Hallo Elisabeth,
die orangenen Stäbchen am Ende würde ich für Myxobakterien halten. Die findet man immer mal wieder auf Dung.
Björn
Hallo Elisabeth,
die orangenen Stäbchen am Ende würde ich für Myxobakterien halten. Die findet man immer mal wieder auf Dung.
Björn
Hallo zusammen,
erstmal wieder ein herzliches Danke an Nobi für den fachmännischen Blick auf und die Bemerkungen zu meinen Funden ![]()
Was die Post angeht: Zumindest bis in die Kategorie Fischotter wird offenbar alles anstandslos versendet.
Björn
Hallo Claudia,
wenn du Karl ganz lieb fragst, schickt er dir bestimmt auch eines Tages Fischotterdung ![]()
Björn
Hallo zusammen,
jetzt komme ich auch endlich mal wieder dazu, hier ein paar meiner Funde vorzustellen. Irgendwie war die letzte Zeit leider zu viel anderes zu tun, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Ende Oktober gab es in der Lüneburger Heide eine Kartierungsaktion, die von Florian und Eike ins Leben gerufen wurde. Ich war auch eingeladen, hatte aber aufgrund beruflicher Verpflichtungen keine Möglichkeit teilzunehmen. Aber es gab mit Karl einen weiteren Teilnehmer, der mir dankenswerter Weise etwas Dung mit aus der Heide gebracht hat.
Legen wir also mal mit dem klassischen Unboxing los. Beim Öffnen der Briefkastens schwebte mir schon ein leicht unangenehmer Geruch entgegen, der mich natürlich nicht davon abhielt, das Objekt der Begierde auf den heimischen Küchentisch zu bringen:
Nach dem Öffnen wurde schnell klar: Weder Heidschnucke noch Rind sind die Übeltäter, es ist vielmehr der Fischotter gewesen, der mir als Dreingabe mit dazu gelegt wurde (und der so erbärmlich stank, daß er noch vor Erstellen des Fotos entsorgt werden mußte).
Danach kamen Schaf und Rind in ihre Döschen und brüten seit dem munter vor sich hin. Während sich auf dem Rind bis dato noch nicht so viel tut, liefert die Heidschnucke schon sehr eifrig Pilze:
1. Eine Delitschia mit Sporen von 51-55 µm x 19-23 µm, die weder besonders tief noch schräg septiert sind. Die Sporen sind uniseriat in den Asci angeordnet, womit ich dann zu Delitschia patagonica komme, die ja hier im Forum auch schon aus der Lüneburger Heide vorgestellt wurde.
2. Eine Hypocopra, also mal wieder ein schwieriger Fall. Sporen messen 21.7-25.6 µm x 12.3-14.2 µm, die Keimspalte 12-13 µm lang. zweizelligen Sporen habe ich trotz intensiver Suche an unreifen Asci keine beobachtet. Der Apikalapparat amyloid. Pro Stroma habe ich jeweils nur ein Perithecium wahrgenommen (wobei ich nach wie vor unsicher bin, wie gut und richtig ich das beurteile). Nehme ich dann symmetrische Sporen an, lande ich mit dem vorläufigen Hypocopra-Schlüssel von Peter Welt nirgendwo. Übersehe ich am Ende also nur die zweite Zelle, habe die Perithecienzahl falsch beurteilt und es handelt sich bloß um H. brefeldii?
3. Coniochaeta scatigena mit Sporen von 20-22 x 15,5-18,5 µm
4. Sporormiella mit Sporen von 50-53,5 µm x 9-11 µm und schräger Keimspalte. Leider nur wenige Asci im Präparat, so daß ich mich mit der Beurteilung der Stieligkeit schwer tue (aber davon im Verlauf des Beitrags noch mehr). Vielleicht ist das aber auch einfach das gleiche wie die folgende Nr. 5...
5. Sporormiella mit Sporen von 43-50 µm x 9,5-10,5 µm und schrägen Keimspalten. Die Asci würde ich als eher kurzgestielt interpretieren, lande damit aber zwischen S. australis und S. intermedia. Auf der langgestielten Schiene komme ich dann aber im Schlüssel zu S. leporina und S. isomera, die von der Sporengröße her auch nicht passen. Also eine kleinsporige Sporomiella interrmedia?
6. Ein Schizothecium mit Sporen von 16,5-18 µm x 10-11 µm, Pedicel ca. 6 x 2 µm. Die Schuppen am Fruchtkörper sind eher minimalistisch ausgeprägt, weitere Behaarung gab es nicht. Meine Tendenz geht zu Schizothecium miniglutinans, aber ich fühle mich in der Gattung bisher ja nicht so richtig wohl.
7. Noch mal Sporormiella...Sporen messen 48.5-52 x 9-10.5 µm, Keimspalten sind schräg und die Asci würde ich für kurzgestielt halten, also S. intermedia?
8. Leider ein Einzelfruchtkörper (bzw. ich habe bis dato noch kein weiteres Exemplar davon gefunden), der nur diese wenigen reifen Sporen beinhaltete, die auch so im restlichen Gezumpel lagen, daß sich eventuelle Gelhüllen nicht beurteilen geschweige denn darstellen ließen. Von den Sporen her lande ich bei Trichodelitschia (auch wenn mir am Perithecium keine Haare aufgefallen sind), Sporenmaße sind 20-21.5 µm x 8.5-10.5 µm, was irgendwie nicht so wirklich zu einer Art paßt. Aber es kann natürlich auch sein, daß dieser eine Ascus in seiner Entwicklung gestört ist und die Sporenmaße deshalb etwas untypisch sind. Also mal abwarten, ob sich weitere Perithecien zeigen.
9. Eine Sporormiella, wo auch für mich endlich mal klar erkennbar ist, daß der Ascus sich langsam in den Stiel verdünnt. 46-50 µm x 10-10,5 µm. Die Septen sind zwar hier und da etwas angeschrägt, aber insgesamt doch gerade. Außerdem sind die Sporen ziemlich klar erkennbar an den Enden zugespitzt. Keimspalten sind nicht alle parallel und die einzelnen Zellen scheinen alle unterschiedlich groß zu sein (14-12-10-12 µm), so daß ich zu Sporormiella capybarae gelange.
10. Leider nur ein Fruchtkörper mit nur einem reifen Ascus. Auffallend die ziemlich schlanken Sporenköpfe von 26-27 x 11-12 µm, die mich mit Lundqvist zu P. appendiculata und P. ellisiana bringen. Da ich aber nicht auf die Erscheinung des Peritheciums geachtet habe und auch die Caudae nicht genau beurteilen konnte, vermag ich da keine Unterscheidung vorzunehmen.
11. Eine Podospora mit 32 Sporen pro Ascus und ansonsten großer Ähnlichkeit zu P. decipiens, also Podospora pleiospora
12. Einmal ohne Foto, aber der Vollständigkeit halber erwähnt: Podospora decipiens
Björn
Liest du richtig, wobei bei der Kampfkunst-Seite im Impressum Paulus Gorschlüter angegeben ist. Aber das scheint ja ein Bruder zu sein, siehe Jugend forscht.
Björn
Hallo zusammen,
zum Thema Wasserbelebung ist ja auch anzumerken, daß die beiden nur untersucht haben, ob es derartige Effekte gibt. Daran ist erstmal gar nichts verwerflich, ganz im Gegenteil ist das ja sogar geradezu wissenschaftliche Pflicht.
Björn
Hallo zusammen,
natürlich kann der gute Mensch anbieten was er möchte und dafür auch beliebige Summen Geld verwenden. Was er da im Detail anbietet, wissen wir auch nicht. Aber wenn auf der Seite versprochen wird, daß man "DAS System, mit dem du auf die Dauer JEDEN PILZ bestimmen kannst." kennenlernt, dann ist das eben eine unseriöse Versprechung. Und wer mich vom Gegenteil überzeugen möchte: Ich hab aus diesem Herbst einige schöne Leptonien-Kollektionen, die noch auf ihre Bestimmung warten ![]()
Und ein "Ein einfaches, aber wichtiges Kriterium, mit dem du bereits mehrere Hundert Pilze in essbar oder giftig einteilen kannst" klingt in meinen Ohren schon arg vereinfacht (außer es lautet: "Iß den Pilz, wenn du überlebst, war er eßbar."
Für Menschen mit Ahnung von Mykologie ist damit sehr klar erkennbar, daß dieses Angebot mit Vorsicht zu genießen ist. Aber wer eben keine Ahnung von Pilzen hat, denkt sich gegebenenfalls: "Wow, das ist ja ein super Angebot, viel besser als all die anderen Kurse im Internet, wo ich mir mühsam und über viele Monate und Jahre hinweg mein Pilzwissen aufbauen muß." Und wird damit dann im Zweifelsfall um die Möglichkeit gebracht, sich intensiver mit Pilzen und Mykologie zu befassen.
Von daher: Man muß solche Angebote sicher nicht verbieten, aber es schadet sicher auch nicht, wenn man sie kritisch diskutiert.
Björn
Hallo zusammen,
dann werde ich den Fund also als Inocybe obscuroides ablegen
Endlich mal ein Rißpilz, den man nicht direkt in die Tonne werfen möchte ![]()
Björn
Hallo zusammen,
bei einer Exkursion am 29.10.2023 in der Hohen Mark bei Lembeck wuchs am Wegesrand dieses Grüppchen von hübsche Rißpilzen. Normalerweise ignoriere ich so etwas ja gekonnt, aber da die hier mit ihrem schuppigen Hut, den gefärbten Lamellenschneiden und einem zur Spitze hin violett angehauchten Stiel ganz charakteristisch erscheinen, aber ich mich doch einmal erbarmt und sie eingesteckt. Beim Schreiben dieser Zeilen fällt mir leider auf, daß ich mir zum Geruch nichts notiert habe, sie kann also spermatisch gerochen haben oder war relativ geruchlos.
Huthaut
Stielbekleidung vom oberen Ende des Stiels
Lamellenschneide, die eine echte Cheilozystide auf Bild 2 mißt 60 x 25 µm, dazu jede Menge Parazystiden
Pleurozystiden messen 78-85 µm x 14-18 µm, mit KOH deutlich gelb färbend
Sporen in KOH messen 9.2+-0.4 µm x 5.8+-0.2 µm, Q=1.6+-0.1, 8.5-9.9 µm x 5.4-6.4 µm, Q=1.4-1.8
Mit Pleurozystiden, glatten Sporen, einem Stiel der wenn überhaupt nur ganz oben pruinös ist und keinem besonderen Geruch gelange ich mit der Funga Nordica zur Sect. Fibrillosae. Dort geht es dann mit mandelförmigen Sporen, violetten Farben am Stiel, ohne dunkle Schuppen auf dem Stiel, einem braunen, schuppigen Hut, der eher rötlich braun als graubraun ist zu Inocybe amethystina. Alternativ komme ich mit schuppigem Stiel zu Inocybe cincinata. Da mir hier jegliche Funderfahrung fehlt und ich auch keine Übersicht habe, ob es in der Gruppe neu beschriebene Arten gibt, die in der Funga Nordica fehlen, ist es wohl wieder einmal Zeit Ditte um Hilfe zu bitten.
Björn
Hallo Tonio,
auf deinen Bildern sieht man zunächst einmal in dunkelbraun die reifen Teliosporen. Dann gibt es ähnliche Gebilde in gelb, das sind einfach unreife Teliosporen. Die gelben, runden Sporen sind Uredosporen. Diese werden aber nicht aus den Teliosporen gebildet. Entweder hast du beim Präparieren also Telien und Uredien erwischt oder ein Telium, das sich aus einem Uredium entwickelt hat und wo noch beide Sporenarten drin enthalten waren.
Björn
Hallo zusammen,
ich habe gerade mal in den Gröger geschaut. Dort wird beim Schlüsselschritt bzgl. violetter Farben auch direkt Sporen >6 µm abgefragt. Es wird aber als Fußnote auf L. pseudoectypa verwiesen, die kleine Sporen von 4,5-6 µm und lila-rote Farben hat. Ich kenne die Art selber nicht (laut Gröger subarktisch-alpin), aber das wäre zumindest etwas mit dem man vergleichen könnte.
Björn
Hallo Christine,
das erinnert mich an Sarcogyne regularis. Jetzt habe ich von Flechten leider wenig Ahnung, aber S. regularis zeichnet sich dadurch aus, daß in den Asci 100-200 Sporen enthalten sind. Das könnte man bei deinem Fund also mal überprüfen.
Björn
Hallo Schrumz,
die stinkenden Samtschnecklinge sind ein Artenaggregat, das man nur mikroskopisch auf Artebene bestimmen kann.
Björn
Wobei der vorliegende LBM ja durchaus genug Merkmale zeigt, um sich auch makroskopisch ansprechen zu lassen ![]()
Björn
Hallo Andy,
laut Ryvarden sind die beiden Arten aber makroskopisch und mikroskopisch praktisch nicht zu trennen. Einzige Ausnahme ist das Spätstadium, wenn die Fruchtkörper hart werden. Da scheint dein Fund aber noch weit von entfernt zu sein.
Björn
Hallo Andy,
wie kommst du da auf I. benzoinum? Das Substrat sieht doch schon arg nach Laubholz (Fagus) aus.
Björ
Hallo Holzkeule,
bist du dir sicher, daß der Pilz nach Rettich und nicht nach Knoblauch riecht?
Björn
Hallo zusammen,
heißt das, daß alle Leute, die nicht zum Osttreffen kommen, heute eigentlich nicht reinschauen müssen?
Björn
Hallo mik,
mein erster Gedanke wäre da auch Trichoderma leucopus. Wuchsen dort dottergelbe Spatelinge in der Nähe? Hast du dir die Oberfläche des Fruchtkörpers mit der Lupe angeschaut? Waren dort kleine Pünktchen erkennbar (Ostiolen der einzelnen Perithecien)?
Björn
Hallo Plejades,
hast du denn einen Beleg des Pilzes? Den könntest du dann ja zum Mikroskopieren verschicken.
Björn
PS: Wolfgang war schneller.
Hallo zusammen,
mit dem Wuchs direkt auf dem Erdboden würde ich hier eher Richtung Ramariopsis schauen. Mikroskopisch lassen die sich auch anhand der Basidien sofort von Calocera trennen.
Björn
Hallo zusammen,
ich sehe da zumindest keinen der klassischen Phytoparasiten drin.
Björn
