den Eintrag besser zu formulieren und neben der Kurzerklärung (die unterm Lesen eine schnelle Erklärung bieten soll) eine ausführliche zu schreiben, die man angezeigt bekommt, wenn man den aufgeploppten Glossar-Eintrag anklickt :gzwinkern:

    Servus Marion,


    das mache ich in dem Fall sehr ungern, da der Eintrag dann so lauten würde:


    "E x s i k k a t - Begriff für eine auf mehrere Herbarien verteilte Sammlung von getrockneten Pilzen, deren Texte auf den Belegen früher als Publikation galten. Der Begriff wird von Amateurmykologen oft fälschlicherweise für die Benennung von Einzelbelegen verwendet."


    Das ergäbe vermutlich durchaus Emotionen wegen des Begriffs "fälschlicherweise", da es sich so irgendwie auch eingebürgert hat und Sprache sich wandelt. Würde ich aber den Begriff E x s i k k a t hier in einem Glossar als Begriff für einen Einzelbeleg erklären, so würde ich wohl meinem alten Professor, sollte er das lesen - und anderen Personen, die ich aus meinen Uni-Zeiten kenne, vor den Kopf stoßen.


    Die Idee eines Glossars im Hintergrund ist ja wirklich ganz nett, aber das wird sicherlich immer wieder Diskussionen rund um die Definitionen der Begriffe auslösen. Wer hat die fachliche Expertise (und Zeit), wirklich lexikonartig Begriffe kurz und knackig zu erklären/definieren?


    Zudem schüttelt es mich, wenn ich im Internet, wo man für Verlinkungen haftbar ist, wenn man keinen Disclaimer hat (der nur teilweise schützt), ohne Kontrolle und automatisiert Verlinkungen eingebaut bekommt (teils eben sogar mit Links auf Werbung). Auch wenn die Idee der Verlinkung nett ist, möchte ich die Kontrolle über meine Texte behalten. Jetzt wird sogar nachträglich verlinkt, wenn später mal ein Begriff, den ich jetzt verwende, ins Glossar eingebaut wird. Und ich habe wenig Lust, solche Begriffe so zu schreiben: A r t e n statt Arten, wenn ich diesen grünen Link nicht mag. In Zukunft muss ich dann wohl H e r b a r schreiben, wenn ich kein grünes, doppelt unterstrichenes Herbar möchte - sehr lästig.


    Da ich aber wohl der einzige bin, der sich an nachträglicher Änderung der eigenen Inhalte stört, die nicht autorisiert sind, werde ich halt meine Signatur erstmal so belassen, wie sie im Moment ist und mich am Glossar inhaltlich nicht oder kaum beteiligen.


    LG

    Christoph